Test: Kostenlose Virenscanner

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1 Test: Kostenlose Virenscanner Kostenlose Antivirenprogramme versprechen Sicherheit zum Nulltarif. Schützen die Freeware-Tools den Heim-Computer wirklich, oder ist ein teures Kaufprogramm nötig? com! hat Erkennungsleistung und Bedienkomfort von sechs Antiviren-Tools getestet. Kommerzielle Antivirenprogramme schützen den PC zuverlässig vor Viren, Würmern, Dialern, Spyware und anderen PC-Schädlingen. Mit rund 50 Euro pro Jahr ist die Lizenz zum Virenkillen jedoch nicht gerade günstig. Die meisten Hersteller solcher Antiviren-Tools bieten aber auch eine kostenlose Version ihrer Schutz-Software an. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Freeware im herkömmlichen Sinn. Denn die Schutz-Utilities dürfen nur für private und nichtkommerzielle Zwecke eingesetzt werden, also nicht in Firmen und im Home-Office. Doch sind die kostenlosen Virenscanner auch zuverlässig und komfortabel genug, um wirklich eine Alternative zu den Kaufprogrammen zu sein? Um diese Frage zu beantworten, testete com! sechs kostenlose Antiviren-Tools. Mit Ausnahme des Open-Source- Tools Clamwin sind diese Gratis-Tools um Teilfunktionen reduzierte Versionen kommerzieller Programme. Im Kampf gegen über Würmer, Viren, Spyware-Tools und Dialer müssen die Gratis-Utilities zeigen, ob sie den PC ausreichend schützen ohne den Komfort des Nutzers einzuschränken. Antiviren-Tools durchsuchen den PC nach Schädlingen. Das ist die allen Produkten gemeinsame Basisfunktion. Ein Virenscanner öffnet dabei jede einzelne Datei und sucht nach Befehlsfolgen, die dem Programmcode bekannter Viren ähnlich sehen. Taucht eine in der Virenmuster-Datenbank des Scanners registrierte Befehlsfolge auf, dann handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine infizierte Datei. In diesem Fall schlägt der Scanner Alarm und informiert den Anwender über den Namen des digitalen Erregers. 108 Das Computer-Magazin 10/2005

2 TESTS Steckbrief: Kompakt Viele Hersteller kommerzieller Antiviren-Tools bieten eine für den Privatgebrauch kostenlose Version ihrer Schutz-Software an. Die Gratis-Tools erkennen genauso viele Viren wie die jeweiligen Kaufprodukte. Den besten Schutz bietet die Kombination zweier Virenscanner. Inhalt S.108 Hintergrundschutz S.109 Zeitplaner und Extras S.110 S.110 S.112 Software-Übersicht Programm Beschreibung Antivir Personal Edition Classic Treffsicheres Antivirenprogramm mit Wächter und Zeitplaner Avast Home Edition Version Treffsicheres Antivirenprogramm mit Wächter und -Schutz AVG Free Edition Antivirenprogramm mit Wächter und -Schutz Bitdefender Free Edition 7.2 Reiner Virenscanner mit sehr em Zeitplaner und er Erkennung Clamwin Einfacher Open-Source-Virenscanner MWAV Unhandlicher Virenscanner mit er Erkennungsleistung Alle -Programme finden Sie auf Heft-CD und -DVD unter Tests, Virenscanner. Seite Fazit S.114 Tabelle: Testergebnisse im Detail S.116 Kasten: So hat com! getestet S. Weitere Infos Virusinformationen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Einführung des BSI in Sicherheitsthemen Datei mit mehreren Scannern online prüfen Kostenloses Virenentfernungs-Tool von Alwil Kostenlose Bitdefender-Tools entfernen einzelne Viren us/tpl/v5 Remover-Tools von AVG-Anbieter Grisoft Mehr als diese Basisfunktion beherrscht das Microworld Antivirus & Spyware Toolkit Utility (MWAV) nicht. Als einziger Kandidat im com!