Kurzbericht über die Tätigkeit als Praktikantin am Bezirkskrankenhaus Günzburg

Transkript

1 UNIVERSITÄT ULM Kurzbericht über die Tätigkeit als Praktikantin am Bezirkskrankenhaus Günzburg bis Mareike Sittler Wörterzahl: 974

2 Inhalt 1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung bzw. Institution Beschreibung der Institution Art und Zahl der Mitarbeiter Aufgaben der Institution Arbeitsweise der Institution Arbeitskonzeption und Arbeitsschwerpunkte Darstellung des Tätigkeitsfeldes Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit Darstellung der eigenen Tätigkeit Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung

3 1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung bzw. Institution Ich habe mein Berufspraktikum am Bezirkskrankenhaus Günzburg in der Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert. Im Folgenden Bericht werde ich kurz den Aufbau der Klinik beschreiben, um dann ausführlich meine Tätigkeit als Praktikantin zu schildern. 1.1 Beschreibung der Institution Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Bezirkskrankenhaus Günzburg ist für die Behandlung psychisch Kranker im Raum Günzburg, Neu-Ulm, Dillingen, Donau-Ries, Augsburg ohne Stadtgebiet Augsburg, Gersthofen, Neusäß und Stadtbergen und den Landkreis Aichach-Friedberg ohne Dasing, Friedberg, Kissing und Mering zuständig. Die Behandlung erfolgt voll- oder teilstationär (Tagklinik). Zudem existiert auch das Angebot einer psychiatrischen Ambulanz sowie ambulante Pflegeangebote. Als Lehrkrankenhaus der Universität Ulm übernimmt die Klinik auch Aufgaben in der Lehre und Forschung. Derzeit ist die Klinik in folgende Abteilungen Aufgeteilt: Allgemeine Psychiatrie, Abhängigkeitserkrankungen, psychiatrische Ambulanz (PIA), Home Treatment, Gerontopsychiatrie und Psychotherapie und Psychosomatik. 1.2 Art und Zahl der Mitarbeiter 2012 waren laut Statistik 2 Chefärzte, 10 Oberärzte, 35 Assistenzärzte, 17 Psychologen und 327 Angestellte in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik beschäftigt Aufgaben der Institution In der allgemeinen psychiatrischen Abteilung der Klinik werden Menschen zwischen 18 und 65 Jahren mit depressiven Erkrankungen, Psychoseerkrankungen, bipolare affektiven Störungen, psychischen Problemen im Rahmen von körperlichen Erkrankungen, Angst- und Zwangserkrankungen und Persönlichkeitsstörungen behandelt. Hier wird interindividuell auf die Bedürfnisse des Patienten eingegangen mit dem Ziel die Lebensbedingungen und Ansichten des Patienten an ein Leben mit der Krankheit anzupassen und so den Weg zurück in den Alltag zu erleichtern Arbeitsweise der Institution Die Klinik arbeitet auf einer interindividueller Basis. Die Behandlung erfolgt im multiprofessionellen Team. Neben psychologischen/ärztlichen Gesprächen, 3

