Vergleichstest Dacia Duster, Mini Countryman, Skoda Yeti, Suzuki SX4 S-Cross

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1 Vergleichstest Dacia Duster, Mini Countryman, Skoda Yeti, Suzuki SX4 S-Cross Vier milde Offroader aus dem Bilderbuch der Lagerfeuerromantik sind diese vier nicht gerade. Mit 110 bis 120 -PS, Allradantrieb sowie sehr unterschiedlichen Wesens zügen und Preisen passen sie aber ins Leben vieler Menschen. 60 2/2014

2 Wilde IM VERGLEICH DACIA DUSTER dci 110 4x4: 110 PS, km/h in 12,3 s, ab Euro MINI COUNTRYMAN COOPER D ALL4: 112 PS, km/h in 11,3 s, ab Euro SKODA YETI 2.0 TDI 4x4: 110 PS, km/h in 12,2 s, ab Euro SUZUKI SX4 S-CROSS 1.6 DDi S 4x4: 120 PS, km/h in 10,9 s, ab Euro 2/

3 Vergleichstest Die SUV-Dickschiffe prägen zwar die Wahrnehmung mancher autokritischer Zeitgenossen, wie wir schon ein paar Mal beobachteten. Das Gros auf der Straße machen jedoch die kleineren Exemplare aus, denen man nun wahrlich keinen verantwortungslosen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten vorwerfen kann. Kompakt-SUV nämlich. Und hier tat sich einiges. Dacia renovierte seinen günstigen Duster, Skoda bügelte dem Yeti neue Linien ins Blech und frischte ihn technisch mit kühlem Blick fürs Erforderliche leicht auf ( Was sollen wir großartig ändern, er ist doch gut ). Suzuki schickte den SX4 in Altersteilzeit und brachte den größeren SX4 S-Cross an den Start. Dienstältester ist daher der Mini Countryman, denn er erfuhr die erste Modellpflege seines kurzen Lebens schon Ende Wer einen Kompakt-SUV sucht, findet in diesem Vergleich der mild motorisierten Allradler also zwei Normalos, einen Preisbrecher und einen Lifestyler. Auf geht s! Der Duster ist kein Blender Er macht schon was her, reckt sich höher als alle anderen, ist auch ein wenig länger und steht da mit seinen ausgestellten Radhäusern, als könne ihn auch ein Ausflug nach Sibirien nicht schrecken. Entsprechend eingerichtet ist er. Schimmernde Ringe um die klar gezeichneten Instrumente und die Ausströmer der Heizung mühen sich um Ambiente. Doch am Ende bleibt dann doch der Eindruck haften, in einem sehr rustikal möblierten Arbeitsgerät gelandet zu sein, das man notfalls auch mal schnell auskärchern kann. Diese Graubrot-Atmosphäre hat aber viele Freiheiten, sich auszubreiten. Denn der Duster ist so geräumig, wie er aussieht. Auch auf der Rückbank übrigens, die wie die Einzelsitze vorn nicht wirklich komfortabel geformt ist. Wer die Heckklappe öffnet (Vorsicht, sie öffnet nicht sehr weit, und das Schloss ist scharfkantig!), kann zufrieden auf einen großen, glattflächigen blicken, unter dessen doppeltem Boden sich ein leibhaftiges Ersatzrad befindet. Hier ist es also, das reisetaugliche Auto für fünf samt Gepäck. Das mit der Fernreise überlegt man sich allerdings recht schnell. Dann nämlich, 1604 Liter volumen bietet der Dacia Duster bei umgeklappten Rücksitzlehnen. Der Mini Countryman kommt gerade einmal auf 1170 Liter 1 ams-messwerte auf Seite 65 wenn der kleine, den man aus Renault-Modellen