Pressespiegel Mai 2015

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1 Pressespiegel Mai

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3 Interview: "Interesse an Rädern mit Rückenwind groß Jochen Schweickhardt von Marquardt zum "Überbetrieblichen Mobilitätsmanagement Jochen Schweickhardt von der Firma Marquardt mit einem der Pedelecs, die Beschäftigte künftig nutzen können als Alternative zum Auto. Er nutzt das Rad selbst regelmäßig, um zur Arbeit zu fahren. Rietheim-Weilheim ist Modellgemeinde für "Überbetriebliches Mobilitätsmanagement". Die Unternehmen Marquardt und Werma haben bereits Vorarbeit geleistet zwecks einer Verbesserung der Pendlerströme von den Wohnorten zu den Betrieben und zurück. Redakteur Michael Hochheuser sprach mit Jochen Schweickhardt, Prokurist und Ansprechpartner für das Projekt bei Marquardt. Welche Probleme ergeben sich bei Marquardt aufgrund der Berufspendler? Rietheim hat rund 2700 Einwohner, Marquardt und Werma zusammen etwa 2400 Beschäftigte. Die kommen nur zu einem kleinen Teil aus dem Ort und müssen morgens rein und abends wieder raus fahren. Wir reden hier über rund 2100 Einpendler und etwa 700 Auspendler. Zu Stoßzeiten ist die Situation angespannt, obwohl wir die Lage durch Schichtbetrieb und flexible Arbeitszeitmodelle etwas entschärft haben. Und wie viele der Marquardt-Beschäftigten nutzen derzeit Bus und Bahn? Wir haben am Stammsitz in Rietheim gut 2200 Mitarbeiter. Die Zahl derer, die mit Bus oder dem Ringzug kommen, liegt im niederen dreistelligen Bereich. Sehr viele Kollegen kommen mit dem Auto, zum Teil gibt es auch Fahrgemeinschaften, etwa aus dem Raum Villingen-Schwenningen, Rottweil oder vom Heuberg. Aufgrund des Schichtbetriebs reicht die Zahl unserer Parkplätze gerade noch aus. Man könnte diese Flächen aber auch anders sinnvoll nutzen, zum Beispiel für Lager, Produktion oder Grünflächen. Wo setzt das Konzept Ihres Unternehmens an? Ein Denkansatz sind Car-Sharing-Modelle, dies wird auch im ländlichen Raum immer wichtiger. Dadurch könnten sich etwa Stoßzeiten im Berufsverkehr entzerren, wenn es etwa in Rietheim zu Rückstaus kommt an der Einmündung der L 438a zur B 14. Eine weitere mögliche Idee ist, Kleinbusse einzusetzen, mit denen Beschäftigte zur Arbeit und wieder nach Hause gebracht werden - für Zeiten oder Orte, die durch den öffentlichen Nahverkehr nicht abgedeckt werden. Das wäre aber nur interessant, wenn sich hieran mehrere Unternehmen im Raum Tuttlingen beteiligen würden. 3

4 Fortsetzung Seite 3 Und es kommt natürlich auch auf die Bereitschaft der Mitarbeiter an, auf alternative Verkehrsmittel umzusteigen. Eine firmenübergreifende Vernetzung streben wir auch beim betrieblichen Verkehr an: Nah beieinander liegende Unternehmen könnten sich Firmenfahrzeuge teilen und diese über eine Plattform online buchen. Entsprechende Erfahrungen sammelt Marquardt aktuell bundesweit im Rahmen eines weiteren Modellprojekts. Welche Pläne haben Sie noch in der Schublade beziehungsweise setzen sie bereits um, um Verkehr zu reduzieren und so auch die Umwelt zu schonen? Wir haben Mitarbeiter, die zwischen unseren Standorten in Rietheim, Trossingen und Böttingen pendeln. Diese können bereits ein E-Fahrzeug nutzen; diese Möglichkeit soll ausgebaut werden. Ein Beitrag zum Projekt ist auch eine größere Anzahl von mit eigenen Komponenten ausgestatteten Pedelecs, die wir Mitarbeitern testweise zur Verfügung stellen wollen. Das Interesse an diesen "Fahrrädern mit eingebautem Rückenwind" ist groß. 4

