5 Sicherheit und Zugriff auf SQL Server 2008 R2
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- Til Thomas
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1 5 Sicherheit und Zugriff auf SQL Server 2008 R2 5.1 Grundkonzept Das Sicherheitskonzept von SQL Server 2008 R2 ist dreistufig aufgebaut: Betriebssystem-Ebene: Zunächst ist eine Anmeldung am Betriebssystem nötig. Ein Benutzer kann sich nur dann anmelden, wenn er ein Benutzerkonto hat. Erfolgt die Anmeldung in einer Active Directory-Domäne, so wird die Authentifizierung mit dem Protokoll Kerberos v5 durchgeführt; bei lokalen Anmeldungen wird gegen die SAM-Datenbank (Security Account Management) eine NTLMv2-Anmeldung durchgeführt. Jedes Benutzerkonto hat dabei eine eindeutige SID (Security Identifier). Benutzer können auch Gruppen zugeordnet sein, wobei Gruppenkonten ebenfalle eine eigene SID haben. SQL Server-Instanz-Ebene: Damit ein Windows-Benutzer sich mit dem SQL Server verbinden kann, muss ein Login (deutsch: Anmeldung) erstellt werden. Logins werden in der master- Datenbank gespeichert. Man unterscheidet zwei Authentifizierungsvarianten: Windows-Authentifizierung (Trusted Connection, vertraute Verbindung): Hier erfolgt keine neuerliche Kennwortabfrage. Die Zuordnung zu einem Windows-Konto erfolgt über die SID. Diese Art der Authentifizierung entspricht dem Single-Sign-On-Konzept (nur eine Kennworteingabe berechtigt zum Zugriff auf alle berechtigten Ressourcen) und ist zu empfehlen. SQL Server-Authentifizierung: Aus historischen Gründen gestattet SQL Server nach wie vor die Verwaltung eigener, von Windows unabhängiger Anmeldekonten. Hier ist die Anmeldung durch Eingabe eines Login-Namens und Kennworts durchzuführen. Nach der Standardinstallation von SQL Server wird das SQL Server-Login sa erzeugt, das durch Mag. Christian Zahler, Stand: August
2 die Mitgliedschaft zur sysadmin-serverrolle administrative Berechtigungen auf die gesamte SQL Server-Instanz hat. Vergessen Sie nicht, ein sicheres Kennwort für das sa- Login festzulegen! Datenbank-Ebene: Schließlich muss auf Datenbankebene ein Datenbankbenutzer angelegt werden, der einem Login zugeordnet werden muss. Datenbankbenutzer werden in den Systemtabellen der jeweiligen Datenbank gespeichert. Neu ab SQL Server 2008: Kerberos-Authentifizierung mit allen Protokollen möglich (TCP/IP, Named Pipes, Shared Memory) SPNs können auch in Connection Strings spezifiziert werden (die Portnummer ist nicht mehr Teil der SPNs) Kerberos ist auch möglich, ohne dass die SPNs im AD registriert werden Standardmäßig ist auf SQL Server-Ebene nur die Windows-Authentifizierung aktiviert. Es ist auch möglich, sowohl Windows- als auch SQL Server-Authentifizierung zu erlauben. Bereits bei der SQL Server-Installation konnte die Serverauthentifizierung konfiguriert werden; im laufenden Betrieb ist das in den Servereigenschaften möglich: 5.2 Anlegen von Login-Konten (SQL Server-Ebene) a) Grafische Oberfläche im Management Studio: 66 Mag. Christian Zahler, Stand: August 2011
3 b) TSQL: CREATE LOGIN, ALTER LOGIN, DROP LOGIN -- Windows-Login erzeugen CREATE LOGIN "CONTOSO\frank" FROM WINDOWS; -- SQL-Login erzeugen CREATE LOGIN Mary WITH PASSWORD = 'Pa$$w0rd'; In der Tabelle sysxlogins (1. Zeile = Benutzer AKopflos) findet man die SQL-Logins: Domain Users werden über die SID identifiziert; die SQL Users erkennt man an der wesentlich kürzeren SID. In der Spalte xstatus befindet sich eine Zahl, deren letztes Bit den Serverzugang kennzeichnet (1 ungerade Zahl = Verbot; 0 gerade Zahl = Erlaubnis). Es kann auch eine Windows-Sicherheitsgruppe einem SQL-Login zugeordnet werden (obiges Beispiel: Administratoren-Gruppe). Mag. Christian Zahler, Stand: August