-test kann die Software Dateien weder reparieren noch löschen. Auch Clamwin desinfiziert nicht, löscht aber auf Wunsch die befallenen Objekte. In der Standardkonfiguration durchsuchen alle getesteten Programme nur ausführbare beziehungsweise infizierbare Dateien. Die Suche lässt sich aber stets auf alle Dateien ausweiten. Mit Ausnahme von Avast Home Edition von Alwil erlauben alle Scanner die Definition eigener Suchmasken, um ausdrücklich bestimmte Dateien in die Untersuchung aufzunehmen. Umgekehrt arbeitet die Ausnahmefunktion, die bei Avast Home Edition und Antivir Personal Edition Classic besonders gelungen ist: Dort schließt man einzelne Laufwerke oder Verzeichnisse von der Suche aus (Bild A). Große Download-Archive müssen nicht laufend überwacht werden. Streicht man sie von der Liste der beobachteten Verzeichnisse, ist die Virensuche schneller abgeschlossen. Lediglich AVG Free Edition von Grisoft und MWAV bieten keine Möglichkeit, Ausnahmen festzulegen. Bei Antivir Personal Edition Classic von HBEDV und Clamwin kann der Nutzer die für die Virensuche reservierte Kapazität des Prozessors reduzieren. Selbst ein langer Scanvorgang stört so kaum bei der Arbeit am PC. Ob Archive untersucht oder ignoriert werden sollen, lässt sich bei allen Testkandidaten außer dem sehr simplen Virenjäger MWAV einstellen. Clamwin bietet als einziger Scanner die Option, Archive mit gesichert virenfreiem Inhalt bei der Prüfung anhand bestimmter Eigenschaften auszulassen. Zur Kennzeichnung dienen Merkmale wie die Dateigröße, die Zahl enthaltener Dateien und die Tiefe der Verschachtelung. Anders als ihre kommerziellen Varianten testen Antivir Personal Edition Classic und AVG Free Edition keine Windows-Netzlaufwerke. Die Scanner eignen sich daher nicht für DSL-Nutzer, die am Router eine netzwerkfähige Festplatte betreiben. Hintergrundschutz Während ein Virenscanner bei Bedarf alle Dateien durchsucht, arbeitet der Hintergrundschutz gezielter: Er überprüft nur Dateien, die der Nutzer tatsächlich verwendet. Der Vorteil: Der PC ist laufend geschützt, selbst wenn der Anwender keinen Scanner aufruft. Der ständige Schutz belegt jedoch einen Teil des Arbeitsspeichers. Er prüft jede Datei vor dem Öffnen. Ältere PCs werden dadurch langsamer. Vor allem der Start von Office-Programmen mit ihren zahlreichen Komponenten dauert deutlich länger. Nur Antivir Personal Edition Classic, Avast Home Edition und AVG Free Edition bieten den permanenten Schutz. Er lässt sich unabhängig von der normalen Suche konfigurieren. AVG prüft mit den Standardeinstellungen Dateien nur beim Lesezugriff. Der Scan beim Schreiben und Schließen einer Datei lässt sich aber einschalten. Einstellungen für Ausschlüsse: Bei Avast Home Edition lassen sich Verzeichnisse mit Platzhaltern von der Suche ausnehmen (Bild A) Das Computer-Magazin 10/

3 Avast Home Edition prüft ausführbare Dateien beim Schließen. Antivir Personal Edition checkt alle Files unabhängig von der Zugriffsart (Bild B). Beide Programme erkennen dadurch bekannte Eindringlinge auch dann, wenn sie sich übers Internet verbreiten und in einem Netzlaufwerk einnisten oder per Instant Messenger auf den Computer gelangen. Ausnahmen bei der Wächterfunktion lassen sich bei AVG Free Edition nicht definieren. Bei Avast Home Edition schließt man Verzeichnisse mit Wildcards wie Download\*.