INTEGRATION VON ROMA IN DER DORTMUNDER NORDSTADT
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- Gabriel Fiedler
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1 IRON INTEGRATION VON ROMA IN DER DORTMUNDER NORDSTADT Friedrich-Ebert-Stiftung / Bundesverband der AWO Neue Zuwanderungen aus Südosteuropa Angebote verzahnen und Anerkennungskultur fördern Beispiele von Beratungsangeboten und Empowermentstrategien Dortmund am 8. Mai 2014 in Duisburg Planerladen e.v. Tülin Kabis-Staubach Rückertstraße 28, Dortmund info@planerladen.de Abb: bearbeitet
2 Planerladen e.v. Verein zur Förderung demokratischer Stadtplanung und stadtteilbezogener Gemeinwesenarbeit e.v. (seit 1982) Ziele: Sozialorientierte Stadtteil- und Quartiersentwicklung Beteiligung und Aktivierung Stärkung von Selbstorganisationsstrukturen im Stadtteil Arbeit vor Ort mit interdisziplinären und interkulturellen Teams Merkmale: Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Träger einer Integrationsagentur zugelassener Integrationskursträger anerkannter Träger der Jugendhilfe seit 2003 Träger von Jugendfreizeitstätten
3 Handlungsfelder und Projekte Zusammenleben im Stadtteil Wohnumfeld und Stadtgestaltung Bilderflut künstlerische Fassadengestaltung mit Bewohnerbeteiligung Migrationssozialarbeit Antidiskriminierungsarbeit / Integration im Wohnbereich Interkulturelle Konfliktvermittlung IRON Integration der Roma in der Nordstadt Quartiersmanagement Planerladen Mitte der 80er Jahre Bürgerforen, Nachbarschaftsforen... Kinder- und Jugendtreffs Jugendforum Nordstadt eines der Quartiersbüros des Planerladens heute
4 Situationsbeschreibung Wachsende Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien nach Dortmund seit der EU-Erweiterung seit 2007 kommen vermehrt Armutsflüchtlinge aus den EU-Erweiterungsländern Rumänien und Bulgarien, darunter insbesondere Roma Dortmund* 2006: : : /2012: /2013: /2014: Innenstadt-Nord 2006: : : /2012: /2013: /2014: über 8-fache Erhöhung *nur Gemeldete! 30-fache Erhöhung** **in einigen Quartieren bis zu 100-fache Erhöhung Quelle: Stadt Dortmund
5 Situationsbeschreibung Bulgarische Roma im Visier der Task Force, DerWesten vom Problem gelöst? Kommentar der Ruhrnachrichten vom Dramatisierung vermeintlicher Häuserkäufe in den Ruhrnachrichten vom Räumung der Diakonie, Meldung der Ruhrnachrichten vom Kampagne Blickwechsel, Ruhrnachrichten vom
6 Das IRON-Projekt Förderung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Dreijährige Laufzeit (10/ /2015) Drei Projektphasen: Phase 1: Öffentlichkeitsarbeit, Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe Phase 2: Aufbau einer Gesprächskultur im Stadtteil Phase 3: Etablierung von eigenen, selbsttragenden Strukturen und Netzwerken der Zielgruppe Kernziele: Respekt zwischen Zielgruppe und Aufnahmegesellschaft Annäherung und Dialog Empowerment der Zielgruppe
7 Zielgruppe des Projektes Osteuropäische Neuzuwanderer aus Bulgarien und Rumänien darunter viele Roma viele muslimischen Glaubens ein Hauptaugenmerk liegt auf Kindern und Jugendlichen aus der Gruppe der Neuzuwanderer Okt Dez 2013: rd. 120 niederschwellige Gespräche mit 550 Personen, davon 320 Personen aus der Zielgruppe Aufnahmegesellschaft Dortmunder öffentliche und private Institutionen
8 Maßnahmenbeschreibung Handlungsfeld Arbeit / Soziales Begleitung und Unterstützung der Zielgruppe in Rechtsfragen, bei Behördengängen (Jobcenter, Familienkasse etc.), bei Bankangelegenheiten, zur Schuldnerberatung usw. Aufklärung der Zielgruppe über ihre Rechte Verteilung mehrsprachiger Flugblätter zu aktuellen Fragen, z.b. Kindergeldanspruch Mehrsprachiger Infoflyer zu Hilfs- und Beratungsangeboten Informationsveranstaltungen zur Selbstständigkeit und zu Sozialleistungen Info-Stand mit kleinen Hilfen Informationsveranstaltung zu Wahlen im Mai 2014 (in Vorbereitung) Fotos: Planerladen e.v.
