Sachbericht. der Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg 2010

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1 Sachbericht der Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg 2010 Geschäftsstelle Ostalbkreis Landratsamt Aalen Stuttgarter Straße Aalen Tel.: Fax: Geschäftsstelle Heidenheim Landratsamt Heidenheim Felsenstraße Heidenheim Tel.: Fax:

2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Beratungen 2.1 Persönliche Situation 2.2 Anliegen der Frauen 2.3 Fazit 3. Veranstaltungen 3.1 Gruppenberatungen 3.2 Infotag Wiedereinstieg 3.3 FrauenWirtschaftsTage 3.4 Jahresthema 3.5 Netzwerkveranstaltung zum landesweiten Projekt Frauen in Führung. Mit Co aching und Netzwerken zum Erfolg. 3.6 After-Work-Coaching. Kooperation mit der VHS Aalen 4. Strukturpolitische Aktivitäten 5. Regionale Vernetzung 5.1 IHK Ostwürttemberg 5.2 Agentur für Arbeit 5.3 Bildungsträger 5.4 RAG Regionale Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten 5.5 Betriebe 5.6 Frauenspezifische Netzwerke 5.7 Tagesmüttervereine 6. Landesweite Vernetzung 7. Öffentlichkeitsarbeit 8. Anhang 2

3 1. Einleitung Die Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg mit den beiden Geschäftsstellen im Landkreis Heidenheim und im Ostalbkreis beschreibt mit dem vorliegenden Sachbericht ihre Arbeit im Jahr Seit 2007 ist die Kontaktstelle bei den Wirtschaftsförderungen der beiden Landkreise angesiedelt und hat sich in der Region nun fest etabliert. Sowohl das Beratungsangebot als auch die Themenpalette der Veranstaltungen wird flächendeckend konstant gut von den Frauen angenommen. Auch die Einbindung in die Region durch die Vernetzungsarbeit der Kontaktstelle ist sehr gelungen. Auf dieser soliden Basis stehend, blickt die Kontaktstelle auf ein Jahr zurück, das von großer Kontinuität - sowohl inhaltlich als auch strukturell - geprägt war. Die Schwerpunktthemen der Kontaktstellenarbeit - z.b. Beratung insbesondere zu Wiedereinstieg und Existenzgründung, bessere Vereinbarkeit Beruf und Familie, Karrierechancen - verändern sich nur marginal, was für die Zukunft bedeutet, ausdauernd, geduldig und als zuverlässige Partnerin die Themen weiter zu verfolgen. Vor allem auf struktureller Ebene wird es darauf ankommen, die speziellen Herausforderungen der Frauen und die Herausforderungen, denen sich die Unternehmen in der Region künftig stellen müssen, besser in Einklang zu bringen. In Netzwerken mitzuwirken, bedarfsgerechte Veranstaltungen zu konzipieren und die individuelle Beratungsarbeit anzubieten, sehen wir weiterhin als unseren Auftrag. Für die konstruktive Zusammenarbeit im vergangenen Jahr mit unserem Träger, dem Wirtschaftsministerium, unseren Kooperations- und Vernetzungspartnern und unseren Kontaktstellenkolleginnen bedanken wir uns sehr herzlich. 3

4 2. Beratungen In 2010 wurden an allen fünf Beratungsorten der Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg insgesamt 265 persönliche Beratungen durchgeführt. Auf die einzelnen Standorte verteilt sind dies: Heidenheim 118 Giengen 31 Aalen 70 Ellwangen 20 Schwäbisch Gmünd 26 Hinzu kommen 173 telefonische und 45 Online-Beratungen. Frauen aller Altersstufen, mit allen Bildungs-, Berufs- und Hochschulabschlüssen, Erwerbstätige, Arbeitslose, von Arbeitslosigkeit bedrohte, Selbständige, Familienfrauen, Alleinstehende, mit und ohne Kinder nutzten das Beratungsangebot. Die Bandbreite der Themen ist vielfältig geblieben. Nach wie vor ist das Hauptanliegen der Frauen die Rückkehr ins Erwerbsleben nach der Familienphase. Dort rangiert der Wunsch nach einer Teilzeitbeschäftigung an erster Stelle. Auch weiterhin nehmen Frauen die Beratung in Anspruch, die sich mit dem Gedanken der Selbständigkeit tragen. Für diese ist eine Orientierungsberatung, in der sie erste Fragen stellen können, besonders hilfreich. Bei allen wiederkehrenden Themen, wie z.b. Orientierung, Weiterbildungsmöglichkeiten, Fördermöglichkeiten, fällt auf, dass die Problemlagen zunehmend komplexer werden. Die ausgewerteten Punkte im Einzelnen: 2.1 Persönliche Situation Alter Die Altersstruktur der beratenen Frauen hat sich nur unwesentlich verändert. Noch immer ist die Hauptgruppe zwischen 41 und 45 Jahren. Die drei stärksten Altersgruppen (41-45 Jahre, Jahre und Jahre), also die Frauen zwischen 36 und 50 Jahren machen bereits 68 % der beratenen Frauen aus. Nimmt man noch die Frauen über 50 Jahre dazu - deren Anteil sich verdoppelt hat von ca. 5 auf 10 % - so zeigt sich, dass fast 80 % der Frauen 36 Jahre und älter sind. 4

