DIE LEISTUNGEN DER BESCHÄFTIGTEN AUS DEM BEZIRK FREISTADT. Stand: Oktober ooe.arbeiterkammer.at

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1 DIE LEISTUNGEN DER BESCHÄFTIGTEN AUS DEM BEZIRK FREISTADT Stand: Oktober 2018 ooe.arbeiterkammer.at

2 Dr. Josef Moser, MBA AK-DIREKTOR Dr. Johann Kalliauer AK-PRÄSIDENT DIE LEISTUNGEN DER BESCHÄFTIGTEN AUS DEM BEZIRK FREISTADT Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Bezirk Freistadt erbringen enorme Leistungen ob sie in der Reinigung, am Bau, in der Produktion, im Büro oder in der Forschung tätig sind. Ohne sie stünde alles still. Ohne sie gäbe es keine Wertschöpfung. Das zeigt die von der Arbeiterkammer Oberösterreich erstellte Leistungsbilanz der Beschäftigten aus dem Bezirk Freistadt. Für uns ist klar: Ihre Arbeit ist mehr wert! Für ihre Leistungen verdienen sich die Beschäftigten mehr Gegenleistungen! Dr. Josef Moser, MBA AK-Direktor Dr. Johann Kalliauer AK-Präsident HIGHLIGHTS AUS DEM BEZIRK FREISTADT Produktivität pro Arbeitskraft/Jahr Überschuss der Produktivität pro Arbeitskraft/Jahr Pendlerquote (über 40 km/tag) Euro Euro 57,1 Prozent bezahlte Lohnsteuer Sozialversicherungsbeiträge 140,4 Millionen Euro 164,4 Millionen Euro Medianeinkommen der Männer 2351 Euro brutto der Frauen 1310 Euro brutto 2

3 VIEL BEWEGUNG AUF DEM FREISTÄDTER ARBEITSMARKT Im Bezirk Freistadt waren im Jahresdurchschnitt 2017 rund Menschen unselbständig beschäftigt ( Männer und Frauen). Im Vergleich zum Jahr zuvor ist die Beschäftigung um 1,0 Prozent gestiegen, seit dem Jahr 2008 um 6,4 Prozent. Die Erwerbsquote liegt bei 75,2 Prozent. 35 Prozent der Beschäftigten haben einen Teilzeitjob das ist die höchste Quote aller oberösterreichischen Bezirke. Bei den in Freistadt wohnenden Arbeitnehmerinnen sind es mehr als 60 Prozent, bei den Männern 14,5 Prozent. 21,4 Prozent arbeiten in der Sachgütererzeugung und 63 Prozent im Dienstleistungsbereich. In keinem anderen Bezirk ist der Anteil der Beschäftigten im Produktionssektor so gering. Die übrigen 15,6 Prozent sind in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. Während ein knappes Drittel der Männer in der Sachgüterproduktion arbeitet, sind fast drei Viertel der Frauen im Dienstleistungssektor tätig. Wichtigste Branche im Bezirk Freistadt ist die Land- und Forstwirtschaft mit 3584 Beschäftigten. In keinem anderen Bezirk spielt der primäre Sektor eine derart große Rolle. Auf den Handel entfallen 3181 Arbeitsplätze (13,8 Prozent aller Beschäftigten). Rang 3 belegt die Herstellung von Waren mit 2616 Beschäftigten (11,4 Prozent). Auf diese drei Branchen entfällt somit vier von zehn Arbeitsplätzen im Bezirk Freistadt. ARBEITSLOSE BEMÜHEN SICH, WIEDER EINEN JOB ZU FINDEN 1581 Personen waren im vergangenen Jahr arbeitslos, in Schulung oder auf der Suche nach einer Lehrstelle um 0,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosigkeit beträgt 4,2 Prozent, der Stellenandrang liegt bei 3,1 Arbeitslosen pro freier Stelle. Wie sehr sich die Arbeitslosen aus dem Bezirk Freistadt bemühen, möglichst rasch einen Job zu finden, zeigt sich daran, dass zwei Drittel aller Arbeitsuchenden innerhalb von drei Monaten eine neue Beschäftigung finden. Durchschnittlich beträgt die Dauer der Arbeitslosigkeit 100 Tage. 3

