Sehr geehrter Herr OStD Heihoff, Sehr geehrter Herr Lücking, liebes Lehrerkollegium des Conrad-von-Soest-Gymnasiums, liebe Eltern und liebe Kinder!
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- Clara Friederike Jaeger
- vor 8 Jahren
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1 Liebe Festgesellschaft! Sehr geehrter Herr OStD Heihoff, Sehr geehrter Herr Lücking, liebes Lehrerkollegium des Conrad-von-Soest-Gymnasiums, liebe Eltern und liebe Kinder! Da es mir in dem letzten Schuljahr aus verschiedenen persönlichen Gründen leider nicht möglich war, mich so für die Belange der Schulpflegschaft unserer Schule einzubringen, wie ich es mir selbst vorgenommen hatte, freue ich mich an dieser Stelle besonders, heute im Rahmen dieser Feier und aus Anlass eures bestandenen Abiturs, als Vertreter der Elternschaft in einer kleinen Ansprache den einen oder anderen Gedanken formulieren und an euch und alle anderen beteiligten Anwesenden richten zu dürfen. Es ist eine angenehme Tradition, dass wichtige und schöne Ereignisse mit feierlichen Handlungen gewürdigt und entsprechend begangen werden. Euer bestandenes Abitur ist so ein wichtiges und schönes Ereignis und markiert für euch den bisher wohl wichtigsten Lebensabschnitt. Vor dem Hintergrund meiner Anrede LIEBE KINDER, was nicht despektierlich gemeint war, bedeutet euer Abitur für uns Eltern das Ende eurer Schulzeit und auch damit den Übergang in einen neuen Abschnitt eures Lebensweges, auf dem wir euch von Anfang an schon begleiten (begleiten durften).
2 In viele Gesichter und Augen blicke ich, die mir schon seit Grundschul- und sogar Kindergartenzeiten vertraut sind. SCHÖN! Das ist nicht selbstverständlich und dafür müssen wir dankbar sein. Unnötig zu sagen, dass wir Eltern euer Großwerden hochaufgelöst in Full-HD und viel differenzierter in Erinnerung haben, als ihr: Das erste Wort die ersten Schritte die Kindergartenzeit eure Einschulung das erste Fahrradfahren euer Seepferdchen die Konfirmation oder Kommunion und Firmung der 18. Geburtstag und viele weitere kleine Meilensteine sind noch gut in unserer Erinnerung. Genau wie bei den vielen kleinen Lebensereignissen eurer Kindheit waren wir in den Monaten vor und natürlich auch während der Abitur-Prüfungen an eurer Seite und haben in Erinnerung an Prüfungserlebnisse der eigenen Vergangenheit mit euch mitgezittert. Und jetzt, nach erfolgreich abgelegter Reifeprüfung, werdet ihr, durch eure Lehrer gut präpariert, als Abiturjahrgang 2015 in ein wohl in naher Zukunft erstmal von Berufsausbildung und Studium geprägtes Leben entlassen. Und schnell wird euch bestimmt klar werden, wie wohlbehütet die jetzt hinter euch liegende Schulzeit war.
3 Aber! Habt den Mut, jetzt die Dinge anzufangen, die vor euch liegen, die neu sind und sich bestimmt auch fremd anfühlen werden. Und habt KEINE Angst davor, auch Fehler zu machen und an bestimmten Stellen eures Weges auch einmal die Richtung zu ändern. Das ist das Recht der Jugend! Setzt euch kritisch mit eurer Umwelt auseinander und hinterfragt Zusammenhänge, so, wie es euch eure Lehrer hier am Convos und wir euch auch als Eltern beigebracht und gezeigt haben. Ihr seid ab heute ein Stück weit mehr für euer Leben selbstverantwortlich und müsst EUCH gerecht werden. Erforscht euch und findet eure Talente! Aber! Ihr werdet immer unsere Kinder sein und könnt, nein ihr müsst daher zu jeder Zeit auch ungefragt mit unseren gutgemeinten Ratschlägen rechnen. Das ist das Recht der Älteren! Wie die Freude dieses Tages weiterwirkt und wie sich unsere Kinder entwickeln, wird auch davon abhängen, wie es uns als Eltern und Erwachsene gelingt, diese jungen Menschen wahrzunehmen und weiterhin zu begleiten. Sie brauchen unser kritisches Geleit, aber sie brauchen auch einen großen Freiraum, sich zu finden. Lasst sie Fehler machen! Aber lasst
4 uns bereitstehen, sie aufzufangen, um den Schaden zu minimieren, damit sie an Erfahrung bereichert, ihren Weg gehen können. Diese Feier und der neue Lebensabschnitt sind ein Anlass, auch unseren eigenen Weg zu überdenken und zu verändern. Wie wir ihn gehen, hat auch immer Auswirkungen auf diese jungen Menschen, die mit uns auf dem Wege sind und die sich an uns orientieren. Diese Verantwortung tragen wir alle gemeinsam und ich hoffe ein wenig auf Gott, dass er uns alle darin unterstützt und uns weiterhin vor Schaden beschützt und uns den rechten Weg weist. Heute ein paar Gedanken an Sie und euch zu formulieren, war mein Anliegen und Wunsch. Im Wort G E D A N K E N findet sich bei genauem Hinsehen auch ein ganz wichtiges anderes Wort, nämlich D a n k e n! Danken möchte ich im Namen aller Eltern an dieser Stelle den Lehrerinnen und Lehrern des Conrad-von-Soest-Gymnasiums und den Schulleitern für die jahrelange und gute Begleitung, die Sie unseren Kindern haben zuteil werden lassen. DANKE für Ihr schülerzentriertes Denken, Lehren, Handeln und Wirken. DANKE für die gute Begleitung.
5 Mit Blick auf die zurückliegende Schulzeit unserer Kinder möchte ich es einmal so formulieren, dass sich Elternunmut und Unverständnis viel mehr an den schulpolitischen Entscheidungen Düsseldorfer Ministerien und deren Auswirkungen, also am System festmachen lassen, als an der Schule und den Menschen vor Ort, den Lehrern, die diese Entscheidungen irgendwie in die Tat umsetzen müssen. Diese Schule hat durch das persönliche Engagement ihrer Lehrer erfolgreich den Part der Erziehung unserer Kinder übernommen, den wir als Eltern NIE hätten leisten können. Danke, das haben Sie gut gemacht! Und am Ende meiner kleinen Ansprache wünsche ich uns allen einen schönen weiteren Verlauf der Feier heute und einen schönen Abiball morgen. Und abschließend an euch Abiturientinnen und Abiturienten: Ihr seid jetzt groß! Macht was draus! aber um halb zwölf seid ihr heute wieder zuhause!
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