Einparken aus dem Handgelenk: Smart Parking Assist von ZF

Transkript

1 Seite 1/5, 15. September 2015 Einparken aus dem Handgelenk: Smart Parking Assist von ZF Innovative Fahrerassistenzlösung basiert auf dem intelligenten Zusammenspiel mehrerer Innovationen in Fahrwerk, Antrieb und Elektronik Elektrofahrzeug parkt vollautomatisiert mit extrem wenigen Zügen ein Parkvorgang lässt sich mittels Smart Device auch von außerhalb des Fahrzeugs auslösen Mit der Funktion Smart Parking Assist löst ZF den Anspruch ein, innovative Fahrerassistenzsysteme für die Mobilität im urbanen Umfeld bereitzustellen. Das System kombiniert mehrere Neuansätze in Fahrwerk und Antrieb sowie vernetzten elektronischen Systemen. So ermittelt der ZF-Parkassistent passende Parkplätze und kann das rein elektrisch angetriebene ZF Advanced Urban Vehicle vollautomatisch mit extrem wenigen Zügen einparken lassen. Die technische Voraussetzung dafür schafft ein neuartiges Vorderachskonzept, das Einschlagwinkel von bis zu 75 Grad möglich macht. Um diesen Radeinschlag auch aus dem Stand zu nutzen, verfügt der rein elektrische, radnahe Achsantrieb etb (electric Twist Beam) über eine Torque- Vectoring-Funktion, die die Lenkbewegungen der Vorderachse unterstützt. Insgesamt 14 Sensoren detektieren Parklücken und ermitteln präzise die Veränderung der Fahrzeugposition während des Einparkvorgangs. Die elektronische Steuerung koordiniert alle beteiligten Systeme so virtuos, dass auch kleinste Parklücken quer und längs machbar sind. Probleme beim Ein- und Ausstieg gibt es dennoch nicht, da sich das System auch von außerhalb des Fahrzeugs auslösen lässt etwa mittels Smart Watch oder Smartphone. Smart Parking Assist ist eines der wesentlichen Features des ZF Advanced Urban Vehicles und verdeutlicht, wie innovative Fahrerassistenzsysteme mit einem hohen Nutzwert aussehen, so Dr. Harald Naunheimer, Leiter Forschung und Entwicklung der ZF

2 Seite 2/5, 15. September 2015 Friedrichshafen AG. Das System unterstützt nicht nur beim Ermitteln geeigneter Parkplätze, es kann auch vollautomatisch einparken. Diesen Vorgang kann der Fahrer sogar mittels Smart Device von außerhalb des Fahrzeugs auslösen. Smart Parking Assist erhöht somit den individuellen Komfort und den Fahrernutzen zugleich. Zudem schafft es sofern ein solches System in breiter Fläche eingeführt wird die Möglichkeit, die knappe Parkfläche in großen und mittleren Städten optimal und höchst effizient zu nutzen, erläutert Harald Naunheimer. Innovatives Vorderachskonzept: die Hardware macht den Unterschied Der Smart Parking Assist unterscheidet sich von heute gängigen Parkhelfern vor allem durch das perfekte Zusammenspiel aller Systeme. Das beginnt bei der Hardware: Die agile Vorderachse und ihr Einschlagwinkel von bis zu 75 Grad schaffen die Basis für die Leistungsfähigkeit des ZF-Parkassistenten. Denn das innovative Fahrwerkkonzept reduziert den Parklenkaufwand deutlich. Damit kommt das ZF Advanced Urban Vehicle quer und längs auch in engste Parklücken und das mit extrem wenigen Zügen. Um die neue Vorderachse in den engen Platzverhältnissen eines Kleinwagens unterzubringen, mussten beim Pkw-Prototyp auch bauliche Veränderungen am Vorderwagen umgesetzt werden. Das Fahrwerkkonzept ersetzt die gängige McPherson-Radaufhängung durch zwei Querlenker, die durch einen sichelförmigen Radträger verbunden sind. Eine besondere Achskinematik in Zusammenwirkung mit dem veränderten Lenkgetriebe der Elektrolenkung macht den hohen Einschlagwinkel möglich. Für die bis zu 75 Grad ausschwenkenden Räder musste außerdem Platz in den Radkästen geschaffen werden. Torque Vectoring: Unterstützung aus dem Heck Unterstützt wird diese Fahrerassistenzfunktion durch einen rein elektrischen Heckantrieb, der ein Torque Vectoring also die radindividuelle Querverteilung der Antriebskraft möglich macht. Ausgangspunkt ist hier das ZF-Konzept der electric Twist Beam (etb), eine Verbundlenker-Hinterachse an deren linkem und

