Von der Lehre zum selbstorganisierten Lernen. Prof. Dr. Werner Sauter
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- Norbert Seidel
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1 Von der Lehre zum selbstorganisierten Lernen Prof. Dr. Werner Sauter 1
2 WERNER SAUTER Erfahrungen: Bankkaufmann (Deutsche Bank AG) Diplom-Volkswirt Promotion zum Dr. paed. ( Vom Vorgesetzten zum Coach ) Berufsschullehrer (Bankausbildung) Personalentwicklungsleiter (LBBW Stuttgart) Professor Fachrichtung Bankwirtschaft und Human Resource Management (Duale Hochschule Baden-Württemberg) Lernberatung (z.b. Frankfurt School of Finance and Management, ADG, RWGA, Siemens, e.on, Telekom, citibank, Gerling, DIHK, Klett Fernschulen ) Vorstand (ATHEMIA AG/GmbH Klett Verlagsgruppe) Institutsleitung (Private Steinbeis Universität Berlin) Fach- und Drehbuchbuchautor Heute: Wissenschaftlicher Leiter der Blended Solutions GmbH Berlin: Konzipierung und Umsetzung innovativer Qualifizierungs- Kompetenzentwicklungs- und Kompetenzmanagement-Systeme Fach- und Drehbuchautor (WBT) in den Bereichen innovative Lernsysteme, Management und Führung, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Bankbetriebslehre Blogger, Referent, Moderator und E-Coach Mitgründer der Corporate Learning Alliance Mitgestalter des Corporate Learning 2.0 MOOC, kurz # CL2.0
3 AGENDA Eine Lernrevolution steht vor der Tür Innovative Lernarrangements Eine Lernrevolution steht vor der Tür Implementierung 3
4 UNSER NEUES FACHBUCH Wir sind keine Propheten. Aber wir analysieren und bewerten unsere Erfahrungen bei der Gestaltung von Kompetenzentwicklungsprozessen mit Hilfe von innovativen Lernsystemen und der uns heute zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten. John Erpenbeck, Werner Sauter Erpenbeck, J., Sauter, W. (2013): So werden wir lernen! Kompetenzentwicklung in einer Welt fühlender Computer, kluger Wolken und sinnsuchender Netze, Heidelberg, ISBN und ISBN (ebook) 4
5 HUMANOIDE COMPUTER Humanoide Computer im betrieblichen Lernen: Zukünftige, selbständig agierende Computer, die ähnlich wie Menschen, Problemstellungen erfassen, analysieren, bewerten und unter Nutzung der Möglichkeiten des Netzes lösen können. Sie haben eigene Meinungen, die sie auch kritisch äußern und entwickeln sie von sich aus Lösungsvorschläge. Dabei nutzen sie ihr Erfahrungswissen aus früheren Entscheidungen des Lerners, so dass sie im Laufe der Zeit auch dessen Wertesystem verinnerlichen und in ihre Vorschläge mit einbeziehen. Erpenbeck, Sauter
6 SCHÖNE NEUE WELT? Watson der neue Supercomputer von IBM... Watsons erster öffentlicher Test kreiste um die Frage, ob der Verkauf von Videospielen an Minderjährige verboten werden sollte. Bevor er eine Antwort gab, verkündete er innerhalb von Sekunden: Ungefähr vier Millionen Wikipedia-Artikel gescannt, davon die zehn relevantesten behalten. Alle Sätze in den zehn Top- Artikeln gescannt. Sätze, die Behauptungen der Debattierer enthalten, entdeckt. Umrisse dieser Behauptungen identifiziert. Die Pro- und Contra-Polarität der Behauptungen der Debattierer abgewogen. Eine Rede mit den Voraussagen der Top- Behauptungen ausgearbeitet. Lieferbereit FAZ 25. Juni 2014, Seite 11
7 Fa k o o b ce Google Enterp rise 2. 0 y r o t c a F t r a Sm 0. 4 e i r t s u d In Whats Ap p 7
8 WIE LERNEN WIR HEUTE? Im Prozess der Arbeit Selbstorganisiert Situativ und informell Erfahrungslernen Kollaboratives Arbeiten und Lernen Projektlernen Nur 7-8% des in Seminaren Gehörten wird später in der Arbeit wirksam. Kirkpatrick / Kirkpatrick 2012 Im Netzwerk Selbstorganisiert Co-Coaching, Kollegiale Beratung, Communities of Practice, Coaching, Mentoring Lehre Formell und fremdgesteuert Seminare, Trainings, Workshops, E-Learning Fernkurse Fachbücher Test 8
9 AGENDA Eine Lernrevolution steht vor der Tür Innovative Lernarrangements Innovative Lernarrangements Implementierung 9
10 ENTWICKLUNGSSTUFEN DES E-LEARNING Zunehmende Selbstorganisation E-Learning offline: ab Mitte der 90er Jahre E-Learning online: ab Ende der 90er Jahre Blended Learning: seit Anfang 2000 Social Workplace Learning: heute 10