5 Daraus lässt sich schließen, dass die meisten Frauen in der Region länger in der Familienphase verbleiben, als es dem Wunsch der Wirtschaft entspricht. Altersverteilung 30,0 25,0 20,0 % 15,0 10,0 5,0 0, und älter Staatsangehörigkeit Auch in dieser Rubrik gibt es kaum Veränderungen. Nach wie vor sind über 90 % der Frauen deutscher Staatsangehörigkeit. Staatsangehörigkeit % 100,0 90,0 80,0 70,0 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 Deutsche Türkin Italienerin Russin Rumänin Jugoslawin Bulgarin 5

6 Familienstand Die verheirateten Frauen stellen, wie auch im letzten Jahr, die größte Gruppe der beratenen Frauen. Allerdings hat diese gegenüber dem Vorjahr um 10 % abgenommen und lag damit bei 62,3 %. Entsprechend zugenommen hat der Anteil der geschiedenen oder ledigen Frauen (von 21% im Vorjahr auf 27,2 %). Und auch der Anteil der Frauen, die in Trennung leben, haben um fast das Doppelte zugenommen und stellen in 2010 einen Anteil von 5,7 %. (Im Vorjahr nur 3 %). Familienstand 70,0 60,0 50,0 % 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 verheiratet ledig, verwitwet, geschieden in Trennung lebend eheähnliche Gemeinschaft Zusammenleben mit Kindern Tendenziell erkennen wir an den Zahlen eine Veränderung der tradierten Familienformen. Der Anteil der Kinder in Partnerschaft ist (wie der Anteil der verheirateten Frauen) rückläufig. Betrug dieser in 2009 noch 71 %, ist er in 2010 auf 65 % gefallen. Im Gegenzug ist die Gruppe der alleinerziehenden Frauen auf fast 20 % gestiegen. Für diese Frauen ist das Thema der Kinderbetreuung von noch größerer Bedeutung. In der Beratung ist die Herausforderung für die meist komplexen Problemsituationen der Frauen, Ansatzpunkte für die ersten Schritte zu entwickeln. Kinder 70,0 60,0 50,0 40,0 % 30,0 20,0 10,0 0,0 alleinerziehend keine Kinder mit Kind(ern) in Partnerschaft 6

7 Anzahl Kinder Die deutliche Mehrheit der Frauen hat zwei Kinder. Gefolgt von denen mit drei und mit einem Kind. Gegenüber dem Vorjahr sind die Zahlen fast unverändert. Anzahl der Kinder 60,0 50,0 40,0 % 30,0 20,0 10,0 0,0 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder 4 Kinder und mehr Alter der Kinder Über 30 % der Kinder der beratenen Frauen sind über 16 Jahre alt. Gefolgt von den Kindern zwischen 7 und 11 Jahren und Jahren. Diese drei Gruppen zusammen, ergeben einen Anteil der Kinder über 7 Jahre von 73 %. Daraus ableitend kann nach wie vor festgestellt werden, dass die Frauen in der Mehrzahl mit dem Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit bis zum Schuleintritt ihrer Kinder und darüber hinaus bis zur erkennbaren Stabilisierung des Schulalltags warten. Alter der Kinder 35,0 30,0 25,0 20,0 % 15,0 10,0 5,0 0,0 < 3 Jahre 3-6 Jahre 7-11 Jahre Jahre > 16 Jahre 7

