Der Grossraum Bern Struktur und Perspektiven

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1 Economic Research Swiss Issues Regionen Februar 214 Der Grossraum Struktur und Perspektiven

2 Impressum Herausgeber Giles Keating Head of Research and Deputy Global CIO Fredy Hasenmaile Head of Real Estate & Regional Research Tel fredy.hasenmaile@credit-suisse.com Autoren Thomas Rühl Andrea Schnell Fabian Hürzeler Noëmi Weder Dr. Patricia Feubli Kontakt regionen.economicresearch@credit-suisse.com Tel Titelbild Aussichtsturm auf dem Gurten Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de Druck AST & FISCHER AG, Wabern Redaktionsschluss 22. Januar 214 Besuchen Sie uns auf dem Internet Copyright Die Publikation darf mit Quellenangabe zitiert werden. Copyright 214 Credit Suisse Group AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten Swiss Issues Regionen 2

3 Editorial Geschätzte Leserinnen und Leser er sind im kantonalen Durchschnitt 42.4 Jahre alt, weiblich, verdienen CHF 48' pro Jahr und wohnen in einem Haus mit 2.1 Wohnungen in der Gemeinde Brenzikofen. Was sagt uns dieses Resultat? Nicht viel, denn kaum ein Kanton weist innerhalb seiner Grenzen grössere regionale Unterschiede auf wie. Es wäre also verfehlt, unseren Kanton und seine Volkswirtschaft einzig anhand von Kantonsdurchschnitten zu betrachten. Um die Strukturen und Perspektiven der er Wirtschaft vollständig und im Detail zu erfassen, fokussieren unsere Ökonomen in der vorliegenden Regionalstudie daher auf kleinere regionale Einheiten innerhalb des Kantons. Im Brennpunkt steht der Grossraum mit seinen Teilregionen im Städtedreieck -Thun-Burgdorf. Im Gegensatz zum er Oberland ist der Grossraum wirtschaftlich von Unternehmens- und staatlichen Dienstleistungen geprägt, der Tourismus spielt eher eine Nebenrolle. In der Industrie liegt das Schwergewicht beim Maschinenbau und der Elektronik, während etwa der Raum Biel/Seeland stärker auf die Uhrenindustrie ausgerichtet ist. Neben ihrer Rolle als Bundesstadt ist die Stadt auch wirtschaftlich der Pulsgeber des Mittellandes. Rund zwei Drittel des kantonalen Bruttoinlandprodukts werden im Grossraum erwirtschaftet; der tägliche Pendlerstrom in die Zentren demonstriert darüber hinaus eindrücklich seine überregionale Bedeutung als Arbeitsregion. Gleichwohl sind andere Landesteile in den letzten Jahren bezüglich Bevölkerung und Beschäftigung stärker gewachsen. Die Wirtschaftsund Finanzkrise hat die zahlreichen Spitzenindustrie-Unternehmen stark herausgefordert und hinterlässt je länger je mehr auch Spuren in der Staatsrechnung. An wirtschaftlichen Herausforderungen besteht also kein Mangel. Auf Seiten der Chancen sind etwa die wachsende Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien. Für die Credit Suisse spielt der Grossraum nicht erst seit der Übernahme der Volksbank im Jahr 1993 eine wichtige Rolle. Von hier aus werden die Geschicke der Region Mittelland gelenkt, und wir dürfen zahlreiche Unternehmen und Privatpersonen zu unseren Kunden zählen. Aus diesem Grund möchten wir die er Wirtschaft und ihre Zukunftsaussichten im Detail verstehen. Ausserdem möchten wir zur Diskussion über Lösungen für die kommenden Herausforderungen beitragen und haben deshalb unser Economic Research beauftragt, die Wirtschaft im Grossraum nach 1998 und 26 zum dritten Mal zu untersuchen. Wir wünschen Ihnen eine spannende und anregende Lektüre. Hans Baumgartner Leiter Private & Wealth Management Clients Region Mittelland Roland Schaller Leiter Firmenkunden Region Mittelland Swiss Issues Regionen 3

4 Der Grossraum auf einen Blick Standortqualität Die Region erreicht die höchste Standortqualität im Grossraum und ist gleichzeitig die einzige Region im Kanton mit einem Wert über dem Schweizer Mittel. Die umliegenden Regionen können von der Ausstrahlungskraft der Hauptstadtregion profitieren. Mit zunehmender Distanz zum Zentrum schwindet jedoch die Standortattraktivität der Regionen. Standortqualitätsindikator 213, synthetischer Indikator, CH = Grossraum Burgdorf Aaretal Oberes Emmental Schwarzwasser Thun Seite 1 Quelle: Credit Suisse, Geostat Konjunktur Das Bruttoinlandprodukt der Region beläuft sich auf über CHF 31.7 Mrd. bzw. 5.4% des Schweizer BIP. Einzig die Regionen Zürich-Stadt und Genf erbringen eine höhere Wertschöpfung. Das BIP im Grossraum summiert sich auf rund 8% des Schweizer Totals, was mit demjenigen des Kantons Genf vergleichbar ist. Bruttoinlandprodukt 211 Seite 8 Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse, Geostat Branchenstruktur Der Grossraum verzeichnet 32' Beschäftigte, wovon rund 21' auf die Region entfallen. Damit sind 8.2% der Schweizer Beschäftigten im Grossraum tätig, davon 5.6% in der öffentlichen Verwaltung. Der Grossraum beherbergt damit annähernd einen Viertel aller Schweizer Beschäftigten der öffentlichen Verwaltung. In der Stadtregion ist der Anteil der Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung mit 13.6% erwartungsgemäss am höchsten. Einen vergleichbar hohen Wert erreicht die Region Bellinzona mit 1.2%. Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung 211 Seite 15 Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse, Geostat Swiss Issues Regionen 4

5 Demografie Im Kanton leben rund 1 Mio. Menschen, 6% davon im Grossraum. Die bevölkerungsreichste Region ist mit 3' Personen die Hauptstadtregion. Mehr als die Hälfte der Kantonsbevölkerung konzentriert sich auf die Städte, Biel, Burgdorf, Interlaken und Thun. Bevölkerung 212 Seite 25 Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse, Geostat Pendlerverkehr Rund 16' Personen pendeln innerhalb des Grossraums von ihrem Wohnort zum Arbeitsort. Die grösste Zahl an Zupendlern von inner- und ausserhalb des Grossraums verzeichnet mit 91' Personen die Region. Damit verzeichnen die Zupendler einen Anteil von 42.6% an den Beschäftigten der Region. Zupendler 211 Seite 28 Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse, Geostat Kantonsfinanzen Von den CHF Mio. Steuereinnahmen von juristischen Personen bei der direkten Bundessteuer entstammen 54.2% von im Grossraum ansässigen Unternehmen. Mit 45.5% entfällt der Löwenanteil auf die Region. Ebenfalls bedeutende Unternehmenssteuereinnahmen generieren mit 34.3% die Firmen der Region Biel/Seeland. Steuereinnahmen von juristischen Personen 21, direkte Bundessteuer Seite 31 Quelle: Eidgenössische Steuerverwaltung, Credit Suisse, Geostat Swiss Issues Regionen 5