5 Infoveranstaltung zu Modellprojekt Zu dem Modellprojekt findet am Mittwoch, 13. Mai, von 14 bis 16 Uhr eine Informationsveranstaltung im Rietheimer Rathaus statt, bei der weitere ortsansässige Unternehmen für eine Mitarbeit gewonnen werden sollen. Ein Vertreter des Verkehrsministeriums hat sein Kommen angekündigt. Kooperationspartner sind die Landkreise Tuttlingen, Rottweil und Schwarzwald-Baar, IHK und Regionalverband Schwarzwald-Baar- Heuberg. In jedem Landkreis wird ein Gewerbegebiet Modellregion für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum. Im Kreis Tuttlingen hatte sich der Kreistag im Februar für Rietheim-Weilheim ausgesprochen, unter anderem weil Marquardt und Werma bereits entsprechende Projekte aufgelegt hatten. Ziel ist es, gewonnene Erkenntnisse aus den geplanten Erhebungen und den anschließenden Modellversuchen auf andere Gewerbe- und Industriegebiete zu übertragen. Wesentliche Aspekte sind etwa eine bessere Erreichbarkeit des Gewerbegebiets, die Optimierung des Berufspendelverkehrs und des betrieblichen Verkehrs sowie eine Senkung des Kohlendioxid-Ausstoßes. 5

6 Mehr Geld für Mitarbeiter von Marquardt Logistik Dienstleister und IG Metall Albstadt einigen sich auf Ausweitung der Tarifbindung - Beschäftigte sind froh Die Marquardt Logistik GmbH in Rietheim-Weilheim und die IG Metall Albstadt haben sich in der zweiten Verhandlungsrunde darauf geeinigt, die Tarifbindung auch auf den Dienstleister auszuweiten. Damit bekommen mehr als 120 Mitarbeiter des Logistik-Unternehmens ab 1. August 3,4 Prozent mehr Entgelt. Die Auszubildenden erhalten die gleichen Ausbildungsvergütungen wie die anderen Auszubildenden bei den verschiedenen Marquardtfirmen. Damit wurden die Forderungen der Gewerkschaft, die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen rückwirkend ab dem 1. April um 3,4 Prozent zu erhöhen mit einer Laufzeit bis zum 31. März 2016, allerdings nicht ganz erfüllt. Der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Albstadt, Walter Wadehn, freute sich trotzdem darüber, dass es erstmals nach sieben Jahren wieder eine tarifvertragliche Regelung bei Marquardt Logistik gibt. "Was wir erreicht haben, ist ein akteptabler Kompromiss", stellte Wadehn fest. Der Arbeitgeber hatte anfangs nur eine Erhöhung um 2,5 Prozent ab dem 1. Oktober angeboten. "Ich konnte ihnen glaubhaft androhen, dass es einen Arbeitskampf geben wird, falls kein Kompromiss gefunden würde, mit dem die Beschäftigten leben können", erklärte Wadehn. "Den Arbeitskampf hätte es auch gegeben Allerdings: "Wir haben die angestrebte Einmalzahlung von 150 Euro nicht bekommen, es gibt weiterhin Ungleichheiten bei den Urlaubstagen und auch beim Weihnachtsgeld - das sind Hausaufgaben, die noch zu machen sind", gab der Gewerkschafter zu. Er habe dies auf seiner Agenda und wolle sich nach und nach darum kümmern: "Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Bei zwei Informationsveranstaltungen am Mittwoch im Ristorante "Traube" in Wurmlingen informierte der Gewerkschaftsvertreter die Marquardt-Mitarbeiter über die Details der Vereinbarung. Die Beschäftigten seien durch die Bank froh über das Ergebnis der Verhandlungen gewesen, versicherte Wadehn. "Ich habe jeden Einzelnen gefragt und es war nicht einer dabei, der gesagt hätte, das Ergebnis sei nicht okay. Was die Verhandlungen angeht, seien sie "hart, aber fair" gewesen. Wadehn bescheinigt dem Unternehmen Fairness und Zielorientierung. "Zielorientiert waren wir alle, das war das Gute", lautete sein Fazit nach der zweiten Verhandlungsrunde. 6