8 Familienphase In 2010 kamen deutlich mehr Frauen in die Beratung, deren Familienphase unter 3 Jahren lag. Dies entspricht unserem Wunsch, die Frauen früher zu erreichen und für das Thema der Erwerbstätigkeit zu sensibilisieren. Die Auswertung lässt ebenfalls den Trend erkennen, dass die Bemühungen der Politik auch auf regionaler Ebene zu fruchten beginnen. 35,0 Verteilung Familienphase 30,0 25,0 20,0 % 15,0 10,0 5,0 0,0 < 3 Jahre 3-6 Jahre 7-10 Jahre Jahre > 16 Jahre 8

9 Schulabschluss Nahezu identisch geblieben sind die Auswertungen zum Schulabschluss. Die Hauptgruppe der Frauen verfügt über einen Realschulabschluss, gleich darauf folgen Frauen mit Abitur oder Fachhochschulreife. Verschwindend gering ist der Anteil der Frauen, die über keinen Berufsabschluss verfügen. Schulabschluss 60,0 50,0 40,0 % 30,0 20,0 10,0 0,0 Förderschule Hauptschule Mittlere Reife FH-Reife/Abitur ohne Schulabschluss Berufsabschluss Auch hier bestätigen sich die Tendenzen des Vorjahres. Die Gruppe der Frauen, die einen anerkannten Abschluss haben, stellt den größten Anteil und ist nahezu unverändert geblieben. Jede 5. Frau hat ein Studium absolviert, der Anteil ist damit leicht gestiegen. Wohingegen ebenfalls nahezu unverändert der Anteil der Frauen ohne Ausbildung ist. Er beträgt 8 %. Berufsabschluss % mit anerkanntem Abschluss abgeschlossenes Studium ohne in Ba-Wü anerkannten Abschluss ohne Ausbildung 9

10 Wirtschaftliche Situation Wiederum sind die Frauen zum überwiegenden Großteil von ihrem (Ehe-)Partner finanziell abhängig. Darauf folgt die Gruppe der Frauen, die nicht oder gering sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und an 3. Stelle die sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen. 70,0 Verteilung wirtschaftliche Situation 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 Einkommen des Partners Einkommen nicht/gering sozialversicherungspflichtig Einkommen sozialversicherungspflichtig Unterhalt des Partners (nach Trennung/Scheidung) Einkommen aus selbständiger Tätigkeit ALG I ALG II (auch bei Weiterbildung) Sonstiges Elterngeld Existenzgründungszuschuss Sozialgeld Krankengeld Erwerbssituation Entsprechend der wirtschaftlichen Situation ist die Hauptgruppe der Frauen (ca. ein Drittel) nicht erwerbstätig. 23 % üben einen Minijob aus. Und 12,8 % der Frauen sind in Teilzeit beschäftigt. 7,5 % der Frauen sind selbständig, der Großteil davon allerdings nicht existenzsichernd. Verteilung Erwerbssituation 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 nicht erwerbstätig Minijob sozialvers. Teilzeittätigkeit sozialvers. Vollzeittätigkeit selbständig, nicht existenzsichernd arbeitslos mit Lohnersatzleistungen selbständig, existenzsichernd Sonstiges arbeitslos ohne Lohnersatzleistungen keine Angaben Elternzeit drohende Arbeitslosigkeit aus % 10

11 2.2 Anliegen der Frauen Der bisherige Spitzenreiter bei den Anliegen, die Orientierung, ist an die zweite Stelle gerückt. Abgelöst wurde sie durch die konkrete Stellensuche. Zusammen mit der Orientierung und der Stellensuche, sind es Fragen zu Weiterbildung, Wiedereinstieg und v.a. auch zur Existenzgründung, die die Kernthemen der Beratung bilden. Verteilung Anliegen 16,0 14,0 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 Orientierung Anpassung und Weiterbildung Wiedereinstieg in alte Tätigkeit Ämtervermittlung / -vorklärung Stellensuche Freie Mitarbeit / Existenzgründung Kinderbetreuung Wiedereinstieg neue Tätigkeit (neuen) Berufsabschluss nachholen Praktikum Finanzierungsprobleme Stellenwechsel Aufstiegsqualifizierung Sonstiges Berufseinstieg Konfliktberatung Arbeits- / Sozialrechtliche Fragen (neuen) Schulabschluss nachholen 11