als leisen Kulturschaffenden zu kennen glaubt, erwacht. Dämmmaterial scheint in Rumänien so teuer zu sein wie Safran, jedenfalls nagelt der Motor unter Last sehr dominant in den Innenraum. Reifen und Fahrtwind stimmen freudig ein und tun einiges, das CD-Radio zu übertönen. Das ist in der Top-Ausstattung Prestige ebenso serienmäßig an Bord wie das Navigationssystem mit Touchscreen. Diese spendable Ausstattung kann aber nicht kaschieren, dass an allen Ecken und Enden eiserner Sparwille durchblitzt. Der Sitzheizungsschalter? Irgendwo unten an der Verkleidung. Der Navi-Monitor? Viel zu weit unten, noch weiter darunter die Heizungsregler. Die Lehne steht zu steil. Die Sicherheitsausstattung? Mit vielen Luftmaschen gehäkelt. Die Lehnenverstellung? Kaum erreichbar. Durch kurz übersetzte, aber hakeligfreudlos zu schaltende Gänge wirkt der Duster nicht unflott, vollbringt jedoch keine Spar-Wunder (Testverbrauch 7,1 Liter). Sein Temperament bleibt auch aus anderen Gründen freiwillig ungenutzt: In Kurven stellen starkes Karosseriewanken und ein indifferentes Fahrverhalten, das auch noch mit einer gefühllosen Lenkung korrespondiert, die Vertrauensfrage. Endgültig beantworten möchte man die nicht, zumal das ESP sehr früh eingreift und mit mechanischen Geräuschen irritiert. Immerhin: Es ist nach dem Facelift serienmäßig an Bord. Bei Dacia: Sieht aus, als könne ihn ein Sibirien-Ausflug nicht schrecken No s ports: Nicht nur zwischen den Pylonen zeigt sich der Dacia als eher entschleunigender Typ 7,1 L/100 km Zuladung 506 kg 443/1604 L Großflächig und gut beladbar: der Gepäckraum ohne störende Kante Das geht deutlich besser: kurze Fläche, mühsame Verstellung, ermüdende Sitzposition Glanz in der Hütte: Schimmernde Einfassungen um Instrumente und Lüftungsdüsen kämpfen tapfer gegen harten Kunststoff Wahlprogramm: sperrbarer Front- oder Allradantrieb Hört her: ein! Der kleine 1,5-Liter darf laut tönen 62 2/2014

4 Vergiss den Orinoco. Am Rhein ist es auch schön. Und die vier Allradler bringen dich ganz nah ans Wasser und zurück Mini: Auch der Allrad-Countryman singt das Hohe Lied der Agilität Und weg ist er: Wie hurtig der Countryman seiner direkten Lenkung folgt, ist ganz einfach großes Fahrspaß-Kino 6,9 L/100 km Zuladung 536 kg 350/1170 L Kleinraumwohnung: Koffer sind bei zurückgeschobener Bank tabu Lounge-Atmosphäre: Die üppig gepolsterten Sitze tragen auf Wunsch Leder (1450 Euro) Gegendarstellung: Es ist unwahr, dass der nächste Mini maxi wird, damit der Multifunktionstacho noch größer werden kann Unpraktisch, aber eben Folklore: Mini-Kipphebel und -Tasten Bitte warten: Im Drehzahlkeller klafft ein spürbares Turboloch 2/