6 Regionaler Kontext : An den Pulsadern der Schweiz Der Grossraum das Städtedreieck -Thun-Burgdorf ist der wirtschaftliche Motor des Mittellandes und beherbergt fast drei Viertel der kantonalen Bevölkerung. Neben der Bundesverwaltung ist der Raum geprägt von der MEM-Industrie und einem spannenden Mix von Dienstleistungsbranchen von ICT über den Grosshandel bis hin zur politischen Interessensvertretung. Kantonsgebiet ist Resultat einer bewegten Geschichte Auf Strasse und Schiene bestens erschlossen Die Zähringerstadt prägte die Schweiz über Jahrhunderte. Ihr Einfluss erstreckte sich über das Untertanengebiet, das vom Genfersee bis Brugg und vor die Tore Basels reichte. Die einstige wirtschaftliche Macht zeigt sich heute noch an den prachtvollen Bauten der er Altstadt. Das jetzige Kantonsgebiet wurde nach den Abspaltungen der heutigen Kantone Waadt, Aargau und Jura sowie zuletzt in den 199er Jahren des Laufentals kleiner. Weiterhin ist der Kanton in sprachlicher, wirtschaftlicher und topographischer Hinsicht so heterogen wie kein anderer. Angesichts dieser enormen Unterschiede fokussiert die vorliegende Studie auf den Grossraum das Gebiet im unmittelbaren Einzugsgebiet der Bundesstadt. Ausgehend von der Wirtschaftsregion erstreckt sich der Grossraum auf die Regionen Burgdorf, Aaretal, Oberes Emmental, Schwarzwasser und Thun. Aufgrund ihrer Rolle als Strassen- und Bahnknotenpunkt ist die Stadt bestens mit den anderen Schweizer Wirtschaftsräumen verbunden. Aus einer internationalen Sicht kann aufgrund der geringen Zahl an Verbindungen am Flughafen -Belp jedoch nicht mit den anderen Landeszentren mithalten. Das Scheitern des «Zentralflughafens» in Utzensdorf in den 194er Jahren wirkt bis heute nach, ist die globale Dienstleistungswirtschaft doch immer stärker auf internationale Luftverbindungen angewiesen. Abbildung 1 Der Grossraum im regionalen Kontext Quelle: Navteq, Geostat, Credit Suisse Swiss Issues Regionen 6

7 Bund: Geht die Rechnung für auf? Wachstum hat Vor- und Nachteile kann von ansässigen Zukunftstechnologien profitieren Markt richtet sich nicht nach politischen Grenzen Grösster Arbeitgeber im Grossraum ist die Bundesverwaltung. Dazu kommen die Hauptsitze ehemaliger Bundesbetriebe wie SBB, Post und Swisscom. Anders als andere Landesteile profitiert also von Renommée, den lokalen Ausgaben dieser Organisationen, von stabilen Arbeitsplätzen und der entsprechenden Nachfrage nach Wohnraum. Auf der anderen Seite bedeutet die Rolle als Bundesstadt für ein Abhängigkeitsverhältnis und negative wirtschaftliche Folgen: Die Nachfrage des Bundes nach talentierten Arbeitskräften und Büroraum verknappt oder verteuert diese Ressourcen für die Privatwirtschaft. Im Gegensatz zu Unternehmen ist die Bundesverwaltung steuerbefreit, für Kanton und Gemeinden fallen also keine Erträge ab. Dennoch nutzen die Bundesbeschäftigten die lokale Infrastruktur, etwa im öffentlichen Verkehr. Die Gesamteffekte der Bundesverwaltung für Kanton und Stadt lassen sich nur schwer beziffern, sicher ist jedoch, dass nicht nur Vorteile resultieren. Grosszentren haben die Rolle, Motor und Innovationstreiber auch für ihr Umfeld zu sein. Aus Sicht von Bevölkerungs- und Beschäftigungswachstum entwickelt sich der Grossraum langsamer als andere Landesteile. Die Spillover-Effekte der Stadt auf ihr näheres Umfeld wirken weniger stark als etwa im Umfeld von Lausanne, Basel oder Zürich. Verschiedene Indikatoren zeigen, dass die wirtschaftliche Dynamik des Grossraums hinter derjenigen anderer Wirtschaftsräume zurückbleibt. Umgekehrt hat dies die Immobilienpreise und Überhitzungsgefahren weniger stark angetrieben. Ausserdem lässt sich wirtschaftlicher Erfolg nicht nur in Wachstumszahlen messen: Dichtestress, Zersiedlung, Verdrängungseffekte und ein nicht nachhaltiger Verbrauch von Landressourcen sind im Grossraum entsprechend weniger drängende Themen als etwa im Genferseeraum oder im Raum Zürich. Dass der Grossraum wirtschaftlich durchaus dynamisch ist, zeigt sich etwa an der Erneuerung des Wankdorf-Quartiers, wo Bürotürme aus dem Boden schiessen. Aus Branchensicht bietet zahlreichen Zukunftsbranchen einen fruchtbaren Nährboden. Neben den Informations- und Kommunikationstechnologien zählen die Medizinaltechnikhersteller dazu. Die vor allem in der Agglomeration starken MEM-Branchen dürften den Tiefpunkt nach der Wirtschaftsund Finanzkrise ebenfalls durchschritten haben: Die Euro-Untergrenze hat die Währungssituation in einem ersten Schritt entschärft und die aufkeimende internationale Nachfrage lässt die er Exporteure auf eine bessere Zukunft hoffen. Um die wirtschaftlichen Zusammenhänge im Grossraum darzustellen, haben wir Wirtschaftsregionen geschaffen. Sie repräsentieren wirtschaftlich zusammenhängende Räume, die nicht unbedingt den politischen Einheiten entsprechen. Die wichtigsten wirtschaftlichen und demographischen Indikatoren für die Wirtschaftsregionen im Grossraum sind in der nachstehenden Tabelle dargestellt. Wirtschaftliche und demographische Indikatoren Anzahl Personen 212 Bevölkerung Beschäftigung 211 Bruttoinlandprodukt 211 Wachstum p.a Sektor I Sektor II Sektor III Anteil am CH-Total Pro Beschäftigten in CHF Haushaltseinkommen (Prognose) 214, CHF pro Kopf Wachstum Total, real Grossraum 63'699.4% 12'271 63' '95 7.8% 142'157 49' % Wirtschaftsregionen 34'261.5% 2'5 29'34 182' % 148'573 55'96 2.1% Burgdorf 74'65.5% 2'519 1'693 15'381.7% 137'939 44' % Oberes Emmental 24' % 2'145 3'359 4'356.2% 111'426 35' % Aaretal 61'919.4% 2'9 6'288 1'278.4% 127'83 47' % Schwarzwasser 16'76 -.1% 1'249 1'427 2'646.1% 112'655 39' % Thun 121'88.6% 2'263 13'36 29'1 1.% 13'379 44'28 1.2% Kantone BE 992'617.4% 22'522 12' ' % 138'73 47'27 1.4% SO 259'283.5% 2'937 36'651 68' % 142'796 45' % AG 627'34 1.2% 6'756 89' '18 6.8% 155'794 54'85 3.3% FR 291' % 6'42 32'99 69' % 129'969 38' % Schweiz 8'39'6.9% 11'539 1''432 2'786'482 1.% 15'124 51' % Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Swiss Issues Regionen 7