12 2.3 Fazit Zusammenfassend können wir sagen, dass es keine entscheidenden Veränderungen bei den Beratungsanfragen gegeben hat. Der Herausforderung, Familie und Beruf in Einklang zu bringen, müssen sich noch immer hauptsächlich die Frauen stellen. Daraus entsteht der Themenschwerpunkt Wiedereinstieg nach der - noch relativ langen - Familienphase. Die erkennbare Tendenz, einen früheren Wiedereinstieg zu planen, entspricht dem Wunsch der Wirtschaft. Allerdings ist die Frage, wie dieser Einstieg gelingen kann, noch nicht gelöst. Unternehmen kommen dem Wunsch und Bedarf nach Teilzeitstellen nach wie vor in nicht ausreichendem Maße nach. Die Problemlagen, die sich aus der Vereinbarkeit Beruf und Familie entwickeln, sind komplexer geworden. Das Versorgermodell Ehe ist auch in der ländlichen Region auf dem Rückzug. Immer mehr Frauen leben nicht mehr im klassischen Familienmodell, sondern mit Kindern in einer Partnerschaft, sie sind alleinerziehend oder leben in Trennung. Das erschwert die Rückkehr ins Erwerbsleben erheblich. Gleichzeitig steigt der Druck auf die Frauen, den zügigen Wiedereinstieg zu schaffen. Auch aufgrund des geänderten Unterhaltsrechtsrechts. Aus diesen Punkten heraus ziehen wir den Schluss, dass der strukturellen Arbeit zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Frauen v.a. auch mit den Unternehmen vor Ort eine sehr große Bedeutung zukommt. Gerade diese Arbeit vor Ort gibt uns die Möglichkeit, den Frauen in der Beratung ein realistisches Bild von ihren Möglichkeiten zu vermitteln, wenn dies auch nicht immer mit den Wunschvorstellungen korrespondiert. Wichtig ist uns in der Beratung, die Frauen dahingehend zu sensibilisieren, die gesellschaftlichen Entwicklungen und die Bedarfe der Unternehmen zu beobachten und dementsprechend zu reagieren. 12

13 3. Veranstaltungen Mit unserer Veranstaltungskonzeption gingen wir 2010 neue Wege. Im Vorjahr orientierten wir uns noch an der ursprünglichen Veranstaltungskonzeption, die auf einer Dreigliedrigkeit der Angebote (Fachvorträge, Praxisbeispiele und Aktionstage) basierte. Die Evaluation und auch der Blick auf den effizienten Einsatz unserer Ressourcen veranlassten uns zu dieser Anpassung. In die neue Konzeption nahmen wir selbstverständlich unsere Kernthemen auf und konzentrierten uns dabei auf groß angelegte Veranstaltungen. Das neue Veranstaltungsprofil mit der Durchführung eines Infotages Wiedereinstieg in beiden Landkreisen mit Kooperationspartnern unserer Region, speziellen Vortragsthemen, wie Kommunikation, Emotionale Intelligenz und Gruppenberatungen zu Wiedereinstieg und Existenzgründung, setzte sich erfolgreich durch. Gerade mit den offenen Großveranstaltungen erreichten wir die Frauen beider Landkreise, so dass wir diese auch 2011 anbieten. Ein Überblick über die Veranstaltung im Einzelnen: 3.1 Gruppenberatungen Gruppenberatung Wiedereinstieg Dieses Angebot fand an beiden Geschäftsstellenstandorten, in Aalen und in Heidenheim, statt und wurde von den beiden Geschäftsstellenleiterinnen durchgeführt. Die Möglichkeit des Austausches in kleineren Gruppen fand bei den Teilnehmerinnen durchweg positiven Anklang. Teilnehmerinnen gesamt: 25 13