4 psychotherapeutischen Ansätzen (VT/TfP), medikamentösen Therapieansätzen, sozialen Kompetenztrainingseinheiten, psychoedukativen Gruppen, Gesprächen mit Angehörigen und der Elektrokonvulsionstherapie werden auch Ergotherapie, Musiktherapie, Kunsttherapie, Sport- und Bewegungstherapie, Physiotherapie, Akupunktur sowie Arbeitstherapien angeboten Arbeitskonzeption und Arbeitsschwerpunkte Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Günzburg sieht sich als Kompetenzzentrum, welches niedergelassene Ärzte und Therapeuten in der Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen unterstützt. Die Zusammenarbeit mit diesen sowie mit psychosozialen und sozialpsychiatrischen Diensten, Heimen und Wohngemeinschaften soll ganz im Sinne des Patienten stehen und seine Alltagskompetenzen stärken, um damit eine höhere Lebensqualität (auch für die Angehörigen) trotz der Erkrankung zu erreichen. Dies wir auch über die Institutsambulanz (PiA) unterstützt. 2. Darstellung des Tätigkeitsfeldes Innerhalb meiner Praktikantenstelle am BKH Günzburg habe ich die Tätigkeiten eines klinischen Psychologen bzw. eines psychologischen Psychotherapeuten kennen lernen dürfen. 2.1 Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit Meine Tätigkeiten umfassten die Führung verschiedener Gruppen, Einzelgespräche, die Unterstützung verschiedener Spezialtherapien und die psychologische Diagnostik. Ich hatte immer die Möglichkeit mit Fragen zu Gruppen oder zu speziellen Patienten meine Betreuerin oder die zuständigen Ärzte sowie die Pflege auf Station anzusprechen. 2.2 Darstellung der eigenen Tätigkeit Mein Arbeitstag startete fast jeden Morgen um 8 Uhr mit der Konferenz, welche für alle Ärzte und Psychologen der Klinik angesetzt war. Erst nach der Konferenz startete jeder auf seiner Station in den Arbeitstag. Hier wurde bei der morgendlichen Übergabe im Besprechungszimmer der Nachtbericht angehört und besprochen Einmal die Woche folgte dann die Medikamenten- bzw. Therapiebesprechung mit dem gesamten Stationsteam. Alternativ finden dann erste Einzelgespräche vor der Mittagspause statt sowie die psychologischen Gruppen (Kognitives Training, Metakognitives Training, PsyDro, Info- und Fragestunde). Am Nachmittag war dann nochmals Zeit für Einzelgespräche oder auch für psychologische Testungen (auf meiner Station vor allem der TAP und der SKID). 4

5 Montagvormittag fand zudem wöchentlich die Chefarztvisite statt. Am Freitagnachmittag endete die Arbeitswoche mit der Stationskonferenz. Hier wurde bei selbstgebackenen Kuchen (von den Patienten) und Kaffee das Wochenende besprochen sowie der Verlauf der Woche. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik profitiert als Praxiseinrichtung von ihrer Stellung als Lehrkrankenhaus der Universität Ulm sowie von ihrer Vernetzung mit der forensischen Klinik und auch mit der Neurologie in Günzburg. In meinem Praktikum konnte ich somit mehrere mögliche Tätigkeitsbereiche eines Psychologen kennen lernen. Ich durfte sowohl in die Forensik einen Tag hinein schnuppern als auch in die Neurologie und konnte somit mehrere möglichen Arbeitsplätze realistischer bewerten. Im Praktikum war ich einer psychosomatischen Station zugeteilt, welche speziell auf jüngere Patienten mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis zugeschnitten war. Die feste Zuteilung ermöglichte es mir in den Rhythmus auf Station einzusteigen, eine Beziehung zu den Patienten aufzubauen und somit auch eigenständige Gespräche führen zu dürfen. Wie der optimale Umgang mit der Krankheit / den Patienten, die Behandlung und auch die Gesprächsführung aussehen könnte, wurde mir vom gesamten Team im Laufe meines Praktikums erläutert. Ich durfte jederzeit sowohl der Pflege, als auch den Ärzten und Psychologen meine Fragen stellen und Anregungen äußern, welche dann auch immer freundlich, hilfreich und ausführlich beantwortet wurden. Meinen Arbeitstag konnte ich mir relativ frei gestalten und auch das Hospitieren bei Gesprächen war (fast) immer möglich. Auch wurde es mir ermöglicht Gruppen auf anderen Stationen kennen zu lernen, an einer EKT sowie an einer Visite auf der Akutstation teilzunehmen. Als Fazit kann ich die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik als Praxiseinrichtung nur empfehlen. Man kann als Praktikant sehr viele (praktische) Erfahrungen sammeln und erfährt in der Regel von allen Seiten des Teams Unterstützung. Man profitiert von der Erfahrung mit der Ausbildung von Psychologen, Ärzten und Pflegern. Außerdem kann man alle Richtungen der Klinik kennen lernen (Neurologie, psychologische Diagnostik, psychologische und psychotherapeutische Behandlungsansätze und auch die Forschungsarbeit). Ich empfehle allerdings eine möglichst lange Praktikumsdauer, um von dieser Bandbreite auch wirklich profitieren zu können. 5