8 Konjunktur MEM-Industrie hat Talsohle überwunden Voraussichtliches Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2.% für : Erholung der Exportwirtschaft Exporte der MEM-Industrie verlieren anteilsmässig Maschinenbau profitiert von Konjunkturerholung Erholung der Industrie stützt sich breiter ab In exportorientierten Branchen wie der MEM-Industrie dürfte sich Erholung festigen Die Schweizer Wirtschaft wird 214 wieder robust expandieren. Wir rechnen mit einem realen Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 2%. Die Dynamik des «Super-Zyklus» wird sich aufgrund der weiterhin hohen Zuwanderung und der äusserst tiefen Zinsen nur leicht abschwächen. Der marginal schwächeren Binnendynamik stehen zusätzliche Impulse aus der Exportwirtschaft gegenüber. Die Schweizer Hauptexportmärkte erholen sich weiter, und die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz verbessert sich dank der hierzulande niedrigeren Inflation graduell. 1 Die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) stellt im Grossraum insbesondere in den Regionen Burgdorf, Schwarzwasser und Thun die bedeutendste exportierende Industriebranche dar. Der Anteil der MEM-Industrie an den gesamten er Exporten war in den vergangenen Jahren jedoch rückläufig vor allem zugunsten von Uhren- und Pharmaexporten und fiel von 42.7% im Jahr 2 auf 3.5% im vergangenen Jahr. Schweizweit gelangen rund 8% der Produkte der MEM-Industrie in den Export. Entsprechend ist die Branche stark von der globalen Wirtschaftsentwicklung abhängig. Die er MEM-Industrie hat in den vergangenen Jahren zwei herbe Exporteinbrüche verkraften müssen. Nach dem Einbruch infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 29 bewirkten die schwache europäische Nachfrage und der starke Schweizer Franken im Jahr 212 einen erneuten Rückgang der Ausfuhren (vgl. Abb. 1). Im Jahr 213 hat sich die Exportentwicklung jedoch stabilisiert. Wir erwarten ein im Jahresverlauf 214 zunehmend dynamischeres Wachstum. Die gemessen an Exportvolumen und Beschäftigung bedeutendste MEM-Branche im Grossraum stellt der Maschinenbau dar. Im Jahr 213 entfielen 54.6% der Maschinenexporte auf den Bereich Werkzeugmaschinen (vgl. Abb. 2). Angesichts der hohen Exportorientierung des Maschinenbaus dürften die Maschinenhersteller 214 von der leichten Konjunkturerholung in den Hauptexportmärkten Europa und USA profitieren. 2 andrea.schnell@credit-suisse.com Abbildung 1 Abbildung 2 Exporte MEM-Industrie Kanton Bedeutendste Subbranchen des Maschinenbaus In CHF Mrd. Exporte: 12-Monats-Durchschnitt, Index Jan. 21 = Maschinenbau Metallerzeugnisse Elektron. Ausrüstungen Metallerz. u. -bearbeitung Datenverarb.- u. periphere Geräte Elektron. Bauelemente Telekommunikationstechn. Unterhaltungselektronik 18 Werkzeugmaschinen Armaturen, Lager, Getriebe 17 Baumaschinen Hebezeuge, Fördermittel Quelle: EZV, Credit Suisse Quelle: EZV, Credit Suisse 1 Weitere Informationen zur aktuellen Wirtschaftslage finden Sie in unserem Monitor Schweiz, Dezember 213. Credit Suisse, Investment Strategy & Research. 2 Weitere Informationen zu den Schweizer Branchen: Branchenhandbuch 214: Strukturen und Perspektiven, Credit Suisse, Economic Research. Swiss Issues Regionen 8

9 Konjunktur er Konjunktur gewinnt an Fahrt Das Konjunkturbarometer stellt Tendenz und Wendepunkte der wirtschaftlichen Aktivität dar. Die Analyse beruht auf folgenden Grössen: gemeldete offene Stellen, Importe, Exporte, Logiernächte, Neuzulassungen von Fahrzeugen sowie Baubewilligungen und Baugesuche im Hochbau. Am aktuellen Rand entwickelt sich die er Wirtschaft etwas schneller als jene der Gesamtschweiz dies insbesondere aufgrund einer stärkeren Dynamik im Hochbau. Demgegenüber waren die Logiernächte in der Hotellerie sowie die Fahrzeugneuzulassungen schweizweit weniger stark rückläufig als im Kanton. Die Arbeitslosenquote beträgt im Kanton 2.6% gegenüber 3.5% im Schweizer Mittel (Dezember 213). Regionales Konjunkturbarometer Synthetischer Indikator 3. BE CH Quelle: Credit Suisse Exporte dürften 214 ansteigen Das Exportbarometer beruht auf den Einkaufsmanagerindizes der 26 wichtigsten Abnehmerländer der Schweiz. Diese Indizes gelten als Vorlaufindikatoren für die Industrieproduktion und werden mit dem Exportanteil des entsprechenden Landes gewichtet. Das Barometer erlaubt einen Ausblick für die kommenden sechs Monate. Das Trendwachstum der er Exporte verläuft seit mehreren Jahren positiv, wobei dies insbesondere auf die ausländische Uhrennachfrage zurückzuführen ist. Ohne Uhren entwickelten sich die Exporte weniger erfreulich. Der Ausblick ist jedoch positiv. Das Exportbarometer liegt deutlich oberhalb der Wachstumsschwelle, was auf eine erstarkende Exportdynamik in den kommenden sechs Monaten hindeutet. Exportbarometer Kanton In Standardabweichungen; Exporte als gleitender 6-Monats-Durchschnitt Exporte BE Barometer BE Exporte CH Wachstumsschwelle Quelle: EZV, Bloomberg, PMI Premium, Datastream, Credit Suisse/IDC Prognosen für die Schweizer Wirtschaft Quartal Quartal Quartal Quartal Quartal Quartal Quartal Quartal 213P 214P BIP (YoY, in %) Privater Konsum Staatskonsum Bruttoanlageinvestitionen Exporte (Güter und Dienstleistungen) Importe (Güter und Dienstleistungen) Inflation (YoY in %) Arbeitslosigkeit (in %) Quelle: Bundesamt für Statistik, Seco, Credit Suisse Swiss Issues Regionen 9

10 Wirtschaft Standortqualität Attraktivität sinkt mit Distanz zum Zentrum Standortqualität als Basis für Wohlstand Steuern, Arbeitskräfte und Erreichbarkeit im Fokus Region sticht positiv hervor Einzig die Region mit überdurchschnittlicher Standortqualität Hohe Verfügbarkeit von Fachkräften als gemeinsamer Trumpf der Region Fehlender Grossflughafen limitiert Attraktivität Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eines Standortes bestimmen die langfristige Entwicklung von Wertschöpfung und Wohlstand. An attraktiven Orten siedeln sich neue Unternehmen an, und bereits dort ansässige Firmen investieren stärker als in weniger attraktiven Gebieten. Neben den unveränderbaren natürlichen Voraussetzungen zählen staatliche Regulierungen, die Verfügbarkeit von Arbeitskräften sowie das Geschäftsumfeld zu den zentralen Kriterien der Standortqualität. 3 Um die Attraktivität der Schweizer Regionen und Kantone verstärkt aus Unternehmersicht zu messen, haben wir unseren Standortqualitätsindikator (SQI) weiterentwickelt. Dieser basiert neu auf den folgenden sieben quantitativen Teilindikatoren und stellt die Attraktivität eines Gebiets in Form eines relativen Index dar: Steuerbelastung der natürlichen und juristischen Personen, Verfügbarkeit von Hochqualifizierten und Fachkräften sowie Erreichbarkeit der Bevölkerung, der Beschäftigten und von Flughäfen. Landpreise und Lohnkosten werden bewusst nicht berücksichtigt, da sie in einem gewissen Sinne nichts anderes als das Spiegelbild der Attraktivität darstellen. Der Kanton positioniert sich bezüglich Standortqualität im hinteren Mittelfeld der Schweizer Kantone (vgl. Abb. 1). Insbesondere für einen so heterogenen Kanton wie lohnt es sich jedoch, die Standortqualität auf Ebene von funktionalen Räumen zu betrachten. Wir verwenden hierzu die Wirtschaftsregionen. Der Grossraum umfasst demnach die Regionen, Burgdorf, Oberes Emmental, Aaretal, Schwarzwasser und Thun. Der Grossraum erreicht insgesamt unterdurchschnittliche Werte. Die Region erreicht die höchste Standortqualität im Grossraum und ist gleichzeitig die einzige Region im Kanton mit einem überdurchschnittlichen Wert (vgl. Abb. 2). Die um gelegenen Regionen Burgdorf und Aaretal vermögen hinsichtlich Standortqualität von der Ausstrahlungskraft der Hauptstadtregion zu profitieren. Mit zunehmender Distanz zu nimmt die Standortqualität jedoch rasch ab, was die klar unterdurchschnittlichen Bewertungen der übrigen Regionen im Grossraum belegen. Abbildung 1 Abbildung 2 Standortqualität der Schweizer Kantone 213 Standortqualität der Schweizer Wirtschaftsregionen Synthetischer Indikator, CH = 213, synthetischer Indikator, CH = ZG ZH Solothurn Burgdorf Luzern Zug 1..5 BS SZ AG NW LU OW BL AR SH TG Grossraum Neuchâtel Aaretal Oberes Emmental Sarnen Stans Fribourg Schwarzwasser SG SO GE AI GL BE UR VD TI FR GR NE Thun -1.5 Lausanne -2. VS JU Quelle: Credit Suisse Quelle: Credit Suisse, Geostat 3 Weitere Informationen: «Standortqualität der Schweizer Kantone und Regionen: Ein Wegweiser für Unternehmen und Politik», Credit Suisse Global Research, September 213. Swiss Issues Regionen 1