14 Gruppenberatung Existenzgründung Weit größere Resonanz erfuhren die Gruppenberatungen für Existenzgründungsinteressierte, die ebenfalls an beiden Standorten stattfanden. Unser Kooperationspartner, die IHK Ostwürttemberg, gab das entsprechende Know how an die Teilnehmerinnen weiter. Erkennbarer Trend - der mit den Erfahrungen der IHK Ostwürttemberg und dem Institut für Freie Berufe Nürnberg einhergeht - ist nach wie vor die Gründung im Nebenerwerb. Die Branchen sind in der Mehrzahl im Handel (z.b. Ökohandel mit Kinderkleidung) und in den Dienstleistungen (z.b. haushaltsnahe Dienstleistungen) zu finden. Deutlich wurde auch im Gründungsbereich die Motivation der Frauen, etwas hinzu zu verdienen möglichst innerhalb der Familienversicherungsgrenzen. Das Ziel, mit der eigenen Existenzgründung eine finanzielle Selbständigkeit zu erreichen, verfolgten nur wenige Frauen. Teilnehmerinnen gesamt: 52 14

15 3.2. Infotag Wiedereinstieg Die Entscheidung, erstmalig einen Infotag Wiedereinstieg in unserer Region anzubieten, basierte auf verschiedenen Überlegungen. Unsere Ziele lassen sich wie folgt zusammenfassen: Bestmögliche Erreichung der Hauptzielgruppe Wiedereinsteigerinnen Vielfältiges Angebot für diese Zielgruppe Attraktive Präsentation von Informationen und Beratungsmöglichkeiten Breites Netzwerk als Unterstützung in der Region Möglichkeit des Ausbaus zu einer Reihe mit Wiedererkennungswert Bündelung der eigenen Ressourcen Als Kooperationspartner traten die IHK Ostwürttemberg, das Regionalbüro der Arbeitsgemeinschaft für berufliche Fortbildung, die Agentur für Arbeit Aalen und die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Landkreise auf. Der erste Infotag Wiedereinstieg fand in Aalen im Landratsamt Ostalbkreis am 09.Juni 2010 im Landratsamt Aalen. statt. Folgende Themen wurden an diesem Tag aufgegriffen: Wie gelingt mein Start zurück in den Beruf nach längerer Familienphase? Selbstmanagement - eigene Stärken wiederfinden. Welche Branchen bieten Perspektiven am Arbeitsmarkt? Frauen sorgen vor - Rezepte für einen finanziell gesicherten Lebensabend. Ich mache mich selbständig! - Welche Märkte bieten Chancen? Ein bisschen selbständig - geht das? 15

16 An den Infoständen präsentierten sich unterschiedliche Bildungsträger, alle Kooperatiionspartnerinnen, der Tagesmütterverein P.A.T.E. e.v. und spezielle Frauennetzwerke. Darüber hinaus gab es im Rahmenprogramm für die Frauen die Möglichkeit zum Bewerbungsmappencheck, zu Bewerbungsfotos und zum Schminken für den perfekten Auftritt. Der Tag konnte als voller Erfolg gewertet werden. Die einzelnen Seminare waren durchgängig sehr gut besucht und auch der Zulauf an den Informationsständen und am Rahmenprogramm war überaus zufriedenstellend. Mit nahezu unverändertem Programm boten wir diesen Infotag dann im Herbst im Landkreis Heidenheim an. Er fand am 01. Oktober 2010 in der IHK Ostwürttemberg Heidenheim statt. Zusätzlich wurde noch ein Vortrag zu den Besonderheiten der Gründung in den freien Berufen im Programm aufgenommen. Ein Mittagstalk mit erfolgreichen Wiedereinsteigerinnen und Existenzgründerinnen schloss den Tag ab. Wie im Ostalbkreis erfuhr auch dieser zweite Infotag Wiedereinstieg eine überaus große Resonanz. Teilnehmerinnen gesamt an beiden Tagen: ca

17 3.3. FrauenWirtschaftsTage Innerhalb der FrauenWirtschaftsTage nahmen wir uns mit einer hochkarätigen Referentin dem Thema Kommunikation an. Das ganztägige Seminar im Landratsamt Heidenheim fand am: 22. Oktober 2010 mit dem Thema: Typisch weibliche Kommunikationsstärken - wo können wir uns eine Scheibe abschneiden, wo lassen wir es besser bleiben? statt. Referentin: Dr. Cornelia Topf Nach wie vor sind die ohnehin kommunikationsstarken Frauen am zielorientierten Ausbau ihrer Stärke sehr interessiert. Denn Wir sind uns dieser Stärke nicht immer ganz bewusst und setzen sie schon gar nicht erfolgreich ein. - so die Referentin Dr. Topf. Teilnehmerinnen: 90 17

