Energieeffizienz in Zahlen 2015
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- Inge Weiß
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1 Energieeffizienz in Zahlen 2015 Entwicklung bis 2013
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3 ENERGIEEFFIZIENZ IN ZAHLEN Zahlen und Fakten Die konsequente Steigerung der Energieeffizienz in allen Sektoren ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Rahmen der Energie- und Klimapolitik. Die Europäische Union hat sich daher das Ziel gesetzt, den Primärenergieverbrauch bis 2020 um 20 % im Vergleich zu den Prognosen zu reduzieren und für 2030 wird eine Reduktion von 27 % angestrebt. In Österreich ist die Forcierung der Energieeffizienz neben der Versorgungssicherheit und dem Ausbau erneuerbarer Energien eine der drei tragenden Säulen der österreichischen Energiestrategie. Auch im Regierungsprogramm der österreichischen Bundesregierung wurde festgeschrieben, dass ein effizientes, leistbares und sozial verträgliches Energiesystem für Versorgungssicherheit, Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit und lebenswerte Umwelt garantieren soll. Ziel des 2014 in Kraft getretenen Energieeffizienzgesetzes ist die Reduktion des Endenergieverbrauchs durch Energieeffizienzmaßnahmen auf PJ, ein ambitioniertes Ziel angesichts eines erwarteten Wirtschafts- und Bevölkerungswachstums bis In diesem Papier werden wesentliche Kennzahlen zur Beurteilung der Energieeffizienzentwicklung in Österreich dargestellt. Dabei wird die Energieintensität bezogen auf den Bruttoinlandsverbrauch und den Endenergieverbrauch in Österreich analysiert und mit internationalen Kennzahlen verglichen. Eine Darstellung ausgewählter Indikatoren auf sektoraler Ebene für die Sektoren Haushalte, Industrie, Verkehr und Dienstleistungen - wie im letztjährigen Dokument "Energieeffizienz in Zahlen 2014" - kann aufgrund wesentlicher Umstellungen in der Wirtschaftsstatistik (ESVG 2010) erst wieder im nächsten Jahr erfolgen. 3
4 Index 1973 = 100 Energieeffizienz bezogen auf den Bruttoinlandsverbrauch Durch die schon frühzeitig vorgenommene Ausrichtung der österreichischen Energiepolitik ist es im Laufe der vergangenen Jahrzehnte gelungen, die Energieeffizienz deutlich zu verbessern und die Energieverbrauchsentwicklung von der Wirtschaftsentwicklung abzukoppeln. Entkopplung - Bruttoinlandsverbrauch/Wirtschaftswachstum BIP real Bruttoinlandsverbrauch Relativer Energieverbrauch Obwohl das reale Bruttoinlandsprodukt in Österreich zwischen 1973 und 2013 um 138,2 % gewachsen ist, bewegte sich der Bruttoinlandsverbrauch des Jahres 2013 um vergleichsweise geringe 55,1 % über dem Niveau des Jahres Damit hat sich die Energieintensität bzw. der relative Energieverbrauch (d. h. die zur Erzeugung einer Einheit des Bruttoinlandsproduktes notwendige Menge an Gesamtenergie) um 34,9 % - also um mehr als ein Drittel - verringert. Die Entkopplung von Wirtschaftswachstum (BIP) und Energieverbrauch hat sich allerdings - nicht zuletzt aufgrund der schon gegebenen hohen Standards - in den letzten Jahren etwas abgeschwächt und kam Anfang des Jahrtausends zum Stillstand. Zwischen 2000 und 2005 kam es sogar zu einem kurzfristigen Anstieg des relativen Energieverbrauchs, wie auch die Grafik zeigt. Danach ging diese Maßzahl allerdings auch wieder markant zurück (2005/2013: - 11,5 % bzw. rd. - 4