9 Maßnahmenbeschreibung Handlungsfeld Arbeit / Soziales Fallzahlen: 16 Familien wurden erfolgreich bei der Beantragung von Kindergeld unterstützt 11 Familien erfuhren Begleitung bei der Beantragung von ALG II (davon 6 Fälle bereits erfolgreich abgeschlossen) 6 Personen wurden bei der Anmeldung als arbeitssuchend bei der Agentur für Arbeit unterstützt 6 Personen wurden bei der Arbeitssuche (z.b. bei Bewerbungsschreiben) unterstützt, 3 davon sind bereits sozialversicherungspflichtig beschäftigt Fotos: Planerladen e.v.
10 Maßnahmenbeschreibung Handlungsfeld Gesundheit Begleitung und Unterstützung der Zielgruppe bei Behördengängen Arztbesuchen Krankenkassenangelegenheiten Vermittlung an die unentgeltliche ärztliche Notversorgung sowie an das Gesundheitsamt Fallzahlen: 18 Personen wurden zu Ärzten etc. begleitet Abb.: Flyer des Medi-Netz Dortmund
11 Maßnahmenbeschreibung Handlungsfeld Schule / Bildung / Kinder- und Jugendhilfe Unterstützung der Zielgruppe bei Schulproblemen Begleitung zu Gesprächen mit Schulsozialarbeiter/innen Begleitung zum Schulverwaltungsamt und Unterstützung bei der Einschulung Begleitung von schulmüden Jugendlichen Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Freizeiteinrichtungen des Planerladen e.v. Zweisprachiges Leseprojekt Oku bakayim! - Lies mal! Fallzahlen: 7 Kinder wurden bei der Einschulung unterstützt Fotos: Planerladen e.v.
12 Maßnahmenbeschreibung Handlungsfeld Schule / Bildung / Kinder- und Jugendhilfe Begleitung bei Behördengängen, z.b. Vaterschaftsanerkennung Integrationshilfe Schaffung von kommunikativen Aufenthaltsmöglichkeiten, v.a. für Kinder und Jugendliche Kultur- und Sozialkompetenztrainings insbesondere für Kinder und Jugendliche Fallzahlen: bei 3 Familien wurde die Vaterschaftsanerkennung begleitet Fotos: Planerladen e.v.
13 Maßnahmenbeschreibung Handlungsfeld Stadtteil / Zusammenleben / Wohnen Aufbau von gegenseitigem Respekt Aufsuchende Kontaktaufnahme und Aufbau von Vertrauen zu der Zielgruppe Befragung zur Lebenssituation und Ermittlung der Bedarfe der Zielgruppe Interkulturelle Konfliktvermittlung: Begleitung von nachbarschaftlichen Konfliktfällen (z.b. Vermüllung, Mietschulden, Einhaltung der Hausordnung) Fallzahlen: 3 Familien wurden bei der Wohnungssuche begleitet 6 Konfliktfälle mit 32 Personen aus der Zielgruppe Abb.: RN
14 Maßnahmenbeschreibung Handlungsfeld Stadtteil / Zusammenleben / Wohnen Nachbarschaftliche Informations- und Diskussionsveranstaltungen ( Nachbarschaftsforen ) Gespräche mit der Verwaltung zur Verbesserung der Wohnsituation Austausch mit dem Mieterverein Dortmund Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu den prekären Wohnverhältnissen (sog. Problemhäuser) Abb.: RN