18 3.4. Jahresthema Neu-(Start) - Berufliche Übergänge gestalten In Kooperation mit dem Regionalbüro für berufliche Fortbildung boten wir folgende Veranstaltung 25. Oktober 2010 Emotionaler Intelligenzquotient schlägt Intelligenzquotient im Landratsamt Aalen Referentin: Rose-Martina Bosler Mit dem Thema beleuchteten wir neben den gewohnten auch andere Perspektiven bei der beruflichen Entwicklung. Üblicherweise sind es Themen wie Bewerbungstraining, Kompetenzanalyse, Selbstpräsentation und ähnliche, die Frauen beschäftigen, wenn Sie sich beruflich neu- oder umorientieren möchten. Unser Angebot zielte auf die Bedeutung anderer Kompetenzen, in diesem Fall das Wissen um Emotionen. Wie stark dieses Wissen gerade auch im beruflichen Alltag wirkt, veranschaulichte die Referentin auf sehr informative, anschauliche und dabei unterhaltsame Weise. Viel Lob und Begeisterung der teilnehmenden Frauen erfuhren wir für diese gelungene Veranstaltung. TeilnehmerInnen: 62 Frauen und ein Mann 18

19 3.5. Netzwerkveranstaltung zum landesweiten Projekt Frauen in Führung. Mit Coaching und Netzwerken zum Erfolg. Eine Initiative für Frauen aus kleinen und mittleren Unternehmen. Das landesweite Kontaktstellenprojekt, das im November 2009 gestartet war, fand seine Fortsetzung im Jahr 2010 mit den Einzel- und Gruppencoachings, den ganztägigen Workshops und der Netzwerkveranstaltung. Die Netzwerkveranstaltung fand statt am 07. Mai 2010 im Landratsamt Aalen Es war für uns schwer einzuschätzen, welche Resonanz diese Veranstaltung in unserer Region erfahren würde. Die Anzahl der interessierten Frauen überraschte uns positiv. Die Teilnehmerinnen ließen sich vom beruflichen Netzwerkgedanken inspirieren und erkannten deren Wichtigkeit für eine Karriere. Für uns war die Mischung der Teilnehmerinnen interessant. In der Gruppe der Projektfrauen waren die Teilnehmerinnen alle angestellt tätig. Die Teilnehmerinnen der Netzwerkveranstaltung setzten sich zum großen Teil aus gründungswilligen und bereits selbständig tätigen Frauen zusammen. Teilnehmerinnen gesamt: 30 19

20 3.6. After-Work-Coaching Vortragsreihe in Kooperation mit der VHS Aalen In dieser Vortragsreihe vermitteln Expertinnen komprimiertes Wissen und geben praxisnahe Tipps und Impulse für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Außerdem besteht an den Abenden die Möglichkeit zum Kennenlernen und Netzwerken. Zu folgenden Themen wurde ein Coaching angeboten: - Konflikte lösen. Referentin: Gesine Mahnke - Wo bitte geht s zu meinem Leben? Referentin: Sylvia Keller-Kropp - Selbstsabotage erkennen und vermeiden. Referentin: Gertrud Stepan-Hauser Die Reihe wurde in 2010 zum zweiten mal aufgelegt und wieder erfolgreich durchgeführt. Teilnehmerinnen gesamt: Strukturpolitische Aktivitäten Die Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg mit der Ansiedlung bei der Wirtschaftsförderung der Landkreise Heidenheim und Ostalbkreis ist ein offenes Angebot, das sich mit ihren Aktivitäten an Frauen wendet, die sich zu unterschiedlichen Fragen ihrer Berufswegplanung Rat und Orientierung holen. Der enge Kontakt zu der Agentur für Arbeit, den JobCentern, zu Betrieben, Weiterbildungsträgern und Netzwerken fördert die Bewusstseinsbildung in Bezug auf die spezifischen Gegebenheiten mit denen Frauen nach wie vor ihren Familien- und Berufs- Alltag gestalten und vereinbaren müssen. Erfreulich ist, dass neben der Vereinbarkeit, Kinderbetreuung und Erwerbstätigkeit auch das Thema der Vereinbarkeit Pflege von Familienangehörigen und Beruf mit erkennbarer Tendenz von den Akteuren aufgegriffen wird. Gerade in den strukturpolitischen Aktivitäten greift die Kontaktstelle auf die Netzwerke und Kontakte der Wirtschaftsförderung zurück und bekommt Unterstützung von den jeweiligen Wirtschaftsförderern. 20

