10. Gutes Programmieren Grundlagen der Programmierung 1 (Java)
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- Reinhold Ackermann
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1 10. Gutes Programmieren Grundlagen der Programmierung 1 (Java) Fachhochschule Darmstadt Haardtring 100 D Darmstadt Prof. Dr. Bernhard Humm FH Darmstadt, 20. Dezember 2005
2 Einordnung im Kontext der Vorlesung 1. Einführung 2. Einfache Programme 3. Kontrollstrukturen 4. Objekt-Orientierung I 5. Algorithmen und Datenstrukturen I 6. Interfaces 7. Pakete 8. Generics 10. Gutes Programmieren 11. Rekursion 12. Algorithmen und Datenstrukturen II 13. Objektorientierung II 14. Komponenten 15. Design 16. Die Java Klassenbibliothek I 17. Die Java Klassenbibliothek II 9. Fehler und Ausnahmen , Seite 2
3 Agenda Agenda Übersicht Konventionen Information Hiding Defensives Programmieren Goldene Regeln Literatur Debugging mit Eclipse , Seite 3
4 Übersicht Merkmale guter Programme Ein gutes Programm hat ein sauberes Layout, verwendet sinnvolle Namen, ist ausführlich kommentiert und verwendet Konstrukte der Sprache derart, dass maximale Robustheit und Lesbarkeit des Programms erreicht werden. Die Erstellung eines solchen Programms erfordert vom Programmierer Sorgfalt, Disziplin und ein gutes Stück handwerklichen Stolz. Ian Sommerville, Software Engineering, Addison-Wesley , Seite 4
5 Übersicht Qualitätskriterien (1/2) Korrektheit das Programm soll die gewünschte Funktionalität liefern (fast) alle größeren Programme enthalten noch Fehler (bugs) Vorgehen: guter Programmierstil intensives Testen des Programms Lesbarkeit der Programmcode soll möglichst verständlich sein Vorgehen: sinnvolle Namen verwenden: zinssatz statt z gutes Layout des Sourcecode: Einrückungen und Leerzeilen Kommentare einfügen , Seite 5
6 Übersicht Qualitätskriterien (2/2) Wiederverwendbarkeit nicht Software für die selben Aufgaben immer wieder neu schreiben: z.b. Adreßverwaltung vorhandene Software benutzen: billiger und fehlerfreier Vorgehen: Effizienz vorhandene Klassen suchen: vollständig benutzen oder anpassen eigene Klassen so schreiben, daß sie wiederverwendet werden können? Programme sollen klein und schnell sein Vorgehen: nur erforderliche Variablen deklarieren die selben Befehle nicht redundant benutzen: Methoden deklarieren mehrfach benötigte Ergebnisse nur einmal berechnen und dann abspeichern , Seite 6
7 Agenda Agenda Übersicht Konventionen Information Hiding Defensives Programmieren Goldene Regeln Literatur Debugging mit Eclipse , Seite 7
8 Konventionen Namenskonventionen Grundsätzlich sind kurze aber prägnante Namen zu wählen Paketnamen bestehen nur aus Kleinbuchstaben. Um Eindeutigkeit zu erreichen ist ein Top-Level Domain Prefix zu verwenden Klassen- und Schnittstellennamen werden aus Hauptwörtern zusammengesetzt. Die einzelnen Wörter beginnen jeweils mit Großbuchstaben Methodennamen sind Verben und beginnen mit einem Kleinbuchstaben. Folgende Wörter werden groß geschrieben Konstantennamen bestehen nur aus Großbuchstaben und Unterstrichen Variablennamen beginnen mit einem Kleinbuchstaben, folgende Wörter groß. Temporäre Variablen vom Typ inti, j, k, l, m, n und char mit c, d, e , Seite 8
9 Agenda Agenda Übersicht Konventionen Information Hiding Defensives Programmieren Goldene Regeln Literatur Debugging mit Eclipse , Seite 9
10 Information Hiding Zugriffsschutz in Java Zugriffsschutz für Attribute und Methoden Richtlinien für Attribute Deklarieren Sie Attribute möglichst nie als public (Datenkapselung) Deklarieren Sie Attribute, die nur innerhalb der Klassenimplementierung benötigt werden, als private oder default Deklarieren Sie Attribute, auf die evtl. jemand zugreifen muss, wenn er eine Klasse von der Klasse ableitet, immer als protected Konstanten werden i.a. als public deklariert (lassen sich sowieso nicht verändern) Richtlinien für Methoden Deklarieren Sie nur die Methoden als public, die Sie anderen zur Verfügung stellen wollen , Seite 10