11 Hohe Verfügbarkeit von Fachkräften als gemeinsamer Trumpf Die Regionen des Grossraums unterscheiden sich nicht nur im Niveau ihrer Standortqualität, sondern auch in der unterschiedlichen Ausprägung der Teilindikatoren (vgl. Abb. 3). Gemeinsam ist ihnen eine geringe steuerliche Attraktivität. Einzig die Region erreicht für juristische Personen einen Wert im Schweizer Mittel. Alle anderen Regionen des Mittellands verzeichnen sowohl für natürliche als auch für juristische Personen eine geringe steuerliche Attraktivität. Demgegenüber trumpfen die untersuchten Regionen mit einer hohen Verfügbarkeit von Fachkräften auf. Bei diesem Teilindikator erreicht das Obere Emmental einen durchschnittlichen Wert. Die übrigen Regionen, insbesondere und das Aaretal positionieren sich hier äusserst attraktiv. Bei der Verfügbarkeit von Hochqualifizierten zeichnet sich lediglich die Hauptstadtregion durch einen sehr hohen Wert aus. In den anderen Regionen des er Grossraums ist die Verfügbarkeit von Hochqualifizierten ein eigentlicher Schwachpunkt; sie fällt durchwegs sehr gering aus. Aus Mangel an einem international bedeutenden Flughafen, fällt die Erreichbarkeit von Flughäfen für alle Regionen des Grossraums gleichsam unterdurchschnittlich aus. Die grossen und stark frequentierten Flughäfen Zürich und Genf sind für die er nur nach mehr als einer Stunde Fahrt erreichbar. Die Erreichbarkeit von Beschäftigten und Bevölkerung widerspiegelt die Grösse des Einzugsgebiets einer Region. Erwartungsgemäss vermag hier insbesondere die Hauptstadtregion zu trumpfen. Von der Nähe zu profitieren insbesondere auch die Regionen Burgdorf und Aaretal mit überdurchschnittlichen bzw. durchschnittlichen Erreichbarkeitswerten. Abbildung 3 Komponenten der Standortqualität 213, synthetische Indikatoren, grössere Kreissegmente stellen höhere Attraktivität dar Burgdorf Oberes Emmental SQI-Wert:.7 SQI-Wert:.7 SQI-Wert: 1.8 Rang: 21/11 Regionen Rang: 63/11 Regionen Rang: 99/11 Regionen Aaretal Schwarzwasser Thun SQI-Wert:.7 SQI-Wert: 1.4 SQI-Wert: 1.1 Rang: 65/11 Regionen Rang: 8/11 Regionen Rang: 76/11 Regionen Quelle: Credit Suisse Swiss Issues Regionen 11

12 Wirtschaft Standortqualität Fachkräfte sind vorhanden Während die Verfügbarkeit von Hochqualifizierten in einigen wenigen urbanen Regionen Höchstwerte erreicht, ist die Verfügbarkeit von Fachkräften gleichmässiger über die Schweizer Regionen verteilt. Zugleich tut sich ein Graben zwischen den Sprachregionen auf: die lateinische Schweiz verzeichnet mit Ausnahme der Region Nyon über unterdurchschnittliche Werte. Die Regionen im Grossraum weisen durchwegs eine hohe Verfügbarkeit von Fachkräften auf. Der hohe Beschäftigungsanteil der Industrie im Oberen Emmental und Schwarzwasser auch der Landwirtschaft untermauern den Bedarf an Fachkräften im Grossraum. Verfügbarkeit von Fachkräften Anteil der Personen im Erwerbsalter mit einer Berufsausbildung, 21/211 87% - 89% 85% - 87% 83% - 85% 8% - 83% 77% - 8% 74% - 77% 68% - 74% Grossraum Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse, Geostat Zu wenige Verbindungen am Flughafen -Belp Nebst der Erreichbarkeit von Bevölkerung und Beschäftigten spielt insbesondere für global tätige Unternehmen die Erreichbarkeit von Flughäfen eine bedeutende Rolle. Die internationale Anbindung wird damit zum Standortfaktor. In der Schweiz erreichen lediglich die Flughäfen von Zürich, Genf und Basel ein ausreichendes Passagieraufkommen und Verbindungen, um überregional auszustrahlen. Die Flughäfen von -Belp und Grenchen verfügen dahingegen im Vergleich zum weitaus bedeutendsten Flughafen Zürich über zu wenig Verbindungen. Entsprechend gering ist die Erreichbarkeit von Flughäfen im Grossraum. Dies stellt denn auch einen für international orientierte Firmen beträchtlichen Standortnachteil dar, verglichen mit Zürich, Genf oder Basel. Erreichbarkeit von Flughäfen Basis: Geschäftsverkehr, Passagieraufkommen an den Flughäfen o hoch tief Quelle: Credit Suisse, Navteq, Geostat o o o Strassennetz Schienennetz Schulangebote sind direkt standortrelevant Öffentliche und private Schulen Ausländische Arbeitskräfte stehen vor der Herausforderung, international kompatible Schulen für ihre Kinder zu finden. Die Verfügbarkeit passender Bildungsangebote wird damit zu einem Standortkriterium für Unternehmen. Im Kanton können die Schulen sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache besucht werden. Daneben gibt es zahlreiche international ausgerichtete Bildungsstätten, diese konzentrieren sich auf die Hauptstadtregion. Entsprechend wurde bereits im Jahr 1962 die International School of e gegründet. Derzeit steht ein Kredit des Kantons über CHF 5 Mio. für deren Campus-Neubau zur Diskussion. Angesichts der derzeitigen Sparmassnahmen bei den staatlichen Bildungsstätten, ist diese Unterstützung jedoch umstritten. Kindergärten, Primar-/Mittelschulen mit über 2 Beschäftigten. Rot: Privatschulen Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse, Navteq, Geostat Swiss Issues Regionen 12

13 Wirtschaft Standortfaktor Steuern Anziehungskraft für Unternehmen stärken Hohe Steuerbelastung als bedeutendster Standortnachteil Privatpersonen gehen bei Wohnortwahl eher kleinräumig vor Unternehmen optimieren Standort global Hohe Steuerbelastung ist bedeutendster Standortnachteil s Heterogenität verlangt nach grösserer Variation in der Steuerbelastung Dynamik der USR III für kantonale Attraktivitätssteigerung nutzen Die hohe Steuerbelastung stellt für den gesamten Kanton und somit auch für den Grossraum eine bedeutende Standortschwäche dar. Im Steuerbelastungsindex der Credit Suisse belegt der Kanton den 18. Rang bei den natürlichen Personen und den 22. Rang bei den juristischen Personen. Damit positioniert sich für beide Steuertypen über dem Schweizer Mittel und relativ ähnlich wie die Kantone Freiburg und Wallis (vgl. Abb. 1). Im Vergleich zu den westlichen Nachbarkantonen Neuenburg, Waadt und Jura ist der Kanton damit gut positioniert. Gegenüber den Deutschschweizer Nachbarn ist er mit Ausnahme der beiden Basel jedoch deutlich weniger attraktiv. Aufgrund der Grösse und der damit verbundenen Heterogenität des Kantons erweist sich eine angemessene Steuerpolitik als anspruchsvoll. Während die Gemeinden des er Jura gegenüber ihren Nachbarn in den Kantonen Neuenburg und Jura attraktiv positioniert sind, sind insbesondere die nordöstlichen Kantonsteile umgeben von den steuerlich attraktiveren Kantonen Luzern und Solothurn. Als Wohnort konkurriert der Grossraum mit den nahegelegenen Mittelzentren Solothurn, Freiburg oder Luzern sowie deren Agglomerationen. Privatpersonen berücksichtigen bei der Wohnortwahl nebst den quantifizierbaren Kosten für Steuern, Wohnen auch den Pendelweg sowie das soziale Umfeld, weshalb sie üblicherweise eher kleinräumig optimieren. Abbildung 2 zeigt die Steuerbelastung für eine Familie mit zwei Kindern relativ zum Schweizer Mittel in Abhängigkeit vom Bruttoeinkommen. Ab einem Bruttoeinkommen von CHF 55' liegt die Steuerbelastung einer Familie im Kanton über dem Schweizer Mittel. Bis zu einem Bruttoeinkommen von CHF 155' ist die steuerliche Belastung im Kanton jedoch geringer als in den Nachbarkantonen Solothurn und Waadt. Anders als Privatpersonen optimieren Unternehmen ihren Standort grossräumiger. Der Standortwettbewerb für Unternehmen ist deshalb national, für international tätige Unternehmen gar global ausgerichtet. Zahlreiche Grossstädte und Staaten bieten ebenbürtige Leistungen hinsichtlich institutioneller Rahmenbedingungen, Infrastruktur und Arbeitskräfteangebot. Die Unternehmenssteuerbelastung wird damit zum entscheidenden Standortfaktor. Bisher konnten sich die Kantone mittels privilegierter Besteuerung von Spezialgesellschaften unabhängig von den ordentlichen Gewinnsteuersätzen international attraktiv positionieren. Mit der nun geplanten Unternehmenssteuerreform III (USR III) dürften diese Steuerprivilegien abgeschafft werden. Abbildung 1 Abbildung 2 Steuerbelastung der natürlichen und juristischen Personen Steuerbelastung in Abweichung zum Schweizer Mittel 213, synthetische Indizes, CH = 1 Subjekt: verheiratet, zwei Kinder; Abweichungen zu CH-Mittel in Prozentpunkten Steuerbelastung der juristischen Personen 2 GE BS VD JU 1 ZH TI BE SO VS NE FR GR BL AG SH -1 TG UR SG GL ZG SZ AI -2 OW LU AR NW Steuerbelastung der natürlichen Personen BE FR LU SO VD 1' 2' 3' 4' 5' Quelle: Braingroup, Credit Suisse Quelle: Braingroup, Credit Suisse Swiss Issues Regionen 13