* aus. Antivir Personal Edition Classic erlaubt bis zu zwölf Dateien, die ungeprüft genutzt werden dürfen. Wer die Wächterfunktion deaktivieren möchte bei Betrieb zweier Scanner kommen die Hintergrundwächter einander ins Gehege, wählt sie bei Antivir Personal Edition Classic und AVG Free Edition während der Installation ab. Bei Avast Home Edition schaltet man das Modul nach der Installation ab. Ein Hintergrundschutz für - Programme checkt die Anhänge von s bereits beim Abholen der Post. Diese Prüfung ist sinnvoll, weil die meisten Erreger in Form von Mail-Würmern auf den PC gelangen. Avast Home Edition und AVG Free Edition blocken damit jede ihnen bekannte Malware im Postfach ab. Allerdings verlangsamen Mail-Filter die Zustellung der s, weil die Daten während der Übertragung geprüft werden. AVG Free Edition scannt nur per POP3 empfangene Mails. Avast Home Edition untersucht zusätzlich Imap- Postfächer und Newsreader-Meldungen, die über NNTP eintreffen. Zeitplaner und Extras Ein Zeitplaner erspart dem Nutzer die Mühe, die Suche auf der Festplatte regelmäßig zu starten. Sein Einsatz ist besonders dann sinnvoll, wenn man mit einem Tool ohne Hintergrundschutz arbeitet oder den Wächter deaktiviert hat. Avast Home Edition und MWAV besitzen keinen Planer. Bei AVG ist nur eine Suche pro Tag möglich, bei der stets der gesamte PC gescannt wird. Antivir Personal Edition und Clamwin bieten Zeitplaner, die sich flexibel programmieren lassen. Die beste Planerfunktion hat Bitdefender Free Edition (Bild C). Er erlaubt mehrere Zeitpläne mit jeweils eigenen Startzeiten, Scanbereichen und Suchparametern. Die Quarantänefunktion eines Virenscanners schafft infizierte Dateien beiseite, damit der Anwender sie nicht aus Versehen verschickt, öffnet oder startet. Bei MWAV fehlt die Quarantäne ganz. Clamwin verschiebt alle infizierten Dateien in ein spezielles Verzeichnis, bietet aber sonst keine Optionen. Antivir Personal Edition isoliert nur Schädlinge, die der Wächter findet. Ausgefeiltere Quarantänefunktionen weisen Avast Hintergrundschutz: Antivir PE checkt standardmäßig alle Dateien beim Schreiben und beim Lesen (Bild B) Planer für die Virensuche: Bitdefender Free Edition hat die flexibelste Zeitsteuerung der sechs getesteten Programme (Bild C) Home Edition, Bitdefender Free Edition und AVG Free Edition auf. Der Nutzer hat die Wahl, ob das Tool infizierte Dateien reparieren oder zu Unrecht isolierte Objekte wieder zurückkopieren soll. Eine nützliche Zusatzfunktion für PCs mit Diskettenlaufwerk gibt es bei AVG: Das Programm legt auf Wunsch eine Bootdiskette mit einer Kopie des Festplatten-Bootsektors an ein Rettungsanker im sehr seltenen Fall einer Bootsektorviren-Attacke. Die der Programme gestaltet sich sehr unterschiedlich. MWAV entpackt sich als einziges Programm nach jedem Aufruf selbst. Der danach startende Scanner ist sehr einfach zu bedienen, weil kaum Einstellungen und Funktionen existieren. Das Design von Antivir Personal Edition Classic ist auf den ersten Blick altbacken. Dennoch sind alle Optionen übersichtlich angeordnet und sehr schnell zu erreichen. Hier und bei dem ebenfalls sehr übersichtlichen Bitdefender Free Edition ist nicht nur die Oberfläche in deutscher Sprache gestaltet, sondern auch das Online-Handbuch. Avast Home Edition kommt ebenfalls mit einer deutschen Bedienoberfläche, deren Warnmeldungen sogar als gesprochene Sounddateien erklingen. Doch die mitgelieferte Handbuchdatei liegt nur als englischsprachige Version bei. Die auf den ersten Blick schicke Oberfläche erwies sich in der Praxis als nicht leicht zu bedienen: Teile der Konfiguration sind auf verschiedene Untermenüs verteilt. Und was Menüoptionen wie das Umschalten der Prüfgeschwindigkeit zwischen Schnell, Standard und Intensiv im Detail bewirken, wird dem Anwender nicht erläutert. 110 Das Computer-Magazin 10/2005