5 Vergleichstest dieser Gelegenheit hätte Dacia dem Duster gleich noch hellere Scheinwerfer spendieren dürfen, denn des Nachts sieht man so viel wie in einem Auto aus früheren Jahrzehnten. Immerhin federt der Dacia auch so gut: Der modische Hang zur Straffheit fehlt ihm komplett, er bügelt Unebenheiten elegant wiegend weg. Ist er wegen seiner vielen Schwächen ein Blender? Nein. Wer vergleicht, erkennt, dass für rund Euro nicht mehr Auto zu erwarten ist und trotz dieses Preises hier sicher kein vorderer Platz. Countryman liebt Countryroads Der Umstieg in den Mini öffnet die Tür in ein Parallel-Universum. Das gilt nicht nur für den Innenraum, der so stylish eingerichtet wurde, dass das Praktische wohl aus den Augen geriet. Der mittig angeordnete Tacho etwa ist zu groß, um gut ablesbar zu sein. Den Zeiger sucht man ungefähr wie das kleine Segelschiff, das angeblich irgendwo dort hinten am Horizont zu sehen ist. Da hilft nur der Blick auf den Digital-Tacho im Drehzahlmesser direkt hinterm Lenkrad. Auch die Kippschalter am Dach und in der Mittelkonsole sowie die darüber gruppierten kleinen Taster opfern Funktionalität der Pose. Das alles gerät aber zur Nebensache, wenn die Straße ruft. Denn der Countryman ist natur-gierig auf Kurven, saugt sie lüstern auf und wirft sich den Fliehkräften in die Arme. Seine ungemein direkt übersetzte, rasant ansprechende Lenkung passt der Generation Playstation perfekt. So geht Mini die von einem billardkugelgroßen Knauf gekrönte Kurzweg-Schaltung (die jedoch eine bessere Rückwärtsgangsperre dringend benötigt) inklusive. Diese fordernde Fahrdynamik stellt den Motor vor Aufgaben, denen er nur bedingt gewachsen ist. Denn der Countryman lechzt nach mehr Power als den 112 PS des 1,6- Liter-s, zumal der nur müde Elastizitätswerte ermöglicht und diesseits von 1500 Umdrehungen ein mittelgroßes Turboloch klafft. Darüber hängt er aber gut am Gas und liefert mit 6,9 L/100 km auch einen akzeptablen Testverbrauch. Alltagsnützlich ist der Countryman durchaus. Trotz der Dynamik-Orientierung liefert er nur bei hoher Zuladung unerwünscht detaillierte Straßenzustandsberichte und darf als vollwertiger Viersitzer 6,4 Liter Testverbrauch. Damit ist der flotte Suzuki um 0,9 Liter sparsamer als der Skoda. Auch beim Minimalverbrauch (4,7 Liter) setzt der SX4 die Maßstäbe 2 ams-messwerte auf Seite 65 gelten. Denn auf der verschiebbaren Rücksitzbank ist durchaus Platz für lange Kerls, wobei der klein und das Raumgefühl nicht wirklich gut ist. Das gilt auch für den Qualitätseindruck. Der korreliert schlicht nicht mit dem Anspruch des Hauses, der Serienausstattung und dem Grundpreis des Testwagens. Nachlässig entgratete Türablagen hinten oder ein schlecht schließender Tankdeckel etwa sind Dinge, derer man sich annehmen könnte, selbst wenn man nicht von quälendem Perfektionswahn besessen ist. Yeti oder: der verlässliche Typ Wie kommen wir beim vielleicht etwas harten Stichwort Perfektionswahn auf den Skoda Yeti? Ach ja. Weil bei ihm jedes Detail so wirkt, als sei es in der Konzern-Qualitätsprüfung immer und immer wieder durchdacht, optimiert und vielleicht sogar neu gemacht worden. Dabei brachte die Modellpflege dem tschechischen Pfiffikus ja gar nicht so viel Neues. Er schaut nun, wie im letzten Heft beschrieben, ernster auf die Welt, bei deren Eroberung in nah und fern er seiner Besatzung ein