4 VIELE FREISTÄDTER NEHMEN WEITE ARBEITSWEGE AUF SICH Im Heimatort finden nur 18,4 Prozent der unselbständig Beschäftigten einen Arbeitsplatz. Somit müssen mehr als 80 Prozent der Arbeitnehmer/-innen aus dem Bezirk Freistadt aus ihrer Heimatgemeinde auspendeln. Der Anteil der Bezirksauspendler/-innen liegt bei 57,8 Prozent. Viele Pendler/-innen haben es mit großen Entfernungen zu tun. Mehr als 57 Prozent der Beschäftigten aus dem Bezirk pendeln jeden Tag mehr als 40 Kilometer und rund 15 Prozent fahren sogar mehr als 100 Kilometer zu ihrem Arbeitsplatz. Für sie kostet die berufliche Mobilität viel Zeit und Geld. DIE HÄLFTE DER BESCHÄFTIGTEN PENDELT TÄGLICH MEHR ALS 20 KILOMETER AK Grafik mehr als 200 Kilometer mehr als 100 Kilometer mehr als 40 Kilometer mehr als 20 Kilometer 4

5 DIE FREISTÄDTER BESCHÄFTIGTEN SIND ÜBERAUS PRODUKTIV Was die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Bezirk Freistadt vollbringen, kann sich sehen lassen. Betrachtet man die Produktivität von fast 1500 Mitarbeitern/ -innen in zwölf ausgewählten Unternehmen mit jeweils mehr als 49 Beschäftigten, so zeigt sich ein beeindruckendes Bild: Die Pro-Kopf-Wertschöpfung (also jener Betrag, der pro Kopf erwirtschaftet wird) lag im Jahr 2016 bei mehr als Euro. Zieht man davon die durchschnittlichen Personalkosten ab, bleiben diesen Unternehmen jährlich immer noch mehr als Euro pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter. UND INNOVATIV Innovation entsteht an vielen Orten in vielen Köpfen. Sei es direkt bei der Arbeit, wo viele Beschäftigte mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen aus dem täglichen Arbeitsprozess neue Ideen entwickeln, sei es im Hochschulsektor oder in den Forschungsabteilungen der Betriebe. Aus dem Bezirk Freistadt sind im vergangenen Jahr sieben Erfindungsanmeldungen erfolgt. UNTERNEHMEN PROFITIEREN VON DEN PRODUKTIVEN BESCHÄFTIGTEN Wertschöpfung pro Kopf: Überschuss pro Kopf: AK Grafik 5

6 EINKOMMEN IM BEZIRK FREISTADT Für ihre herausragenden Leistungen bekommen die Beschäftigten viel zu wenig an Gegenleistung. Die Arbeiter/-innen und Angestellten im Bezirk Freistadt erhalten mittlere Bruttoeinkommen von 1870 Euro monatlich um rund 400 Euro weniger als im Oberösterreich-Median. Im Bezirksvergleich nimmt Freistadt den letzten Platz ein. Am besten steigen noch die männlichen Angestellten mit 3045 Euro aus. Arbeiterinnen kommen auf 1146 Euro. MONATLICHE BRUTTOEINKOMMEN (MEDIAN) 2017 IM BEZIRK FREISTADT Gesamt 1870 Frauen 1310 Männer 2351 Arbeiter/-innen 1857 Frauen 1146 Männer 2206 Angestellte 1908 Frauen 1499 Männer 3045 AK Grafik DIE FREISTÄDTER BESCHÄFTIGTEN ZAHLEN FAST 305 MILLIONEN EURO LOHNSTEUER UND ABGABEN Die rund im Bezirk Freistadt wohnenden Beschäftigten (einschließlich der öffentlich Bediensteten und Beamten/-innen) haben im Jahr 2015 insgesamt rund eine Milliarde Euro brutto verdient. Von ihren Arbeitseinkommen zahlten die Freistädter Beschäftigten in Summe mehr als 140 Millionen Euro an Lohnsteuer und weitere etwa 164 Millionen Euro an Sozialversicherungsbeiträgen. Insgesamt wurden somit fast 305 Millionen Euro an Lohnsteuer und Abgaben bezahlt. 6

