Volkswirtschaftliche Lagebeurteilung September Marcel Koller Chefökonom
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1 Volkswirtschaftliche Lagebeurteilung September 2015 Chefökonom
2 Highlights September 2015 Makroökonomisches Umfeld Solides Wachstum und positive Arbeitsmarktdaten in den USA erhöhen Druck aufs FED, die Zinsen ein erstes Mal zu erhöhen Euro-Zone mit stetig zunehmender, positiverer (Konjunktur)Stimmung Unsicherheiten bzgl. «Grexit» eliminiert Schweiz konnte dank leichtem Wachstum in Q2 15 eine technische Rezession verhindern Schlechte Nachrichten aus den Schwellenländern Brasilien, Russland und China mit spürbare gedämpfter Wachstumsdynamik Finanzmärkte Börsen tendenziell mit weiterem, wenn auch verlangsamtem Anstieg Neuerlicher Rückgang der Langfristzinsen, auch in den USA CHF gegenüber den meisten Hauptwährungen leicht schwächer Euro fester dank gestiegener Zinsdifferenz und positiveren Aussichten 2
3 Makroökonomisches Umfeld September 2015
4 Welt: Abkühlung in den Schwellenländern Einkaufsmanagerindizes (PMI) vom August 2015 Januar > 51 PMI-Table (Purchasing Manager Index = Einkaufsmanagerindex) 49 entspricht schwachem Wachstum oder Rezession entspricht moderatem Wachstum > 51 entspricht zufriedenstellendem Wachstum 4 Quelle: ZKB Die industrialisierten Staaten (USA, EU, UK, Japan) legen an Wachstumstempo zu Dagegen können, mit Ausnahme Indiens, die grossen Schwellenländer (BRICS) die Wachstumsdynamik der vergangenen Jahre nicht halten
5 USA: Kurz vor der ersten Leitzinserhöhung 7 6 US-Arbeitslosenquote und Leitzinsen 4 5 Arbeitslosenquote mittlerweile bei 5,1% und damit auf dem Niveau «Vollbeschäftigung» (gem. FED) Seit Anfang 2010 wurden 12,3 Mio neue Stellen geschaffen! 3 8 Lohnwachstumserwartungen stark angestiegen FED Funds Rate (in %, linke Skala) Arbeitslosenquote (in %, rechte Skala) Mehrheit der Ökonomen erwartet erste Leitzinserhöhung auf 0,5% noch in diesem Jahr Weiterer Zinsanstieg dürfte gemächlicher ausfallen als bisher erwartet 5 Quelle: Bloomberg
6 Euro-Zone: Steigendes Vertrauen und Konsum Eurozone Konsumentenvertrauen (linke Skala) Eurozone Privater Konsum (vs. VJ, rechte Skala) Konsumentenvertrauen in der Eurozone nimmt seit 2013 laufend zu Als Konsequenz davon ist auch der Binnenkonsum deutlich angestiegen Die Erwartung bezüglich der künftigen Entwicklung an den Arbeitsmärkten hat sich ebenfalls von ihren Tiefstständen erholt Quelle: Bloomberg
7 Euro-Zone: Leichte Entspannung in «Griechenland» Euro - Breakup Index (Wahrscheinlichkeit in %, dass ein Land innerhalb von 12 Monaten die Eurozone verlässt) Entspannung beim Euro- Breakup» Index dank vorläufiger Einigung mit Griechenland «Grexit» vom Tisch Drittes Hilfspaket für Griechenland festigt die Zuversicht der Märkte Furcht vor negativen Folgen bei einem Austritt eines Landes aus der Eurozone hat deutlich abgenommen 5 0 Jan.13 Jul.13 Jan.14 Jul.14 Jan.15 Jul.15 7 Quelle: Bloomberg
8 Euro-Zone: Stetig steigende Zuversicht Eurozone: Sentiment-Index Deutschland Frankreich Italien Spanien Portugal Griechenland Verschiedene Eurozonenstaaten überraschten mit positiven Wachstumsraten im 1. Semester 2015 Mit Ausnahme «Griechenlands» nimmt in den Ländern der Eurozone die Zuversicht stetig zu «Grexit» ist vom Tisch und verringert Unsicherheiten Positivere Aussichten lassen den EUR fester tendieren Quelle: Bloomberg
9 Schwellenländer: Schlechte Nachrichten halten an Surprise-Index und Aktienmarktperformance Jüngste Daten aus den Emerging Markets (EMMA) lassen auf eine langsamere Wachstumsdynamik schliessen Wachstumsverlangsamung in China, Russland und Brasilien übt negativen Einfluss auf zahlreiche Anrainerstaaten und Zulieferer aus Besserung kurzfristig nicht in Sicht 9 Quelle: AKB / ZKB / Bloomberg