14 USR III: Ordentliche Gewinnsteuersätze rücken in den Fokus Steuerpolitik ist Standortpolitik Stadt ist im Gemeindevergleich zu günstig Zur Wahrung der internationalen Standortattraktivität stehen zwei Massnahmen im Zentrum: die Einführung sogenannter Lizenzboxen (privilegierte Besteuerung bestimmter Unternehmenssteuererträge im Bereich der Immaterialgüter) sowie die Senkung der kantonalen ordentlichen Gewinnsteuersätze. 4 Für den Kanton haben die bisherigen Spezialsteuerstatus allerdings eine untergeordnete Bedeutung, diese Unternehmen liefern lediglich 3.6% der Gewinnsteuereinnahmen des Kantons. Die USR III ist für den Kanton aber insofern interessant, als der Standortwettbewerb zukünftig über die ordentlichen Gewinnsteuersätze erfolgen wird. Abbildung 3 zeigt, dass im Vergleich der Kantonshauptorte auf Rang 23 platziert ist. Sobald die Eckpfeiler der Reform bekannt sind, dürfte bei den Gewinnsteuersätzen einige Dynamik entstehen. Da die Unternehmenssteuern im Kanton lediglich 9.1% der Einnahmen darstellen, wäre es für den Kanton interessant, sich im Laufe dieser Reform ebenfalls attraktiver zu positionieren. Eine höhere steuerliche Attraktivität für Unternehmen eröffnet insbesondere der Stadt die Chance, ihre Ausstrahlung als Unternehmensstandort zu steigern. Die Ausgestaltung der Steuerpolitik geschieht heute aus der Perspektive der finanziellen Möglichkeiten. Gemeinden mit genügend finanziellen Mitteln leisten sich einen tiefen Steuerfuss, andere haben weniger finanziellen Spielraum und benötigen einen hohen Steuerfuss. Bei dieser Herangehensweise wird jedoch vernachlässigt, dass die Steuern nicht nur Einnahmen generieren sollen, sondern ein wichtiges Kriterium bei der Standortwahl von Unternehmen darstellen. Für ein Unternehmen bedeuten die Steuern primär Kosten für staatlich bereitgestellte Leistungen. Als Standorte mit hohen Leistungen gelten Zentren; hier besteht ein grosses und dichtes Angebot an Infrastruktur, öffentlichem Verkehr und Ausbildungsstätten. Diese Leistungen sollten Zentren entsprechend mit höheren Steuern abgelten können. Abbildung 4 stellt das Leistungsangebot dem Steuerfuss in den er Gemeinden gegenüber. Die Stadt ragt bei der Zentralität erwartungsgemäss oben aus, verrechnet jedoch einen unterdurchschnittlichen Preis (Steuerfuss). Damit ist das Preis-Leistungs-Verhältnis von im ganzen Kanton unübertroffen, wodurch für etliche Unternehmen kaum Anreize bestehen, sich ausserhalb von niederzulassen. Damit auch weniger zentrale Gemeinden für Unternehmen attraktiv sind, sollten diese eine niedrigere Steuerbelastung aufweisen. Die Finanzierbarkeit der öffentlichen Leistungen kann in einem zweiten Schritt durch den innerkantonalen Finanzausgleich sichergestellt werden. Für einen grossen und heterogenen Kanton wie ist besonders entscheidend, wie sich die einzeln Gemeinden steuerlich positionieren, da das Leistungsangebot stark variiert. Abbildung 3 zeigt, dass die Variation der Gewinnsteuersätze im Kanton mit 3.5 Prozentpunkten am zweithöchsten ist. Einzig im Kanton Solothurn ist sie mit 5.4 Prozentpunkten noch grösser. Ebenfalls interessant ist, dass sich die Stadt im Mittelfeld der er Gemeinden positioniert. Andere Kantonshauptorte wie Zürich, Genf, Lausanne oder Schwyz weisen eine Steuerbelastung im oberen Bereich aller Gemeinden auf. andrea.schnell@credit-suisse.com Abbildung 3 Abbildung 4 Gewinnsteuern Steuerfuss vs. Leistungsangebot 214, effektive Belastung (nach Abzug der Steuern zur Ermittlung des steuerbaren Gewinns), in Prozent, inkl. direkte Bundessteuer Steueranlage 213; Indikator für Leistungsangebot: Erreichbarkeit der Beschäftigten 25% 2.5 Sonvilier Soll-Positionierung 2% 15% 1% BSGE VD VS JU BE TI NE BL ZHAG SGSO FR GR ZG SHUR TG GL AI ARNW OW LU SZ Steuerfuss Gadmen Guttannen Deisswil b. M. Rüti b. B. Thun Burgdorf.5 5% % Minimum Hauptort Maximum Soll-Positionierung Leistungsangebot (Zentralität) Quelle: Hinny, Steuerrecht 214 Quelle: Finanzdirektion Kanton, Credit Suisse 4 Weitere Informationen: «USR III: Finden die Kantone zum Konsens?», Monitor Schweiz, Dezember 213. Credit Suisse, Investment Strategy & Research Swiss Issues Regionen 14

