Rahels Tagebuch. 10.Oktober. Liebes Tagebuch:

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Klara Gerhardt
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1 Rahels Tagebuch 10.Oktober Liebes Tagebuch: Ich bin Rahel, bin 10 Jahre alt und lebe in Damasko (Syrien). Heute habe ich von meinem Papa einen Tagebuch gekriegt. Heute war ein ganz normaler Tag, ich war in der Schule, habe eine gute Note gekriegt und ich hatte Basketballtraining. Bis dann!

2 19.Oktober Hallo Tagebuch: Heute ist etwas komisches passiert. In der Schule haben wir einen Test gemacht (aber das ist nicht so spannend J) und weil ich neben dem Fenster sitze, habe ich nach draussen geguckt. Dort waren mindestens 15 Flugzeuge am Himmel! Ich habe es meiner Freundin gesagt und alle haben rausgeschaut. Sofort ertönten die Sirenen und alle schrien und rannten irgendwo hin, ich auch. Vor der Schule warteten schon meine Eltern die auch mitbekommen hatten, was los war. Ich war ein bisschen verwirrt, aber wir sind mit dem Auto schnell weggefahren. Auf einmal hörten wir ein Geräusch, dass ich niemals zuvor gehört hatte. Ein Knall wie eine Bombe. Auf einmal spürte ich ein Kribbeln im Bauch. Ich weiss nicht warum. Geht in Deckung!, rief mein Papa, der schon aus dem Auto ausgestiegen war. Wir gingen schnell zum Keller, wo wir in Sicherheit waren. Ralf, mein Bruder, fing sofort an zu weinen, der Arme, er ist ja nur 4 Jahre alt. Wir hörten die Explosionen, die die Häuser zerstörten. Ich hoffe alles wird wieder gut. 20.Oktober Hey. Die Umstände hier sind nicht besser geworden. Als wir ins Bett kamen und dachten alles wäre vorbei, sahen wir, dass mein Zimmer ein riesengrosses Loch in der Decke hatte. Ich musste bei meinem Bruder schlafen. Heute gingen wir aber wieder normal zur Schule und in der vierten Stunde tönte die Sirene erneut. Na ja, sie ertönte den ganzen Tag, 6 Mal und wir mussten in den Schulbunker 6 Mal. Es wird immer schlimmer. 21.Oktober Es ist heute kälter geworden, deswegen sind wir zu Hause geblieben. Okay, ich glaube meine Eltern wollen nicht, dass wenn wir in der Schule sind, Bomben explodieren. Alle hoffen, dass es vorbei geht, weil es kälter wird und der Winter vor der Türe steht.

3 25.Oktober Ich kann nicht mehr so leben! Unser Haus ist zerstört, sogar Papa ist gestorben! Ich erkläre euch was passiert ist: Mein Papa ist nach oben gelaufen, um etwas wichtiges zu holen, diese wichtige Sache war im Zimmer von meinen Eltern. Nach 20 Minuten warten, kam er nicht nach unten und wir machten uns Sorgen um ihn. Als meine Mama hochgegangen ist, um ihn zu suchen, kam sie zehn Minuten später weinend zu uns und sagte, Papa sei eine Glasscherbe in die Brust geflogen und jetzt ist oben alles voller Blut. 26. Oktober Seit dem Tod meines Papas sind wir nicht mehr die selben. Mein Bruder weint den ganzen Tag, meine Mama spricht kaum noch und ich schlafe nicht mehr. Das einzige was ich mache, ist hier zu schreiben, es hat mich süchtig gemacht! Es herrscht Krieg und es wird immer schlimmer. Meine Mama hat ein Entzündung am Fuss, seit dem sie meinen Papa gesucht hatte. Sie hatte nur Strümpfe an und sie hatte sich geschnitten. Ich hab versucht es zu entfernen, aber die Glasscherbe sitzt sehr tief. Sie kämpft gegen den Schmertz und ich bewundere sie für ihre Stärke und Tapferkeit in diesen Momenten. 1. November. Es ist viel passiert in den vergangenden Tagen. Also,ich schreibe nun aus einem Boot, weil unsere Mama mich und Ralf in einem Boot gelassen hat. Wir haben das letzte Geld für das Boot ausgegeben. Sie ist im Krankenhaus. Bevor sie mich und Ralf verlassen hat, hat sie mir ihre Glückskette geschenkt. Ich vermisse sie sehr. Das schlimmste ist, dass Alahmohameda, meine beste Freundin verloren ist. Ich bin im Boot mit ihrer Mutter die immer an der Ecke weint. Ich hoffe sie ist nicht mehr so lange traurig. 3. November Wir sind in Frankreich angekommen. Ich bin so fröhlich, dass ich hüpfen würde! Alle rannten sofort an Lande, ich auch, weil ich Wasser und Meer hasse. Als wir in der Stadt ankamen, war alles ruhig. Wir wussten nicht, was wir machen müssten und schliefen auf der Erde, weil wir sehr müde waren.

