Strukturiertes Ergebnis der Gruppenarbeit Wie ich meine Mitarbeiter zu unternehmerischem Denken bringe
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- Paul Hausler
- vor 8 Jahren
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1 Müchner UnternehmerKreis IT 12. Roundtable bei Microsoft am Seite 1 von 6
2 Müchner UnternehmerKreis IT 12. Roundtable bei Microsoft am Seite 2 von 6
3 Die folgenden Ausführungen haben Gültigkeit für Unternehmen aller Betriebsgrößen. Das Führen von Mitarbeitern und das Entwickeln der Mitarbeiter ist vor allem aber ein besonders aktuelles Problem in mittelständischen System- und Softwarehäusern. Größere Organisationen sind in der Personalarbeit häufig professioneller und sie setzen meist eine Vielzahl bewährter Instrumente zur Verbesserung der persönlichen Rahmenbedingungen ein. Dieser Beitrag soll daher besonders den Mitmachern im MUK konkrete Vorschläge zur Führung der Mitarbeiter geben. Es ist richtig, daß es bei mittelständischen Unternehmen große Probleme bei der Entwicklung des Nachwuchses gibt, häufig an der Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen fehlt, Schwierigkeiten bei der Motivation der Mitarbeiter existieren, gesamtwirtschaftliche Umstände und Rahmenbedingungen gibt, die nicht immer optimal für die Gewinnung und das Halten von Mitarbeitern sind. Sicherlich ließe sich dieser Katalog mit weiteren Argumenten vervollständigen. Genauso richtig ist aber auch, daß die meisten Personalprobleme zufriedenstellend für alle Beteiligten zu lösen sind, wenn die folgenden Instrumente richtig eingesetzt werden: 1. Gelebtes Vorbild 2. Konstruktiv aufbauender Führungsstil 3. Gutes Betriebsklima 4. Korrektes Agieren bei Verpflichtungen 5. Flexible Arbeitszeiten 6. Mitarbeiter ist Mitunternehmer 7. Gemeinsames Lösen von Problemen 8. Gezielte Entwicklung von Fähigkeiten 9. Aktive Öffentlichkeitsarbeit. Auf den folgenden Seiten werden diese neun Instrumente in Thesenform beschrieben. Die Thesen geben die wesentlichen Inhalte der Instrumente wieder. Danach könnte ein Selbsttest für Mitmacher im MUK erfolgen, er enthält für jedes Instrument zehn Fragen. Damit ist eine Checkliste gegeben, die helfen soll, Stärken und Schwächen im personellen Bereich kennenzulernen. Problembereiche für Mitarbeiterunzufriedenheit 1. Gelebtes Vorbild Erfolgreiche Betriebe werden dadurch charakterisiert, daß sie ihr Handeln an bestimmten, klar definierten Grundwerten und Überzeugungen ausrichten. Herausragende Unternehmen zeichnen sich durch eine gelebte Unternehmenskultur aus. Darunter versteht man das Werte- und Normengefüge eines Unternehmens. Dieses gelebte Vorbild wirkt sowohl nach innen auf die Mitglieder des Betriebes als auch nach außen auf das Unternehmensumfeld. Feststehende Geschäftsgrundsätze sind als Basis der Unternehmensphilosophie anzusehen und müssen den Rahmen für das betriebliche Entscheidungsfeld bilden. Die Ziele der Unternehmung sind aus diesen Geschäftsgrundsätzen abzuleiten. Als Existenzbedingung ist für die Unternehmung eine angemessene Rentabilität auf lange Sicht erforderlich. Ausschließlich gewinn- und liquiditätsorientierte Geschäftsgrundsätze werden den geänderten gesellschaftspolitischen Wertvorstellungen und Umweltbedingungen jedoch nicht mehr gerecht. 2. Konstruktiv-aufbauender Führungsstil Der Führungsstil einer Unternehmung muß eine soziale Beziehung zu den Mitarbeitern herstellen, ihre Interessen, Bedürfnisse und Motive angemessen berücksichtigen und dies gleichzeitig mit den Unternehmenszielen verknüpfen, d.h. Firmenmitglieder müssen so erfolgreich geführt werden, daß sie schon von sich aus in jene Richtung streben, die erwünscht ist. Müchner UnternehmerKreis IT 12. Roundtable bei Microsoft am Seite 3 von 6