15 Wirtschaft Branchenstruktur Wichtigste Arbeitgeber: Bund, MEM und ICT Beschäftigung im Grossraum ist stark auf die Region konzentriert Erhebliche Unterschiede im Branchenportfolio der Teilregionen Beschränktes Wertschöpfungspotenzial im suburbanen und ländlichen Raum Branchenportfolio ist die Basis für Wertschöpfung Teilregionen: geografisch nahe, wirtschaftlich verschieden Dienstleistungssektor: Staats- und Unternehmensnah Die Branchenstruktur ist von zentraler Bedeutung für das Leistungspotenzial einer Region. Die branchenmässige Zusammensetzung der Wirtschaft, ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihre Wachstumsstärke liefern nicht nur Hinweise zur heutigen Wirtschaftskraft einer Region, sie ermöglichen auch Rückschlüsse auf das zukünftige Wachstumspotenzial der Wertschöpfung. Die Entwicklung der Beschäftigung zeigt zudem gesamtwirtschaftliche und weitere Veränderungen auf, die für die Region kennzeichnend sind und stark von der vorherrschenden Branchenstruktur geprägt werden. Der Grossraum bietet über 32' Arbeitsstellen. Zwei Drittel davon entfallen allein auf die Wirtschaftsregion ; 76.2% aller Beschäftigten sind im Dienstleistungssektor angesiedelt. Bereits auf kleinstem Raum zeigen sich deutliche Unterschiede der sektoralen Struktur. Die Landwirtschaft stellt etwa in den Regionen Schwarzwasser und Oberes Emmental weiterhin mehr als 2% der Arbeitsplätze, in der Stadtregion hat sie dagegen kaum noch eine wirtschaftliche Bedeutung. Der Bau- und Industriesektor ist in einigen Teilregionen stark ausgeprägt, vor allem in der Region Burgdorf mit einem Beschäftigungsanteil von 37.4%. Der Grossraum präsentiert sich damit als äusserst heterogen mit spannenden Branchenschwerpunkten. Innerhalb des Dienstleistungssektors spielt die öffentliche Verwaltung eine zentrale Rolle. In der Wirtschaftsregion sind annähernd 14% aller Beschäftigten bei Bund, Kanton oder in der Stadtverwaltung angestellt. Die Bundesstadt beherbergt ausserdem verschiedene Branchen, die die Nähe zur Verwaltung suchen etwa die politischen Interessenvertretungen (vgl. Abb. 3). Dazu gesellen sich die Verwaltungssitze von Post, Swisscom und SBB, die aus historischen Gründen in angesiedelt sind und sich mit neuen Bauprojekten zum Standort bekennen. Die ehemals staatliche Telekombranche bietet heute die Basis für die weitere Etablierung s als ICT-Standort (Informations- und Kommunikationstechnologien), die bedeutende Informatikbranche in der Stadtregion versinnbildlicht dies. Eine weitere Gruppe von Dienstleistungsbranchen profitiert insbesondere von der Zentrumsrolle Rolle s und der Unternehmenslandschaft im Einzugsgebiet der Stadt; Banken, Versicherungen sowie das Unterrichtswesen zeugen davon. Abbildung 1 Abbildung 2 Wirtschaftssektoren Mittel-/langfristiges Wertschöpfungspotenzial Anteile der Sektoren an der Beschäftigung in Prozent, 211 Standortqualität, Branchenbewertung, synthetische Indikatoren CH = Grossraum Burgdorf Oberes Emmental Aaretal Schwarzwasser Thun BE SO AG FR CH % 2% 4% 6% 8% 1% Land- und Forstwirtschaft Bau und Industrie Dienstleistungen Branchenbewertung 2.5 Basel-Stadt Lausanne Genève Lorzenebene/ Ennetsee 1. VD La Sarine Zürich-Stadt Biel/Seeland SO AG.5 Grenchen Luzern Solothurn FR BE LU Brig Thun Aaretal -.5 Burgdorf Oberaargau Schwarzwasser Oberes -2. Emmental Standortqualität Quelle: Bundesamt für Statistik Quelle: Credit Suisse Swiss Issues Regionen 15

16 Industrie: MEM, Medtec und Nahrungsmittel Unterschiedliche Ausgangslage je nach Branchenmix Andere Grosszentren dürften stärker wachsen Rückgrat des er Industriesektors sind die Maschinen-, Elektro- und Metallbranchen (MEM). Damit steht der Grossraum etwa im Kontrast zu Biel bzw. dem Jurabogen, die stärker auf Uhren und Präzisionsinstrumente fokussiert sind, oder etwa zum Life Sciences Cluster Basel. Auf Basis des industriellen Know-hows hat sich zu einem bedeutenden Standort der Medizinaltechnik entwickelt. Das Aaretal und Burgdorf weisen ausserdem einen namhaften Fokus in der Nahrungsmittelindustrie auf. Unser Chancen-Risiken-Profil der einzelnen Branchen erlaubt einen Blick in die Zukunft der Teilgebiete innerhalb des Grossraums. In Abbildung 3 sind die jeweils 15 grössten Branchen der entsprechenden Region dargestellt. Die Stadtregion dürfte in den nächsten Jahren von den ansässigen unternehmensnahen Dienstleistungen profitieren und kann sich weiter als Informatik- Standort positionieren. Der Grosshandel erweist sich als chancenreiche und überdurchschnittlich stark vertretene Branche, welche die anderen Regionen beflügeln kann. Dazu gesellen sich unterschiedliche Industriebranchen, die günstige Zukunftsaussichten besitzen. In Burgdorf ist dies die Elektronik, im Aaretal die Kunststoffbranche und in Thun die Maschinenindustrie. Ein weiterer Strukturwandel zeichnet sich in weniger günstig bewerteten Branchen ab, etwa in der Landwirtschaft sowie in der Metall- und Papierbranche. Die staatlich geprägten Branchen bringen Arbeitsplätze und Stabilität, eine eigentliche Wertschöpfung findet jedoch nur bedingt statt, da die Leistungen in der Regel von Transferzahlungen finanziert werden. Die Gesamtbewertung der Branchenstruktur (vgl. Abb. 2) offenbart die unterschiedliche Ausgangslage der Teilregionen. Während die Branchenbewertung eine mittelfristige Sicht abdeckt, lassen sich aus der Standortqualität die langfristigen Perspektiven der Wertschöpfungsentwicklung ablesen. Unter den betrachteten Regionen weist einzig eine gegenüber dem Landesmittel günstige Ausgangslage auf. Die anderen Schweizer Landeszentren verfügen jedoch über höhere Potenziale. wird auch in Zukunft Impulse für das Schweizer Wachstum liefern können, wird jedoch hinter der Dynamik der Räume Basel, Zug und Zürich zurückbleiben. Für die anderen Teilgebiete des Grossraums ist mit einer (leicht) unterdurchschnittlichen Entwicklung zu rechnen. thomas.ruehl@credit-suisse.com hoch niedrig Branchenbewertung Gastronomie Landverkehr Architekten, Ingenieure Land- und Forstwirtschaft Öffentlicher Sektor Dienstleistungen Bau und Industrie -1.% -5.%.% 5.% 1.% 15.% 2.% Beschäftigung: Abweichung vom Landesdurchschnitt hoch niedrig Branchenbewertung Heime Gastronomie Land- und Forstwirtschaft Bau und Industrie Dienstleistungen Öffentlicher Sektor Burgdorf Papier Öffentliche Verwaltung Ausbaugewerbe Nahrungsmittel Maschinenbau -6.% -4.% -2.%.% 2.% 4.% 6.% 8.% Beschäftigung: Abweichung vom Landesdurchschnitt hoch niedrig Branchenbewertung Land- und Forstwirtschaft Bau und Industrie Öffentlicher Sektor Dienstleistungen Autogewerbe Detailhandel Gastronomie Aaretal Heime Grosshandel Kunststoff Hochbau Maschinenbau -6.% -4.% -2.%.% 2.% 4.% 6.% 8.% 1.% Beschäftigung: Abweichung vom Landesdurchschnitt Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse hoch niedrig Branchenbewertung Architekten, Ingenieure Heime Grosshandel Architekten, Ingenieure Gastronomie Autogewerbe Land- und Forstwirtschaft Öffentlicher Sektor Dienstleistungen Bau und Industrie Landwirtschaft Thun Gesundheitswesen Personaldienstleister Unterrichtswesen Maschinenbau Abbildung 3 Chancen-Risiken-Profil der Branchenstruktur Ausgewählte Regionen, Chancen-Risiken-Profil der jeweils 15 grössten Branchen der Region, 213 Heime Informatik Gesundheitswesen Grosshandel Unterrichtswesen Telekommunikation Versicherungen Interessenvertretung Öffentliche Verwaltung Detailhandel Banken Ausbaugewerbe Autogewerbe Landwirtschaft Metallerzeugnisse Detailhandel Elektronik und Uhren Grosshandel Gesundheitswesen Unterrichtswesen Landwirtschaft Ausbaugewerbe Nahrungsmittel Metallerzeugnisse Gesundheitswesen Facility Management Unterrichtswesen Hochbau Detailhandel Ausbaugewerbe Öffentliche Verwaltung Metallerzeugnisse -6.% -4.% -2.%.% 2.% 4.% 6.% 8.% Beschäftigung: Abweichung vom Landesdurchschnitt Swiss Issues Regionen 16

