Bericht über die Lage der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie, 1. Quartal 2010
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- Guido Brauer
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1 Bericht über die Lage der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie, 1. Quartal 2010 MEM-Industrie: Leichter Aufwärtstrend auf tiefem Niveau Die Auftragseingänge in der schweizerischen MEM-Industrie nahmen im ersten Quartal 2010 um 22,6% zu. Angesichts der schwachen Nachfrage im Jahr 2009 blieben die Umsatzzahlen mit -6.0% im 1. Quartal 2010 unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Die Exporte lagen im ersten Quartal 2010 mit +0,3% auf dem Vorjahresniveau. Die Geschäftserwartungen für das Jahr 2010 haben sich weiter verbessert. Die Hoffnungen der Unternehmen ruhen auf einer weiteren Erholung der Nachfrage. Dies würde sich in den Exportzahlen der zweiten Jahreshälfte 2010 bemerkbar machen. JAHRESVERGLEICH 2009* 2008* Auftragseingang Total -25.0% -17.1% davon Inland -17.7% -7.5% davon Ausland -27.0% -19.4% Umsatz Total -20.3% 5.8% davon Inland -16.6% 6.3% davon Ausland -21.2% 5.6% Exporte -20.8% 2.3% QUARTALSZAHLEN 1. Quartal 2010* 1. Quartal 2009* Auftragseingang Total 22.6% -41.8% davon Inland 23.1% -34.5% davon Ausland 21.8% -43.6% Umsatz Total -6.0% -15.1% davon Inland -5.1% -14.1% davon Ausland -6.4% -15.3% Exporte 0.3% -18.8% BESCHÄFTIGUNGSLAGE 1. Q %* 1. Q %* 1. Q %* Kapazitätsauslastung 76.6% 82.8% 91.0% Arbeitslose MEM-Industrie % % % *Veränderung gegenüber Vorjahresperiode Zürich, 21. Mai 2010 Impressum: Swissmem Kirchenweg 4, Postfach 8032 Zürich Tel. +41 (0) Fax +41 (0) Der Swissmem-Lagebericht befindet sich auf unserer Homepage: unter der Rubrik > Information und Politik > Über die Industrie > Lagebericht Swissmem Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie
2 1 Zur Wirtschaftslage Die Weltkonjunktur hat sich im Verlauf der ersten Monate 2010 weiter erholt, auch wenn die Erholung je nach Wirtschaftsraum unterschiedlich ausgefallen ist. In den Schwellenländern war die Expansion am kräftigsten, während in den Industrienationen die Erholung eher bescheiden ausfiel. Aufgrund der Verlangsamung des Lagerabbaus und des zunehmenden Privatkonsums war das Wachstum im 4. Quartal 2009 in den USA besonders kräftig. In Zukunft dürfte sich jedoch die hohe Arbeitslosigkeit negativ auf das Verhalten der Konsumenten auswirken. Verglichen mit dem Vorquartal, hat sich das Wachstum im 4. Quartal 2009 in der EU verlangsamt. Während die Nachfrage aus dem Ausland zugenommen hat, gab die Inlandnachfrage leicht nach. Der private Konsum stagnierte und die Investitionstätigkeit der Unternehmen blieb schwach angesichts der noch immer tiefen Kapazitätsauslastung. In Japan hat sich die konjunkturelle Erholung im 4. Quartal 2009 fortgesetzt. Die Impulse kamen vorwiegend vom Privatkonsum und den Exporten, welche aber noch deutlich unter dem Niveau vor der Rezession lagen. In der Schweiz hat sich die gesamtwirtschaftliche Erholung im 1. Quartal 2010 verstärkt. Sie beruht auf dem belebten Export und auf der anhaltend robusten Inlandsnachfrage. Angesichts der starken Erholung zu Jahresbeginn hat die Expertengruppe des Bundes Mitte März 2010 ihre Prognose für das BIP- Wachstum 2010 von +0,7% auf +1,4% angehoben. 2 Die Lage der MEM-Industrie Nach dem konjunkturellen Tiefpunkt in der ersten Jahreshälfte 2009 hat sich die wirtschaftliche Erholung im 1. Quartal 2010 fortgesetzt. Die Nachfrage nach MEM-Produkten hat weiter zugenommen. Das Auftragsniveau ist jedoch trotz zweistelliger Wachstumsraten noch immer auf tiefem Niveau. Angesichts der anziehenden Nachfrage rechnen wir mit einer Zunahme der Exporte im Laufe des Jahres Auftragseingänge 45% 35% % % 100 5% 80-5% 60-15% -25% 40 Veränderung in % Index Auftragseingang Total -35% 20-45% Das 1. Quartal 2010 zeigt im Vergleich mit dem 1. Quartal 2009 eine Zunahme der Auftragseingänge von 22,6%. Die Auftragseingänge sowohl aus dem Ausland (+21,8%) als auch aus dem Inland (+23,1%) liegen über dem Vorjahresergebnis. Dieses positive Ergebnis wurde vor allem aufgrund eines Basis-Effektes erreicht (Q1 2009: -41,8%). Seite 2