4 Mitarbeiter werden eine Führungskraft nur dann anerkennen und ihr die für ihre Aufgabenstellung notwendige Autorität einräumen, wenn sie den hohen menschlichen Anforderungen ihres Berufes gerecht wird. Eine erhöhte Leistungsbereitschaft und die Identifikation mit dem Unternehmen kann nur dann erreicht werden, wenn eine Führungskraft sich auch mit den Denk- und Verhaltensweisen ihrer Mitarbeiter befaßt. Die Mitarbeiter müssen ihren Kenntnissen und Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden, d.h. die richtige Frau/der richtige Mann am richtigen Ort. Ein konstruktiv-aufbauender Führungsstil bedeutet demzufolge: Delegieren, d.h. Aufgaben, Befugnisse, Kompetenzen und Verantwortung müssen auf die Mitarbeiter übertragen werden. Zusammenarbeit, d.h. Kooperation und Teamarbeit aller Unternehmensmitglieder sind eine Notwendigkeit für einen leistungsfähigen Betrieb. Information, d.h. das Wissen um die Unternehmensziele und alle notwendigen Informationen sind eine Grundvoraussetzung für eine Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter. Kommunikation, d.h. eine Führungskraft muß den Mitarbeitern offene Gespräche ermöglichen und aus dieser Gesprächsbereitschaft auch versuchen, alles Wissenswerte über das augenblickliche Betriebsklima zu erfahren. Anerkennung, d.h. die Leistung aller Mitarbeiter muß von der Führungskraft anerkannt werden (verweigerte Anerkennung ist wie verweigerter Lohn); Kritik darf immer nur die Sache, niemals die Person betreffen. Lernbereitschaft, d.h. der technische Wandel und neue Entwicklungen auf allen Gebieten erfordern Veränderungen im Arbeitsleben; deshalb muß eine Führungskraft und alle Mitarbeiter ein Leben lang lernbereit sein. 3. Gutes Betriebsklima Die Herstellung guter zwischenmenschlicher Beziehungen gehört zu den Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Sorgen Sie als Führungskräfte (FK)-Team dafür, daß ein gutes und konstruktives Verhältnis unter Ihren Mitarbeitern herrscht. Behandeln Sie alle Arbeitskräfte gleichwertig und lassen Sie keine Präferenzen zu. Versuchen Sie im Konfliktfall stets ausgleichend zu wirken und versetzen Sie sich bei der Konfliktlösung in die Lage der Betroffenen. Ein gutes Betriebsklima ist die Voraussetzung für eine hohe Leistungsfähigkeit aller Arbeitskräfte. Legen Sie großen Wert auf Teamwork und delegieren Sie neben der Aufgabenstellung auch Kompetenz und Verantwortung. Fördern, belohnen und erkennen Sie Personen in Ihrem Umfeld an, dann geben Sie den positiven menschlichen Eigenschaften wie Leistungsfähigkeit, Innovationskraft und Kreativität einen hohen Stellenwert, was sich auf den Unternehmenserfolg auswirkt. Das Bedürfnis der Arbeitnehmer, - einer Organisation anzugehören, auf die man stolz sein kann, - all das im Beruf zu verwirklichen, wozu man auch fähig ist, - selbständig und verantwortungsbewußt zu arbeiten, - in einem Partnerschaftsverhältnis zur Firmenleitung zu stehen und - Spitzenleistungen zu erbringen, die Anerkennung finden sollte von dem FK-Team respektiert werden, denn dies trägt zu einem guten Betriebsklima wesentlich bei. 4. Korrektes Agieren bei Verpflichtungen Einhalten der Arbeitszeit, d.h. die Arbeitszeiten der Arbeitnehmer sollen nicht ständig aus geschäftlichen Anlässen bzw. gewinnorientierten Beweggründen verlängert/überzogen werden. Müchner UnternehmerKreis IT 12. Roundtable bei Microsoft am Seite 4 von 6
5 Zahlung der Vergütungen, d.h. die Mitarbeiter müssen eine leistungsgerechte Bezahlung ihrer Tätigkeit erhalten - Prämiensysteme, Leistungszulagen, Aufstiegsmöglichkeiten und andere Erfolgsindikatoren sind dabei in Anspruch zu nehmen. Freistellung für den Unterricht, d.h. den Untergebenen muß der Besuch von Weiterbildungsmaßnahmen jederzeit ermöglicht werden. Überwachung des Ausbildungsnachweises, d.h. die Geschäftsleitung muß sicherstellen, daß die intern und extern angebotenen Bildungsmöglichkeiten ausgenutzt und vor allem die staatlich vorgeschriebenen Ausbildungsvorschriften eingehalten werden. Erfolgreich abgeschlossene Bildungsmaßnahmen sollten Berücksichtigung bei der Beförderung bzw. bei der Karriereplanung des Betroffenen finden. 