JAHRESSTATISTIK DER FACHBERATUNGSSTELLE FRÜHE HILFEN 2014
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- Ingeborg Beutel
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1 Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde, Hauptabteilung Beratung, Psychologische Fachdienste JAHRESSTATISTIK DER FACHBERATUNGSSTELLE FRÜHE HILFEN 14 Das Jahr 14 war in der Beratungsarbeit wie die Jahre davor geprägt von einer kontinuierlich hohen und im Vergleich zu den Vorjahren weiter steigenden Anzahl von Beratungen und Neuanfragen zur Beratung. ANZAHL DER BERATUNGSGESPRÄCHE: Anzahl beratene Familien Anzahl Neuanmeldungen Anzahl der Beratungsgespräche Von den 692 Beratungsgesprächen fanden 157 als Hausbesuche statt aufgrund schwieriger Lebensverhältnisse, geringer Ressourcen oder jungem Alter der Babys (Wochenbettzeit). Die Zahl der Beratungskontakte belief sich auf 137. ( Beratungskontakte berücksichtigen nach Norm des Statistischen Landesamtes die Dauer des Gespräches). Zu den Beratungsaufgaben der Beratungsstelle Frühe Hilfen gehörten neben den Einzelberatungen, die in dieser Statistik genauer betrachtet werden, auch 45 Besuche in Startpunktcafés und im Café für jugendliche Eltern, wo insgesamt 172 Kurzberatungen stattfanden. Weitere 14 Besuche in verschiedenen Mutter-Kind-Gruppen und -Kursen kamen dazu. Im Folgenden werden die Einzelberatungen in der Beratungsstelle oder bei Hausbesuchen aufgeführt.
2 2 JAHRESSTATISTIK DER FACHBERATUNGSSTELLE FRÜHE HILFEN 13 ZUGANG ZU FRÜHE HILFEN (BASIS: 6 NEUANMELDUNGEN) Fachteam/ Familienhebamme/ Startpunkt Ärztinnen/ Klinik Hebamme 17 SoDi / SPFH 12 Eltern/Kind-Gruppe/ -Kurs 6 3 Andere Beratungsstellen/ Einrichtungen Kindertageseinrichtung Bekannte/ Verwandte selbst Wiederanmeldung Beratungsstellen: Schwangerenberatung, ProFamilia, PBSt, PSD, Brücke Die wichtigsten vermittelnden Personen und Fachstellen sind Kinderärztinnen und Kinderärzte, Hebammen sowie die Kolleginnen aus der Frühen Prävention (Fachteam, Familienhebammen, Startpunkte). Fachlich bedeutsam ist außerdem die Zusammenarbeit mit dem Sozialen Dienst der Stadt und Sozialpädagogischen Familienhilfen, die sich in der Vermittlungszahl an die Beratungsstelle Frühe Hilfen widerspiegelt. Hier ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren zu verzeichnen. ALTER DER KINDER (BASIS: 6 NEUANMELDUNGEN) bis 3 4 bis 6 7 bis 9 1 bis bis bis bis 36 4 über 36
3 3 JAHRESSTATISTIK DER FACHBERATUNGSSTELLE FRÜHE HILFEN 13 Erfreulicherweise kamen im Jahr 14 viele Familien mit ganz kleinen Babys bis 6 zur Beratung. Diese Entwicklung ist positiv zu bewerten, weil zu vermuten ist, dass aufkommende Probleme früher erkannt und angegangen werden, als dies in den letzten Jahren der Fall war, wo Familien häufig erst nach längerer Leidensgeschichte in der Beratung ankamen. ANMELDEGRUND UND BEARBEITETE THEMEN Bei Anmeldegrund werden die 6 Neuanmeldungen erfasst. Die bearbeiteten Themen enthalten alle in 14 abgeschlossenen 195 Fälle. Mehrfachnennungen möglich. Anmeldegründe Bearbeitete Themen Schlafen Unruhe/ Schreien Füttern unsicheres Mutterbild Verhaltensprobleme Paarbeziehung psychische Belastung Lebenssituation Verhaltensprobleme: Psychische Belastung: Lebenssituation: Klammern, Trotzen, Schlagen, Ängstlichkeit, Geschwisterprobleme psychosoziale Belastung oder psychische Auffälligkeit / Erkrankung eines Elternteils Wohnsituation, Trennung der Eltern / Umgang mit dem Vater, große Arbeitsbelastung eines Elternteils, (drohende) Arbeitslosigkeit, Erkrankungen (eines Elternteils oder Geschwisters) Die Themen sind in den letzten Jahren stabil. BESONDERE SITUATIONEN (BASIS: 6 NEUANMELDUNGEN) Alleinerziehende Mütter: 36 (rund 17 Prozent) In den Startpunktcafés und im Café für jugendliche Mütter konnten noch weitere Alleinerziehende für Kurzberatungen erreicht werden. Junge Mütter bis 21 Jahre: 23 (rund 11 Prozent) Bei diesen Familien gibt es sicher größeren Beratungsbedarf, als er hier abgebildet ist. Erreicht werden über das Café für jugendliche Mütter weitere jugendliche Eltern. Viele der sehr jungen Mütter bekommen außerdem anderweitig (v. a. im Rahmen der Jugendhilfe) Unterstützung und Beratung, sodass der Weg in die Beratungsstelle Frühe Hilfen zum Teil nicht nötig ist. Trotzdem bleibt die Frage, wie mehr sehr junge Mütter erreicht werden könnten.