17 Wirtschaft Branchenstruktur Keine «Cashcows» im Branchenportfolio Produktivität Bruttoinlandprodukt pro Beschäftigten in CHF, 211 Das Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Beschäftigten ist ein Mass für die Produktivität der Branchenstruktur am entsprechenden Standort. Während die Region eine Produktivität im Schweizer Durchschnitt aufweist, liegen die anderen Teile des Grossraums unter dem Landesmittel von CHF 15' pro Beschäftigten. Der hohe Beschäftigungsanteil der Landwirtschaft in den Regionen Schwarzwasser und Oberes Emmental erklärt die geringe Produktivität in diesen Regionen. Die Grosszentren Basel und Zürich profitieren von den ansässigen, wertschöpfungsstarken Branchenclusters (die Pharma in Basel und der Finanzsektor in Zürich), sind jedoch auch höheren Risiken ausgesetzt. Während durchaus eine Reihe von hochproduktiven Branchen beherbergt, haben diese keine vergleichbare Grösse. 2' 18' 16' 14' 12' 1' 8' 6' 4' 2' BS Zürich-Stadt ZH BL AG CH NE VD SO BE Burgdorf Thun FR VS LU Aaretal JU Schwarzwasser Oberes Emmental Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Kleinbetriebliche Strukturen in den ländlichen Gebieten Beschäftigte nach Unternehmensgrösse Grossunternehmen sind wichtig für die Wahrnehmung eines Standorts und weisen oft eine hohe Produktivität auf. Für einen Wirtschaftsstandort darf das Klumpenrisiko jedoch nicht ignoriert werden: Je stärker die Konzentration der Beschäftigten auf wenige Grossunternehmen, desto mehr ist der Standort vom Geschäftsgang und den Entscheidungen einzelner Unternehmen abhängig. Die Stadtregion ist wirtschaftlich stark auf Grossunternehmen konzentriert, wozu statistisch auch die Bundesverwaltung zählt. Jeder vierte Arbeitsplatz ist in Organisationen mit mehr als 25 Mitarbeitern angesiedelt. Dem gegenüber stehen die ländlichen Regionen, wo gut die Hälfte der Beschäftigten in Mikrounternehmen tätig sind. Vollzeitäquivalent Beschäftigte, 211 Burgdorf Oberes Emmental Aaretal Schwarzwasser Thun BE AG SO FR CH % 2% 4% 6% 8% 1% Mikrounternehmen (<1) Kleine Unternehmen (1-5) Mittlere Unternehmen (5-25) Grosse Unternehmen (>25) Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse er Beschäftigung ist stark konzentriert Zwei Drittel aller Arbeitsplätze im Grossraum konzentrieren sich auf die Wirtschaftsregion. Während die Beschäftigungsdichte in der er Innenstadt am höchsten ist, erstreckt sich die Zentrumswirkung nahtlos auf die umliegenden Agglomerationsgemeinden. Die Bundesverwaltung und die grösseren Unternehmen haben in den letzten Jahren Backoffices vermehrt in die Vororte verschoben. Seit der finanzbedingten Eingemeindung von Bümpliz 1919 ist das Stadtgebiet unverändert. Die Stadtgrenzen repräsentieren die wirtschaftlichen Zusammenhänge im Raum nur sehr bedingt, aus Sicht des Marktes sind die Gebiete längst «fusioniert». Beschäftigungsdichte Beschäftigte pro Quadratkilometer, 211 Münchenbuchsee Zollikofen Ittigen Ostermundigen Muri Worb Köniz ' 1' - 5' 5' - 1' 1' - 15' 15' - 37' Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse, Geostat, Navtec Swiss Issues Regionen 17

18 Wirtschaft Strukturwandel In wächst vor allem der Staat Landwirtschaft und Gewerbe weichen dem Dienstleistungssektor Nachhaltige Entwicklung erfordert Strukturwandel Beschäftigung wächst trotz Finanz- und Wirtschaftskrise, jedoch nicht überall Spitzenindustrie kann Wachstum der früheren Jahre nicht fortsetzen Andere Landeszentren profitieren stärker von Neugründungen Die Stadtberner Zünfte und die prächtigen er Bauernhäuser mit ihrer klassischen «Ründe» sind Zeuge der wirtschaftlichen Vergangenheit des Grossraums. Noch zu Beginn des 2. Jahrhunderts waren 37.7% der Beschäftigten im Kanton in der Landwirtschaft tätig. Seither hat sich dieser Anteil drastisch reduziert und liegt aktuell bei 4.7%. Die Industrialisierung und anschliessend der Vormarsch des Dienstleistungssektors haben die Wirtschaftsstrukturen fundamental verändert. Bildlich lässt sich dies an der Wankdorf-City zeigen, die sich aktuell vom Industrie- und Gewerbegebiet zum Standort moderner Bürotürme wandelt. In einem Prozess schöpferischer Zerstörung bewirken die Märkte die Abwanderung oder den Untergang unproduktiver Wirtschaftsbereiche. Dadurch werden Raum und Kapazität für die Produktion neuer, höherwertiger Güter und Dienstleistungen geschaffen. Neue Technologien spielen eine zentrale Rolle und können das Wertschöpfungspotenzial einer Region steigern. Strukturwandel hat oft unerwünschte kurzfristige Konsequenzen, etwa den Verlust von Arbeitsplätzen oder eine temporär höhere Arbeitslosigkeit. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich nachhaltiges Wirtschaftswachstum nur mit einer Bewegung weg von wertschöpfungsschwächeren und hin zu wertschöpfungsintensiveren Tätigkeiten erreichen lässt. Die direkte politische Einflussnahme auf die Wirtschaftsstruktur oder deren Wandel hat sich verschiedentlich als nicht nachhaltig erwiesen. Eine nachhaltigere Strategie zur Pflege der Wirtschaftsstruktur ist die Optimierung der allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Gefahr, dass der Staat den Markt übermässig verzerrt oder in die «falschen» Branchen investiert, und die entsprechenden Kosten lassen sich dadurch verhindern. 5 Abbildung 1 Abbildung 2 Beschäftigungswachstum der Grossregionen Beschäftigungswachstum auf regionaler Ebene Index, 1995 III = 1, Vollzeitäquivalente Durchschnittliches jährliches Wachstum der Beschäftigung, Espace Mittelland Nordwestschweiz Zürich Schweiz Basel-Stadt FR La Sarine LU CH Grossraum Zürich- Stadt BE Thun AG Oberes Emmental Aaretal SO Burgdorf Schwarzwasser -1.5% -1.% -.5%.%.5% 1.% 1.5% 2.% 2.5% Quelle: Bundesamt für Statistik Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Beschäftigung in ländlichen Regionen schrumpft Die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise ab 28 hat das Beschäftigungswachstum in der Schweiz aus längerfristiger Sicht nicht allzu stark beeinträchtigt (vgl. Abb. 1). Auch im Espace Mittelland wurden die nach dem Höchstwert kurzfristig eingetretenen Verluste innerhalb von rund vier Jahren wieder wettgemacht. Aktuell sind die Beschäftigungszahlen weiterhin wachsend, eine Trendwende ist nicht in Sicht. Die Betrachtung der Grossregionen zeigt die regionalen Unterschiede jedoch nur bedingt. So ist die Beschäftigung im Grossraum seit 28 um.5% pro Jahr gewachsen (vgl. Abb. 2). Im Vergleich dazu ist die Schweiz rund doppelt so stark gewachsen, die er Stadtregion liegt nur gering darunter. Während Thun ein 5 Weitere Informationen: Standortqualität der Schweizer Kantone und Regionen, Credit Suisse Global Research, September 213. Swiss Issues Regionen 18

