Leseprobe. Jostein Gaarder. Jonathan und die Zwerge aus dem All. Übersetzt aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs. Illustriert von Peter Schössow

Transkript

1 Leseprobe Jostein Gaarder Jonathan und die Zwerge aus dem All Übersetzt aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs Illustriert von Peter Schössow ISBN: Weitere Informationen oder Bestellungen unter sowie im Buchhandel. Carl Hanser Verlag, München

2 Jonathan kam sowieso nicht gern als Erster nach Hause. Aber heute kam ihm die große Wohnung noch leerer vor als sonst. 8

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5 Ob er versuchen sollte, Papa in der Arbeit anzurufen? Jonathan ging in den Flur und nahm den Hörer von der Telefonstation. Die Leitung war tot. Er wählte trotzdem Papas Nummer, aber das Telefon blieb stumm. Jonathan steckte den Wohnungsschlüssel in die Tasche und ging wieder hinaus ins Treppenhaus. Dort lief sonst immer irgendwer die Treppe hoch oder runter. Oder jemand klapperte unten mit einem Kinderwagen. Aber heute war alles ganz still. Da musste er eben selber ein bisschen Krach machen, dachte Jonathan und klopfte mit der Faust aufs Geländer, während er die Treppe vom vierten Stock nach unten rannte. 11

6 Auch draußen auf der Straße war kein Mensch zu sehen. Auf dem großen Platz zwischen den Wohnblocks schnüffelte ein Hund in den Blumenbeeten, sonst war alles wie ausgestorben. Auf den Klettergerüsten des Spielplatzes spielten sonst immer Kinder. Und bei so schönem Wetter wie heute saßen Erwachsene auf den Bänken beim Sandkasten. Jonathan bekam es langsam mit der Angst. Er lief eine Weile zwischen den Häusern umher und dann hinaus auf die Straße. Aber auch dort, wo sonst Autos und Busse und riesige Lastwagen vorüberbrausten, war es so leer und still wie vorhin im Treppenhaus und auf dem großen Platz. Wo steckten nur all die Menschen, die hier wohnten? 12

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8 Vor Halvorsens Supermarkt stand eine kleine Ansammlung von Fahrrädern. Jonathan lief über den Vorplatz zur Tür und versetzte ihr einen Schubs. Sie ging auf, aber in dem ganzen großen Laden war kein Mensch zu sehen. Jonathan wanderte zwischen den Regalen herum. Ihm fiel ein, dass er schon lange nichts mehr gegessen hatte, und als er zum Obststand kam, schnappte er sich eine große Banane. Er schälte sie und erschrak, als er entdeckte, dass auf der Innenseite der Schale etwas geschrieben stand. Hüte dich vor der gelben Gefahr!, stand dort. Jonathan begriff nicht, wie etwas innen auf einer Bananenschale stehen konnte. Die Schale hatte nicht den kleinsten Riss gehabt. Er warf die halb geschälte Banane schnell in den Papierkorb beim Ausgang. Er hatte keinen Appetit mehr darauf. 14

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11 Jonathan rannte auf den Vorplatz hinaus. Da sah er plötzlich etwas Gelbes zwischen den Autos auf dem Parkplatz des Supermarkts aufblitzen. Jonathan schlich vorsichtig näher und duckte sich hinter eines der Autos. Er wartete kurz, dann richtete er sich vorsichtig auf und lugte durch die Wagenfenster. Da war ein Zwerg! Der Zwerg steckte in einem gelben Overall, und auch sein Gesicht war von einer gelblichen Farbe. Die Haut sah ein bisschen wie Gummi aus. Der Zwerg saß auf dem Asphalt. Jetzt zog er einen Würfel hervor und fing an zu würfeln. Der Würfel war so groß, dass Jonathan genau sehen konnte, welche Augenzahl der Zwerg würfelte. Es waren immer nur Sechsen. 17