Verkehrssicherheit 2015

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1 Polizeipräsidium Westpfalz Polizeiautobahnstation Kaiserslautern Verkehrssicherheit 205 Herausgeber: Polizeipräsidium Westpfalz, Polizeiautobahnstation Kaiserslautern, BAB-Abfahrt West, 6766 Kaiserslautern Verkehrsunfallentwicklung Die Zahl der polizeilich registrierten Unfälle auf Bundesautobahnen nahm im vergangenen Jahr in der Westpfalz gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent auf.404 Verkehrsunfälle zu. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen verunglückten Personen stieg im gleichen Zeitraum von 42 auf 207 und damit um mehr als 45 Prozent an. Nach einer ersten Bewertung ist dabei ein geschätzter volkswirtschaftlicher Schaden von rund 6 Millionen Euro entstanden. Übersicht: Polizeiautobahnstation Kaiserslautern /4 Unfälle gesamt ,5 % mit Personenschaden ,7 % Alkohol-/Drogeneinwirkung , % LKW-Beteiligung ,2 % Verkehrsunfallflucht ,8 % Verunglückte Personen ,7 % Getötete +/- 0 Schwerverletzte ,0 % Leichtverletzte ,% Unfälle deutlich steigend Gravierende Zunahme Personenschadensunfälle Weniger Alkohol-/Drogenunfälle Deutliche Zunahme LKW-Unfälle Verkehrsunfallfluchten steigend Gravierende Zunahme Personenschäden Ein Getöteter Massive Zunahme schwer- und leichtverletzter Personen Vorläufige Unfalldaten; Quelle AVUS-RP Stand

2 Polizeiautobahnstation Kaiserslautern, Verkehrssicherheit 205 Seite 2 Strukturdaten: Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiautobahnstation Kaiserslautern umfasst mit einer Zuständigkeit von 25 Streckenkilometern die Bundesautobahnen A 6 von den Anschlussstellen Wattenheim bis Waldmohr A 62 von den Anschlussstellen Weselberg bis Freisen A 63 vom Autobahndreieck Kaiserslautern bis zur Anschlussstelle Göllheim. Neben den durchgehenden Autobahnteilstücken werden 22 Anschlussstellen, das Autobahndreieck Kaiserslautern, das Autobahnkreuz Landstuhl-West sowie 9 Autobahnparkplätze und die Tank- und Rastanlage Waldmohr betreut. Mit einer Verkehrsbelastung von mehr als Kraftfahrzeugen täglich ist der Streckenabschnitt auf der A6 zwischen Kaiserslautern und Landstuhl der am stärksten belastete Autobahnabschnitt in der Westpfalz. Unfallbilanz 205 Ein Verkehrstoter, gravierende Zunahme der Verletztenzahlen Auf den westpfälzischen Autobahnen ist im Jahr 205 wie im Vorjahr ein Mensch ums Leben gekommen. Getötete Mit 206 verletzten Unfallopfern im vergangenen Jahr ist ein gravierender Anstieg der Verletztenzahlen gegenüber dem Vorjahr zu Verletzte verzeichnen. 33 Personen wurden schwer (204: 25) und 73 Personen leicht verletzt (204: 6). Dieser deutliche Anstieg der Verletztenzahlen steht nach einer ersten Bewertung mit der Baustellensituation auf der A6 bei Kaiserslautern und Landstuhl in Zusammenhang. Unfallursachen Nicht angepasste Geschwindigkeit und zu dichtes Auffahren sind nach wie vor die wesentlichen Hauptursachen von Verkehrsunfällen auf den westpfälzischen Autobahnen, insbesondere wenn Personenschäden die Folge sind.

3 Polizeiautobahnstation Kaiserslautern, Verkehrssicherheit 205 Seite 3 Jeder zweite Unfall mit Getöteten und Schwerverletzten war auf Geschwindigkeitsfehlverhalten zurückzuführen. Zur Bekämpfung dieser Unfälle leisteten die Beamtinnen und Beamten der Polizeiautobahnstation Kaiserslautern im vergangenen Jahr zahlreiche Sonstige 9% Ladung 5% Einsatzstunden in der Geschwindigkeitsüberwachung. An den Messstellen im Bereich des Polizeipräsidiums Westpfalz waren im Jahr 205 von 00 Fahrern sieben zu schnell unterwegs. Vorbeifahren 6% Wildunfälle 6% Überholen 8% Geschwin -digkeit 30% Alkohol/ Drogen,2 % Abstand 5% Baustellenunfälle Im Zuge der Erneuerung der Brückenbauwerke im Bereich der A6 zwischen den Anschlussstellen Kaiserslautern-West und Kaiserslautern-Ost ist eine mehrjährige Baustelle eingerichtet. Daneben wurden im Jahr 205 mehrmonatige Baumaßnahmen auf der A6 und der A 62 am Autobahnkreuz Landstuhl durchgeführt. Allein In diesen problematischen Streckenabschnitten wurden im vergangenen Jahr knapp 500 Verkehrsunfälle registriert. Während in den Baustellenbereichen selbst auf den verengten Fahrstreifen überwiegend Sachschadensunfälle zu verzeichnen waren, kam es bei Staubildung zu einer Vielzahl von Auffahrunfällen. Die deutliche Zunahme der Verkehrsunfälle und der Personenschäden ist wesentlich auf die Unfallentwicklung in den Baustellenbereichen zurückzuführen. Zunahme der Verkehrsunfallfluchten bei steigender Aufklärungsquote Die Zahl der Fälle, in denen sich der Unfallverursacher unerlaubt von der Unfallstelle entfernt hat, stieg von 64 Fällen im Jahr 204 auf 80 Fälle im vergangenen Jahr (+ 9,8%). Jeder zweite Unfallflüchtige konnte dabei von den Beamten der Polizeiautobahnstation Kaiserslautern ermittelt werden. Die Aufklärungsquote liegt mit 50 Prozent deutlich über dem Wert des Jahres 204.

