Aktuelles zum Stand der Konfliktlagen
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- Anke Ruth Schräder
- vor 8 Jahren
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1 Binnenschifffahrtsrechtag des Landes Nordrhein-Westfalen Binnenhäfen: Städtebau versus Hafennutzung Themenfeld 1: Gesellschaftspolitische Grundfragen Aktuelles zum Stand der Konfliktlagen Technische Universität Hamburg-Harburg Institut für Verkehrsplanung und Logistik Prof. Dr.-Ing. Heike Flämig Duisburg, (15)
2 Zentrale These Ja, es gibt Handlungserfordernisse. Aber: viel zu wenig (identifizierte) Konflikte! 2 (15)
3 Ziele der Stadtentwicklung Leipzig-Charta zur nachhaltigen, europäischen Stadt Mit dem Ziel, unsere Städte zu schützen, zu stärken und weiter zu entwickeln, unterstützen wir [...] nachdrücklich die Nachhaltigkeitsstrategie der Europäischen Union. Dabei sind alle Dimension [... ] gleichzeitig und gleichgewichtig zu berücksichtigen. Hierzu zählen wirtschaftliche Prosperität, sozialer Ausgleich und gesunde Umwelt. Gleichzeitig sind die kulturellen und gesundheitlichen Erfordernisse zu beachten. Leipzig-Charta zur nachhaltigen, europäischen Stadt, 24. Mai (15)
4 Nachhaltigkeit als wichtige gesellschaftspolitische Orientierung. Ver- und Entsorgung Nutzungskonflikte Ästhetik Benutzerfreundlichkeit Stadtverträglichkeit Ökonomie langfristige Unternehmenssicherung, [Gewinn] Funktionsfähigkeit Ressourceneffizienz (Geld, Material, Personen, Energie, Rohstoffe) Soziales Lebensqualität Arbeitsbedingungen Sicherheit Teilnahme Lärmimmissionen Luftimmissionen Trennwirkungen Einzelwirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche Ansprüche. Ethische und kulturelle Visionen bestimmend für Bewertung. Ökologie Ressourcenschutz Klimaschutz Umweltschutz 4 (15)
5 Leitbild der lebenswerten, nachhaltigen Stadt vorherrschend Urban waterfront Development als (derzeit) wichtiger Handlungsstrang. Hintergrund: Konzepte der dezentralen Konzentration, der kompakten Stadt, der Gartenstadt sowie die neueren Achsenmodelle kommen dem Ideal einer nachhaltigen Stadtstruktur am nächsten.1) Stadt der kurzen Wege? Hafen Medienhafen Düsseldorf Foto: abgerufen am Quelle: fotoarchiv/index.htm, ) Franz Fürst, Ursus Himmelbach, Petra Potz : Leitbilder der räumlichen Stadtentwicklung im 20. Jahrhundert Wege zur Nachhaltigkeit? In: Berichte aus dem Institut für Raumplanung, Band 41. Dortmund, Januar (15)
6 Fortschreitende integrierte Wasserlagenentwicklung auf Kosten von Hafen- / Industrie- / Gewerbeflächen Nein, es gibt keine; 34% Ja, es gibt mehrere; 33% Ja, es gibt nur eine; 33% Erhebung im Frühjahr 2010, 187 teilnehmende Städte Zwei Drittel der Städte haben Projekte,... rund ein Drittel dieser Projekte liegt in Innenstädten bzw. Citybereichen und weitere 46 % liegen am Innenstadtrand von denen über 50 % bereits zu über 50 % realisiert sind die größtenteils auf bisher als Industrie/Gewerbe oder als Hafen mit Industrie genutzten Gebieten realisiert sind. BMVBS (2011) (Hrsg.): Integrierte Stadtquartiersentwicklung am Wasser, S (15)
7 Flächennutzung Hafen Neuss-Düsseldorf Meister, Verena u. Steven Bayer (2010): Lokale Akzeptanz von Binnenhäfen. Analyse der Bedingungen für ein konfliktfreies Miteinander von städtischen Binnenhäfen und Anwohnern. Berlin : FU Berlin / Institut für Geographische Wissenschaften (= METAR Papers in Metropolitan Studies; Bd. 56) (im Erscheinen). 7 (15)
8 Binnenhäfen = Individuell, Vielfältigkeit Fotos: Flämig 8 (15) - Folie 8 -
