Schutz von Informationen bei Übertragung über unsichere Kanäle Beispiele für zu schützende Informationen
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- Elsa Hofmann
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Kryptographie
2 Motivation Schutz von Informationen bei Übertragung über unsichere Kanäle Beispiele für zu schützende Informationen Geheimzahlen (Geldkarten, Mobiltelefon) Zugriffsdaten (Login-Daten, Passwörter) persönliche Daten (juristisch, medizinisch) Geheiminformationen in Wirtschaft, Militär Übertragung über unsichere Kanäle Internet, Intranet, WLAN Telefon Speichermedien Schutz vor Abhören Veränderung, Fälschung
3 Ziele Garantie von Authentizität (Beweis der Identität des Senders) Integrität (Schutz von Veränderung während der Übermittlung) Verbindlichkeit (Empfänger kann beweisen, dass die Nachricht gesendet wurde) Geheimhaltung (Lesen der Information durch Unbeteiligte unmöglich) der übertragenen Informationen
4 Nachrichtenaustausch über unsichere Kanäle Sender (Alice) und Empfänger (Bob) vereinbaren 1. Verfahren 2. geheimen Schlüssel zur Verschlüsselung aller Nachrichten von A an B Verfahren: 1. A verschlüsselt die Nachricht 2. A sendet verschlüsselte Nachricht an B 3. B entschlüsselt die verschlüsselte Nachricht (Wiederherstellung der ursprünglichen Nachricht) Ziel: Spion (Eve) kann verschlüsselte Nachricht abhören, aber nicht entschlüsseln.
5 Beispiel: Verschiebechiffren Caesar-Code a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C 1. Verfahren: Verschlüsselung: Ersetzung jedes Buchstabens durch den Buchstaben, der k Positionen später im Alphabet vorkommt. Entschlüsselung: Ersetzung jedes Buchstabens durch den Buchstaben, der k Positionen früher im Alphabet vorkommt. 2. geheimer Schlüssel: k = 3 Beispiel für Nachricht streng geheim 1. A verschlüsselt streng geheim zu VWUHQJ JHKHLP 2. A sendet VWUHQJ JHKHLP an B 3. B entschlüsselt VWUHQJ JHKHLP zu streng geheim
6 Brechen von Verschiebe-Chiffren bekannt: unbekannt: Verfahren (k-verschiebung) Schlüssel Ausprobieren aller 26 möglichen Schlüssel Schlüsselberechnung aus einem bekannten Paar (Klartext, Geheimtext) einfach Beispiele: Klartext: caesar Geheimtext: xvznvm Schlüssel:? Schlüssel unbekannt, verschlüsselte Nachricht: IUEEQZ NQSUZZF YUF ZQGSUQD.
7 Kryptographische Systeme Kryptographisches System (M, C, K, e, d) Menge M aller Klartexte Menge C aller verschlüsselten Texte Menge K aller Schlüssel Verschlüsselungsfunkion e : M C (hängt meist von einem Schlüssel k K ab, e k ) Entschlüsselungsfunkion d : K M (hängt meist von einem Schlüssel k K ab, d k ) wobei für jeden Klartext m M gilt: d(e(m)) = m
8 Verschlüsselung Kryptologie zwei Teilgebiete Kryptographie Sicherung von Information durch Verschlüsseln (macht Information für Dritte unverständlich) Kryptanalyse Brechen von Verschlüsselungen Steganographie Sicherung von Information durch Verstecken (z.b. Geheimtinte, Schielbilder, Wasserzeichen)
9 Kryptanalyse: Voraussetzungen Voraussetzungen für technische Angriffe: Ciphertext-Only Kryptanalytiker kennt nur ein Stück vom verschlüsselten Text e(m) Known-Plaintext Kryptanalytiker kennt ein Paar (m, e(m)) Chosen-Plaintext Kryptanalytiker kann zu beliebigem Klartext m den verschlüsselten Text e(m) bestimmen (kennt die Verschlüsselungsfunktion) Chosen-Ciphertext Kryptanalytiker kann zu verschlüsseltem Text c den Klartext d(m) bestimmen (kennt die Entschlüsselungsfunktion)
