Mehr Wirkung mit weniger Ressourcen? Natürlich geht das!

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1 Mehr Wirkung mit weniger Ressourcen? Natürlich geht das! Wer wird hier umdenken müssen? Symposium 2010 des Dachverbands berufliche Integration Wien, 3. November 2010 Dr. Christian Horak Geschäftsführer und Partner

2 Sinnvolles bewirken aber wie? 7 Überlegungen (1) 1. Sinnvolles bewirken setzt voraus, dass man klar weiß, was man will. 2

3 Die Führungspyramide strategische Führung normative Führung MISSION ZUKUNFTSBILD STRATEGIE Was ist der Auftrag der Organisation? Für wen sind wir da? Wo will die Organisation in 3-5 Jahren stehen? Was sind die Schritte der Organisation auf dem Weg zur Vision? operative Führung JAHRESPLANUNG / OPERATION Was ist der Plan der Organisation im kommenden Jahr? 3

4 Fragen des NPO-Managements Was ist unsere Mission? Der Sinn und Zweck der Organisation wird durch das Mission Statement ausgedrückt. Fragen Wofür sind wir denn da? Was ist der Sinn und Zweck unserer Existenz? Was möchten wir eigentlich erreichen? Welche Ergebnisse, Wirkungen sollen erzielt werden? Durch die Frage nach der Mission sollen die Tätigkeiten auf das Wesentliche eingeschränkt werden. (Konzentration) 4

5 Fragen des NPO-Managements Was ist unsere Mission? Drei wesentliche Fragen müssen in Bezug auf erfolgreiche Mission Statements beantwortet werden: Fragen Spiegeln wir die Bedürfnisse der Gesellschaft wider? Wo besteht ein wirklicher Bedarf? CHANCEN Was machen wir besonders gut? Was sollen wir nicht machen? Woran glauben wir wirklich? KOMPETENZEN, FÄHIGKEITEN (Stärken der Stärken, Vernachlässigung der Schwächen) COMMITMENT, ENGAGEMENT (Die Gesamtorganisation und jeder, der damit verbunden ist, muss die Mission kennen, verstehen und leben.) 5

6 Fragen des NPO-Managements Wer ist unser Kunde? Die Frage nach dem primären Kunden sollte ebenfalls durch das Mission Statement beantwortet werden. Fragen Gibt es nur einen oder mehrere Kunden einer NPO? Wer ist unser primärer Kunde? Auf wen müssen wir uns konzentrieren? Kunden sind in NPO weiter zu sehen als in Unternehmen. Alle Anspruchsgruppen können bei weiter Auslegung als Kunden gesehen werden. Primäre Kunden sind die Personen oder Gruppen, bei denen wir konkret etwas bewirken wollen. (P.F. Drucker) 6

7 Fragen des NPO-Managements Worauf legt unser Kunde wert? Man muss sich in Kunden hinein versetzen können. Fragen Kennen wir die Bedürfnisse der Kunden? Wissen wir immer, was für die Kunden gut ist? Bieten wir eigentlich das an, was unsere Kunden benötigen? Wie weit sind wir tatsächlich kundenorientiert?" 7

8 Sinnvolles bewirken aber wie? 7 Überlegungen (1) 1. Sinnvolles bewirken setzt voraus, dass man klar weiß, was man will. 2. Wirkungen kann man planen, aber überschätzen Sie nicht Ihre Wirkungsreichweiten! 3. Sinnvolle Wirkungen optimieren heißt oft, auch andere mitwirken zu lassen! 4. Wer Wirkungen nicht feststellen kann oder will, beginnt bereits, das organisatorische Grab zu schaufeln. 5. Wer Wirkungen rein quantitativ messen will, wird nicht weit kommen. 8

9 Wie kann man die Zielerreichung erfassen? Messung Schätzung Reflexion Beobachtung Nicht erfassbar... was ist messbar?... was ist von dem, was nicht messbar ist, schätzbar?... was ist von dem, was nicht schätzbar ist, reflektierbar?... was ist von dem, was nicht reflektierbar ist, beobachtbar?... Weniges, was absolut nicht erfassbar ist! Quelle: Seminar ÖCI, Mangold,