11 Cloud Learning Mobile Learning Micro Learning E-Books... 11
12 Wer nicht genau weiß, wohin er will, darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt. Robert F. Mager 12
13 KOMPETENZ NACH PISA... wird die Bedeutung des Begriffs (Kompetenzen) auf den kognitiven Bereich eingeschränkt, motivationale oder affektive Voraussetzungen für erfolgreiches Handeln werden explizit nicht mit einbezogen... Der hier verwendete Begriff von Kompetenzen ist daher ausdrücklich abzugrenzen von den aus der Berufspädagogik stammenden und in der Öffentlichkeit viel gebrauchten Konzepten der Sach-, Methoden-, Sozial- und Personalkompetenz Vgl. Klieme, E. (2007) S. 5; Klieme, E. u.a. (2003) 13
14 KOMPETENZ NACH BOLOGNA Seit Bologna ist Kompetenz...nur dann eine Kompetenz, wenn sie mit einem standardisierten Zeitaufwand an genau bestimmten Lernorten erworben wurde. Tremp, P., Eugster, B. (2006) S
15 ü Komplexe Herausforderungen mit vielen verschiedenen Faktoren auf einmal... ü Unklare Situationen, teilweise chaotische Verhältnisse, Zeitdruck, Hektik, physischer und psychischer Stress... ü Zwang zu schnellen Entscheidungen, obwohl wesentliche Informationen oder Erfahrungen fehlen... KOMPETENZ mehr als Wissen und Qualifikation 15
16 KOMPETENZ IN DER REALITÄT Lösung von Herausforderungen Werte Erleben Wissen im engeren Sinn Fertigkeiten = PISA-/Bologna- Kompetenzen Qualifikation Kompetenzen Normen Lösung von Herausforderungen Emotionen in Projekten und in der Praxis Erfahrungswissen Reflexion 16
17 Kompetenzen sind die Fähigkeit, sich in offenen und unüberschaubaren, komplexen und dynamischen Situationen (=Praxis) selbstorganisiert und kreativ zurecht zu finden (Selbstorganisationsdispositionen) Erpenbeck, J. und Heyse, V. (2008) Kompetenzen schlagen sich immer in den Handlungen der Menschen nieder. Deshalb können sie nicht vermittelt werden, sondern nur selbstorganisiert durch die Menschen aufgebaut werden. 17
18 KOMPETENZAUSWERTUNG GAP-Analyse 18
19 Selbst fahren: Fahrkompetenz Handeln kann man nur handelnd erlernen! Diethelm Wahl (2013) Vorbereitung theoretische Prüfung: Qualifikation Theorieunterricht: Wissen 19
20 VON DER BELEHRUNGS- ZUR ERMÖGLICHUNGSDIDAKTIK Man kann dem Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu finden. Galileo Galilei 20
21 VOM WISSENSAUFBAU ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG Wissensaufbau 1. Wissen aneignen Qualifizierung 2. Wissen verarbeiten Wertinteriorisation Wertkommunikation 4. Kompetenzen entwickeln Erfahrungslernen in realen Entscheidungssituationen Neue Lösungsmuster durch herausfordernde Aufgaben in der Praxis und in Projekten 3. Wissen anwenden Erfahrungslernen mit Transferaufgaben Überwinden erster realer Schwierigkeiten (Dissonanzen) 21
22 LERNORT HOCHSCHULE Lehren ist eine Inszenierung von Erfahrungsräumen, in denen den Lernenden Diskussionsmöglichkeiten eröffnet werden, die sie zu ihren Bedingungen nutzen können, ohne dass diese unmittelbar auf die Lernenden einwirken oder ihre Kompetenzentwicklung ohne deren innere Zustimmung nachhaltig beeinflussen können. Rolf Arnold (2014) 22
23 DIDAKTISCH-METHODISCHER ENTWICKLUNGSKREISLAUF Werterahmen Ermöglichungsrahmen Richtziele Arbeiten = Lernen Individuelle Kompetenzziele im Rahmen des Soll- Profiles Integrierte Kompetenzentwicklung Erfolgsmessung: Arbeitsergebnisse + Kompetenzmessungen Herausforderungen in Projekten/ im Prozess der Arbeit vgl. Arnold, R.; Erpenbeck, J. (2014) S. 6 ff. Selbstorganisiertes Lernen in Projekten/ im Prozess der Arbeit und im Netz
24 BEREICHE UND ELEMENTE EINES ERMÖGLICHUNGSRAHMENS Soziale Lernplattform PLE-Personal Learning Environment Lernberatung E-Portfolio Soziale Netzwerke Foren Blogs Wikis Webinare Virtual Classroom Reflexionen Instant Messenger Selbstorganisierte Kompetenzentwicklung Lerner orientierte Administration Mobile Learning Micro Learning Workplace Learning Learning on demand Individuelle Lern- Prozesse Lernbegleitung Learning Analytics Beurteilungssystem Kompetenzprofile Kompetenzmesssystem Web Based Trainings Podcasts Dokumentenmanagement-System Printmedien E-Books Serious Games Videos Transfer- und Projektaufgaben Wissensmanagement-Tool Open Educational Resources Interne und externe Informationsquellen Rapid E-Learning