5. Flexible Arbeitszeiten Die Möglichkeit zur individuellen Arbeitszeitgestaltung ist ein effizientes Instrument zur persönlichen Bedürfnisbefriedigung. Flexible Arbeitszeiten vermitteln den Arbeitnehmern das Gefühl, über ihre Zeit eigenständig entscheiden und mitbestimmen zu können und nicht den wesentlichsten Teil ihres Lebens Zwängen unterworfen zu sein. Bei allen Arbeitszeitmodellen ist darauf zu achten, daß zu den Hauptgeschäfts-/arbeitszeiten eine optimale Anzahl von Arbeitskräften anwesend ist. 6. Mitarbeiter ist Mitunternehmer Die Geschäftsleitung sollte immer bestrebt sein, ihre Mitarbeiter für Belange des Betriebes stärker zu interessieren. Unternehmerisches Denken von seiten der Arbeitskräfte sollte z.b. durch - beschränkte Betriebsbeteiligungen, - ein spezielles Anreizsystem, - sonstige Vergünstigungen gefördert werden. Mitarbeiter, welche sich aufgrund einer persönlichen Beteiligung am Unternehmen stärker beteiligen und sich mit diesem identifizieren, weisen eine wesentlich höhere Leistungsfähigkeit auf als Mitarbeiter, welche in keiner Form am Betrieb beteiligt sind. Machen Sie deshalb Betroffene zu Beteiligten! Erfolgreiche, zukunftsorientierte Firmen ermöglichen ihren Arbeitskräften Subunternehmertum und Verantwortlichkeit bis zur niedrigsten Ebene. Eine Firma ist immer nur so erfolgreich, wie es die Menschen, die in ihr beschäftigt sind, zulassen. 7. Gemeinsames Lösen von Problemen Aus der Sicht der Betroffenen werden oft andere Problemlösungen gefordert als aus jener der Geschäftsleitung. Problemstellungen, die sich auf allen Ebenen eines Betriebes ergeben, sollen deshalb mit den Betroffenen zusammen gelöst werden. Nur die von einem anstehenden Problem betroffenen Mitarbeiter sind kompetent und in der Lage, effektiv an Problemlösungen mitzuarbeiten. Geeignete Problemlösungstechniken sind z.b. - Qualitätszirkel, - Brainstorming, - Kartenabfrage, - Metaplan. Diese sollten bei der Lösung von anstehenden - auch abteilungsübergreifenden - Problemen angewandt werden. Müchner UnternehmerKreis IT 12. Roundtable bei Microsoft am Seite 5 von 6
6 8. Gezielte Entwicklung der Fähigkeiten Nur gut ausgebildete Arbeitskräfte werden künftig in der Lage sein, den enormen betrieblichen Anforderungen gerecht zu werden. IT Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter entsprechend den Anforderungen ihres Arbeitsplatzes qualifizieren. Ein hoher Qualifikationsstand der Mitarbeiter ist ein Wettbewerbsfaktor gegenüber der Konkurrenz. Eine wichtige Voraussetzung für Unternehmenserfolg ist, kompetente Mitarbeiter an allen wichtigen Positionen einzusetzen. Dazu ist es notwendig, die Fähigkeiten der Betroffenen gezielt weiterzuentwickeln. Innerbetriebliche Qualifikationsmöglichkeiten sind - Job Rotation (Arbeitskräfte tauschen gleichwertige/gleichrangige Aufgabenstellungen nach bestimmten Zeiten untereinander aus, um mehr als einen Job zu beherrschen). - Job Enlargement (Aufgabenvergrößerung in horizontaler Dimension). - Job Enrichment (Aufgabenanreicherung in vertikaler Dimension). Arbeitskräfte, die eine berufliche Perspektive in einem Betrieb aufgezeigt bekommen und Spaß an ihrer Aufgae haben, werden die Firma seltener verlassen und eine höhere Leistung erbringen, um ihr Berufsziel zu erreichen. Sehen Sie Weiterbildung als eine erstrebenswerte und positive Angelegenheit an, eine Belohnung für effizientes Arbeiten und eine Unterstützung der beruflichen Karriereplanung - nicht aber als Nachhilfeunterricht für ineffiziente Mitarbeiter. 9. Aktive Öffentlichkeitsarbeit Jeder Betrieb, der Arbeitskräfte beschäftigt, hat eine soziale Verantwortung gegenüber diesen und dem regionalen Standort. Die Leitziele einer Firma müssen aus dem Bestreben nach ökonomischer Effektivität und dem Erreichen einer sozialen Effizienz bestehen. Ein Unternehmen hat volkswirtschaftliche Bedeutung für das regionale Einzugsgebiet und darf daher nicht losgelöst von seinem Umfeld betrachtet werden. Den Bedürfnissen der Kunden und Mitarbeiter muß eine zentrale Bedeutung eingeräumt werden. Durch Aktivitäten wie z.b. - Tag der offenen Tür, - betriebsspezifische Aufklärungsarbeit, - Imagewerbung, - Beteiligungen an regionalen Ereignissen, - Unterstützen von öffentlichen Maßnahmen etc. soll ein positives Image des betroffenen Betriebes/Gewerbes in der Region geschaffen und erhalten werden. Müchner UnternehmerKreis IT 12. Roundtable bei Microsoft am Seite 6 von 6
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