verlässlicher, angenehmer Kumpel ist. In dieser Vergleichstestrunde punktet er mit dem besten Raumangebot, zeigt sich mit den hochvariablen Rücksitzen bereit für jede Aufgabe und lässt auch sonst nichts anbrennen. Bis auf ein nerviges Stuckern auf hoppeligen Autobahnen federt er klasse, erfreut mit viel Sitz- und Geräuschkomfort, Skoda: Der Yeti wirkt durch die normative Kraft des Praktischen Nicht ablenken lassen: Hier sieht man sehr gut die neue Heckgestaltung. Wichtiger sind aber die guten Bremsen 7,3 L/100 km Zuladung 558 kg 405/1580 L Kleinlich: Die hohe innere Ladekante ist Serie. Abhilfe kostet 165 Euro Platz an der Wonne: toller Sitzkomfort. Die Beifahrerlehne ist für 80 Euro klappbar Keine Experimente! Gibt die Bedienung Rätsel auf, liegt das Problem nicht hinterm Lenkrad. Es dreht vielmehr an ihm Wie es euch gefällt: drei klappund demontierbare Rücksitze Downsizing 2.0: Hubraum beibehalten, Leistung minimiert 64 2/2014

6 DATEN UND Fahrzeugtyp Dacia Duster dci 110 4x4 Prestige Mini Countryman Cooper D All 4 Skoda Yeti 2.0 TDI 4x4 Ambition Suzuki SX4 1.6 DDiS 4x4 S-Cross Comfort+ Motorbauart/Zyl.-ZahlReihe /4 Reihe /4 Reihe /4 Reihe /4 Hubraum cm Leistung kw (PS) bei 1/min 81 (110) (112) (110) (120) 3750 max. Drehm. Nm bei 1/min240 bei bei bei bei 1750 SchadstoffeinstufungEuro 5 Euro 5 Euro 5 Euro 5 CO 2 -Ausstoß g/km Leergewicht/Zul. kg1369 / / / /497 Länge Breite 1) mm Höhe (2000) 1625 (1993) 1561 (1956) 1691 (k.a.) 1575 Radstand mm Wendekreis li./re. m11,2 /11,0 11,3 /11,2 10,6 /10,6 11,2 /11,3 Gepäckraum L/VDA / / / /1269 Anhängelast/gebr. kg695 / / / /1500 Tankinhalt L Innenbreite v./h. mm1410 / / / /1420 Innenhöhe v./h. mm1005 / / / /915 Normsitzraum mm Quadermaß klein mm L B H groß mm Testwagenbereifung 215/65 R 16 H 205/55 R 17 V 225/50 R 17 W 205/55 R 17 V Continental Continental Dunlop Continental Cross Contact LX Prem. Contact 2 SP Sport 01 Eco Contact 5 KraftübertragungAllradantrieb Beschleunigung 0 40 km/h 0 80 km/h km/h km/h km/h km/h m s -MESSWERTE 2,6 8,1 12,3 18,8 23,0 30,4 18,3 Allradantrieb 2,5 7,4 11,3 17,6 21,7 26,6 17,8 Allradantrieb 2,3 7,8 12,2 18,8 23,3 29,7 18,1 Allradantrieb 2,5 7,4 10,9 15,8 18,8 22,5 17,6 Fahrzeugtyp Dacia Duster dci 110 4x4 Prestige Mini Countryman Cooper D All 4 Skoda Yeti 2.0 TDI 4x4 Ambition Suzuki SX4 1.6 DDiS 4x4 S-Cross Comfort+ Elastizität 2) s km/h (IV./V. G.) km/h (V./VI. G.) 7,4 /9,7 11,4 /15,9 9,9 /12,9 14,0 /19,3 8,5 /12,5 13,4 /18,2 7,0 /9,1 9,9 /12,0 Höchstgeschw. km/h Bremsweg m aus 100 km/h kalt leer aus 100 km/h kalt bel. 38,1 39,0 36,4 36,6 36,7 37,1 38,7 38,5 aus 100 km/h warm bel. aus 130 km/h kalt leer 38, , , ,0 64 aus 100 km/h nass/µ-split 3) / / / / Testverbrauch L/100 km 7,1 6,9 7,3 2 6,4 min. (ams-srunde) 5,5 5,5 5,8 4,7 maximal Reichweite km 9, , , ,4 734 NEFZ- L/100km Stadt/über Land/gesamt 5,7/5,0/5,2 5,3 /4,7/4,9 7,5 /5,0/5,9 5,2/3,9/4,4 Innengeräusch db(a) bei 80/100/130 km/h65 /68/72 65 /68/71 65/68 /70 65/68 /71 Fahrversuche leer/bel. km/h Slalom 18 m ams-wedelgasse ams-ausweichgasse