10 Kryptanalyse: Methoden Ciphertext-Only-Angriffe: Brute-force Testen aller möglichen Schlüssel bricht in ausreichender Zeit fast alle Kryptosysteme bei hinreichend langen Schlüsseln Erfolg wenig wahrscheinlich Häufigkeitsanalyse Häufigkeiten von Buchstaben und Buchstabenkombinationen in der Klartext-Sprache pommeren/kryptologie/klassisch/1_ Monoalph/deutsch.html Schwachstelle jedes kryptographischen Verfahrens: Geheimnisträger (angreifbar durch z.b. Gewalt, Bestechung)
11 Qualität kryptographischer Verfahren Aufwand eines (erfolgreichen) Angriffes: Rechenzeit (abhängig von Schlüssellänge) Speicherplatzbedarf Datenkomplexität (Größe der benötigten Datenmenge) Kryptographisches Verfahren heißt sicher, falls Aufwand eines Angriffes übersteigt Wert der zu schützenden Information. Rechenzeit erfolgreicher Angriffe größer als Zeit des Schutzes der Information zu verschlüsselnde Datenmenge kleiner als die für einen Angriff benötigte. zusätzliche Qualitätskriterien: Kryptographisches System heißt schwach nur sicher, solange Schlüssel und Verfahren geheim sind. stark sicher, solange der Schlüssel geheim ist, Verfahren allgemein bekannt
12 Klassische Verschlüsselungsverfahren Substitutionschiffren Ersetzung jedes Klartextsymboles Beispiele: Verschiebechiffern, Multiplikationschiffren monoalphabetisch: Abbildung eines Klartextsymboles auf eindeutiges Symbol polyalphabetisch: Abbildung eines Klartextsymboles auf mehrere Symbole (erschwert Häufigkeitsanalyse) Transpositionschiffren Vertauschung der Positionen der Buchstaben im Klartext Beispiele: Vigenère-Chiffre
13 Verschiebechiffren Kryptographisches System (M, C, K, e, d) M = {a, b,..., z} betrachtet als {0,..., 25} allgemein M = {0,..., n M } C = {A, B,..., Z } betrachtet als {0,..., 25} allgemein C = {0,..., n C } K = {0,..., 26}, allgemein K = {0,..., n K } Verschlüsselungsfunktion e k : M C, wobei für jeden Buchstaben b {0,..., n M } gilt e k (b) = b + k( mod n M 1) für jede Nachricht m = m 1 m n {0,..., n M } gilt e k (m) = e k (m 1 m n ) = e k (m 1 ) e k (m n ) Entschlüsselungsfunktion d k : K M, wobei für jeden Buchstaben b {0,..., n C } gilt d k (b) = b k( mod n C 1) für jede (verschlüsselte) Nachricht m = m 1 m n {0,..., n C } gilt d k (m) = d k (m 1 m n ) = d k (m 1 ) d k (m n ) Caesar-Code = Verschiebechiffre mit n M = n C = 26, k = 3
14 Kryptanalyse von Verschiebechiffren Ciphertext-Only-Angriffe: Brute Force: Ausprobieren von n k Schlüsseln Häufigkeitsanalyse Verschiebechiffren sind nicht sicher.
15 Multiplikative Chiffren Kryptographisches System (M, C, K, e, d) M = {0,..., n M } C = {0,..., n C } K = {0,..., n k } Verschlüsselungsfunktion e k : M C, wobei für jeden Buchstaben b {0,..., n M } gilt e k (b) = b k( mod n M + 1) für jede Nachricht m = m 1 m n {0,..., n M } gilt e k (m) = e k (m 1 m n ) = e k (m 1 ) e k (m n ) Entschlüsselungsfunktion d k : K M, wobei für jeden Buchstaben b {0,..., n M } gilt d k (b) = t mit t 26 = 1( mod n M + 1) (nach t auflösen) für jede (verschlüsselte) Nachricht m = m 1 m n {0,..., 25} gilt d k (m) = d k (m 1 m n ) = d k (m 1 ) d k (m n ) Wichtig: nur eindeutig zu entschlüsseln, falls ggt(k, 26) = 1 gilt
16 Beispiele Klartext: dreimal Schlüssel: 3 Geheimtext:? Known-Plaintext: Klartext: produkt Geheimtext: XHSPWYR Schlüssel:? Ciphertext-Only: verschlüsselte Nachricht: QZKCOS GKWW GAN DCEZCN, KG CW TK GKZDEBZETECPCN. Schlüssel:? Klartext:?
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