7 Lebensretter für Pius Keller gesucht Typisierungsaktion für den an Leukämie erkrankten 21-jährigen Werkstudenten von Marquardt in Rottweil Nur eine Stammzellentransplantation kann den an Leukämie erkrankten 21-jährigen Pius Keller, derzeit Werkstudent bei Marquardt in Rietheim-Weilheim, retten. Am Sonntag, 17. Mai, bittet die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) zwischen 11 und 16 Uhr daher zu einer groß angelegten Registrierungsaktion ins Rottweiler Kraftwerk, Neckartal 68. Mitmachen kann grundsätzlich jeder gesunde Mensch im Alter von 17 bis 55 Jahren. Für die "Typisierung" bedarf es lediglich fünf Milliliter Blut, die von geschulten DKMS-Mitarbeitern abgenommen werden. Daraus werden dann im Labor die Gewebemerkmale, die sogenannten HLA-Typen, des potentiellen Spenders bestimmt. Es geht dabei um menschliche Gene, ohne die das Immunsystem nicht funktionieren kann. Mindestens acht, besser noch zehn Übereinstimmungen muss es dabei zwischen Spender und Empfänger geben. Im günstigsten Fall liegt diese Wahrscheinlichkeit bei 1: Selbstverständlich haben sich auch alle Familienangehörigen von Pius schon typisieren lassen - leider ohne Erfolg. Auch im umfangreichen Register der DKMS fand sich kein passender Spender. Daher wenden sich Pius' Bruder Maximilian und seine Tante Beatrix nun mit Hilfe der DKMS an die Bevölkerung. "Mein Bruder will leben", sagt Maximilian über den Marquardt- Werkstudenten, der an der Furtwangen University in Schwenningen das Fach molekulare und technische Medizin belegt hat. Seit Mitte März bei Pius im Rahmen einer anderen Behandlung Blutkrebs diagnostiziert wurde, wird er in Tübingen stationär behandelt. Rottweils OB Ralf Broß hat sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft für die Aktion zu übernehmen. Thomas Wenger, Geschäftsführer des Kraftwerks, stellt die Räume zur Verfügung. Als Anreiz gibt es auch Führungen durch das Bauwerk für alle, die sich typisieren lassen. Mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen sollen Mittel für die DKMS erzielt werden, die für jede Typisierung 50 Euro aufbringt. 7

8 Firmen wollen Verkehrslage verbessern Überbetriebliche Lösungen sollen Parkplatznot in Rietheim-Weilheim lindern Eine ganze Reihe Vertreter von Rietheim-Weilheimer Betrieben sind zu einer Infoveranstaltung im Rathaus zum neuen Mobilitätskonzept gekommen. Der Ort ist Modellgemeinde für "überbetriebliches Mobilitätsmanagement" (wir berichteten). Der Tenor war eindeutig: Die ortsansässigen Unternehmen sind bereit, zusammenzuwirken, um etwa die Parkplatzsituation in der Doppel-Gemeinde zu verbessern. "Wir wollen erreichen, dass möglichst viele Unternehmen teilnehmen", sagte Bürgermeister Jochen Arno mit Blick auf rund 30 Interessierte, darunter auch Vertreter von Institutionen und Gemeinderäte. "Wir erhoffen uns für die Betriebe und die Gemeinde, dass sich die Infrastruktur verbessert." Notwendig sei dies vor allem bei den Parkplätzen. Weiteres Ziel sei es, künftig "weniger Verkehr im Ort" zu haben. Und damit, passend zum Klimaschutzkonzept der Gemeinde, Kohlendioxid einzusparen. Nicht zuletzt werde die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigen, "wenn sie günstiger zur Arbeit kommen können". Die drei Landkreise Tuttlingen, Rottweil und Schwarzwald-Baar sind mit dem Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg und der IHK die Initiatoren des Projekts mit jeweils einer Modellkommune pro Kreis. Ziel ist die qualitative Verbesserung des Mobilitätsangebots in Gewerbegebieten - also deren bessere Erreichbarkeit oder die Optimierung des betrieblichen Verkehrs und der Anfahrt der Pendler. Arno betonte, dass Rietheim-Weilheim bei 2700 Einwohnern 2600 Arbeitsplätze vorhalte. Die meisten seien Einpendler bei 820 Auspendlern. Erich Martin von Werma verwies auf die hohe Zahl von Pendlern bei einer begrenzten Zahl an Parkplätzen des Unternehmens. "Rietheim hat ein Parkplatz-Problem, das wir lösen sollten." Sein Unternehmen sei "offen für übergreifende Ansätze" - etwa einen gemeinsamen Fuhrpark mehrerer Unternehmen. Werksverkehr könne vermieden werden durch "integrierte Fertigung und Logistikabläufe". Martin sprach auch die mögliche Nutzung von App-Lösungen für Fahrgemeinschaften oder des Intranets an, um mit mehreren Leuten in einem Auto zur Arbeit zu fahren. Die 240 Werma-Beschäftigten haben laut Martin im Schnitt eine Anfahrt von 13 Kilometern, 57 Prozent müssten weniger als zehn Kilometer zurücklegen. Jochen Schweickhardt von Marquardt regte gemeinsame Kurierfahrten von Unternehmen an. Auch beim ÖPNV müsse nachgebessert werden. "Es bedeutet auch eine Stärkung des Standorts, wenn wir besser erreichbar werden." Zwei Firmenvertreter stellten fest, dass sie jeweils Mitarbeiter aus Talheim und Emmingen haben und sahen dies als eine Möglichkeit für überbetriebliche Fahrgemeinschaften. Experten von B.A.U.M. Consult untersuchen nun die Modellregionen und beraten diese. Neben Rietheim-Weilheim sind dies Schramberg und St.Georgen-Peterzell. Checklisten sollen den beteiligten Unternehmen helfen, ihre jeweilige Mobilitätssituation zu erkennen. Geplant sind Mitarbeiterbefragungen und Wohnstandort-Analysen. Im Juni starten Workshops in den Gewerbegebieten als Vorbereitung für überbetriebliche Umsetzungen der Denkansätze. Bis Juni 2016 soll das Projekt abgeschlossen sein. 8

