Die praktische Umsetzung des Assessment of Motor and Process Skills

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Theresa Becker
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1 Die praktische Umsetzung des Assessment of Motor and Process Skills anhand eines Fallbeispieles Sigrid Eidler Ergotherapeutin, B.Sc.

2 Überblick Was ist das AMPS und wie wird es durchgeführt? Vorstellung der Klientin Warum AMPS als Befundungstool? Auswahl und Vorstellung der Tasks Kurze Darstellung der Auswertung Bewertung der Performanz und Skill Items Grafische Darstellung Conclusio Schlussworte/Erfahrungsaustausch

Auswahl und Vorstellung der Tasks Kurze Darstellung der Auswertung

3 Was ist das AMPS? = Assessment of Motor and Process Skills Klientenzentriertes und betätigungsorientiertes Beobachtungsinstrument standardisiert an Personen evaluiert basierend auf dem MOHO (=Model of Human Occupation, Gary Kielhofner) Entwickelt von Anne Fisher Für alle Diagnose- und Altersgruppen ab 2 Jahren geeignet (z.b. School-AMPS)

betätigungsorientiertes Beobachtungsinstrument standardisiert an 150.

4 Standardisierte Aufgaben aus dem ADL Bereich (Activities of Daily Living) Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade der Tasks begutachtet die Qualität der Ausführung von ADLs sowie die Betätigungsperformanz Objektive Beurteilung von Ressourcen und Einschränkungen im ADL-Bereich ermöglicht, klientenzentrierte Interventionen zu setzen Effizienz der Therapie und Aussagekraft für ÄrztInnen und Kostenträger (KK)

Betätigungsperformanz Objektive Beurteilung von Ressourcen und Einschränkungen im ADL-Bereich

5 Wie wird es durchgeführt? KlientIn wählt 2 standardisierte Tätigkeiten aus Gespräch Unterweisung und Absprache mit KlientIn über Aufgabe (=Task) Beobachtung der Aktivität durch ErgotherapeutIn KlientIn startet mit Aufgabe, TherapeutIn beobachtet ausschließlich Keine Hilfestellungen durch TherapeutIn Notizen und Beurteilungsbogen Rating auf diesem (mit Hilfe des Buches) Übertrag der handschriftlichen Auswertung in Computerprogramm Programm wertet selbsttätig aus und generiert schriftliche und grafische Berichte.

Beobachtung der Aktivität durch ErgotherapeutIn KlientIn startet mit Aufgabe, TherapeutIn beobachtet ausschließlich Keine

6 Bewertung und Scoring Prozesshafte und motorische Komponenten Skala von 1 bis 4 4 = selbständige Ausführung, keine Einschränkungen 3 = fragwürdige Ausführung 2 = ineffiziente Ausführung, Probleme bei Ausführung 1 = ernsthafte Probleme bei der Ausführung

Einschränkungen 3 = fragwürdige Ausführung 2 = ineffiziente

7 Kurs Vermittlung des fachlichen Knowledges Kurs: 5-tägiger Workshop Kosten: inkl. Unterlagen / PC- Programm Kursabschluss: anschließende selbständige Bewertung von 10 Personen innerhalb von 3 Monaten Psychiatrie: Beobachtung der prozesshaften Fertigkeiten Präsentation Einblick der praktischen Anwendung des AMPS in der Psychiatrie

Unterlagen / PC- Programm Kursabschluss: anschließende selbständige Bewertung von 10

8 Vorstellung der Klientin Fr. M. K., weiblich, 27 Jahre Diagnosen: Paranoide Schizophrenie, emotional instabile Persönlichkeitsstörung Medikamentös versorgt mittels Depotspritze Betreutes Wohnen seit insgesamt 8 Jahren, dzt. wohnhaft in einer Wohngemeinschaft seit 2011 Mutter einer Tochter, kein Kontakt

9 Akustische Halluzinationen, erstmalig Stimmen mit 17 Jahren Alkoholabusus in jungen Jahren Mehrere stationäre Aufenthalte, zuletzt 2011 Tätigkeit als Hilfskraft in einer Anwaltskanzlei für rund ein halbes Jahr mit 17 Jahren Dzt. pensioniert

Aufenthalte, zuletzt 2011 Tätigkeit als Hilfskraft in einer

10 Unterstützung durch Familie und Psychosozialen Dienst Weiters: Ärztliche Betreuung, Ergotherapie, Sozialarbeit, Pflege Psychotherapie Ergotherapie seit ca beim Psychosozialen Dienst, Fr. M. in ET seit AMPS Frühjahr 2012, Gruppentherapie Tagesstruktur 2. AMPS-Testung im April 2013 Befundung, Zielsetzung und Therapieplan

2005 beim Psychosozialen Dienst, Fr. M. in ET seit 2012 1.

11 Warum AMPS als Befundungstool? Tätigkeiten unterschiedlicher Schwierigkeit klientenzentrierter Ansatz (Alltags-) Probleme der Klientin erkennen Therapieansatz finden Ich kann nicht kochen Interesse der Klientin am Kochen und Selbständigkeit Zielformulierung Herausforderung vs. Überforderung

(Alltags-) Probleme der Klientin erkennen Therapieansatz finden Ich kann

12 Auswahl von Tasks Ursprüngliche AMPS-Befundung (März 2012) mit 2 Tasks bzgl. Haushaltsreinigung 2 anfordernde Tasks mit Fr. M. vereinbart Tasks aus dem Bereich Kochen Kochen erfordert vielfältiges Planen, Aufmerksamkeit, Denkleistungen sowie motorische Leistungen.

vereinbart Tasks aus dem Bereich Kochen Kochen erfordert

13 Vorstellung der Tasks Task 1: Task 2: I-10. Gericht aus gebratenem Fleisch und Gemüse mit einer Schüssel Reis für eine Person I-6. Nudeln mit Soße, frischem Salat und Getränk für zwei Personen

