Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.
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- Evagret Bach
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1 Jahresempfang der Bremischen Evangelischen Kirche in der Kirche Unser Lieben Frauen am 1. Dezember 2014 Pastor Renke Brahms Schriftführer in der BEK Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Röm 15,7 Liebe Schwestern und Brüder! Sehr geehrte Damen und Herren! Für jedes Jahr gibt es einen Vers aus der Bibel. Nächstes Jahr heißt der Vers: Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Das ist der biblische Vers für das Jahr Er soll uns durch das nächste Jahr begleiten. Und auch durch diesen Jahresempfang. Auch für heute Abend ist er wichtig:
2 Angenommen zu sein ist schön. Es ist das größte Glück. Jemand sagt zu mir: Ich mag dich so wie du bist! Das ist wunderbar. Jemand lobt mich für das, was ich tue. Das tut mir sehr gut! Es stärkt mein Selbstvertrauen. Jemand sagt mir ehrlich, was er an mir gut findet. Jemand sagt mit freundlich, was er an mir nicht gut findet. Und ich spüre den Respekt, den er mir entgegenbringt. Ich fühle mich angenommen. Das hilft mir, etwas zu ändern. Wir fragen uns: Wo erleben wir das? Wo fühlen wir uns angenommen? Bei unserer Partnerin? Oder bei unserem Partner? In der Familie? Zwischen Eltern und Kindern? Zwischen den Generationen?
3 Am Arbeitsplatz? Wir denken weiter: Angenommen zu sein ist schön. Sagen wir das zu jemandem anderes? Kann meine Partnerin es spüren? Kann mein Kind es spüren? Kann mein Kollege es spüren? Oder halten wir das nicht für nötig. Ist uns das wichtig? Dass ein anderer Mensch dieses Gefühl kennt: Angenommen zu sein ist schön! So wie ich bin, bin ich gut. So wie ich bin, mag man mich. Ohne Wenn und Aber. Bedingungslos angenommen zu sein, ist ein großes Glück. Wer das erlebt, ist glücklich. Wer das erlebt, ist dankbar. Selbstverständlich ist es nicht. Es gibt Menschen, die haben das nie erlebt. Es gibt Menschen, die haben das selten erlebt.
4 Einigen fehlt das liebevolle Zuhause. Andere leben ständig im Streit. Manche fühlen sich fremd in einem fremden Land. Der Nächste wird abgelehnt, weil er eine andere Hautfarbe hat. Oder eine andere Religion hat. Oder wo anders her kommt. Nehmt einander an! Diesen Satz schreibt der Apostel Paulus. Er schreibt ihn in einem Brief. Den Brief schickt er an die Gemeinde in Rom. Das ist fast zweitausend Jahre her. Der Satz ist immer noch wichtig. Bis zum heutigen Tag. In den ersten christlichen Gemeinden lebten viele Menschen miteinander. Es waren sehr verschiedene Menschen: Es gab reiche und arme Menschen. Es gab Sklaven und freie Bürger. Es gab Frauen und Männer.
5 Wenn verschiedene Menschen zusammen sind, gibt es auch verschiedene Meinungen. Und manchmal gibt es auch Streit. So war es auch in der Gemeinde in Rom. Ich will nicht erzählen, worum es genau ging. Wichtig ist, wie Paulus darauf antwortet. Wichtig ist, welchen Rat Paulus gibt. Er sagt: Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat. In diesem Satz stecken zwei Hinweise. Beide sind wichtig. Der erste Hinweis ist dieser: Nehmt einander an! Es heißt: Starke und schwache Menschen gehören zusammen! Es heißt: Reiche und armen Menschen gehören zusammen! Es heißt: Kluge und nicht so kluge Menschen gehören zusammen!
6 Es heißt: Nehmt einander an! Wir sind alle verschieden. Aber: Jede und jeder ist gleich viel wert. Jede und jeder hat eigene Gaben. Jede und Jeder hat eigene Fähigkeiten. Hier geht es um Augenhöhe! Einander anzunehmen ist keine Einbahnstraße. Niemand sollte auf andere herabsehen. Und niemand sollte auf andere heraufschauen müssen. Anderen Menschen zu helfen ist gut. Dabei sollte ich immer ihre Würde bewahren. Manchmal brauche ich selber Hilfe. Dafür muss ich mich nicht schämen. Der zweite Hinweis aus dem Satz des Paulus lautet so: nehmt einander an wie Christus euch angenommen hat. Paulus weist auf Jesus Christus hin. Paulus sagt: Nehmt euch ein Beispiel an Jesus.
7 Das ist nicht einfach. Menschen leben zusammen. Sie streiten sich. Das macht das Zusammenleben schwierig. Einheimische und Fremde leben im gleichen Stadtteil. Sie verstehen sich nicht. Weil sie aus verschiedenen Kulturen stammen. Weil sie verschiedene Sprachen sprechen. Das ist oft nicht leicht. Verfeindete Völker oder Gruppen sollen Frieden schließen. Sie können sich nicht einigen. Das scheint ausweglos. Man sieht sich die Dinge an. Es scheint alles hoffnungslos. Man kann sich auch aus einer anderen Richtung die Dinge ansehen. Manchmal hilft das. Paulus hilft uns dabei. Paulus hilft uns, den Blick zu erheben. Paulus lenkt unseren Blick auf Jesus Christus.
8 Von Jesus könnte ich viele Geschichten erzählen. Jesus ist den unterschiedlichsten Menschen begegnet. Jesus hat die unterschiedlichsten Menschen angenommen. Jesus hat die Kinder zum Vorbild im Glauben erhoben. Jesus hat den reichen Zolleintreiber Zachäus in seinem Haus besucht. Jesus hat mit Zachäus gegessen. Das hat Zachäus gut getan. Weil Jesus für ihn da war. Weil Jesus mit ihm geredet hat. Weil Jesus sich für Zachäus Zeit genommen hat. Auch wenn andere Menschen das doof fanden. Zachäus hat die Zeit mit Jesus genossen. Das hat ihm Kraft gegeben. Dadurch konnte Zachäus sein Leben ändern. Und Zachäus hat den Weg zurück in die Gemeinschaft gefunden. Jesus hat Kranke geheilt. Jesus hat ihnen einen Platz in der Gesellschaft zurückgegeben. Jesus hat ihnen nicht etwas übergestülpt. Jesus hat sie beteiligt. Jesus hat ihre Würde geachtet.
9 So wie bei dem blinden Bartimäus. Bartimäus hat er gefragt: Was willst du, dass ich dir tun soll? Bartimäus konnte selber bestimmen. Jesus hat die Menschen bedingungslos angenommen. Deshalb beeindruckt Jesus Menschen bis heute. Am meisten begeistert Menschen die Geschichte von Weihnachten. Bis heute ist das so. Das liegt sicher an der weihnachtlichen Stimmung. Das liegt an den Kerzen. Und an den Gerüchen. Aber das ist nicht alles! Es ist die Geschichte von einem Kind. Dieses Kind soll die Welt retten. Gott kommt auf die Erde. Gott kommt zu uns. Gott wird Mensch. Gott wird so, wie wir sind. Ein größeres Zeichen der Wertschätzung gibt es nicht! Ein größeres Zeichen der Achtung gibt es nicht! Ein größeres Zeichen der Liebe gibt es nicht!
10 Christus hat uns angenommen. Nun nehmt euch doch einander an!
11
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