5 in TJ je Mio. 1,8 % pro Jahr), zwischen 1990 und 2013 sank der relative Energieverbrauch um 13,6 %. Energieintensität - Bruttoinlandsverbrauch je Bruttoinlandsprodukt 5,6 5,5 5,4 5,3 5,2 5,1 5,0 4,9 4,8 4,7 4,6 Die Schwankungen in der obigen Grafik zeigen auch, wie sehr die Entwicklung der Energieintensität - neben anderen Faktoren, wie der wirtschaftlichen Entwicklung - maßgeblich von Witterungsverhältnissen beeinflusst wird. So war es unter anderem den milden Temperaturen zu verdanken, dass im Jahr 2011 allein der relative Energieverbrauch gegenüber dem Jahr 2010 um 6 % gesunken ist. In den Jahren 2012 und 2013 hingegen ließen nicht zuletzt weniger freundliche Witterungsverhältnisse im Vergleich zu 2011 den relativen Energieverbrauch nur um 1,0 % (2012) sinken bzw. im Jahr 2013 sogar wieder leicht (+ 0,3 %) wachsen. Wenn man den Bruttoinlandsverbrauch auf die Einwohnerzahl Österreichs bezieht, zeigt sich, dass im Zeitraum 1980 bis 2005 die Bevölkerungszahl in einem geringeren Ausmaß als der Bruttoinlandsverbrauch steigt. Dies führt zu einer Erhöhung des Energieverbrauchs pro Einwohner zwischen 1980 und 2005 um 34,3 %. Ab 2005 hingegen steigt die Bevölkerungszahl zwar weiterhin leicht 5
6 = 1,00 an, aber der Bruttoinlandsverbrauch weist eine sinkende Tendenz auf. Daher sinkt auch der Bruttoinlandsverbrauch pro Kopf zwischen 2005 und 2013 um 4,6 %. Energieintensität - Bruttoinlandsverbrauch je Kopf 1,50 1,40 1,30 1,20 1,10 1,00 0,90 Quelle: AEA Bruttoinlandsverbrauch (BIV) Bevölkerung BIV pro Kopf Auch im internationalen Vergleich sind die heimischen Erfolge zur Verbesserung der Energieeffizienz bemerkenswert. Ein Vergleich der Gesamtenergieintensitäten der EU und einiger weiterer ausgewählter Staaten, basierend auf IEA-Daten, verdeutlicht diese Entwicklung. Im Jahr 2012 betrug der Bruttoinlandsverbrauch pro US-$ BIP (zu Preisen und Wechselkursen von 2005) in Österreich 0,098 Tonnen Rohöleinheit (toe). Dieser Wert liegt deutlich unter dem Durchschnitt der OECD-Länder (0,133) und auch unter den Werten der meisten EU-Mitgliedstaaten, wovon Irland, Dänemark, Großbritannien und Italien niedrigere Werte aufweisen. Die Gesamtenergieintensitäten in den dargestellten Ländern liegen in einer Bandbreite zwischen 0,058 toe/us-$ BIP (Schweiz) und 0,771 toe /US-$ BIP (Russland). 6
7 Energieintensität - Bruttoinlandsverbrauch pro BIP im Jahr 2012 Irland Dänemark Großbritannien Italien Österreich Malta Luxemburg Deutschland Spanien Frankreich Portugal Niederlande Zypern Schweden Griechenland Belgien Finnland Kroatien Slowenien Ungarn Polen Litauen Lettland Slowakei Tschechien Rumänien Estland Bulgarien EU (28) OECD-Gesamt Schweiz Norwegen Japan USA China Russland Quelle: IEA 0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 in toe je $ 1000 BIP zu Preisen 2005 Eine weitere Kennzahl für internationale Vergleiche ist der Bruttoinlandsverbrauch pro Kopf. Mit einem Wert von 3,93 toe pro Kopf liegt Österreich unter dem Durchschnittswert der OECD (4,19), aber über jenem der EU-28 (3,24). 7
8 Energieintensität - Bruttoinlandsverbrauch pro Kopf im Jahr 2012 Malta Rumänien Kroatien Portugal Lettland Ungarn Griechenland Litauen Bulgarien Polen Zypern Italien Spanien Irland Großbritannien Slowakei Dänemark Slowenien Deutschland Frankreich Österreich Tschechien Estland Niederlande Belgien Schweden Finnland Luxemburg EU (28) OECD-Gesamt China Schweiz Japan Russland Norwegen USA 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 Quelle: IEA in toe 8
9 in TJ je Mio. Energieeffizienz bezogen auf den Endenergieverbrauch Der Endenergieverbrauch je Bruttoinlandsprodukt (Endenergieintensität) war von 1990 bis 2005 von erheblichen Schwankungen gekennzeichnet und nahm ab 2005 wieder deutlich ab. Im Jahr 2013 lag der Endenergieverbrauch je Bruttoinlandsprodukt um 6,6 % unter dem Niveau des Jahres Um die wetterbedingten Schwankungen des Endenergiebedarfes zu nivellieren, ist eine Klimabereinigung des Energieverbrauchs erforderlich. Aufgrund der erst ab 1995 verfügbaren Aufschlüsselung des Endenergieverbrauchs auf Nutzkategorien können diese Bereinigungen erst ab diesem Jahr durchgeführt werden. Im Rahmen der Klimabereinigung werden die stündlichen Temperaturdifferenzen an Heiztagen berücksichtigt und der Endenergieverbrauch für Raumheizung auf ein 30-jähriges Temperaturmittel umgerechnet. Dabei werden die Schwankungen der einzelnen Jahre etwas geglättet, wie die nachfolgende Abbildung zeigt: Energieintensität - Endenergieverbrauch/BIP, real vgl. mit Endenergieverbrauch klimabereinigt/bip, real 4,20 4,10 4,00 3,90 3,80 3,70 3,60 3,50 3,40 3,30 EEV/BIP, real EEV klimabereinigt/bip, real 9