11 Information Hiding Zugriffsschutz in Java Klassen eines anderen Paketes Unterklasse eines anderen Paketes eigene Klasse private public Klasse im selben Paket Elemente einer Klasse eigene Klasse eigene Klasse default protected Unterklasse eines anderen Paketes Klasse im selben Paket eigene Klasse Klasse im selben Paket , Seite 11
12 Information Hiding Zugriffsschutz in Java Über Zugriffsmethoden (Getter) wird sichergestellt, dass auf bestimmte Datenelemente nur lesender Zugriff erlaubt ist Beispiel Attribute sec und min sollen nur gelesen werden können Setzen ist nur über entsprechende set-methoden möglich class Time{ private sec; private min; public int getsec(){ return sec; } public int getmin(){ return min; } public set(int min, int sec){ int sekunden = 60*min + sec; //falls sec >59 sec = sekunden/60; min = sekunden%60; } , Seite 12
13 Information Hiding Schlanke Schnittstellen Es sollen nur die Methodenpublic sein, die auch außerhalb der Klasse benötigt werden private-methoden: werden nur innerhalb der Klasse gebraucht (z.b. Hilfsmethoden für Berechnungen) z.b.: public class Time{ private int min; private int sec;... private int getseconds() { return 60*min + sec; } private void settime(int s) { min = s/60; sec = s%60; }} Vorteile schlanker Schnittstellen Klassen sind besser verständlich Änderungen an private-methoden nach außen nicht sichtbar , Seite 13
14 Information Hiding Initialisierung von Objekten Objekte sollten beim Erzeugen sofort mit gültigen Daten versehen werden die Defaultwerte der Attribute reichen dazu meist nicht aus class Person { int alter; double gehalt; Public Person (int alter, double gehalt){ this.alter = alter; } } this.gehalt = gehalt; , Seite 14
15 Information Hiding Prinzip der minimalen Annahme 1. Verwende Schnittstellen, wo sie zur Verfügung stehen Also z.b. Map statt HashMap 2. Verwende die allgemeinste Schnittstelle, die den erforderlichen Dienst bereitstellt Also z.b. nach Möglichkeit Collection statt List, oder Iterator statt ListIterator , Seite 15
16 Agenda Agenda Übersicht Konventionen Information Hiding Defensives Programmieren Goldene Regeln Literatur Debugging mit Eclipse , Seite 16
17 Defensives Programmieren Möglichkeiten der defensiven Programmierung Assertions Exceptions Tracing / Logging Testfälle Programming by Contract Pre-, Postconditions & Invarianten , Seite 17
18 Defensives Programmieren Assertions (ab JDK1.4) Mit einer Assertion prüfen wir, ob alle Vorbedingungen erfüllt sind Eine fehlerhafte Assertion führt zu einem AssertionError Ein AssertionError beendet das (Test)programm Beispielcode: public class aclass { public void amethod(object pobject) { // Check to make sure that all preconditions are true } } // Simple flavor assert pobject!= null; // Complex flavor assert mobject!= null : mobject is +mobject; , Seite 18
19 Defensives Programmieren Kompilierung mit Assertions Ab dem JDK1.4 ist assert ein Schlüsselwort javac -source 1.3 kompiliert ohne assert javac -source 1.4 kompiliert mit assert Standardmäßig wird ohne assert kompiliert Abwärtskompatibilität wird somit vom Hersteller gewährleistet Wenn assert eingesetzt wird, kann das Programm in keinem JRE kleiner 1.4 laufen , Seite 19