19 geringes Wachstum aufweist, ist die Beschäftigung in den suburbanen und ländlichen Regionen Oberes Emmental, Aaretal, Burgdorf und Schwarzwasser jedoch zurückgegangen. Organisches Wachstum schafft am meisten neue Stellen Ohne Staat wäre die Stellenzahl in rückläufig Wenig Impulse durch Gründungen Ein Vergleich der Wachstumszahlen mit der Standortqualität und der Chancen-Risiken- Bewertung der kantonalen Branchenportfolios zeigt nicht überraschend, dass die attraktiven Landesteile stärker zulegen als jene mit einer geringeren Standortqualität. Gleichzeitig korreliert eine chancenreiche Branchenstruktur stark mit dem Stellenwachstum. Der Grossteil der Stellen wird laut unseren Analysen der Bundesstatistik nach wie vor organisch, d.h. in bestehenden Unternehmen geschaffen. Die medial stärker wahrgenommenen internationalen Zuzüge leisten dagegen einen geringeren Beitrag. Bei der Wirtschaftsförderung zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, sollte man also nicht nur auf die Akquisition neuer Unternehmen abzielen, sondern auch die Pflege der bestehenden Arbeitgeber im Auge behalten. Die Veränderungen in der Beschäftigung im Grossraum gehen mit einem Strukturwandel einher. Nicht alle Branchen wachsen gleichmässig. Der grösste Wachstumsbeitrag entfällt auf die administrativen und sozialen Dienste (vgl. Abb. 3). Wie auch im Landesmittel sind diese Branchen namentlich die öffentliche Verwaltung und das Gesundheitswesen am stärksten gewachsen. Ein Grossteil des Zuwachses entfällt auf die Bundesstadt, die ohne diesen wichtigen Arbeitgeber zwischen 28 und 211 einen Beschäftigungsrückgang erfahren hätte. Die weiteren Wachstumsbranchen sind die Finanzdienstleistungen sowie Information, Kommunikation und IT. Die Industrie hat in allen untersuchten Regionen an Beschäftigten eingebüsst, was unter anderem auf die Frankenstärke zurückgeht. Neben der traditionellen Industrie, die weniger wertschöpfungsstark und strukturell stärker bedroht ist, hat auch die Spitzenindustrie Rückgänge erlitten. Am stärksten betrifft dies die Region Burgdorf. Weitere Branchengruppen mit Beschäftigungseinbussen sind Handel und Verkauf, vor allem im Oberen Emmental und im Aaretal, sowie der Tourismus, insbesondere in der Region Thun. Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat aufgrund des Staatswachstums per Saldo keinen Stellenabbau verursacht; ihr Einfluss auf den Strukturwandel ist jedoch unverkennbar. Eine spannende Komponente des Strukturwandels sind Unternehmensgründungen. An der Beschäftigung gemessen, ist deren Einfluss eher gering, beginnen doch sämtliche Firmen klein. Innovative Produkte und Dienstleistungen mit Zukunftspotenzial entstehen jedoch oft in Startup- Unternehmen. Aufgrund des oft hohen Zeit- und Mitteleinsatzes ist eine Gründung für (Jung-) Unternehmer ein Entscheid mit langfristigen Konsequenzen. Der Businessplan, die Finanzierung und der Geschäftsstandort werden entsprechend sorgfältig gewählt. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftszentren weisen der Grossraum und seine Zentrumsregion eine geringere Gründungsdynamik auf (vgl. Abb. 4). Während des betrachteten Jahrzehnts hat sich die Rate der Neugründungen ausserdem abgeschwächt, eine Trendwende ist nicht in Sicht. Abbildung 3 Abbildung 4 Strukturwandel Gründungsdynamik Wachstumsbeiträge der Branchengruppen, , in Prozent, 2. und 3. Sektor Gründungsrate in Prozent des Unternehmensbestands, Durchschnitt % 6% 4% 2% % -2% -4% -6% FR LU CH Grossraum BE Traditionelle Industrie Baugewerbe Handel und Verkauf Information, Kommunikation, IT Unternehmensdienstleistungen Administrative und soziale Dienste Thun AG Oberes Emmental Aaretal SO Burgdorf Spitzenindustrie Energieversorgung Verkehr, Transport, Post Finanzdienstleistungen Unterhaltung und Gastgewerbe Schwarzwasser 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% % ZG Genève Lausanne FR Zürich-Stadt ZH CH BS AG Biel/Seeland SO Schwarzwasser Thun BE Burgdorf Ob. Emmental Aaretal Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Swiss Issues Regionen 19

20 Wirtschaft Fokus MEM-Branchen als Hochburg der MEM-Industrie MEM-Industrie-Cluster in Nach wie vor Kurzarbeit in MEM-Industrie Ausbildungsstätten in der Nähe als Chance MEM-Industrie beschäftigt rund 15'5 Personen im Grossraum Kurzarbeit in den Krisenjahren überlebenswichtig Fachkräfte in der Nähe als Chance für die Zukunft Der schweizweit grösste Ableger der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) befindet sich mit rund 32'2 Beschäftigten im Kanton, wobei 45% davon auf den Grossraum entfallen (vgl. Abb. 1). In der Region dominieren insbesondere die mechanischen Werkstätten (11% der MEM-Beschäftigung) sowie die Hersteller von Werkzeugmaschinen (1%) und von Hebezeugen und Fördermitteln (7%). In der Region sind führende international tätige Unternehmen angesiedelt, wie zum Beispiel der Rundschleifmaschinenhersteller Fritz Studer AG in Steffisburg oder das im globalen Energiemanagement tätige Unternehmen Schneider Electric Schweiz in Ittigen. Die weltweite Wirtschaftskrise und die damit verbundene Aufwertung des Schweizer Frankens prägten die export- und konjunkturabhängige MEM-Industrie in den letzten Jahren stark. Um im Zuge der ausbleibenden nationalen und internationalen Nachfrage den Verlust an Arbeitsplätzen zu begrenzen, griff die Industrie in den Krisenjahren auch auf Kurzarbeit (vorübergehende Reduktion der Arbeitszeit) zurück. Den langjährigen Höchststand erreichte die Kurzarbeit in der er Metall- und Maschinenbau-Industrie im Mai 29 mit 525'1 abgerechneten Ausfallstunden. Seit Mitte 21 sind die Metallindustrie und der Maschinenbau praktisch die einzigen er Industriebranchen, die noch auf Kurzarbeit zurückgreifen mussten (vgl. Abb. 2). Ist der starke Fokus der Region auf die krisenanfällige MEM-Industrie ein Risiko? Unsere Chancen-Risiken-Bewertung zeigt mittelfristig ein heterogeneres Bild. Mit den grössten Herausforderungen ist aufgrund der hohen Standortkosten und der internationalen Konkurrenz die Metallindustrie konfrontiert. Die günstigsten Perspektiven rechnen wir der Elektrotechnik zu, weil insbesondere der weltweite Energie- und Infrastrukturbedarf weiter steigen wird. Ob die Unternehmen der Branche von den globalen Trends profitieren können und ob sie der zunehmenden internationalen Konkurrenz standhalten, hängt primär von ihrer Positionierung im Markt ab. Der Fokus auf Nischenprodukte und Innovationen ist überlebenswichtig. Mit der Universität und der er Fachhochschule verfügt der Grossraum über Bildungsstätten, welche die Rekrutierung der dafür benötigten Fachkräfte erleichtern. Hinzu kommt die Nähe zu Biel, wo in den nächsten Jahren der Campus Technik der er Fachhochschule entstehen wird und zudem Bestrebungen bestehen, den Swiss Innovation Park in die Stadt zu holen. Abbildung 1 Abbildung 2 Anteil Beschäftigte in MEM-Industrie an Industrie Total Entwicklung Kurzarbeit im Kanton 211, Kreisgrösse: Anzahl Beschäftigte 27 bis 213, abgerechnete Ausfallstunden 8' 7' 6' Industrie Total Maschinenbau Metallindustrie Metallindustrie und Maschinenbau 5' 4' 3' 2' 1' Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse, Geostat Quelle: SECO, Credit Suisse Swiss Issues Regionen 2

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