21 5. Regionale Vernetzung Wie auch im Jahr 2009 arbeiteten wir eng mit unseren Kooperationspartnern zusammen, um für die Frauen die bestmöglichen Angebote bereitstellen zu können. Dies gilt sowohl für die Beratung - hier benötigen wir Wissen über Arbeitsmarkt und Weiterbildungsangebote und auch Wissen über die Modalitäten im Bereich der Existenzgründung- als auch für die Veranstaltungskonzeptionen. Um Überschneidungen und Doppelangebote in den Veranstaltungsangeboten zu vermeiden, versuchen wir Synergieeffekte durch eine enge Kooperationsarbeit zu erzielen. Die Netzwerk - und Kooperationspartner im Einzelnen: 5.1. IHK Ostwürttemberg Die langjährige Zusammenarbeit mit der IHK Ostwürttemberg im Bereich der Existenzgründung steht auf festen Beinen. Hilfreich für die Kontinuität der Zusammenarbeit ist, dass es seit Beginn der Kooperation eine Ansprechpartnerin gibt. Mit ihr versuchen wir die Veränderungen im Gründungsverhalten zu beobachten und in unsere Angebote zu integrieren, ohne die immerwährenden Themen zu vernachlässigen. Unsere Beratung in dem Bereich der Existenzgründung ist eine Orientierungsberatung, an deren Anschluss wir eine ausführliche Beratung durch die IHK Ostwürttemberg oder dem Institut für Freie Berufe empfehlen. Wir erarbeiten die wesentlichen Punkte, die es zu bedenken gilt, geben erste Basisinformationen und informieren über die Unterstützungsleistungen der IHK. Die Tendenz im Gründungsbereich für Frauen ist weiterhin, eine Gründung im Dienstleistungsbereich und eine Gründung im Nebenerwerb. Diese Erfahrungen aus unserer Beratung tauschen wir in regelmäßigen Gesprächen mit unserer Ansprechpartnerin der IHK Ostwürttemberg aus und setzen die Tendenzen in Veranstaltungen um Agentur für Arbeit Der Kontakt zur Agentur für Arbeit wurde in 2010 kontinuierlich fortgeführt. Allerdings war die Stelle der BCA (Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt) nicht durchgängig besetzt, so dass an die enge Zusammenarbeit erst am Jahresende wieder angeknüpft werden konnte. Die Kooperation bei gemeinsamen Veranstaltungen war durchgängig gewährleistet. 21

22 Auch mit der Agentur für Arbeit - insbesondere mit den BCA s - tauschen wir unsere Erfahrungen der Beratungsgespräche regelmäßig aus, um auf Beratungsebene und struktureller Ebene bedarfsorientierte Angebote zu entwickeln. Durch unsere Beratungen tragen wir wesentlich dazu bei, dass die Frauen mit mehr Klarheit zur Agentur für Arbeit kommen. Grundsätzliche Fragen und auch die Entscheidung, ob der berufliche Weg, insbesondere der Wiedereinstieg, mit oder ohne Unterstützung der Agentur erfolgen soll, werden im Gespräch mit uns angesprochen. So sehen wir uns als wichtigen Partner der Agentur für Arbeit und werden die Zusammenarbeit fortführen und intensivieren Bildungsträger Die gute Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Fortbildung - Regionalbüro für berufliche Fortbildung Ostwürttemberg konnte in bewährter Weise fortgeführt werden. Vor allem bei der Planung und Durchführung unserer Veranstaltungen sind wir in engem Kontakt zum Netzwerk Regionalbüro, um dem wichtigen Aspekt der Weiterbildung für die Frauen gerecht zu werden. Darüber hinaus halten wir Kontakt zu den Bildungsträgern in den jeweiligen Landkreisen, werden über aktuelle Angebote informiert und kooperieren auch in einzelnen Veranstaltungen. (z.b. mit der VHS Aalen) 5.4. RAG Regionale Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten Mit den Gleichstellungsbeauftragten der Städte und der beiden Landkreise halten wir engen Kontakt. Im Jahr 2010 durch die Infotage Wiedereinstieg erstmalig auch mit einer gemeinsamen Veranstaltung. Ein regelmäßiger Austausch bei den Frühjahrsund Herbstsitzungen der RAG findet statt und wird auch in 2011 weitergeführt Betriebe Unser Kontakt zu den Betrieben der Region findet in der Hauptsache über das Unternehmernetzwerk familynet statt. In diesem Netzwerk sind Personalverantwortliche unterschiedlicher Unternehmen, VertreterInnen aus Krankenkassen, diversen Einrichtungen und MultiplikatorInnen vertreten. Dort ist es unsere strukturelle Arbeit, frauenspezifischen Themen zu platzieren und die Unternehmen weiter dafür zu sensibilisieren. Die Betriebe, die dem Netzwerk angehören, sind generell bereits am Thema Vereinbarkeit Beruf und Familie interessiert. Dennoch gibt es an der Basis noch viele Hürden zu überwinden. Eine nachhaltige Beteiligung an diesem Netzwerk ist für die Kontaktstellenarbeit deshalb von großer Bedeutung. 22

