WS 2007/2008. Wirtschaftsethik I Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Neuser

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1 WS 2007/2008 Wirtschaftsethik I Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Neuser Blocktermine sind: von 09:00 18:00 Uhr, Geb. 44/ von 09:00 18:00 Uhr, Geb. 44/336 Es gibt auf ein Referat oder einen Essay 6 CP Aus dem Buch: H. Lenk, M. Maring, Wirtschaft und Ethik, Stuttgart 1992, kann einer der folgenden Aufsätze referiert oder schriftlich bearbeitet werden: Oswald von Nell-Breuning: Wirtschaftsethik John W. Hennessey, Jr. /Bernard Gert: Moralische Regeln und moralische Ideale: eine nützliche Unterscheidung in Unternehmens- und Berufspraxis Hans Lenk / Matthias Maring: Verantwortung und Mitverantwortung bei korporativem und kollektivem Handeln Rainer Hegselmann: Ist es rational, moralisch zu sein? Wilhelm Vossenkuhl: Ökonomische Rationalität und moralischer Nutzen Horst Steinmann / Albert Löhr: Die Diskussion um eine Unternehmensethik in der Bundesrepublik Deutschland Richard T. de George: Unternehmensethik aus amerikanischer Sicht Peter A. French: Die Korporation als moralische Person Patricia H. Werhane: Rechte und Verantwortungen von Korporationen Norman E. Bowie: Unternehmensethikkodizes: können sie eine Lösung sein? -1 -

2 Die Ethik stellt eine Theorie dar, die Begründungen für unterschiedliche Rechtsempfindungen liefert. Ethos εθος ηθος mos/mores Charakter Etikette Sitte Moral Sittlichkeit Recht N o r m e n b i n d u n g Ethik -2 -

3 Normen sind Beurteilungsmaßstäbe für richtiges und falsches Handeln, oder Handlungsaufforderungen: Gebote, Verbote, Erlaubnisse Handlungsanweisungen, für die allgemeine Anerkennung gefördert wird Werte, Wertestandards Kriterien für die Beurteilung einer Handlung hinsichtlich deren Legalität -3 -

4 Ethik in der traditionellen Gesellschaft es existieren Normen, die nicht hinterfragt werden und nicht kodifiziert sind (Moral) es existieren kodifizierte Normen (Recht) Ethik liefert die Begründung für die Normen und den Zusammenhang zwischen kodifizierten und nicht-kodifizierten Normen -4 -

5 Ethik in der post-traditionellen Gesellschaft es existieren (fast) keine Normen, die nicht hinterfragt werden insbesondere werden nicht-kodifizierte Normen nicht anerkannt. Ethik muss qua Begründungskonzepte die nicht-kodifizierten Normen substituieren und den Zusammenhang zwischen kodifizierten Normen und neuen Werten liefern. -5 -

6 Was ist Ethik? Typen von Begründungen für die Ethik: metatheoretische Begründung Eine Ethik, die sich als Konsequenz einer philosophischen, allgemeinen Theorie ergibt, die keine Ethik darstellt, ist metatheoretisch begründet. deskriptive Ethik beschreibt bestehende ethische Ansätze. normative Ethik D.i. eine Ethik, die präskriptiv Normen setzt, materiale Ethik Eine materiale Ethik hat keine andere Begründung als eine weltanschauliche Überzeugung, die die Inhalte für die Ethik liefert. formale Begründung Die formale Begründung der Ethik verzichtet auf jede inhaltliche Vorgabe und liefert nur die logischen Bedingungen für die Kriterien zum Handeln. -6-

7 Ansätze zu einer Wirtschaftsethik Welche Rolle spielt das Fachwissen für die Ethik? Keine Rolle: angewandte Ethik Eine angewandte Ethik dehnt die Aussagen einer allgemeinen Ethik auf spezielle Lebensbereiche aus und beruft sich dabei auf die Gründe aus der allgemeinen Ethik. Eine grundlegende Rolle: Bereichsethik Eine Bereichsethik formuliert ethische Aussagen unter ausdrücklicher Berücksichtigung von Fachwissen aus anderen als ethischen Bereichen. -7 -