Ein-/Ausfahrgeschw. km/h 56,1 /55,1 119,3 /119,3 69 /41 61,3 /59,4 126,1 /125,3 70 /47 60,5 /60,1 122,6 /119,6 71 /45 60,8 /58,8 128,6 /122,2 70 /33 Festkosten Steuer Haftpfl icht Teilkasko 4) Vollkasko 5) Euro 193, 349, 82, 374, 190, 280, 118, 399, 278, 269, 99, 333, 160, 282, 106, 489, Unterhaltskst. im Monat 6) bei km/jahr Euro 199, 196, 207, 192, bei km/jahr Euro 347, 342, 350, 338, Grundpreis Euro , , , , Einparkhilfe hinten 350, 350, Klimaanlage/-automatik / /400, /470, / Bi-Xenon-Scheinwerfer 690, 965, 1) ohne (mit) Außenspiegel; 2) Für die Punktwertung sind die im zweithöchsten (60 bis 100 km/h) und höchsten (80 bis 120 km/h) Gang erzielten Werte maßgebend; 3) witterungsbedingt nicht möglich; 4) ohne SB; 5) mit 150 Euro SB; 6) ohne Wertverlust; = Serie; = nicht lieferbar Suzuki: Ein All-inclusive-Cluburlaub auf Rädern, nur ohne Bändchen Hurtig, hurtig: Der Suzuki folgt seiner um die Mittellage engagierten Lenkung willig, wirkt aber leicht taumelig 6,4 L/100 km Zuladung 497 kg 430/1269 L Praktisch: Der doppelte Boden schließt mit der Ladekante bündig ab Hat er? Hat er: ordentliche Sitze, beim Comfort Plus serienmäßig mit Heizung und Lederbezügen Zweckarchitektur: Lage und Funktion der Bedienelemente sind guter japanischer Standard. Klimaautomatik serienmäßig Alles im Griff: Allgrip-Antrieb mit vier Fahrprogrammen Druckvoll: Der 1,6-Liter kommt flott zur Sache und dreht gern 2/

7 Vergleichstest lässt sich intuitiv bedienen und tut in allen anderen Belangen mindestens so viel, wie man von einem guten Kompakt-SUV erwartet. Selbst der auf 110 PS gedrosselte Zweiliter-Motor macht seine Sache gut. Bäume reißt er nicht aus mit seiner gedämpften Leistungsentfaltung, aber er macht den Yeti ausreichend flott, damit man sich gut motorisiert fühlt. Leise und vibrationsarm läuft er außerdem, nur der Testverbrauch ist mit 7,3 Liter ein wenig hoch. Wer sollte diesem Skoda, der mit einem Grundpreis von Euro kein Schnäppchen ist, gefährlich werden? SX4: Preise sind relativ Der Suzuki jedenfalls nicht, denkt man beim Blick auf den Grundpreis von fast Euro für das Topmodell Comfort Plus. Doch Zahlen sind ja nur aussagekräftig, wenn man die Wahrheit dahinter kennt. Und die heißt Vollausstattung. Vom Bi-Xenon-Licht über beheizte Ledersitze, Navigationssystem und Panoramadach ist mehr an Bord, als andere gegen Aufpreis liefern können. Das Glasschiebedach kostet den S-Cross Comfort Plus allerdings Sympathien und Punkte, Fazit 66 2/2014 denn es schränkt die Kopffreiheit auf der bequemen, jedoch seitenhaltfreien Rücksitzbank spürbar ein. Davon und von der mittelprächtigen Materialqualität abgesehen ist der Suzuki ein angenehmer Allrounder. Er fährt sich zwar nicht so inspirierend wie der Countryman oder so geschliffen wie der Yeti. Doch er macht aus Schlaglöchern oder Bodenwellen kein Drama, tost und brummt einem nicht die Ohren voll und kultiviert in der Bedienbarkeit guten japanischen Standard. Trotz seiner um die Mittellage fast schon giftigen Lenkung ist er zudem fahrdynamisch talentiert mit guter Fahrstabilität und zeigt mit vier Allradantriebs-Modi Ambitionen für ernsthafteres Gelände. Auf dem Weg dahin sorgt er für Fahrspaß mit aufgeweckten und gesitteten 120 PS, die ihm die besten Beschleunigungswerte und eine ziemlich beeindruckende Elastizität bescheren. Auch an der Tankstelle macht dieser Motor Freude. 