25 KOMPETENZORIENTIERTES BLENDED LEARNING ARRANGEMENT Prinzip der Verbindlichkeit und der Projektvereinbarungen Wissensaufbau Qualifikation Kompetenzen Prinzip der Flankierung (Coping)
26 BEWERTUNG 26
27 DIDAKTIK UND TECHNOLOGIE
28 SOZIALE LERNPLATTFORM E R M Ö G L I C H U N G S R A H M E N Kooperatives Lernen Kollaboratives Arbeiten Formelles Lernen Kurse E-Learning Blended Learning Virtual Classroom Webinare Tests Learning Community... Performanz Mitarbeiterentwicklung Dokumentenmanagement Kollaboratives Arbeiten im Netz Kompetenzmanagement Kompetenzentwicklung im Netz Social Learning Community of Practice Kompetenzorientiertes Wissensmanagement Learning Analytics Informelles Lernen Workplace Learning Training Kompetenzentwicklung E-Portfolio 28
29 29
30 KOMPETENZENTWICKLUNG IM ARBEITSPROZESS/IN PROJEKTEN Elemente Aktivitäten Vorphase Lernziele und - inhalte Entwicklungsgespräch: Kompetenzmessung und ziele, Vereinbarung Projekt- und Praxisaufgaben... Kick-off Workshop Präsenzveranstaltung: 2 Tage mit Kaminabend, Tandem- und Gruppenbildung, Vorsatzbildung... Wissensaufbau und Qualifizierung Co-Coaching Praxistraining Blended Learning Angebote, Nutzung des Content- Angebotes on-demand : Case-Studies mit E-Learning, Wissenspool, Lernvideos, Podcasts... Lernpartner: Wöchentlicher Jour fixe Gegenseitige Beratung und Begleitung Training im Rahmen realer Herausoferungen/Übungen/ Simulationen u 1. Monat n 2. Monat 3. Monat 4. Monat 5. Monat 6. Monat n n n E-Coaching Kollegiale Beratung Umsetzungs- Webinar Lernerfolgsmessung Erfahrungs- Workshop Professionelle Beratung und Begleitung Feedback zu Themenspeicher und Lerntagebuch Gegenseitige problemorientierte Beratung in Lerngruppen nach einer gleichbleibenden Struktur Webinare (ca. 3 h): Reflexion der Selbstlernphase, Bearbeitung offener Fragen, Training, Vorsatzbildung... Kompetenzmessungen, Erfüllung der vereinbarten Ziele und Projekte... Präsenzveranstaltung: 1 Tag, Präsentation und Diskussion der Ergebnisse, Vorsatzbildung... w w w w w w w w w w w v v v v n 30
31 AGENDA Eine Lernrevolution steht vor der Tür Innovative Lernarrangements Implementierung Implementierung 31
32 VERÄNDERUNGSPROZESSE Ziele von Wissensaufbau und Qualifikation zu Kompetenzentwicklung Lernorte Seminar Arbeitsplatz Methodik Lehre Ermöglichungsrahmen Lernprozess Fremdorganisiert Selbstorganisiert Lernerfolg Prüfung Erfolg in der Praxis Lernbegleitung Lehrende Coach und Mentor 32
33 IMPLEMENTIERUNG Wissensbarrieren Zensurenbarrieren Rollenbarrieren Institutionelle Barrieren Führungskräfte Professoren Dozenten Studenten Paradigmenwechsel: Alle beteiligten Personen müssen Ihre Einstellungen und Handlungsweisen grundlegend ändern. 33
34 IMPLEMENTIERUNG IM DOPPELDECKER Veränderungsprozess 34
35 DER WEG ZUR SELBSTORGANISIERTEN KOMPETENZENTWICKLUNG Selbstorganisiertes Lernen Selbstgesteuertes Lernen Lern- Gruppen / Partner Lernbegleiter Praxis trainings Blended- Learning Simulation / Planspiel Handlungsoientierte Seminare E- Learning Praxisprojekte Blended- Learning Social- Blended Learning Communitiy of practice Workshops Führungskraft (Mentor) Social- Blended Learning Social Workplace- Learning Lernen im Arbeits- Prozess Fremdgesteuertes Lernen Frontaluntericht E- Learning E-Tutor Handlungs- Orientierte Seminare Praxis trainings Wissensaufbau Qualifikation Kompetenzentwicklung Quelle: DB Training Projekt NextEducation Wiedergeben und Beschreiben von Inhalten Erlerntes in unveränderter oder sinngemäßer Weise erkennen und wiedergeben Transfer auf Trainingsebene Erlerntes in Trainingssituationen anwenden. 35 Anwenden bei unbekannten Herausforderungen. Erlerntes zur Lösung von Herausforderungen am Arbeitsplatz selbstorganisiert umsetzen
36 Ohne Gefühl geht gar nichts...
37 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! Prof. Dr. Werner Sauter Blended Solutions GmbH Am Friedrichshain 22 D Berlin Fon Fax Blog blendedsolutions.wordpress.com 37
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