4 In der Spalte password ist das SQL-Passwort gespeichert, der Eintrag NULL bedeutet Windows- Authentifizierung. 5.3 Berechtigungen auf SQL-Serverebene Server-Logins erhalten Berechtigungen auf SQL Server-Instanzebene durch: Explizite Zuweisung: über das Management-Studio oder mit den TSQL-Anweisungen GRANT, DENY und REVOKE Beispiel: USE master GRANT ALTER ANY DATABASE TO [ADVENTUREWORKS\Cornelia] GRANT ALTER ON LOGIN :: AWWebApp TO [ADVENTUREWORKS\Cornelia] Mitgliedschaft in einer Serverrolle: So haben etwa Mitglieder der Serverrolle sysadmin Administrationsrechte auf die gesamte SQL Server-Instanz. Alle Logins sind Mitglied bei der Serverrolle public; diese Rolle gewährt Basisberechtigungen, damit beispielsweise die vorhandenen Benutzer-Datenbanken wenigstens aufgelistet werden können. 5.4 Anlegen von Datenbankbenutzern Das Anlegen von Datenbankbenutzern kann in der grafischen Oberfläche folgendermaßen durchgeführt werden: Achten Sie auf die korrekte Zuordnung des neuen Datenbankbenutzers zu einem vorhandenen Login! 68 Mag. Christian Zahler, Stand: August 2011
5 Selbe Aufgabe mit TSQL: CREATE USER -- Erstellen eines Benutzers für eine Anwendung mit gleichem Namen CREATE USER Bernhard -- Erstellen eines Benutzers mit einem Namen, der vom Namen der zugeordneten Anmeldung abweicht CREATE USER Jonas FOR LOGIN [ADVENTUREWORKS\Jonas] -- Erstellen eines Benutzers mit einem explizit definierten Standardschema CREATE USER SalesUser FOR LOGIN [DBSERVER1\SalesUsers] WITH DEFAULT_SCHEMA = 'Sales' 5.5 Berechtigungen auf Datenbankebene Datenbankbenutzer erhalten Berechtigungen für Datenbankzugriffe auf zwei Arten: Explizite Zuweisung: über das Management-Studio oder mit den TSQL-Anweisungen GRANT, DENY und REVOKE. Beispiel: Dem Datenbankbenutzer SalesUser werden Leseberechtigungen für die Tabelle sales.orders erteilt: USE AdventureWorks GRANT SELECT ON sales.orders TO SalesUser Mag. Christian Zahler, Stand: August
6 Mitgliedschaft in einer Standard- Datenbankrolle: So haben etwa Mitglieder der Datenbankrolle db_owner Administrationsrechte auf die entsprechende Datenbank. Alle Datenbankbenutzer sind automatisch Mitglied der Datenbankrolle public. Mitgliedschaft in einer benutzerdefinierten Datenbankrolle: Es können auch eigene Datenbankrollen erzeugt werden. 5.6 Erteilen expliziter Objektberechtigungen im Management Studio Im Management-Studio ist das explizite Erteilen von Berechtigungen entweder von der Seite des zu berechtigenden Datenbankbenutzers oder von der Seite des "Securables", also des Objekts, auf das zugegriffen wird, konfigurierbar: Benutzerseitige Berechtigungen Eigenschaften des Datenbankbenutzers, Karteikarte "Sicherungsfähige Elemente": 70 Mag. Christian Zahler, Stand: August 2011
7 Mag. Christian Zahler, Stand: August
8 5.6.2 Objektseitige Berechtigungen Eigenschaften des Objekts (der Tabelle, Sicht usw.), Karteikarte "Berechtigungen": 72 Mag. Christian Zahler, Stand: August 2011
9 Mag. Christian Zahler, Stand: August
10 5.7 Spezielle Datenbankbenutzer Der Datenbankbenutzer dbo ist in allen Datenbanken standardmäßig vorhanden. Mitglieder der Serverrolle sysadmin und die Anmeldung sa sind dem Datenbankbenutzer dbo zugeordnet. Jedes Objekt, das von einem Mitglied der Serverrolle sysadmin erstellt wurde, gehört automatisch dem Datenbankbenutzer dbo. Der Benutzer dbo kann nicht gelöscht werden. Der Datenbankbenutzer guest ist ebenso in allen Datenbanken standardmäßig vorhanden, aber deaktiviert. Er ermöglicht ohne Datenbankbenutzerkonto den Zugriff auf eine Datenbank. 5.8 Unterbrochene Besitzerkette Der Datenbankbenutzer sollte Zugriff auf die Daten immer nur über Sichten oder gespeicherte Prozeduren erhalten; eine direkte Abfrage einer Tabelle sollte verboten sein. Daher könnte man folgende Berechtigungsstruktur einführen: 74 Mag. Christian Zahler, Stand: August 2011
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