3 2.2 Umsätze Im ersten Quartal 2010 nahmen die Umsätze der MEM-Firmen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,0% ab. Nachdem die Auftragseingänge seit zwei Jahren rückläufig sind, kam diese negative Entwicklung nicht überraschend. Sowohl der Auslandumsatz (-6,4%) als auch der Inlandumsatz (-5,1%) gingen zurück. Angesichts des wieder ansteigenden Auftragseinganges im Q dürfte die Talsohle beim Umsatz erreicht sein. 2.3 Aussenhandel Bedingt durch die steigenden Auslandsaufträge im 4. Quartal 2009 haben sich die Exporte der MEM- Industrie etwas erholt. In den europäischen Märkten (EU + EFTA) wohin fast zwei Drittel der Waren geliefert werden gingen die Verkäufe um 0,7% zurück. Deutschland ist mit 27% der weltweiten Exporte der grösste Exportmarkt der schweizerischen MEM-Industrie. Im ersten Quartal 2010 wurde in diesem Absatzmarkt ein knappes Verkaufsplus (+1,3%) erzielt. Ebenfalls positiv war die Exportentwicklung in die Niederlande (+0,9%) und nach Frankreich (+11,4%). Negativ hingegen waren die Verkäufe nach Italien (-7,1%) und Grossbritannien (-11,5%). In Asien, mit einem Exportanteil von 17,3% die zweitwichtigste Absatzregion für die schweizerische MEM- Industrie, nahmen die Verkäufe um 5% zu. Die Exporte in den drei Hauptabsatzmärkten China (+5,6%), Japan (+4,9%) und Indien (+4,1%) weisen alle positive Wachstumsraten auf. Die Exporte der MEM-Industrie in die USA, mit einem Exportanteil von 9,1% der drittwichtigste Absatzmarkt, verfehlten mit -1,7% das Vorjahresergebnis. Betrachtet man die Ausfuhren der einzelnen Subbranchen der MEM-Industrie im Vorjahresvergleich, so zeigen sich erhebliche Unterschiede. Während die Sparte Elektrotechnik und Elektronik (+4,6%) und Metalle und Metallwaren (+14,5%) höher liegen als im 1. Quartal 2009, sanken diejenigen des Maschinenbaus um 5,9%, jene der Präzisionsinstrumente um 1,6% und die des Fahrzeugbaus um 5,6%. 2.4 Beschäftigungslage Die MEM-Industrie beschäftigte Ende '886 Personen (Zahlen für das 1. Q sind Ende Mai verfügbar). Dies entspricht im Vergleich zu Ende 2008 einer Abnahme um 5,9%. Ende April 2009 lag die Arbeitslosenquote in der Schweiz bei 4,0%. Für die MEM-Industrie meldete das SECO im ersten Quartal '824 Personen, die ganz oder teilweise arbeitslos waren. Die Arbeitslosen der MEM-Industrie machen einen Anteil von 7,7% an der Gesamtarbeitslosenzahl in der Schweiz aus. Die geringeren Umsätze der vergangenen Monate führte zu einem weiteren Rückgang der Kapazitätsauslastung. Im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres liegt sie nunmehr auf 76,6%. Das sind 6,2 Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor. Seite 3
4 3 Beurteilung und Aussichten Die schweizerische Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie hat den konjunkturellen Tiefpunkt des letzten Jahres überwunden, das Auftragsniveau ist aber trotz zweistelliger Zuwachsrate (+22,6%) immer noch auf bescheidenem Niveau. Die anziehende Nachfrage lässt aber eine Zunahme der Exporte im Laufe des Jahres erwarten. Beim Auftragseingang aus dem Ausland für die nächsten 12 Monate (Exportausblick) erwarten immerhin 55,9% eine bessere und 36,0% eine gleiche Entwicklung. Vor 3 Monaten lagen diese Werte bei 52,2% für «besser» respektive 35,5% für «gleich», so dass die damalige positive Einschätzung bestätigt worden ist. Die Lage bleibt 2010 aber weiterhin angespannt. Die aktuelle Aufwertung des CHF gegenüber dem Euro (Ende 2009: 1.51, Mitte Mai 1.40) kommt für die exportorientierte Schweizer MEM-Industrie in einem sehr ungünstigen Moment. Mit der weltweiten Rezession sind die Märkte für Industriegüter substanziell geschrumpft, deren Bewältigung alleine schon eine Herausforderung darstellt. In einem solchen Umfeld führt eine Aufwertung der eigenen Währung zu einer zusätzlichen Hürde für die heimische Exportindustrie gegenüber der ausländischen Konkurrenz. Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit leidet und es besteht die reale Gefahr, dass Marktanteile verloren gehen. Seite 4
5 Wechselkursindex (Monatsmittel), real JPY USD Total EUR Quelle: KOF Total (Basis Januar 1999=100): Exportgewichtetes Mittel gegenüber 24 wichtigen Handelspartnern Ein sinkender Index widerspiegelt eine reale Abwertung des Schweizer Frankens KOF-Indikator Geschäftsgang Investitionsgüterindustrie Quelle: KOF Der Indikator «Geschäftsgang» setzt sich aus den Ergebnissen der folgenden Bereiche zusammen: Bestellungseingang insgesamt und Produktion gegenüber dem Vorjahresmonat sowie Beurteilung des Auftragsbestandes. Seite 5
6 TABELLE 1: AUFTRAGSEINGANG IN 290 SWISSMEM-FIRMEN Quartal Total %* Anteil Ausland in % Ausland %* Inland %* 1. Q Q Q Q Q TABELLE 2: UMSATZ IN 290 SWISSMEM-FIRMEN Quartal Total %* Ausland %* Inland %* 1. Q Q Q Q Q TABELLE 3: EXPORTE Produkte der MEM-Ind. 1. Quartal Quartal Quartal 2010 %-Änderung *nach ausgewählten Wirtschaftsräumen Mio CHF Anteil in % Mio CHF Anteil in % Mio CHF Anteil in % Zu Vorjahr* EU + EFTA 13' ' ' Asien 2' ' ' Nordamerika 1' ' ' Lateinamerika Afrika Ozeanien * Prozentuale Veränderungsrate gegenüber der entsprechenden Periode des Vorjahres Seite 6
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