6,4 Liter Testverbrauch sind ein Wort. Das letzte Wort jedoch hat der Skoda Yeti. Text: Michael Harnischfeger Fotos: Hans-Dieter Seufert 1 Skoda Muss uns der Dauersieger unheimlich sein? Nein. Der Erfolg des Yeti ist Zeichen seiner Ausgeglichenheit. Er leistet sich keine gravierenden Schwächen, ist einfach der verlässliche Typ für alle Gelegenheiten. 2 Suzuki Die Überraschung dieses Vergleichstests. Der SX4 S-Cross ist nicht nur bei der Ausstattung spitze. Er liefert auch Temperament bei wenig Durst und zeigt sich sonst ausgewogen. Die Bremsen könnten besser sein. 3 Mini Der Countryman kultiviert die Stärken der Marke Mini auch als Allradler. Er liebt Kurven mehr als Geraden (vor allem mit dem müden Motor) und wertet Style höher als Funktionalität. 4 Dacia Der attraktive Preis des geräumigen Dacia hat viele Schattenseiten. Denn die Qualität, die Ausführung im Detail sowie der Sicherheitsstandard sind schlecht. Er ist auf sympathische Weise anachronistisch. ErgEbnissE Fahrzeugtyp (Maximalpunktzahl) Skoda Yeti 2.0 TDI Suzuki SX4 1.6 DDiS Mini Countryman D Dacia Duster dci 110 Karosserie Innenmaße (10) Raumgefühl (10) (15) Zuladung (10) Anhängelast (5) Funktionalität (10) Instrumente (10) Rundumsicht (15) Zusatzausstattung (5) Qualitätsanmutung (10) Summe (100) Sicherheit Passive Sicherheitsausstattung (15) Aktive Sicherheit (15) Licht (10) Bedienbarkeit (10) Bremsweg kalt leer (100 km/h) (10) Bremsweg nass leer (100km/h) 1) (5) Bremsw. kalt beladen (100 km/h) (5) Bremsw. warm bel. (100 km/h) (10) Verzögerung aus 130 km/h (5) Pedalgefühl (5) µ-split-stabilität 1) (5) µ-split-bremsweg 1) (5) Summe (85) Fahrkomfort Federung leer (25) Federung beladen (15) Sitze vorn (20) Sitze hinten (10) Klimatisierung (10) Innengeräusch-Messwerte 2) (10) Geräuscheindruck (10) Summe (100) Antrieb Laufkultur (10) Durchzugskraft (10) Leistungsentfaltung (5) Schaltung/Getriebeabstufung (10) Beschl./Höchstgeschwindigkeit (20) Elastizität (20) Testverbrauch (20) Reichweite (5) Summe (100) Fahreigenschaften Handling (10) Lenkung (10) Geländetauglichkeit (10) Traktion/Wintertauglichkeit (5) Geradeauslauf/Windempfindl. (5) Wendekreis (10) Fahrsicherheit leer (25) Fahrsicherheit beladen (15) Fahrdynamik (10) Summe (100) Eigenschaftswertung (485) Umwelt Minimalverbrauch (20) Emissionsverhalten (15) Leergewicht (10) Stand- und Fahrgeräusch 2) (5) Summe (50) Kosten Grundpreis 2) (25) Ausstattung 2) (10) Aufpreisgestaltung (5) Wiederverkaufschancen (10) Festkosten für 5 Jahre 2) (10) Wart./Rep km 2) (15) Kraftstoffkosten km 2) (15) Garantie (10) Summe (100) Gesamtwertung (635) ) witterungsbedingt nicht messbar 2) Bester erhält volle Punktzahl