4.November Als ich die Augen aufgemacht habe, waren wir alle wieder auf dem Boot. Am Anfang dachte ich, ich wäre in einem Traum. Doch es war nicht ein Traum, wir waren wirklich im Boot.

Tschüss! 19.November Ich habe aufgehört zu schreiben, weil nichts Interessantes passiert ist. Aber heute sind wir in Deutschland angekommen. Dieses Mal wurden wir nicht rausgeschmissen.

4 4.November Als ich die Augen aufgemacht habe, waren wir alle wieder auf dem Boot. Am Anfang dachte ich, ich wäre in einem Traum. Doch es war nicht ein Traum, wir waren wirklich im Boot. Die Franzosen haben uns zurückgeschickt. Ich habe gehört, dass wir nach Deutschland fahren. Ab heute an werde ich die Franzosen hassen! OK, mir wird schwindelig, ich versuche jetzt zu schlafen. Tschüss! 19.November Ich habe aufgehört zu schreiben, weil nichts Interessantes passiert ist. Aber heute sind wir in Deutschland angekommen. Dieses Mal wurden wir nicht rausgeschmissen. Die Kinder hatten sogar Familien gefunden. Ich war auch sehr glücklich, ich lebe jetzt mit den Kirsteins. Das ist ein sehr nettes Päarchen, nicht zu alt und nicht zu jung, ohne Kinder. Ich glaube, ich mag sie und sie mögen mich. Erstmal haben sie mich mit Essen satt gemacht. Danach haben sie mir ein eigenes Zimmer gegeben und Klamotten für mich gekauft.

20.November Heute war mein erster Tag in der Hauptschule. Hier machen sie alles super einfach und die Kinder sind ein bisschen dumm, aber alle sind sehr nett.

5 20.November Heute war mein erster Tag in der Hauptschule. Hier machen sie alles super einfach und die Kinder sind ein bisschen dumm, aber alle sind sehr nett. Es gibt auch ein syrisches Mädchen in meiner Klasse, die aber kaum spricht. 22.Mai Es ist fast ein halbes Jahr her, dass ich nicht geschrieben habe. Ich habe jetzt viele Freund, die gerne meine Geschichten hören, ich habe sogar eine neue beste Freundin gefunden. Ich bin jetzt auf dem Gymnasium, weil ich so gute Noten hatte. In Deutsch muss ich mich noch ein bisschen anstrengen, aber das wird schon klappen. Ich bin sooo glücklich und meine neuen Eltern habe ich sehr lieb. Ich werde jetzt nicht mehr hier schreiben, ich glaube ich habe ein Happy-End. Ich habe meiner Mutter geschrieben, weil ich sie sehr vermisse und habe ihr geschrieben, dass es mir gut geht. Bis dann, Rahel.

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