9 Amtsblatt Rietheim,

10 Shared E-Fleet elektrisiert Potsdamer Platz Carano eröffnet zusammen mit Expertenrunde aus Politik und Wirtschaft Modellversuch mit Elektroflotte von links nach rechts.: F. Schneider, Referent Vd TÜV, M. von Tippelskirch (Geschäftsführer Carano), N. Natzke (Gesamtprojektleiter Shared E-Fleet, Carano), D. Sanchez (Modellversuchsbetreuer Carano), H. Schneider, (Geschäftsführer Yoove), C. Liebich (Referent BMWi), G. Lobenberg (Leiter emo Berlin) E-Mobilität greifbar machen: Als pulsierender Mittelpunkt der Stadt bietet der Potsdamer Platz ideale Rahmenbedingungen für nachhaltige Mobilitätsmodelle. Am Dienstag, dem fiel der Startschuss für elektromobiles Corporate Carsharing. Bereits 1924 bewies der Potsdamer Platz mit der ersten Ampel Europas seine Fortschrittlichkeit. Und auch heute punktet das Quartier mit innovativen Mobilitätslösungen. Die Potsdamer Platz Management GmbH (PPMG) übernimmt die Schirmherrschaft des vierten Shared E-Fleet Modellversuchs. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes teilen sich die dort ansässigen Unternehmen mehrere Elektrofahrzeuge. Hendrik Schneider, Geschäftsführer Yoove Mobility GmbH und Mobilitätsberater der PPMG freut sich, ein Teil des Feldversuches zu sein: "Mit E-Carsharing bieten wir als Quartiersmanagement ein attraktives Zusatzangebot, mit dem die Mieter am Potsdamer Platz nicht nur Kosten sparen, sondern auch die angespannte innerstädtische Parkplatzsituation entlastet wird. Corporate Carsharing ist ein absolutes Zukunftsmodell - wenn alle Unternehmen am Potsdamer Platz ihre Fuhrparks poolen würden, entstünden echte Synergieeffekte. Im Anschluss an die angeregte Gesprächsrunde zwischen den Projektpartnern und Pressevertretern gab Matthias von Tippelskirch, Geschäftsführer Carano, im Namen des Shared E-Fleet Forschungskonsortiums den Startschuss für den vierten und letzten deutschlandweiten Modellversuch. Christian Liebich, Referent im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) sieht das Projekt als Chance, um den essentiellen Nutzerkreis gewerblicher Flotten zu gewinnen: "Shared E-Fleet fokussiert mit seinem Forschungsauftrag in erster Linie darauf, die Auslastung der Fahrzeuge zu erhöhen und folglich die Kostenstrukturen zu optimieren. Auf diese Weise kann die Elektromobilität aus der Nische in die Breite treten." 10

11 Fortsetzung Folie 10 Im Juni 2014 läutete der erste Modellversuch am STEP Stuttgarter Engineering Park die Pilotphase im Projekt Shared E-Fleet ein. Kurze Zeit später folgte die zweite Erprobung am Münchner Technologiezentrum MTZ. Seit März dieses Jahres nimmt die Landeshauptstadt Magdeburg mit den verschiedenen Behörden als Pilotanwender teil und steht dabei stellvertretend für Einrichtungen der öffentlichen Hand. Mit dem Potsdamer Platz schließt der Modellversuch für Carano mit einem Heimspiel ab. Im Herbst 2015 wird ein ausführlicher Bericht Aufschluss über die Ergebnisse der Testreihe geben. Das Konsortium des Projektes Shared E-Fleet setzt sich zusammen aus: Carano Software Solutions GmbH (Konsortialführer), Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, baimos technologies gmbh, Ludwig-Maximilians-Universität München, Marquardt GmbH, MGH Münchner Gewerbehof- und Technologiezentrumsgesellschaft mbh, Siemens AG, STEP Stuttgarter Engineering Park GmbH, TWT GmbH Science & Innovation 11