3 Seite 3/5, 15. September 2015 rechtem Rad jeweils eine kompakte Antriebseinheit sitzt. Sie besteht aus Elektromotor und Getriebe in einem leichten Aluminiumgehäuse und leistet aktuell zweimal 40 kw. Weil sich das Antriebsmoment über die beiden Motoren radindividuell verteilen lässt, ergänzt dieses Torque Vectoring die Lenkbewegung der Vorderachse. Mit Torque Vectoring wird die veränderte Vorderachskinematik unterstützt und zeigt ihre Vorzüge insbesondere beim Wenden sowie beim Ein- und Ausparken. Systemvernetzung über das Fahrzeug hinaus Ein weiterer wesentlicher Baustein für Smart Parking Assist ist die Systemvernetzung. Die elektronische Steuerung bezieht ihre Informationen aus zwölf Ultraschallsensoren rund ums Fahrzeug sowie zwei Infrarotsensoren in Vorderachsnähe. Sie sammeln die für die Ermittlung und Vermessung geeigneter Parkplätze notwendigen Informationen. Voraussetzung dieser recht schlanken Sensorenlösung ist die Vorbeifahrt in Schrittgeschwindigkeit. Weil für den Einparkassistenten eine möglichst präzise Orts- und Wegbestimmung entscheidend ist, hat ZF auch die Odometrie also die Messung des zurückgelegten Weges anhand der Radumdrehungen optimiert. Die Informationen werden in einer zentralen Steuereinheit verarbeitet, die die notwendigen Systeme für eine vollautomatische Parkfunktion aktiviert etwa den Lenkradeinschlag der Elektrolenkung oder das unterstützende Torque Vectoring der Antriebsräder. Wie viele andere Funktionen im Advanced Urban Vehicle stellt die Steuerungselektronik Informationen und Inputmöglichkeiten für Fahrer und Insassen über eine HMI- Schnittstelle bereit. So kann der Fahrer aus dem Inneren des Fahrzeugs über einen in der Konsole verankerten Tablet-Computer mit der Fahrzeugelektronik interagieren. Möglich ist ebenso eine Verlängerung des HMI über die Fahrzeuggrenzen hinaus. Beim Smart Parking Assist ist letzteres besonders sinnvoll, da es insbesondere bei engen Quer-Parklücken für die Insassen von Vorteil ist, das Fahrzeug schon vor dem Einparken zu verlassen. So lässt sich mit einem Smart Device die Steuerungselektronik des

4 Seite 4/5, 15. September 2015 Fahrzeugs von außerhalb aktivieren. Der Befehl zum Einparken lässt sich geben, wenn die Insassen bereits das Auto verlassen haben, enge Quer-Parklücken, etwa in der Nähe von Wänden oder Pfeilern, lassen sich so besser nutzen. Bildunterschriften: 1.) Smart Parking Assist kombiniert Innovationen in Fahrwerk, Antrieb und Elektronik. Die technische Voraussetzung dafür schafft ein neuartiges Vorderachskonzept, das Einschlagwinkel von bis zu 75 Grad ermöglicht. Der rein elektrische, radnahe Achsantrieb etb verfügt über eine Torque-Vectoring-Funktion, die die Lenkbewegungen der Vorderachse unterstützt. 2.) Der Parkvorgang lässt sich mittels Smart Device auch von außerhalb des Fahrzeugs auslösen und parkt das Fahrzeug vollautomatisiert mit extrem wenigen Zügen ein. 3.) Mit einem innovativen Vorderachskonzept macht ZF beim Konzeptfahrzeug Advanced Urban Vehicle Einschlagwinkel von bis zu 75 Grad möglich. Es bildet die Basis für ein höchst effektives Einpark-Assistenzsystem. 4.) Der elektrische, radnahe Achsantrieb etb (electric Twist Beam) unterstützt mittels Torque Vectoring an der Hinterachse die Lenkbewegungen der Vorderachse ideal für das automatische Einparken selbst in engste Parklücken in nur einem Zug. Bilder: ZF Pressekontakt: Robert Buchmeier, Technologie- und Produktkommunikation, Tel.: , Thomas Wenzel, Leiter Technologie- und Produktkommunikation, Tel.: ,

5 Seite 5/5, 15. September 2015 ZF ist ein weltweit führender Technologiekonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik sowie der aktiven und passiven Sicherheitstechnik. Das Unternehmen, das am 15. Mai 2015 TRW Automotive übernommen hat, ist nun an rund 230 Standorten in rund 40 Ländern vertreten. Im Jahr 2014 haben die beiden damals noch selbständigen Unternehmen mit Mitarbeitern einen Umsatz von über 30 Milliarden Euro erzielt. Um mit innovativen Produkten erfolgreich zu sein, haben sie wie auch in den Vorjahren rund fünf Prozent des Umsatzes (zuletzt 1,6 Milliarden Euro) in Forschung und Entwicklung investiert. ZF zählt zu den drei größten Automobilzulieferern weltweit. Weitere Presseinformationen sowie Bildmaterial finden Sie unter: