Ernährung und Klimaschutz: Praktische Umsetzung einer klimagesunden Ernährungsweise

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Samuel Thomas
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1 Dr. Markus H. Keller Diplom-Oecotrophologe Alternative Ernährungsformen Vegetarismus Nachhaltige Ernährung Ernährung und Klimaschutz: Praktische Umsetzung einer klimagesunden Ernährungsweise 3. BÜNDNISGRÜNER Klimakongress 05. Dezember 2009, Dresden

2 Ernährung und Klimaschutz I. Beitrag der Ernährung zur Klimabelastung II. 5 Maßnahmen für klimafreundliches Essen III.Ernährung und Gesundheit IV. Fazit

3 Anteil der Treibhausgas-Emissionen nach Bereichen (BAGSO 2009)

4 Verteilung der Treibhausgas- Emissionen im Bereich Ernährung (von Koerber et al. 2007)

5 Verteilung der Treibhausgas- Emissionen im Bereich Ernährung (von Koerber et al. 2007)

6 Ernährung und Klimaschutz I. Beitrag der Ernährung zur Klimabelastung II. 5 Maßnahmen für klimafreundliches Essen III.Ernährung und Gesundheit IV. Fazit

7 Maßnahmen 1. Mehr pflanzliche, weniger tierische Lebensmittel

8 Tierische vs. pflanzliche Lebensmittel CO 2 -Äquivalente (kg/kg Produkt) Tierische Lebensmittel Pflanzliche Lebensmittel Butter 23,8 Zucker 1,50 Rindfleisch 14,3 Tofu 1,10 Hartkäse 8,5 Speiseöl 1,02 Rohwurst 7,9 Teigwaren 0,91 Sahne 7,6 Mischbrot 0,76 Schweinefleisch 4,2 Obst 0,45 Quark, Frischkäse 1,9 Tomaten 0,33 Eier 1,9 Kartoffeln 0,20 Milch 0,9 Gemüse 0,15 (GEMIS 4.5)

Lebensmittel Butter 23,8 Zucker 1,50 Rindfleisch 14,3 Tofu 1,10 Hartkäse 8,5 Speiseöl 1,02

9 Tierische vs. pflanzliche Lebensmittel CO 2 -Äquivalente (kg/kg Produkt) Tierische Lebensmittel Pflanzliche Lebensmittel Butter 23,8 Zucker 1,50 Rindfleisch 14,3 Tofu 1,10 Hartkäse 8,5 Speiseöl 1,02 Rohwurst 7,9 Teigwaren 0,91 Sahne 7,6 Mischbrot 0,76 Schweinefleisch 4,2 Obst 0,45 Quark, Frischkäse 1,9 Tomaten 0,33 Eier 1,9 Kartoffeln 0,20 Milch 0,9 Gemüse 0,15 (GEMIS 4.5)

10 Tierische Lebensmittel Hohes Treibhauspotential durch Veredelungsverluste (kcal u. Protein Ø 11:1) Produktion der Futterpflanzen (N-Dünger) (Reijnders 2001)

11 Tierische Lebensmittel Hohes Treibhauspotential durch Veredelungsverluste (kcal u. Protein Ø 11:1) Produktion der Futterpflanzen (N-Dünger) Methan-Emissionen durch Wiederkäuer Lagerung von Dung: Lachgas und Methan

12 Tierische Lebensmittel Hohes Treibhauspotential durch Veredelungsverluste (kcal u. Protein Ø 11:1) Produktion der Futterpflanzen (N-Dünger) Methan-Emissionen durch Wiederkäuer Lagerung von Dung: Lachgas und Methan Verarbeitung: Milch und Fleisch

13 Von der Milch zum Milchprodukt 1 kg erfordert Sahne l Milch Hartkäse l Milch Butter l Milch

14 Von der Milch zum Milchprodukt 1 kg erfordert Sahne 7 l Milch Hartkäse 11 l Milch Butter 22 l Milch

15 Anteil der Lebensmittelgruppen am Haushaltsverbrauch 2000 (nach Fritsche und Eberle 2007)

16 Anteil der Lebensmittelgruppen am Haushaltsverbrauch 2000 THG: 27% THG: 59% Summe 86% (nach Fritsche und Eberle 2007)

17 Fleisch- vs. vegetarische Mahlzeit Mahlzeit 140 g Frikadellen, 220 g Kartoffeln (500 kcal) 400 g Mischgemüse, 250 g Kartoffeln, 15 g Öl (400 kcal) CO 2 -Äquivalente (g/mahlzeit) (STMUGV 2007 / GEMIS 4.4)

18 Fleisch- vs. vegetarische Mahlzeit Mahlzeit 140 g Frikadellen, 220 g Kartoffeln (500 kcal) 410 g Gemüsepizza (ca. 700 kcal) 400 g Mischgemüse, 250 g Kartoffeln, 15 g Öl (400 kcal) CO 2 - Äquivalente (g/mahlzeit) (STMUGV 2007 / GEMIS 4.4)

