Donka Dimitrova REDcert GmbH BMELV-Fachtagung 3. November 2010, Berlin
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1 Massenbilanz, Rückverfolgbarkeit und THG-Bilanzierung Donka Dimitrova REDcert GmbH BMELV-Fachtagung 3. November 2010, Berlin
2 Konversionsanlagen sind zertifizierungsbedürftige Schnittstellen auf der Verarbeitungsstufe Man unterscheidet zwischen : Ölmühlen und sonstigen Betrieben, die flüssige oder gasförmige Biomasse für die Endverwendung auf die erforderliche Qualitätsstufe aufbereiten Letzte Schnittstellen = Betriebe in der Herstellungskette, denen keine weitere Verarbeitungsstufe mehr folgt... werden jährlich (im ersten Jahr halbjährlich) durch eine von der BLE anerkannte Zertifizierungsstelle nach den Vorgaben eines anerkannten Zertifizierungssystems (z.b. REDcert) kontrolliert
3 Anforderungen an die (letzte) Schnittstelle 1. Dokumentation (Wareneingang, betriebsinterne Prozesse, Warenausgang) 2. Massenbilanzierung (Sicherstellung der mengenmäßigen bilanziellen Rückverfolgbarkeit) 3. THG-Minderung (Einhaltung des Treibhausgas- Minderungspotentials von zurzeit mind. 35% im Vergleich zu fossilen Brennstoffen)
4 Anforderungen an die Dokumentation (Wareneingang) Lieferdokumente müssen Folgendes enthalten: Namen und Adresse des Lieferanten Zertifikatsnummer der vorgelagerten Schnittstelle Menge und Art der Biomasse Datum des Wareneingangs THG-Emissionen (Standardwert oder THG-Wert aus individueller Berechnung)
5 Anforderungen an die Dokumentation (Warenausgang) Die Warenausgangsdokumentation umfasst: Name und Adresse des Käufers Art und Menge der nachhaltigen flüssigen Biomasse bzw. Biokraftstoffe Datum des Warenausgangs THG-Emissionen kumuliert über alle vorgelagerten Betriebe (Standardwert oder THG-Wert aus individueller Berechnung) Ggf. Ausstellung von Nachhaltigkeitsnachweisen
6 Anforderungen an die Dokumentation (betriebsinterne Prozesse) Die Schnittstelle erfasst und dokumentiert: Art des betriebsinternen Prozesses (z.b. Pressung, Raffination etc) Menge nachhaltiger Biomasse, die in den Prozess eingegangen ist Menge nachhaltiger Biomasse, die aus dem Prozess ausgegangen ist Prozess- und anlagenspezifische Konversionsraten Umwandlungsfaktoren, Verluste, Hilfsstoffe, Nebenprodukte THG-Emissionen ggf. Allokation der THG-Emissionen Saldierung der THG Werte
7 Massenbilanzierung Handhabung der Biomasse physische Vermischung innerhalb eines Betriebes möglich (keine räumliche Trennung erforderlich), betriebsübergreifend jedoch nicht erlaubt feste Bilanzierungszeiträume - täglich - monatlich - quartalsweise Maßgeblich für die Bilanzierung ist der physische Warenfluss (Zu- und Abgang) Die Bilanzsumme darf nicht negativ sein!! Eignung vorhandener Warenwirtschafts- und Buchungssysteme prüfen, ggf. Sub-Systeme aufbauen
8 Möglichkeiten zur Berechnung der kumulierten THG-Emissionen Grundsätzlich hat jede Schnittstelle folgende Möglichkeiten, die bis zum eigenen Betrieb kumulierten THG-Emissionen zu berechnen: Unter Verwendung von Teilstandardwerten (NachV Anlage 2 Nr.1a bis c) Anhand eigener Berechnungen d.h. anhand tatsächlicher Werte und auf Grund genau gemessener Daten Unter Verwendung von Teilstandardwerten (NachV Anlage 2 Nr.1a bis c) und eigenen Berechnungen Im Falle der letzten Schnittstelle unter Verwendung von Gesamtstandardwerten aus Anlage 2 Nr.1 d der NachV) Gesamtemission E = e ec +e l +e p +e td +e u -e sca -e ccs -e ccr -e ee
9 Verwendung von Standardwerten Die Nachhaltigkeits-VO enthalten (Teil-)Standardwerte => diese ermöglichen eine Verringerung des Verwaltungsaufwandes für die Betriebe entlang der Herstellungs- und Lieferkette Standardwerte sind konservativ festgelegt wiss. Daten => Berechnung eines typischen Werts für den jeweiligen Herstellungsweg + Umrechnungsfaktor (+40% bei der Verarbeitung) - somit ist es unwahrscheinlich, dass Standardwerte besser als die tatsächlichen Werte sind. Anpassung/Ergänzung alle 2 Jahre geplant - erstmals im Jahr 2010 Standardwerte für Gerste, Roggen, Triticale fehlen derzeit => individuelle Berechnung erforderlich
10 Verwendung von individuellen Werten Übernahme des CO 2 -Equivalenzwertes vom Lieferanten Einbeziehung der Verarbeitung im eigenen Betrieb Energieverbrauch für Trocknung Elektrische Anlagen Ggf. Dampferzeugung Einsparung durch Einsatz regenerativer Energien im eigenen Betrieb Einbeziehung des Transportes Allokation: die anfallenden THG-Emissionen werden auf das Hauptprodukt und etwaige Nebenprodukte (außer Abfall) nach dem Energiegehalt (untere Heizwerte) aufgeteilt. Dazu müssen die Massenströme bekannt sein, die Heizwerte können einer Literaturquelle entnommen werden. Ausweis des individuellen Wertes auf Lieferpapieren oder im Nachhaltigkeitsnachweis
11 Individuelle Berechnung z.b. Ölmühle - erforderliche Daten Rohstoffe: Input Rapssaat (kg) Energieeinsatz: Stromverbrauch (kwh) Brennstoffverbrauch (kg/mj) Biomassenkonversion (Rapsölproduktion) Ertrag Rapsöl (kg) Ertrag Presskuchen (kg) Resultierende Emissionen (g CO 2 -eq./mj) Allokation auf Rapsöl und Presskuchen Schnittstellen (z.b. Ölmühlen) müssen folgende Daten erheben: - Menge der jährlich verarbeiteten Rapssaat (kg) - Menge des jährlich erzeugten Rohöls (kg) - Menge des jährlich erzeugten Presskuchens (kg) - Jährlich extern zugezogener Gesamtstromverbrauch (kwh) - Brennstoffverbrauch jährlicher Gesamtverbrauch an Brennstoff zur Wärmeerzeugung z.b. Heizöl, Gas, Kohle Literaturdaten: THG- Emission Strom & THG- Emission Brennstoffe (Heizöl, Gas, Kohle)
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