4 4 JAHRESSTATISTIK DER FACHBERATUNGSSTELLE FRÜHE HILFEN 13 Schwangere Mütter: 8 (rund 4 Prozent) Familien mit mindestens einem Elternteil mit Migrationshintergrund: 53 (rund 26 Prozent) Psychische Erkrankung eines Elternteils: (rund 1 Prozent) Am häufigsten kamen Wochenbettdepressionen vor, aber auch Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen sowie Suchterkrankungen sind darunter. ANZAHL DER GESPRÄCHE (BASIS: 195 ABGESCHLOSSENE FÄLLE) Termin 2 bis 3 Termine 4 bis 8 Termine 9 bis 15 Termine über 15 Termine DAUER DER BERATUNG (BASIS: 195 ABGESCHLOSSENE FÄLLE) unter 1 Monat 1 bis unter bis unter 6 6 bis unter 9 9 bis unter bis unter bis unter 24
5 5 JAHRESSTATISTIK DER FACHBERATUNGSSTELLE FRÜHE HILFEN 13 Familien, die mit einem oder wenigen Terminen ausreichend versorgt sind, sind vor allem solche, die selbst nach Hilfe suchen und den Weg problemlos zur Beratung finden, oft mit dem Thema Schlafen. Auf der anderen Seite gibt es die wenigeren stärker belasteten Familien, die eine intensivere Beratung benötigen. Bei diesen Familien sind häufig andere Helferinnen und Helfer auch involviert beziehungsweise werden im Laufe der Beratung einbezogen oder nach Beendigung der Beratung weitervermittelt. SITUATION AM ENDE DER BERATUNG (BASIS: 195 ABGESCHLOSSENE FÄLLE) Termin teilweise Besserung erhebliche Besserung 8 2 keine Änderung Abbruch Die Einschätzungen der Verbesserung der Familiensituation oder der Symptome beim Kind beruhen auf der Rückmeldung der Klientinnen und Klienten im letzten Gespräch. Insgesamt konnte beim allergrößten Teil der Klientinnen und Klienten eine ausreichende Verbesserung der Situation erreicht werden.