4 Polizeiautobahnstation Kaiserslautern, Verkehrssicherheit 205 Seite 4 Wildunfälle auf hohem Niveau Schwerpunkt nach wie vor rund um das Autobahnkreuz Landstuhl Relativ hohe Unfallzahlen sind bei den Verkehrsunfällen mit Wild bzw. sonstigen Tieren auf der Fahrbahn zu verzeichnen. Nach deutlichen Zunahmen in den Jarhen 20 bis 204 blieb mit 224 Verkehrsunfällen im Jahr 205 die Zahl der Wildunfälle auf dem Vorjahreswert. Besondere Häufungen von Wildunfällen treten dabei auf der A 6 und der A 62 rund um das Autobahnkreuz Landstuhl auf. Risikogruppen Junge Erwachsene Problemgruppe im Unfallgeschehen Die Gruppe der 8-24-Jährigen Verkehrsteilnehmer stellt eine besondere Risikogruppe im Unfallgeschehen auf den westpfälzischen Autobahnen dar. Während der Bevölkerungsanteil dieser Gruppe lediglich bei ca. 8% liegt, waren die Jungen Fahrer im vergangenen Jahr an Prozent der Verkehrsunfälle beteiligt. Noch gravierender ist die Beteiligung der 8 24-Jährigen bei den schweren Verkehrsunfällen mit Personenschäden. An jedem dritten schweren Unfall war ein Junger Erwachsener beteiligt. Überwiegend wurden diese Unfälle auch von den 8-24-Jährigen verursacht. Güterverkehr Abstand und Ladungssicherung vorrangige Unfallursachen Mit 282 Verkehrsunfällen unter Beteiligung eines LKW war im vergangenen Jahr ein trauriger Höchststand zu verzeichnen. Die Zahl der LKW-Unfälle nahm gegenüber dem Vorjahr um 49 Prozent zu. Insgesamt wurden bei LKW-Unfällen auf den westpfälzischen Autobahnen eine Person getötet, 5 Personen schwer- und 40 Personen leichtverletzt. Jeder vierte von LKW-Fahrern verursachte Verkehrsunfall war auf Überladung oder nicht ordnungsgemäß gesicherte Ladung zurückzuführen. Bei den schweren, von LKW-Fahrern verursachten Unfällen war in der Hälfte aller Fälle das Nichteinhalten des erforderlichen Sicherheitsabstandes die Unfallursache.

5 Polizeiautobahnstation Kaiserslautern, Verkehrssicherheit 205 Seite 5 Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei Zur Bekämpfung von Verkehrsunfällen wurden von den Beamtinnen und Beamten der Polizeiautobahnstation Kaiserslautern im vergangenen Jahr die wesentlichen Unfallursachen Abstand und Geschwindigkeit überwacht und Verkehrsverstöße entsprechend geahndet. Zur Bekämpfung des besonders aggressiven Fahrverhaltens auf Autobahnen, insbesondere der Drängler und Rechtsüberholer, setzt die Polizeiautobahnstation Kaiserslautern ein sogenanntes ProViDa-Fahrzeug ein. Bei rund 700 Einsatzstunden wurden im vergangenen Jahr 507 Beanstandungen fällig, in 67 Fällen mit einem mindestens vierwöchigen Fahrverbot verbunden. Ein weiterer Maßnahmenschwerpunkt zur Verkehrsunfallbekämpfung liegt in der Kontrolle des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs. Die Beamtinnen und Beamten der Polizeiautobahnstation Kaiserslautern überprüften im vergangenen Jahr im Rahmen von Kontrollmaßnahmen insgesamt rund Brummis, Schwertransporte und Reisebusse..00 davon wurden beanstandet. Ahndungen erfolgten überwiegend wegen Verstößen gegen die zulässigen Lenk- und Ruhezeiten bzw. die Untersagung der Weiterfahrt wegen unzureichender Ladungssicherung. In 20 Fällen konnte sowohl inländischen, als auch ausländischen Unternehmern nachgewiesen werden, dass sie sich durch die bewusste Nichtbeachtung bestehender Vorschriften einen wirtschaftlichen Vorteil verschafft hatten. Über die zuständigen Ahndungsbehörden wurde in diesen Fällen die Einforderung von Verfallsbeträgen in Höhe von mehr als Euro beantragt. Durch ein vernetztes System polizeilicher Maßnahmen wird auch im Jahr 206 versucht die Verkehrssicherheit auf den westpfälzischen Autobahnen zu verbessern. Insbesondere zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen bei schweren Personenschadensunfällen und der Reduzierung der Unfälle mit LKW-Beteiligung werden die Verkehrsüberwachungs- und Verkehrsaufklärungstätigkeiten auf einem hohen Niveau fortgeführt.