4 Bis auf MWAV erscheinen alle Programme mit einem System-Tray-Icon am unteren Rand des Windows-Desktops. Über das Icon startet der Nutzer mit wenigen Mausklicks den Virenscanner, konfiguriert die Software und initiiert Updates. Bei Clamwin startet man damit sogar die vordefinierten Aufgabeneinträge des Zeitplaners, der sich damit auch als Aufgabenplaner einsetzen lässt. Bei Bitdefender dagegen öffnet ein Klick auf das System- Tray-Symbol lediglich die Programmoberfläche. Der Scan markierter Dateien startet bei allen Tools über einen Menüpunkt im Kontextmenü, das der Nutzer mit der rechten Maustaste öffnet. Allerdings prüft keine Software außer AVG Free Edition auf diese Weise PIF-Dateien. Antivir Personal Edition testet mit Hilfe des Kontextmenüs nur einzelne Objekte. Wählt man mehrere Dateien oder Verzeichnisse aus, verschwindet die Scan-Option aus dem Kontextmenü. Wer die Ergebnisse seiner Virensuche protokollieren möchte, bekommt bei Antivir Personal Edition Classic und AVG Free Edition die besten Werkzeuge. AVG enthält ein eigenes Verwaltungsmenü für Protokolle (Bild D), mit dem sich Logfiles exportieren lassen. Was den so exportierten Logfiles jedoch fehlt, ist eine Zusammenfassung mit der Zahl der Funde. Praktisch sind Scanner, bei denen der Nutzer festlegen kann, wie sie auf einen Virenfund reagieren ob sie den Schädling löschen, isolieren oder reparieren. Antivir Personal Edition Classic und Bitdefender handeln nach den Vorgaben des Anwenders, ohne dass er einzugreifen braucht. Dadurch werden zum Beispiel Anwender von PC-Spielen im DirectX-Modus nicht mehr von ist in dieser Hinsicht umständlich und lässt sich nicht automatisch aktualisieren. Es fordert lediglich den Benutzer auf, das Update durchzuführen. Alle Programme lassen sich mit etwas Konfigurationsarbeit auf eine tägliche, teilweise sogar stündliche Aktualisierung trimmen. Nur Avast Home Edition richtet sich nicht nach einem Zeitplan, sondern holt Updates nur beim Windows-Start oder auf Knopfdruck. Schädlings-Historie: AVG enthält einen eigenen Verwaltungsbereich für Reportdateien (Bild D) Pop-up-Meldungen gestört. Avast erlaubt nur Vorgaben für den Hintergrundschutz. Dafür existiert jedoch eine spezielle Funktion, die Pop-ups unterdrückt, wenn ein Spiel oder ein Videofilm im Vollbildmodus läuft. AVG Free Edition lässt sich nicht durch Regeln steuern und fragt den Nutzer bei jedem Virenfund, was zu tun ist. Sowohl Avast Home Edition als auch Clamwin verschicken Statusmeldungen über einen vom Nutzer angegebenen Mail-Server. Internet-Updates laufen überwiegend automatisch ab. Bitdefender ist die einzige Software, die sich standardmäßig alle acht Stunden aktualisiert. Antivir Personal Edition Classic hingegen teilt dem SP-2-Sicherheitscenter erst nach sieben Tagen mit, dass die Virendefinitionen veraltet sind. Das Programm Grundsätzlich gilt: Die Freeware-Versionen kommerzieller Scanner sind bei der Virensuche genauso treffsicher wie die Kaufprodukte, da sie auf die gleichen Virensignatur-Datenbanken im Internet zugreifen. Im Test mussten die Programme zunächst bekannte Viren entdecken, die mit verschiedenen Packern komprimiert wurden. Dabei konnte jeder der Scanner mit ZIP-Archiven umgehen, selbst wenn sie mehrfach verschachtelt waren. Schlechter war es um die ZIP- Methode Enhanced Deflate (ZIP-ED) bestellt, mit der weder Antivir noch AVG oder Clamwin zurechtkamen. Das ebenfalls verbreitete