Forschung für Naturschutz und Naturnutzung
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- Stanislaus Voss
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1 Jahresbericht 2012 Forschung für Naturschutz und Naturnutzung
2 "Das schönste Glück des denkenden Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche zu verehren." Johann Wolfgang von Goethe Geschätzte Leserin, geschätzter Leser Fischgängigkeit, Umweltverträglichkeitsprüfung, Schutzgebietskonzept oder Wildtierpassage: Als Fachspezialisten planen wir für Sie, beraten Sie bei Ihren Anliegen und setzen Ihre Ideen in die Praxis um. Dabei sind wir jedoch auch Forscher geblieben entsprechend unserem Leitmotiv: "Forschung für Naturschutz und Naturnutzung". Aus unseren eigenen Forschungsprojekten, aus Recherchen in wissenschaftlichen Publikationen und aus dem engen Kontakt zu Forschenden an Hochschulen entsteht Fachwissen, welches wir in der Umweltberatung und -planung für unsere Kundinnen und Kunden gewinnbringend einsetzen. Wir freuen uns, auch 2013 die Freude am Forschen sowie die Faszination am Unerforschlichen in der Natur mit Ihnen zu teilen. Das Team der FORNAT
3 Entwicklungskonzept für das Mettmenhaslisee-Gebiet Modernes Schutzgebietsmanagement baut auf den Vorkommen gefährdeter Arten und Lebensräume auf. Deren Ansprüche bestimmen die optimale Weiterentwicklung und Pflege eines Schutzobjekts, aber auch dessen Nutzung als Raum für Naturerlebnisse und Erholung. Umgeben von Siedlungen und ausgestattet mit einer Naturbadi erfreut sich das Kleinod Haslisee im Zürcher Unterland grosser Beliebtheit. Die Gemeinde Niederhasli schlug deshalb Gestaltungs- und Aufwertungsideen für diesen Natur- und Erholungsraum vor. Im Auftrag der kantonalen Fachstelle Naturschutz erarbeitete FORNAT die naturschutzfachlichen Grundlagen und Ziele für die Weiterentwicklung des Mettmenhaslisee-Gebiets: (1) Beschreibung der Schutzobjekte, ihrer Naturwerte, Potenziale und Gefährdung, (2) Festlegung von Ziellebensräumen und Zielarten sowie (3) Formulierung entsprechender Initial- und Pflegemassnahmen. Unser Bericht zeigt auf, was nötig ist für den Erhalt der vorhandenen Biodiversität und wie Naturschutz- und Erlebniswerte des Mettmenhaslisee-Gebiets weiter erhöht werden können.
4 Mal ufe, mal abe, mal linggs, mal rächts... Fische wandern in unseren Gewässern in alle Richtungen zum Laichen, zur Nahrungssuche, zur Winterruhe, nach Hochwasser Nicht nur der Lachs, alle unsere heimischen Fischarten wandern. Dabei kann für einen Kleinfisch (z. B. Strömer) die Wanderung über wenige hundert Meter genauso wichtig sein, wie für einen grossen Fisch (z. B. Aal) die Wanderung über hunderte Kilometer. Das neue Gewässerschutzgesetz verlangt, die Fischwanderung in unseren Gewässern sicherzustellen. Deshalb wurde FORNAT von den Kantonen Schaffhausen und Zürich beauftragt, Beeinträchtigungen der Fischwanderung durch bestehende Wasserkraftwerke aufzuzeigen. Mit der systematischen Untersuchung und Beurteilung von fast hundert alten und neuen Wasserrechtskonzessionen dokumentierte FORNAT, wo kraftwerksbedingte Hindernisse der Fischwanderung im Wege stehen und wie sich die Fischgängigkeit unserer Gewässer verbessern lässt.
5 Strassen für Menschen und Strassen für Wildtiere km Strassen, 6 Millionen Fahrzeuge und einige Rehe und Füchse gibt es in der Schweiz. Dabei kreuzen sich die Wege von Menschen und Wildtieren nicht selten. Damit Wildtierlebensräume weiterhin miteinander verbunden bleiben, müssen Autostrassen für Wildtiere besser passierbar gemacht werden. Im Rahmen von Unterhalts- und Ausbauprojekten an Nationalstrassen hat FORNAT das ASTRA bei der Wiedervernetzung von Wildtierlebensräumen im Kanton Zürich beraten. Mit Wildtier-Fotofallen wurde die Wirksamkeit bestehender Grünbrücken und Unterführungen überprüft. Anhand dieser Daten planen wir nun neue Vernetzungsmassnahmen für Wildschwein, Reh, Fuchs und Co. und ermitteln geeignete Standorte für Wildtierpassagen. Damit Menschen und Wildtiere in Zukunft möglichst konfliktfrei ihren Weg gehen können.