9 Ziele der Hafenentwicklung Beispiel: Wasserstraßenverkehrs- und Hafenkonzept Nordrhein-Westfalen 2008 Verkehrspolitische Ziele: Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung Erhöhung der Effizienz des Verkehrssystems Verbesserung der Verkehrssicherheit Klima- und Umweltschutz Aber: Sicherung der Häfen / Verkehr kein Selbstzweck. Eher: Funktionsfähigkeit / Ver- und Entsorgung sichern. BMV NRW (2008): Wasserstraßenverkehr, Binnenhäfen und Logistik in Nordrhein-Westfalen Fortschreibung des Wasserstraßenverkehrs- und Hafenkonzeptes Nordrhein-Westfalen. 9 (15)
10 Heute und zukünftige (notwendige) Bewertungsmaßstäbe Beitrag zu -/+ Beschäftigung (Quantität) -/+ Wertschöpfung -/+ Steuereinnahmen Beitrag zu - Luftverschmutzung - Lärm- und Lichtimmissionen + Beschäftigung (Qualität) + Sicherstellung Funktionsfähigkeit + Klimawandel -/+ Biodiversität - Wasserverschmutzung Negative Reboundeffekte durch Wegfall/Verlagerung von Hafenfunktionen: Mehr Betroffenenfälle (Lärm, Luft, Unfälle, Trennwirkung...) Mehr Umweltbelastung durch steigenden Verkehrsaufwand, fehlende Möglichkeiten zur Verkehrsverlagerung Höhere Transportkosten 10 (15)
11 ex ante Nutzungskonflikte Bauliche Änderungen ex post Flächeninanspruchnahme Verteilungskonflikt Wertkonflikt Strategiekonflikt Hafengebiet Hafenerweiterung Umnutzung Transport Umschlag Lagerei Bau/Unterhaltung Flächenkonflikt Umfeldkonflikt Lärm Geruch Licht Schadstoffe Verkehr Zielkonflikt Machtkonflikt Informationskonflikt Strategiekonflikt zeitliche Zuordnungsprobleme räumliche/inhaltliche Zuordnungsprobleme 11 (15)
12 Voraussetzung I: Sicherung der robusten Stadthäfen Erschwerte Entwicklung von Gewerbegebieten Hohe planungs- und umweltrechtliche Anforderungen Vielzahl an wasserbezogenen Gesetzen und Richtlinien Sicherung von Standorten mit erprobtem Umfeld Voraussetzungen schaffen: Vereinfachung der Genehmigungsverfahren Sicherung der infrastrukturellen Voraussetzungen (Trassen, Knotenpunkte): Verankerung in maßgeblichen Leitbildern und Gestaltungsgrundsätzen der Stadtplanung Festsetzung der logistischen Nutzung in verbindlichen Plänen 12 (15)
13 Voraussetzung II: Vom (öffentlichen) Hafen zum logistischen Knoten Angebotsseitige Voraussetzungen schaffen: Entwicklung zu neutralen logistischen, trimodalen Knoten Entwicklung zu Full-Service-Anbieter Einrichtung von intelligenten Liniendiensten Neukonfiguration der Netzwerke Institutionelle Voraussetzungen schaffen: Überprüfung der Eigentümerstruktur / Betreibermodell Kommunikative Voraussetzungen * schaffen: Strategische Kommunikation Storytelling Offene Kommunikation Versachlichung der (emotionalen) Kommunikation Vernetzung und Wahrnehmung der Häfen weiter stärken: Umsetzung einer entsprechenden Kommunikations- und Kooperationsstrategie (Eine neue Hanse ). * Meister, Verena (2010): Gute Praxis -Beispiele der strategischen Kommunikation von Binnenhäfen. In: Grabbert, Femke/ Meister, Verena/ Schulte, Nina (Hg.): Ansätze strategischer Kommunikation von Binnenhäfen. Berlin : FU Berlin / Institut für Geographische Wissenschaften (= METAR Papers in Metropolitan Studies; Bd. 57)(im Erscheinen) 13 (15)
14 Schlussfolgerung: Hafenentwicklung als Stadtentwicklung begreifen Hafenentwicklung als Daseinsvorsorge begreifen Die richtige Nutzung an den richtigen Standort Zukunftscharakter von Entwicklung berücksichtigen Hafen (neu) definieren im individuellen räumlich-sachlichen Kontext (wie mit Dynamik umgehen?) Stärkung der wirtschaftlichen / logistischen Kompetenz in der Planung Drängung auf die Umsetzung der Leipzig-Charta Wirtschaftliche Belange ebenso berücksichtigen Integrierte Stadtentwicklungspolitik (verpflichtende) Verankerung von Fragen des Wirtschaftsverkehrs in VEP/SteP oder besser in Regelungen/Verordnungen? Konfliktbewältigung mittels Kommunikation (Harvard-Ansatz: Werte verstehen und achten Zusammenarbeit win-win-ergebnis) 14 (15)
15 Dialogbild Binnen_Land Prof. Dr.-Ing. Heike Flämig 15 (15)
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