RAR-Packformat kennt jeder Scanner außer Clamwin. Das Open-Source-Tool beherrscht außer ZIP und dem aus der Linux-Welt stammenden Format GZ kein Packformat und entdeckte nicht einmal Viren, die sich in einer selbstextrahierenden ZIP-EXE-Datei befanden (Bild E). Alle anderen wurden bei selbstextrahierenden ZIP-SFX- als auch bei RAR-SFX- Dateien fündig. Die meisten Packformate erkannten Avast Home Edition, Antivir Personal Edition Classic, Bitdefender Free Edition und MWAV, die neben modernen Packern auch ältere Formate wie ARJ und LHA unterstützen. Bei der Suchzeit zeigten sich im Gegensatz zu früheren Tests keine Das Statusfenster von Clamwin zeigt: Die verseuchten SFX-Archive wurden von diesem Virenscanner übersehen (Bild E) 112 Das Computer-Magazin 10/2005

5 deutlichen Ausreißer. Die Schlusslichter MWAV und Clamwin arbeiteten zwar nur halb so schnell wie Bitdefender und Antivir Personal Edition Classic, doch das ist noch akzeptabel. Bei den Testfeldern, die keine Viren enthielten, schlug nur MWAV falschen Alarm: warmboot.com, ein DOS-Assembler-Programm zum Neustart des PCs, und winvnc.exe, eine Remote- Control-Software, zeigte MWAV zunächst korrekt als Nichtviren an. In der Zusammenfassung wurden die Dateien jedoch als Schädlinge gelistet (Bild F). Bei Tests in der Kategorie In-the- Wild -Viren mussten die Scanner bekannte Schädlinge entdecken. Diese Prüfung zählte bei der Bewertung der am meisten. Dabei zeigte sich der Außenseiter MWAV von einer überraschend starken Seite und fand alle Erreger bis auf zwei. Ihm folgen Bitdefender Free Edition mit vier übersehenen Schädlingen sowie Antivir Personal Edition Classic und Avast Home Edition mit jeweils sechs übersehenen Erregern. Deutlich unterscheiden sich davon die Ergebnisse von AVG und Clamwin, die viele Eindringlinge nicht erkannten. In den übrigen Testfeldern lag fast immer Bitdefender vorn, gefolgt von MWAV, Antivir Personal Edition Classic und Avast Home Edition. Dem Test mit Bootsektorviren und DOS-Viren sollte man wenig Bedeutung beimessen, weil diese Virentypen heute nur noch selten vorkommen. Fazit Als bestes Schutzprogramm aller Testkandidaten erwies sich Avast Home Edition 4.6 von Alwil Software: Sieht man von der fehlenden Zeitsteuerung ab, so deckt der reiche Funktionsumfang den Bedarf aller Benutzer ab, die sich einen möglichst umfassenden automatischen Schutz wünschen (Bild G). Anwender, die auf den -Schutz verzichten können und dafür lieber eine Zeitsteuerung bevorzugen, sind mit dem Programm Antivir Personal Edition Classic fast ebenso bedient. Dank seiner Wächterfunktion und der hohen Trefferraten lag es nahezu gleichauf mit Avast Home Edition 4.6. Der treffsicherste Virenscanner war Bitdefender Free Edition, gefolgt von MWAV. Beide verwenden die Virensuch-Engine von Kaspersky, die auch en kommerziellen Produkten wie G-Data Antivirenkit zu Grunde liegt. Testsieger: Avast Home Edition verbindet eine e Trefferquote mit vielen Funktionen und lässt nur eine Zeitsteuerung vermissen (Bild G) Zusammen mit der sehr flexiblen Zeitsteuerung ist Bitdefender für alle Anwender zu empfehlen, die bewusst auf - und Hintergrundschutz verzichten. MWAV arbeitet ähnlich gründlich, ist aber für den Alltag zu umständlich. Den besten Schutz gewährt die Kombination mehrerer Virenscanner. Eine Komponente sollte der treffsichere Bitdefender Free Edition sein. Da Bitdefender keinen Hintergrundwächter hat, eignet sich als zweite Komponente am besten ein Scanner mit Wächterfunktion. Für die Kombination