6 6 JAHRESSTATISTIK DER FACHBERATUNGSSTELLE FRÜHE HILFEN 13 KOOPERATION Hier sind die Kooperationen erfasst, die während des Beratungsprozesses der abgeschlossenen Fälle zustande kamen. Bei insgesamt 58 Familien gab es eine solche Zusammenarbeit Fachteam Frühe Kindheit Familienhebamme SoDi / SPFH Psychiatrie/Psychiatrischer Notdienst Niedergelassene PT(in) Ärzte/Ärztinnen und Kliniken Andere Beratungsstellen Einbezug der Kindertagesstätte In diesem Jahr ist eine starke Zunahme von Kooperationen mit dem Sozialen Dienst zu verzeichnen, eine sehr erfreuliche Entwicklung. In vielen dieser Fälle ist auch der Pflegekinderdienst involviert, was im Schaubild nicht gesondert abgebildet ist. Es gab viele Beratungen von Pflegemüttern und von Eltern, deren Kinder bei einer Pflegefamilie untergebracht waren. WEITERVERMITTLUNG Fachteam Familienhebamme SoDi/SPFH andere Beratungsstellen Psychiatrie/ Psychotherapie Kinderklinik/ Ärztin/ Arzt Frühförderung Familienentlastung
7 7 JAHRESSTATISTIK DER FACHBERATUNGSSTELLE FRÜHE HILFEN 13 Hier sind die 11 im Jahr 14 abgeschlossenen Fälle aufgeführt, in denen es eine Weitervermittlung gab. In einigen Fällen hat die anschließende Hilfe schon während der Beratung begonnen und wurde im Anschluss weitergeführt, diese tauchen sowohl bei Kooperationen als auch bei Weitervermittlung auf, in anderen Fällen fand eine Vermittlung oder Empfehlung im Anschluss an die Beratung bei Frühe Hilfen statt. Auffallend ist der hohe Anteil von Weitervermittlung in Richtung Psychotherapie für die Mütter sehr viele belastete Mütter benötigten aus unserer Sicht therapeutische oder psychiatrische Weiterbetreuung. Außerdem spielt die Familienentlastung eine große Rolle. Beratungsstellen, an die weitervermittelt wurde, sind in erster Linie die Psychologische Beratungsstelle, der Psychosoziale Dienst und die Eheberatung. WEITERE ARBEITSSCHWERPUNKTE Im Jahr 14 beschäftigte uns das Angebot für Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil. Im Rahmen des AK Kinder psychisch kranker Eltern wurde ein Konzept entwickelt für den bedarfsgerechten Ausbau der Betreuung und Begleitung betroffener Familien. Außerdem gab es folgende weitere Arbeitsbereiche: Vernetzungsarbeit und fachliche Zusammenarbeit innerhalb der Frühen Prävention (v. a. mit Fachteam Frühe Kindheit und Familienhebammen): 5 Treffen des Beratungsteams (Fachteam, Familienhebammen, Familienkinderkrankenschwester und Beratungsstelle Frühe Hilfen), bei denen in der Regel alle Beraterinnen anwesend waren. 4 sonstige Vernetzungs- und Planungstreffen (Lenkungsgruppe, AK Frühe Prävention und Planungstreffen Startpunkte, Strategieworkshop) Fachliche Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Psychologischen Fachdienste und in der Hauptabteilung Beratung dreizehn Veranstaltungen (Plena von Psychologischen Fachdiensten, Hauptabteilung Beratung und andere) Eigene Supervision und Intervision vier Sitzungen Fortbildungen und Fachtage (Teilnahme von einer bis drei Beraterinnen) acht Tage Fortbildungen als Referentin vier Veranstaltungen (für auszubildende Hebammen und Erzieherinnen, sowie für Bereitschaftspflegeeltern und KiTa-Leiterinnen) Fallbezogene und fallunabhängige Vernetzungs- und Kooperationsveranstaltungen, zum Beispiel mit der Kinderklinik, dem Sozialen Dienst unter anderem: sechs Veranstaltungen
8 8 JAHRESSTATISTIK DER FACHBERATUNGSSTELLE FRÜHE HILFEN 13 Mitarbeit beim AK Fühl mal! vier Sitzungen Mitarbeit beim AK Kinder Psychisch kranker Eltern und Schulterschluss Suchthilfe-Jugendhilfe acht Sitzungen AUSBLICK Nachdem die Beratungsstelle Frühe Hilfen Ende des Jahres umziehen konnte und nun allen drei Beraterinnen ein eigener Büro- und Beratungsraum zur Verfügung steht, ist die Gestaltung der Arbeitszeit nun flexibler möglich. Außerdem ist der Rahmen, den wir den Familien bieten können, angenehmer gestaltet (Wartebereich, Beratungsräume). Noch sind nicht alle Arbeiten im Rahmen des Umzugs getan; im Jahr 15 wird dies zu Ende gebracht, sodass die Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessert sind. Außerdem beschäftigt uns im Jahr 15 die Zusammenarbeit mit der Kinderklinik hier besonders das Thema Frühchen. Und nach wie vor aktuell ist das Angebot für Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil. Für dieses Klientel wird ab Anfang 15 eine Mutter- Kind-Gruppe angeboten, die eine Auseinandersetzung mit eigenen Bedürfnissen, die Sensibilisierung für die kindlichen Bedürfnisse und den Austausch fördern soll. Schließlich soll die weiter zunehmende Arbeitsbelastung durch steigende Fallzahlen nicht unerwähnt bleiben. Beratungsstelle Frühe Hilfen, März 15
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