15 Nachbarschaftsforen zur Lebenssituation der Roma in Bulgarien und Dortmund Abb./Fotos: Planerladen e.v.
16 Maßnahmenbeschreibung Handlungsfeld Sozialer Friede Sensibilisierung der Aufnahmegesellschaft, z.b. Broschüre zum Thema Antiromaismus Fünf öffentliche Film-/Diskussionsveranstaltungen über die Lebenswelt der Neuzuwanderer in Deutschland Fortführung der Banneraktion Blickwechsel Laufende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit interkulturellen Sensibilisierung: zwei Multiplikatorentrainings und zwei Bewohnerschulungen Aufbau eines regelmäßigen Gesprächskreises für die Zielgruppe Fortführung des Unterstützerkreises freundeskreis neubürger und roma Abb.: oben: ARIC NRW, unten: WR
17 Filmabend mit Diskussion Diskussion MIT der Zielgruppe statt ÜBER die Zielgruppe! Fotos: Franz Luthe, WR links: Planerladen e.v.
18 Film-, Lese- und Diskussionsabende Abb./Fotos: Planerladen e.v.
19 Banner-Aktion Blickwechsel WAZ, Fotos: Planerladen e.v.
20 freundeskreis neubürger und roma Gegründet im Oktober Mitglieder (Verwaltung, Institutionen, Vereine, Einzelpersonen) Lobby für eine Gruppe, die massive Angst und Ablehnung erfährt Ziele: u.a. Kontakte vermitteln, um Verständnis für die schwierige Situation der Zuwanderer werben und Rassismus im Umgang mit ihnen entgegentreten Viersprachiger Flyer mit Hilfsangeboten für die Zielgruppe Informationsveranstaltungen zu den Themen Selbstständigen-Beratung für Neuzuwanderer Sozialleistungen Foto: Planerladen e.v., Abb.: WAZ
21 freundeskreis neubürger und roma Abb.: Flyer Hilfsangebote in Dortmund, freundeskreis neubürger und roma
22 Maßnahmenbeschreibung Handlungsfeld Empowerment der Zielgruppe Aktive Teilnahme an bestehenden Kultur- und Stadtteilevents sowie Dialogangeboten Einbindung in Kultur-, Religions-, Sporteinrichtungen bzw. sonstige Freizeitaktivitäten Durchführung von Gesprächsrunden zwischen Zielgruppen-Vertretern, Institutionen, Kirchen, Politik und Verwaltung Unterstützung bei der allgemeinen Selbstorganisation (z.b. Informationsabend zur Selbstständigkeit) Gründung einer lokalen Selbstorganisation Fotos: Planerladen e.v.
23 Solidaritäts- und Freundschaftsverein der Neuzuwanderer Dortmund e.v. Unterstützt vom Planerladen e.v. haben sich interessierte Neuzuwanderer zu einer Lobbygruppe zusammengeschlossen im März 2014 Gründung des Solidaritäts- und Freundschaftsvereins der Neuzuwanderer Dortmund e.v. derzeit 20 Mitglieder, davon 17 Gründungsmitglieder (ausschließlich Neuzuwanderer) sowie Planerladen e.v. als Ehrenmitglied Fotos: Planerladen e.v., Klaus Hartmann/nordstadtblogger
24 Herausforderungen Intensivere Forschung: Die gezielte, umfassende und unabhängige Untersuchung der Problematik und darauf aufbauende Handlungsempfehlungen Öffentliche Kampagnen zum Abbau von Vorurteilen Förderung/Anschub von modellhaften Wohn- und Beschäftigungsprojekten für die Zielgruppe Bereitstellung wohnungspolitischer Instrumentarien zur Verbesserung der Wohnsituation Einrichtung einer neutralen Ombudsstelle für Fälle von behördlichen Schikanen speziell für die Zielgruppe Ressourcenstärkung bei der Antidiskriminierungsarbeit Aufbau insbesondere einer (vorjuristischen) Beratung und Begleitung zur Stärkung und Durchsetzung der Rechtsposition der Neuzuwanderer auf lokaler Ebene Detailliertere Erfassung der Lebenssituation und Bedarfe der Zielgruppe
25 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Planerladen e.v. Rückertstr Dortmund Tel / Fax 0231 / konflikt@planerladen.de
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