Bitdefender mit Antivir Personal Edition Classic spricht, dass Antivir Personal Edition Classic als deutsches Produkt erfahrungsgemäß schneller auf die Würmer reagiert, die auf den Computern deutscher Anwender grassieren. Wer dagegen in erster Linie einen Schutz seines -Postfachs sucht, der verwendet Bitdefender Free Edition am besten parallel mit dem Scanner Avast Home Edition. Dieses Programm durchsucht auch Windows-Freigaben und aktualisiert sich beim Windows-Start automatisch. Wer Hintergrundwächter aus Tempogründen nicht einsetzen will, kombiniert Bitdefender mit Clamwin. Achtung: Wer sich dazu entschließt, mehrere Tools parallel einzusetzen, der sollte unbedingt darauf achten, dass nur bei einem einzigen Programm der Hintergrundwächter aktiviert ist. Bei allen anderen Scannern muss diese Schutzfunktion ausgeschaltet sein. Andernfalls beeinträchtigen sich die Programme in ihrer Arbeit gegenseitig. Andreas Winterer/kpl tests@com-magazin.de Viren-Logdatei: Nur MWAV schlug falschen Alarm und führte Objekte auf, die keine Viren sind (Bild F) 114 Das Computer-Magazin 10/2005

6 Hersteller / Produkt Webadresse Gesamtpunktzahl Note Bewertung (max. 40 Punkte) (max 25 Punkte) (max. 35 Punkte) (max. 100 Punkte) Virensuche lokal / auf Freigaben Dateifilter für Virensuche Ausnahmen für Virensuche Löschen / Reparieren Virenschutz im Hintergrund Voreinstellung schützt Freigabe / Messenger Hintergrundschutz unabhängig konfigurierbar Ausnahmen für Hintergrundschutz -Schutz Zeitplaner Mehrere Pläne / benennbar Intervall für Pläne wählbar Pläne unabhängig konfigurierbar / manuell startbar Quarantäne / Quarantäne-Verwaltung Besonderheiten Sprache / XP-SP2-Support Registrierung nötig und Konfiguration System-Tray-Tool Zeitplaner-Funktion Report-Funktion Handbuch Internet-Update 5) Schneller Suchaufruf für Rechte Maustaste durchsucht Reaktion auf Fund definierbar Alarm per Erkannte In-the-Wild-Schädlinge (von 250) Erkannte Würmer (von 2900) Erkannte Windows-Viren (von 3200) Erkannte Skript-Malware (von 4400) Erkannte Bootsektorviren (von 2300) Erkannte Trojaner (von 5100) Erkannte DOS-Viren (von ) Erkannte Packer Suchzeit 3 GByte Daten / 1 GByte ZIP-Dateien Alwil Software / Avast Home Edition Version Treffsicheres Schutzprogramm mit vielen Funktionen; kleine sschwächen, kein Zeitplaner alle, ausführbare Verzeichnisse, definierbare Erweiterungen sehr / sehr Verzeichnisse mit Wildcards POP3, SMTP, Imap, NNTP; Outlook 2) / / Passwort für Konfiguration Deutsch / sehr ungenügend Hilfedatei englisch bei Start vollautomatisch alle Laufwerke, alle Wechselmedien, Verzeichnisse Laufwerke nur bei Hintergrundschutz SMTP mit Passwort ZIP/ZIP-SFX/ZIP-ED, RAR/RAR-SFX, TAR, JAR, 7ZIP, GZ, ARJ, LHA 5:26 / 4:40 Minuten HBEDV Datentechnik / Antivir Personal Edition Classic Treffsicheres Schutzprogramm mit Wächter und Zeitplaner, aber teils zähen Updates; kein -Schutz / Verzeichnisse, einzelne Dateien sehr / sehr Zugriffe 12 definierbarer Prozesse stündlich, täglich, wöchentlich, werktäglich / 4) / Zeitplaner startet auch normale Programme Deutsch / sehr sehr sehr Hilfedatei deutsch täglich, stündlich Arbeitsplatz, alle Laufwerke, alle Festplatten, direktes Drag and Drop Datei, Verzeichnis, Laufwerk C: bei Suche und bei Hintergrundschutz Softwin / Bitdefender Free Edition Sehr er Scanner mit em Zeitplaner, jedoch ohne jeden Hintergrundschutz; als Zweit- Scanner zu empfehlen definierbare Erweiterungen / stündlich, täglich, wöchentlich, monatlich / 116 Das Computer-Magazin 10/ Note sehr : Punkte Note : Punkte Note : Punkte Note ausreichend: Punkte Note mangelhaft: Punkte Note ungenügend: 19 0 Punkte ZIP/ZIP-SFX, RAR/RAR-SFX, JAR, GZ, ARJ, LHA 4:11 / 3:30 Minuten Deutsch / sehr Hilfedatei deutsch stündlich vollautomatisch ein, mehrere oder alle Laufwerke, alle Netzlaufwerke, eigene Definition, indirektes Drag and Drop Laufwerke bei Suche ZIP/ZIP-SFX/ZIP-ED, RAR/RAR-SFX, JAR, GZ, ARJ, LHA 4:06 / 3:14 Minuten