19 Maßnahmen 2. Öko-Lebensmittel sind klimafreundlicher

20 Öko-Logos (Beispiele) Rewe Plus Tengelmann Aldi Süd

21 Kreislaufprinzip in der Öko- Landwirtschaft (aid 2003)

22 Konventionell vs. ökologisch (GEMIS 4.5)

23 Konventionell vs. ökologisch Ökologischer Pflanzenbau flächenbezogen: Energie, THG aber: Erträge geringer ertragsbezogen: Vorteile geringer, dennoch THG meist

24 Konventionell vs. ökologisch Ökologischer Pflanzenbau flächenbezogen: Energie, THG aber: Erträge geringer ertragsbezogen: Vorteile geringer, dennoch THG meist Ökologische Tierhaltung Energie THG: abhängig von Produktionsverfahren Datenlage uneinheitlich Zielkonflikte mit dem Tierschutz

25 Maßnahmen: 3. Regional ist erste Wahl keine Flugtransporte

26 Treibhausgasausstoß durch verschiedene Transportmittel (Lauber und Hoffmann 2001)

27 Treibhausgasausstoß durch verschiedene Transportmittel (Lauber und Hoffmann 2001)

28 Maßnahmen 4. Saisonales Gemüse und Obst aus dem Freiland

29 Gewächshaus vs. Freiland bis zu 30 Mal mehr Treibhausgase! CO 2 -Äquivalente (g/kg Lebensmittel) Beheizter Unterglasanbau Freilandanbau Bohnen Kopfsalat Stangensellerie Gurken Tomaten (Jungbluth 2000)

30 Saisonkalender grün/orange = Freilandanbau in Deutschland, gelb = Importe (aid 2009)

31 Maßnahmen 5. Frische Lebensmittel statt Tiefkühlware

32 Frische vs. verarbeitete Lebensmittel Beispiele: TK-Pommes 29-mal mehr THG als frische Kartoffeln TK-Gemüse 3-mal mehr THG als frisches Gemüse TK-Fleisch 1,2-mal mehr THG als frisches Fleisch

33 Studie Uni Gießen: Vergleich von Ernährungsstilen (Hoffmann 2002)

34 Effektivste CO 2 -Einsparpotentiale Maßnahme Einsparpotential 100% Bio-Lebensmittel - 25% Ernährung fleischreduziert (1-2x Fleisch, 1x Fisch/Woche) - 30% Ernährung vegetarisch (kein Fleisch und Fisch) - 50% (nach Hoffmann 2002)

35 Ernährung und Klimaschutz I. Beitrag der Ernährung zur Klimabelastung II. 5 Maßnahmen für klimafreundliches Essen III.Ernährung und Gesundheit IV. Fazit

36 Gesundheitsfördernde Ernährung Empfehlung DGE 75% pflanzliche LM 25% tierische LM (davon 9% Fleisch, Wurst, Fisch, Ei) max g Fleisch und Wurst pro Woche (derzeit: 1,1 kg) (DGE 2007)

37 Gesundheitswirkungen Verringerter Fleischkonsum bzw. vegetarische Ernährung plus erhöhter Verzehr pflanzlicher Lebensmittel: Übergewicht Diabetes mellitus Typ 2 Hypertonie Atherosklerose / Kardiovaskuläre Erkrankungen Krebs (v.a. Dickdarm) Gicht (Leitzmann und Keller 2009)

38 Ernährung und Klimaschutz I. Beitrag der Ernährung zur Klimabelastung II. 5 Maßnahmen für klimafreundliches Essen III.Ernährung und Gesundheit IV. Fazit

39 Klimagesund essen und einkaufen 1. Mehr pflanzliche, weniger tierische Lebensmittel 2. Öko-Lebensmittel sind klimafreundlicher 3. Regional ist erste Wahl keine Flugtransporte 4. Saisonales Gemüse und Obst aus dem Freiland 5. Frische Lebensmittel statt Tiefkühlware

40 Fazit 1. Eine klimaoptimerte Ernährung kann erheblich zum Klimaschutz beitragen. 2. Die Treibhausgas-Emissionen im Bereich Ernährung lassen sich so um mehr als 50% verringern (bis zu 80% bei konsequenter Durchführung).

41 Fazit 3. Das größte Einsparpotential liegt im verringerten Konsum tierischer Lebensmittel, gefolgt von ökologischer Erzeugung. 4. Eine "klimafreundliche" Ernährung hat zahlreiche positive Zusatzeffekte: - Gesundheit - Tierschutz - Sozialverträglichkeit -Umweltschutz

42 Und das Beste: Wir können sofort anfangen!

43 Vielen Dank! Vortragsunterlagen / Literatur: markus.keller@ernaehrung.uni-giessen.de

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