10 Methodische Verfahren der Wirkungsanalyse (1) Methoden Literaturhinweis Praxisbeispiel Sozialökonomische Verfahren der Wirkungsanalyse Kosten-Wirksamkeits-Analyse (Kosten-Effektivitäts-Analyse) Schöffski/ v.d. Schulenburg (2002) Was kostet die Senkung der Säuglingssterblichkeit um 10%? Nutzwert-Analyse (cost-utilityanalysis) Schöffski/ v.d. Schulenburg (2002) Welcher der alternativen Standorte ist für eine Moschee am besten geeignet? QUALY-Konzept Schöffski/ v.d. Schulenburg (2002) Lohnt sich Chemotherapie aus Sicht der qualitätsbereinigten Jahre? Social Return on Invest Berechnung Laskowsky/ Loidl-Keil (2005) Welche sozial-ökonomische Wertschöpfung ist einer Behindertenwerkstatt zuzurechnen? Die Zahlungsbereitschaftsmessung Schöffski/ v.d. Schulenburg (2002) Wie hoch wäre der maximal akzeptierte Preis für perfekte Sauberkeit im Wohnumfeld? 10 Quelle: IGC, 2010

11 Methodische Verfahren der Wirkungsanalyse (2) Methoden Literaturhinweis Praxisbeispiel Servicequalitätsbezogene Wirkungsmessungen Ereignisorientierte Verfahren Die Beschwerdeanalyse Die Critical Incident Technique Die sequentielle Ereignismethode Bruhn/Stauss (2000) Welche Erfahrungen, wann?, wo?, mit wem?, wie bedeutsam?, machen Mieter, wenn sie in ihrer Wohnungsgesellschaft einen Antrag stellen? Merkmalsorientierte Verfahren Das Servqual Modell Die Vignette Methode Das Penalty Reward Verfahren Bruhn/Stauss (2000) Wie zufrieden sind Studenten mit der Studienqualität an ihrer Hochschule? Welche Dimensionen sind für die Qualitätsbeurteilung zentral? Die Frequenz-Relevanz- Analyse Benchmarkingverfahren Datenbankgestütztes, multidimensionales Benchmarking Zdrowomyslaw/Kas ch (2002) Warum wurden mehr Nobelpreise nach Harvard vergeben als nach Hollywood? Fallaggregiertes Benchmarking Tornow (2005) Warum sind finnische Schüler besser in Mathematik? 11 Quelle: IGC, 2010

12 Methodische Verfahren der Wirkungsanalyse (3) Methoden Literaturhinweis Praxisbeispiel Lebensqualitätsmessungen Die nutzentheoretische Lebensqualitätsmessung Rating-Scale-Verfahren Standard Gamble Verfahren Die psychometrische Lebensqualitätsmessung Schöffski/ v.d. Schulenburg (2002) Wie relativ behindert fühlt sich ein blinder Mensch im Vergleich zum medizinischen Behinderungsgrad? Soziologische Verfahren der Ergebnismessung Leistungstests Teilnehmende und nichtteilnehmende Beobachtungsverfahren Schnell/Hill/Esser (2008) Singen Opernabonnenten in der Badewanne emphathischer als die Kontrollgruppe? Akten- und Dokumentenanalyse Qualitative, inhaltsanalytische Textanalyse Psychophysiologische Messungen Soziometrische Messungen Standardisierte Befragung Teilstandardisierte Befragung Gruppendiskussionen Narratives Interview 12 Quelle: IGC, 2010

13 Methods for Assessing Social Performance (1) Quelle: Harvard Business School: The Limits of Nonprofit Impact, Working Paper , 2010, S. 50f 13

14 Methods for Assessing Social Performance (2) Quelle: Harvard Business School: The Limits of Nonprofit Impact, Working Paper , 2010, S. 50f 14

15 Sinnvolles bewirken aber wie? 7 Überlegungen (2) 6. Wirkungen thematisieren ist Chefsache, Wirkungen realisieren betrifft jeden! 7. Mehr Wirkung mit weniger (begrenzten) Ressourcen? -> Natürlich geht das!!! Leistungsseitig: Wirkung steigt nicht automatisch mit erhöhten Leistungen. Verschiedene Leistungs-(Qualitäts-)Ansätze können zum Wirkungsziel führen! Ressourcenseitig: Die intelligente Schlankheit ist gefragt! (Wo ist der unnötige Speck?) 15