7 TESTS So hat com! getestet Grisoft / AVG Free Edition Starke samt Hintergrund- und -Schutz, in der Praxis aber nicht treffsicher genug Microworld / MWAV ausreichend Beste Erkennung, aber nur sehr umständlich einzusetzen und als dauerhaftes Schutz-Tool ungeeignet Clam-AV Project / Clamwin ausreichend Auf Grund weniger Funktionen und geringer Erkennungsleistung ist das in der Entwicklung befindliche Tool noch nicht zu empfehlen Als Testsystem diente ein PC mit Athlon XP 3200 sowie Windows XP mit SP 2 inklusive Patches. Für die sprüfung standen Partitionen mit und ohne Malware bereit, die nach jedem Testlauf in den Ursprungszustand zurückversetzt wurden. Zwischen den Tests startete der PC neu. Alle Programme wurden vor dem Scan aktualisiert, die Scans fanden binnen zwei Tagen statt. Hier zählten Extras wie Suche per Zeitplan, ob die Viren auch entfernt werden und ob ein Hintergrundschutz aktiv ist. Zu erreichen waren 40 Punkte. / / POP3, SMTP; Outlook, The Bat, Eudora / täglich mit Uhrzeit / Rettungsdiskette mit Bootsektor erzeugbar Englisch / sehr sehr Hilfedatei und PDF-Dokument englisch täglich vollautomatisch alles, Laufwerke, alle Laufwerke, Verzeichnisse, Systembereiche Laufwerke, PIF-Dateien / / / / / Port-Monitor (ViewTCP 1.8) Englisch / Laufwerk, alle Laufwerke, Verzeichnis, Systembereiche, Dienste, Registry alle, frei definierbare frei definierbarer Dateifilter / / Outlook 1) stündlich, täglich, wöchentlich, werktäglich / 3) / Open Source Englisch / sehr Hilfedatei und PDF-Dokument englisch täglich, stündlich vollautomatisch einzelne oder mehrere Laufwerke ZIP/ZIP-SFX, RAR/RAR-SFX, JAR, ARJ ZIP/ZIP-SFX/ZIP-ED, RAR/RAR-SFX, JAR, ARJ, LHA ZIP, GZ 4:51 / 3:43 Minuten 9:34 / 6:29 8:27 / 6:40 Minuten 1) POP3 möglich mit Clam-Mail ( 2) festlegbar: Suche nach Neustart 3) per System-Tray-Tool 4) nur im Hintergrundschutz 5) wie genannt möglich, Programm-Voreinstellungen können abweichen Laufwerke bei Suche SMTP mit Passwort Wichtig für Einsteiger sind einfache Bedienbarkeit dank deutschsprachiger Oberfläche, Online-Hilfe und übersichtlicher Anzeige. Fortgeschrittene erwarten möglichst viele, schnell nutzbare Funktionen. Hierfür gab es 25 Punkte. Geprüft wurde, wie sich die Virenschutz-Tools in der Praxis bewähren. Dazu traten die Scanner gegen eine Reihe von Datei-Sammlungen an, in denen sich Viren, Würmer, Skripts, Trojaner und andere Malware befanden.am wichtigsten war die Sammlung In the Wild mit 250 im Internet aktuell verbreiteten PC-Schädlingen. Eine Reihe bekannter Viren, die in verschiedenen Packer-Formaten archiviert wurden, testeten die Fähigkeiten der Virenscanner, in Archiven zu suchen. Beim Geschwindigkeitstest mussten 3 GByte Daten durchsucht werden. Die Daten setzten sich aus Dateien der Typen COM, EXE und DLL einer typischen Windows-XP-Installation mit Programmen zusammen. Bei einem zweiten Geschwindigkeitstest hatten die Scanner ausschließlich ZIP- Archive zu testen. Dieser Test ermittelte, ob ineffektive Packer- Routinen Archiv-Scans stark belasten. Zu erreichen waren in der Kategorie 35 Punkte.