7 DIE BESCHÄFTIGTEN VERDIENEN MEHR! Anstatt des 12-Stunden-Tages brauchen wir eine generelle Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich und eine gerechtere Verteilung der Arbeitszeit auf alle Beschäftigten das gilt insbesondere auch für Arbeitslose. Für nicht bezahlte Überstunden soll es einen 100-prozentigen Strafzuschlag geben. Pendler/-innen lassen nicht nur viel Zeit auf der Strecke, sondern auch viel Geld. Darum ist es höchste Zeit, die Pendlerentschädigung auf neue Beine zu stellen: Anstatt der ungerechten Pendlerpauschale, die Personen mit hohem Einkommen bevorzugt, brauchen wir eine kilometerabhängige Direktzahlung an die Pendlerinnen und Pendler. Finger weg vom Sozialstaat! Denn es ist nicht zu akzeptieren, dass die Absicherung bei Krankheit, Arbeitslosigkeit oder in der Pension ständig in Zweifel gezogen wird. Immerhin zahlen sich die Arbeitnehmer/-innen ihre soziale Absicherung zum überwiegenden Teil selber. Die Multis und die Reichen sollen endlich genauso viel Steuern zahlen wie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Steuerreform 2016 war ein erster Schritt zu mehr Gerechtigkeit weitere müssen folgen, wie etwa die Millionärssteuer und eine Wertschöpfungsabgabe. Die hohe Produktivität der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer muss ihnen durch kräftige Lohn- und Gehaltserhöhungen selbst wesentlich stärker zugutekommen. Das hebt auch die Kaufkraft und kurbelt die Konjunktur an. 7

8 DIE ARBEITERKAMMER IN LINZ UND DEN BEZIRKEN Beratung, Vertretung und Einsatz für Ihre Interessen AK Oberösterreich, Volksgartenstraße 40, 4020 Linz, Tel: +43 (0) AK Braunau, Salzburgerstraße 29, 5280 Braunau, Tel: +43 (0) AK Eferding, Unterer Graben 5, 4070 Eferding, Tel: +43 (0) AK Freistadt, Zemannstraße 14, 4240 Freistadt, Tel: +43 (0) AK Gmunden, Herakhstraße 15b, 4810 Gmunden, Tel: +43 (0) AK Grieskirchen, Manglburg 22, 4710 Grieskirchen, Tel: +43 (0) AK Kirchdorf, Sengsschmiedstraße 6, 4560 Kirchdorf, Tel: +43 (0) AK Linz-Land, Kremstalstraße 6, 4050 Traun, Tel: +43 (0) AK Perg, Hinterbachweg 3, 4320 Perg, Tel: +43 (0) AK Ried, Roseggerstraße 26, 4910 Ried im Innkreis, Tel: +43 (0) AK Rohrbach, Ehrenreiterweg 17, 4150 Rohrbach, Tel: +43 (0) AK Schärding, Schulstraße 4, 4780 Schärding, Tel: +43 (0) AK Steyr, Redtenbachergasse 1a, 4400 Steyr, Tel: +43 (0) AK Vöcklabruck, Ferdinand-Öttl-Str. 19, 4840 Vöcklabruck, Tel: +43 (0) AK Wels, Roseggerstraße 8, 4600 Wels, Tel: +43 (0) Informationsblatt der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Oberösterreich, Nummer 65/2018, Österreichische Post AG, MZ 02Z M, AK-DVR Medieninhaberin, Herausgeberin und Redaktion: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Oberösterreich, Volksgartenstraße 40, 4020 Linz Offenlegung gemäß 25 Mediengesetz siehe Hersteller: new typeshop, Kopernikusstraße 22, 4020 Linz ooe.arbeiterkammer.at