20 Defensives Programmieren Exceptions Ignoriere niemals eine Ausnahme Befasse dich schon in frühen Phasen mit der Ausnahmebehandlung Nutze finally zur Schonung von Ressourcen Benutze keine Ausnahmen zum Programmfluss Eine Klasse mit einer statusabhängigen Methoden sollte immer eine statusprüfende Methode bereitstellen Leite immer von RuntimeException oder von Exception ab, niemals von Error Bevorzuge den Einsatz der im Standard enthaltenen Ausnahmen Dokumentiere jede Exception die von einer Methode geworfen werden kann Verfasse eine aussagekräftige Meldung , Seite 20
21 Defensives Programmieren Wann ist ein Rückgabewert besser als eine Exception? Wenn es einen natürlichen Weg gibt, den Ausgang der Methode mitzuteilen, sollte er gewählt werden Beispiel: Öffnen einer Datei public boolean open(string filename) throws FileNotFoundException { File f = new File(name); if (!f.exists()) { return false; } minputstream = new FileInputStream(f); return true; } Aus dem Pragmatischen Programmierer Der boolean-wert gibt an, ob die Datei existiert oder nicht Die Ausnahme wird geworfen, wenn das Dateisystem defekt ist , Seite 21
22 Defensives Programmieren Logging (ab JDK1.4) Einfache Nutzung über ein globales Logger Objekt Logger.global.info( log me ); Die angemessene Nutzung der Logging Funktionalität Logger logger = Logger.getLogger( current.package ); logger.info( log me ); Das Format einer Log-Meldung Dec 19, :41:13 PM MyProgram main INFO: log me Kann ohne zu kompilieren an- und abgeschalten werden Ein Neustart ist allerdings nicht vermeidbar , Seite 22
23 Defensives Programmieren Logging Stufen SEVERE Desaströse Fehler, die einer sofortigen Behandlung bedürfen. Der Betrieb kann nicht mehr vollständig gewährleistet werden. WARNING Schwerwiegende Probleme, die einer gesonderten Ausnahmebehandlung bedürfen. INFO Der Default-Level, in dem alle fachlichen Protokollierungen vorgenommen werden CONFIG Protokolliert die Konfigurationseinstellungen FINE, FINER, FINEST Detailierte Log-Informationen zum debuggen eines Programms , Seite 23
24 Agenda Agenda Übersicht Konventionen Information Hiding Defensives Programmieren Goldene Regeln Literatur Debugging mit Eclipse , Seite 24
25 Goldene Regeln Goldene Regeln der Programmierung Methoden mit mehr als 30 Zeilen haben Fehler. Ziel: 99% aller Methoden sind kürzer; die wenigen Komplexitätsnester testen bis zum Letzten. Komplexität in die Datenstruktur, nicht in den Ablauf. Die Wahl des richtigen Behälters (z.b. Set anstelle von Array) spart eine Seite Code. Denken in einfachen mathematischen Begriffen Funktionen und Prädikate, Intervalle, Mengen, Operationen darauf (Vereinigung, Durchschnitt, Differenz) Schreibe Code nur einmal Refactoring von wiederkehrender Funktionalität , Seite 25
26 Goldene Regeln Goldene Regeln während der Arbeit Inkrementell arbeiten: Schnittstelle, Implementierung und Testtreiber entstehen gleichzeitig. Niemals ohne Testtreiber. Umgebung sauber definieren: Welche Pfade brauche ich, wo ist meine Baustelle, was verwende ich nur ohne es zu ändern. Den Debugger und Logging verwenden Fehler isolieren: Einen Testtreiber auf genau die problematischen Aufrufe reduzieren. Pause machen oder ins Bett gehen, wenn man nicht mehr durchblickt , Seite 26
27 Agenda Agenda Übersicht Konventionen Information Hiding Defensives Programmieren Goldene Regeln Literatur Debugging mit Eclipse , Seite 27
28 Literatur Literatur Effective Java. Programming Language Guide. Joshua Bloch, Addison Wesley Professional, 2001, ISBN pdf Vermeulen, et al; Elements of Java Style; SIGS, 2000 Ambler; Writing Robust Java Code; , Seite 28
29 Agenda Agenda Übersicht Konventionen Information Hiding Defensives Programmieren Goldene Regeln Literatur Debugging mit mit Eclipse , Seite 29
30 Debugging mit Eclipse , Seite 30
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