14 Gebratenes Fleisch mit Gemüse und Reis Fleisch anbraten Gemüse schneiden und anbraten Reis waschen und kochen Fleisch und Gemüse auf einem Teller und Reis separat anrichten

15 Nudeln mit Soße, Salat und Getränk Zwei Portionen Nudeln kochen Fertige Soße erwärmen Grünen Salat mit drei bis vier weiteren Gemüsesorten in einer großen Schüssel Zwei Gläser/Becher mit Getränk vorbereiten Auf Teller angerichtet servieren, Salat in großer Schüssel

Gemüsesorten in einer großen Schüssel Zwei Gläser/Becher mit

16 ErgotherapeutIn klärt mit Fr. M. vorab: Utensilien wo zu finden? Zutaten welche sollen verwendet werden, wo sind sie zu finden? etc. Danach selbständige Ausführung der Tasks durch Fr. M. Tasks mit Fr. M. s Einverständnis zum selben Befundungszeitpunkt ausgeführt

etc. Danach selbständige Ausführung der Tasks durch Fr. M.

17 Auswertung der Beobachtung Anschließende schriftliche Dokumentation Bewertung von Performance Skills (Score von 1 bis 4) Übertrag in das Computerprogramm Programm erstellt Übersicht und grafische Darstellung Präsentation: vier exemplarische Performance Skills

4) Übertrag in das Computerprogramm Programm erstellt Übersicht

18 Ausgewählte Skill Items Motor Skills Körperposition: Stabilisiert muss sich KlientIn abstützen oder anlehnen, um Task durchführen zu können? Sich selbst und Gegenstände bewegen: Bewegt fließend flüssige, gleichmäßige Arm-/Körperbewegungen? Process Skills Ausführung aufrecht erhalten: Hält Tempo arbeitet Person mit konstantem, gleichbleibendem Tempo? Organisation von Raum und Gegenständen: Organisiert wie organisiert KlientIn sich den Arbeitsplatz/Raum/Kleidung?

Sich selbst und Gegenstände bewegen: Bewegt fließend flüssige, gleichmäßige Arm-/Körperbewegungen?

19 Bewertung der Performanz Motor Item: Stabilisiert Bewertung = 2 momentarily prop hand on table to maintain stability during task performance momentarily prop, in the absence of extreme reach, while moving through the task environment or interacting with task objects Abstützen des Körpers, um während der Ausführung der Tätigkeit Gleichgewicht und Stabilität aufrecht erhalten zu können bei beiden Tasks für Fr. M. nötig zumeist beim Heroder Wegräumen von Geschirr bzw. beim Kochen am Herd

interacting with task objects Abstützen des Körpers, um während der Ausführung der Tätigkeit Gleichgewicht und Stabilität

20 Task 1 Task 2 Fr. M. stützt sich mit der Hand ab Fr. M. lehnt sich mit dem Becken am Kästchen an

21 Bewertung der Performanz Motor Item: Bewegt fließend Bewertung = 4 readily and consistently use smooth and fluid arm and wrist movements when interacting with task objects keine Einschränkungen beim Greifen sowie Handling mit Gegenständen (z.b. Schneiden mit Messer, Schälen.) gleichmäßig, ruhig und fließend Mögliche Einschränkungen aufgrund von Medikamenten etc.

22 Bewertung der Performanz Process Item: Hält Tempo Bewertung = 4 readily and consistently maintain a consistent and effective rate or tempo of performance througout the performance of actions and steps of the entire task Beide Aufgaben mit gleichem Tempo erledigt Fr. M. arbeitet zügig und gleichmäßig Nachlassen von Tempo oder Geschwindigkeit während der Aufgaben nicht zu bemerken Fr. M. beim Waschen der Karotten

23 Bewertung der Performanz Process Item: Organisiert Bewertung = 2 spatially arrange tools and materials in a manner that results in delay locating a task object Gegenstände nebeneinander aufgestapelt dadurch erschwertes Auffinden von Objekten Durch Menge an Gegenständen flüssiges Arbeiten erschwert (Gegenstände behindern, weil sie im Weg stehen)

24 Grafische Darstellung 2 unterschiedliche Evaluationszeitpunkte Sehen, ob KlientIn selbständig leben kann Ziele wie auch Therapie ablesbar

25 Was bedeutet das? Ziele daraus wie auch weitere Therapie ablesbar Therapeutischer Ansatz an festgestellten Problemen möglich (z.b. Organisation des Arbeitsplatzes beim Kochen) z.b. Alltagsnahes Training, um Fr. M. die Möglichkeit zu bieten, für ihren Alltag nötige bzw. bedeutungsvolle Aktivitäten zu erlernen und üben zu können Unterschiede und Verbesserungen bei Re- Assessment ersichtlich

26 Vor- und Nachteile des AMPS Standardisiertes Instrument mit klaren Vorgaben Rahmen und Struktur vs. Vorgaben/mangelndem Spielraum Tasks unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen individuell Bietet Nachweis für Therapieerfolge mit Ergotherapie ÄrztInnen/Krankenkassen berufsgruppenübergreifend Zeitaufwand kulturübergreifend in vielen Ländern üblich vs. landesübliche Tasks Kurskosten Deutsche Übersetzung Beobachtendes Tool und Scoring Akutpsychiatrie vs. Langzeitsetting und häusliches Umfeld

27 Conclusio Vielfältiges Instrument Setzt am Alltag von KlientInnen an alltagsnahes Befunden und dementsprechende Planung der Therapie Zeitaufwand nötig Persönliche Identifikation mit Instrument

28 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Fragen? Anregungen? Erfahrungen?

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