6 Ökostrom und Blütenpracht unter einem Dach Um der Nachfrage nach Ökostrom gerecht zu werden, entstand in Zürich-Nord ein modernes, mit erneuerbaren Brennstoffen betriebenes Kraftwerk. FORNAT erarbeitete das Dossier Naturschutz im Umweltverträglichkeitsbericht, plante die naturnahe Umgebungs- und Dachbegrünung und begleitete deren Umsetzung. Dank frühzeitiger Zusammenarbeit mit den Bauherren konnten Ersatz- und Aufwertungsmassnahmen mit dem Bau des Holzheizkraftwerks abgestimmt werden. So entstanden um und auf dem Kraftwerk vielfältige neue Lebensräume: Steilhänge, magere Böschungen, Feuchtbiotope sowie schattige und stark besonnte Bereiche. Bereits spriessen hier Zittergras, Wundklee und Wiesen-Flockenblume. Artenreiche Hecken säumen das Gelände, Eiche und Feldahorn werden dereinst Schatten auf den Parkplatz werfen. An ruhigeren Orten findet die Zauneidechse Ast- und Steinhaufen zur Thermoregulation und Überwinterung. Auf dem gut 2'000 m2 grossen Flachdach entstand ein Mosaik von mageren und üppigeren Standorten, wo artenreiche Wiesen um die Gunst der Bestäuber buhlen. Ökostrom für die Menschen, Blütenpracht für alle.
7 Weitere Projekte 2012 Beratung Naturschutzkommission Regensdorf, Gemeinde Regensdorf Fischereiliches Gutachten Stauraumspülung Calancasca, Calancasca SA & AXPO Betreuung Naturschutzgebiete im Flughafen Zürich, Fachstelle Naturschutz Kt. ZH Wirkungskontrolle Fauna Walenbrunnen, AlpTransit Projektabschnitt Uri, Basler & Hofmann Umsetzung Fördermassnahmen des Aktionsplans Frauenschuh (Cypripedium calceolus), Abteilung Landschaft und Gewässer Kt. AG Forschungsprojekt Einfluss von Lärmschutzwänden auf die Raumnutzung von Reptilien, VSS, ASTRA, BAFU und SBB Revision Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen der Schweiz: Koordination der Arbeitsgruppe Mittelland Ost, Info Flora Neophytenkartierung Bünz, Abteilung Landschaft und Gewässer Kt. AG Geschäftsleitung Jagd- und Fischereiverwalterkonferenz der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein Fischereiliche Erfolgskontrolle Revitalisierung Sihl, Allmend Brunau, Zürich, Baudepartement Kt. ZH Wildtierkorridor AG1: Wildtierbiologische Untersuchung und Planung von Vernetzungsmassnahmen mit KOCH + PARTNER, Abteilung Landschaft und Gewässer Kt. AG Aktionsplan Borstige Glockenblume (Campanula cervicaria), Abteilung Landschaft und Gewässer Kt. AG Leitung der schweizerischen Arbeitsgruppe Invasive Neozoen, AWEL Kt. ZH & Konferenz der Vorsteher der Umweltschutzämter der Schweiz Betreuung überkommunaler Naturschutzgebiete bei Dielsdorf, Niederhasli, Regensberg und Steinmaur, Fachstelle Naturschutz Kt. ZH Ist-Zustand-Erhebung Fauna UVB Photovoltaikanlage Schweissmatt, Basler & Hofmann Datenbank-Überprüfung der BundesWildtierschutzgebiete & Markierung von Wildruhezonen und Wildschutzgebieten, BAFU Schmetterlingsförderungsprojekt "Waldrand FeusiEgghof", Gust und Lyn Guhl-Stiftung & Verein Schmetterlingsförderung im Kanton Zürich Faunistische Erhebungen bei Kloten-Bassersdorf, Basler & Hofmann Beurteilung Fischökologie, terrestrische Ökologie & Landschaft im Rahmen des Geschiebebewirtschaftungskonzepts Reuss, Basler & Hofmann
8 Christof Elmiger Dr. Conny Thiel-Egenter Dr. Sven Wirthner Dipl. Natw. ETH Projektleiter/Geschäftsführer Dipl. Biologin Projektleiterin/Geschäftsführerin MSc UniBE in Biologie/Zoologie Projektleiter/Wissenschaftlicher Mitarbeiter Yasemin Sieber Dr. Christian Mayer Dr. Urs Landergott MSc UZH in Biologie/Ökologie Wissenschaftliche Mitarbeiterin Dipl. Biologe Projektleiter Dipl. Botaniker Projektleiter Forschung für Naturschutz und Naturnutzung Universitätstrasse Zürich Grafik: illustrat.ch, FORNAT AG Fotos: Herbythyme (springender Fisch Titelseite), Istvan Banyai (springender Lachs), Bernd Haynold (Nelke) Team
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