23 5.6. Frauenspezifische Netzwerke In Ostwürttemberg gibt es derzeit zwei frauenspezifische Unternehmerinnen- Netzwerke. Wichtig ist es für uns die Netzwerke, Ihre Arbeit und ihre Angebote zu kennen, um Frauen, die an einer Selbständigkeit interessiert sind, informieren zu können. Auf mehreren Veranstaltungen präsentierten sich Vertreterinnen der Netzwerke und so konnten direkte Kontakte entstehen Tagesmüttervereine Es gibt zwei Tagesmüttervereine in Ostwürttemberg. Im Landkreis Heidenheim den Tagesmütterverein e.v., im Ostalbkreis ist der Verein P.A.T.E. e.v. aktiv. Zu beiden besteht guter Kontakt, der aus zwei Gesichtspunkten für die Kontaktstellenarbeit wichtig ist. Zum einen sind es die Tagesmütter, die die Möglichkeit einer individuellen Betreuung bieten und damit eine Lücke im organisierten Betreuungsangebot der Städte und Gemeinden schließen. Zum anderen ist es auch eine Möglichkeit für die Frauen, sich als Tagesmutter selbständig zu machen. In 2010 konnte durch die enge Kooperation der Kontaktstelle mit P.A.T.E. e.v. die IHK Ostwürttemberg für die Ausbildung der Tagesmütter gewonnen werden. Die IHK wird innerhalb dieser Ausbildung künftig einen Block anbieten speziell für Fragen, die die Selbständigkeit betreffen. 6. Landesweite Vernetzung Die Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg ist eine von 10 Kontaktstellen in Baden - Württemberg und Mitglied im Landesarbeitskreis der Kontaktstellen. In ca. sechswöchigem Abstand finden Treffen mit den anderen Kontaktstellen statt. Es geht dabei u.a. um gemeinsame Projekte, um das gemeinsame Jahresthema, um die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium und vieles mehr. Gemeinsame Projekte des LAK s 2010 waren: - ESF-Projekt Frauen in Führung. Mit Coaching und Netzwerken zum Erfolg. - Erstellung einer neuen Wirkungsanalyse. - Erarbeitung weiterer Standards zur Qualitätssicherung. 23

24 7. Öffentlichkeitsarbeit Neben den Anzeigen, den Flyern sowie der eigenen und der landesweiten Homepage nutzt die Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg immer wieder die Presse, um auf ihre Tätigkeiten und spezielle Themen aufmerksam zu machen. Die örtlichen Pressemedien und die Amtsblätter sind für die Bekanntmachung der Angebote sehr wichtig. Die Präsenz garantiert, dass Ratsuchende von dem Angebot erfahren und in Anspruch nehmen. Das Thema Öffentlichkeitsarbeit nimmt generell einen hohen Stellenwert bei der Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg ein. Neben der Pressearbeit ist die Vertretung auf Messen ein weiteres Standbein der Öffentlichkeitsarbeit der Kontaktstelle. Als jährlich wiederkehrende Messe ist hier die Existenzgründungsmesse der IHK Ostwürttemberg zu nennen, die auch 2010 wieder mit großem Erfolg durchgeführt wurde. Interessanter Trend: auch Männer nahmen das Beratungsangebot der Kontaktstelle der Messe an. 8. Anhang 24