10 = 1,00 Der klimabereinigte Endenergieverbrauch je Einwohner stieg bis zum Jahr 2008, ging 2009 aufgrund der Wirtschaftskrise markant zurück und stagnierte danach. Er lag im Jahr 2013 um rd. 26 % höher als im Jahr Energieintensität - Endenergieverbrauch pro Kopf klimabereinigt 1,40 1,35 1,30 1,25 1,20 1,15 1,10 1,05 1,00 Quelle: AEA Endenergieverbrauch, klimabereinigt Bevölkerung EEV je Kopf, klimabereinigt 10
11 Tabellenanhang Entkopplung Bruttoinlandsverbrauch/Wirtschaftswachstum; indexiert 1973 = 100 Jahr BIP real Bruttoinlandsverbrauch Relativer Energieverbrauch ,4 86,7 101, ,6 94,4 91, ,7 107,8 88, ,9 108,7 83, ,0 114,5 75, ,7 124,1 73, ,8 131,9 75, ,6 131,8 74, ,9 133,7 72, ,5 133,6 70, ,9 133,3 67, ,6 140,7 70, ,9 141,1 69, ,4 149,0 72, ,0 152,1 72, ,4 157,7 73, ,6 157,6 71, ,7 155,3 67, ,2 156,8 67, ,4 149,2 66, ,6 159,5 69, ,6 154,5 65, ,7 154,4 64, ,2 155,1 65,1 11
12 Energieverbrauch je Bruttoinlandsprodukt Jahr BIV BIP real BIV je BIP EEV EEV je BIP in TJ in Mio. in TJ/Mio. in TJ in TJ/Mio , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,650 12
13 Energieintensität - Bruttoinlandsverbrauch je Kopf, Index 1980=100 Jahr BIV BIV/ Kopf Bevölkerung ,00 1,00 1, ,95 0,95 1, ,93 0,93 1, ,94 0,94 1, ,98 0,97 1, ,01 1,01 1, ,00 1,00 1, ,02 1,02 1, ,00 1,00 1, ,02 1,01 1, ,06 1,04 1, ,13 1,10 1, ,09 1,05 1, ,10 1,05 1, ,10 1,04 1, ,15 1,09 1, ,22 1,16 1, ,22 1,16 1, ,24 1,17 1, ,24 1,17 1, ,24 1,17 1, ,31 1,23 1, ,31 1,22 1, ,38 1,29 1, ,41 1,30 1, ,46 1,34 1, ,46 1,34 1, ,44 1,31 1, ,45 1,32 1, ,38 1,25 1, ,48 1,34 1, ,43 1,29 1, ,43 1,28 1, ,44 1,28 1,12 Quelle: AEA 13
14 Bruttoinlandsverbrauch pro BIP und pro Kopf im Jahr 2012 Bruttoinlandsverbrauch/BIP*) Bruttoinlandsverbrauch pro Kopf**) Belgien 0,138 5,06 Bulgarien 0,542 2,51 Dänemark 0,067 3,10 Deutschland 0,102 3,82 Estland 0,349 4,12 Finnland 0,160 6,15 Frankreich 0,112 3,86 Griechenland 0,128 2,39 Großbritannien 0,080 3,02 Irland 0,064 2,89 Italien 0,092 2,61 Kroatien 0,176 1,86 Lettland 0,258 2,17 Litauen 0,245 2,47 Luxemburg 0,099 7,69 Malta 0,098 1,60 Niederlande 0,115 4,69 Österreich 0,098 3,93 Polen 0,240 2,54 Portugal 0,114 2,02 Rumänien 0,298 1,74 Schweden 0,120 5,27 Slowakei 0,264 3,08 Slowenien 0,183 3,40 Spanien 0,108 2,71 Tschechien 0,285 4,06 Ungarn 0,215 2,37 Zypern 0,118 2,58 EU (28) 0,112 3,24 OECD-Gesamt 0,133 4,19 China 0,640 2,14 Japan 0,096 3,55 Norwegen 0,089 5,82 Russland 0,771 5,27 Schweiz 0,058 3,23 USA 0,150 6,81 Quelle: IEA *) in toe je $ 1000 BIP zu Preisen des Jahres 2005; **) in toe pro Einwohner 14
15 Energieintensität - Endenergieverbrauch pro Kopf klimabereinigt, Index 1995=1,00 EEV klimabereinigt Bevölkerung EEV klimabereinigt je Kopf ,00 1,00 1, ,05 1,00 1, ,06 1,00 1, ,11 1,00 1, ,12 1,01 1, ,17 1,01 1, ,20 1,01 1, ,22 1,02 1, ,25 1,02 1, ,29 1,03 1, ,30 1,03 1, ,32 1,04 1, ,35 1,04 1, ,35 1,05 1, ,30 1,05 1, ,33 1,05 1, ,34 1,06 1, ,32 1,06 1, ,34 1,07 1,26 15
16 Energieintensität - Endenergieverbrauch/BIP vgl. mit Endenergieverbrauch klimabereinigt/bip, real EEV/BIP EEV klimabereinigt/bip ,87 3, ,11 3, ,93 3, ,91 3, ,81 3, ,71 3, ,89 3, ,85 3, ,03 3, ,99 3, ,02 3, ,88 3, ,71 3, ,70 3, ,70 3, ,86 3, ,62 3, ,59 3, ,65 3,65 16
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