10 Schweiz: Tiefere Wachstumserwartungen Konjunkturerwartungen und Konsumentenvertrauen SECO Konsumentenvertrauen (linke Skala) KOF Konjunkturbarometer (rechte Skala) KOF-Konjunkturbarometer wieder deutlich positiver, primär dank «Gegenbewegung» zum massiven Rückgang als Folge der Aufhebung des Mindestkurses Konsumentenvertrauen spürbar tiefer wegen signifikant ungünstigerer Einschätzung zur zukünftigen Entwicklung der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes Quelle: Bloomberg
11 Wachstums- und Inflationsprognosen der AKB September 2015
12 Prognosen Wachstum Industriestaaten Bruttoinlandsprodukt (Y/Y, saisonbereinigt, in %) Schweiz Eurozone USA Japan Grossbritannien Prognose UK mit soliden, mittelfristig eher wieder etwas schwächeren Wachstumserwartungen USA mit anhaltend robustem Wachstum, aufgrund neuer Berechnungsart etwas geringer als erwartet Schweiz mit Wachstumsstabilisierung auf tieferem Niveau Japan kommt langsam aber sicher schneller in Fahrt Europa dank positiver Sentiments weiterhin im Aufwind 12 Quelle: AKB, Bloomberg
13 Prognosen Inflation Industriestaaten Konsumentenpreise (Y/Y, saisonbereinigt, in %) Schweiz Eurozone USA Japan Grossbritannien Prognose US-Inflation anhaltend tief, erwartetes Lohnwachstum wird Teuerung wieder leicht beschleunigen Die tiefe UK-Inflation lässt die Bank of England mit Zinserhöhungen noch zuwarten, neu erst im zweiten Halbjahr 2016 erwartet Inflation bleibt nicht zuletzt dank tiefer Energiepreise auch in der Eurozone nahe Null SNB-Entscheid sorgt für Deflationsschock in der Schweiz, Erholung erst im kommenden Jahr erwartet 13 Quelle: AKB, Bloomberg
14 Prognosen Wachstum Schwellenländer Bruttoinlandsprodukt (Y/Y, saisonbereinigt, in %) Brasilien Russland Indien China Südafrika Prognose China erleidet massive Rückgänge bei den Exporten und der Industrieproduktion und wird wohl das bereits von 7,5% auf 7,0% reduzierte Wachstumsziel verfehlen Indien dank tiefer Energiepreise in starker zyklischer Erholung, neue Datenbasis verunsichert Russland verharrt weiterhin in einer schweren Rezession Brasilien bleibt in Rezession, kein Ende des Korruptionsskandals in Sicht 14 Quelle: AKB, Bloomberg
15 Prognosen Inflation Schwellenländer Konsumentenpreise (Y/Y, saisonbereinigt, in %) Brasilien Russland Indien China Südafrika Prognose Russland mit massiv hohen Teuerungsraten aufgrund der anhaltenden Rubel-Schwäche Indien macht dank tiefen Energiepreisen auch bei der Inflationsbekämpfung Fortschritte Brasiliens Inflationsraten auf dem höchsten Stand seit 12 Jahren Zinserhöhungen in Südafrika zeigen erste Wirkung In China sorgen die anhaltend tiefen Teuerungsraten für Deflationsbefürchtungen 15 Quelle: AKB, Bloomberg
16 Finanzmärkte September 2015
17 Aktienmärkte: Bewertungen steigen weiter Aktienmärkte in Lokalwährung (relativ) SMI Euro Stoxx 50 S&P 500 Topix Shanghai Composite Trend 3 Monate Aktien Schweiz Europa USA Japan Schwellenländer Chinas Börsencrash auch mit Auswirkungen auf die übrigen Börsen (wegen spürbar langsamerem Wachstum in China) US-Börsen mit rückläufiger Entwicklung in Erwartung der ersten Zinserhöhung Zu Vorsicht mahnende Stimmen nehmen zu 17 Quelle: Bloomberg
18 Schweizerfranken jüngst etwas schwächer CHF-Entwicklung (relativ seit Anfang 2011) USD/CHF EUR/CHF 70 GBP/CHF 65 JPY/CHF Trend 3 Monate Währungen EUR / CHF USD / CHF JPY / CHF GBP / CHF Keine «Safe-Haven»- Funktion des CHF, auch nicht nach Börsencrash in China Handelsgewichteter Kurs des CHF rund 4,5% tiefer als noch Mitte Juli Quelle: Bloomberg
19 Zinsdifferenz EUR-CHF wieder leicht angestiegen Willkommene Unterstützung für den Schweizerfranken 19 Quelle: ZKB
20 Schweizerfranken aber immer noch stark überbewertet CHF unterbewertet 0% GBP 1.59 NZD 0.66 AUD 0.75 USD 1.08 DKK EUR 1.31 CAD 0.89 NOK SEK JPY % -6.5% -7.9% -9.4% -11.4% -20% -17.7% -19.2% CHF überbewertet -30% -22.2% -40% Kaufkraftparitäten und fairer Wert seit 1985 (FW vs. CHF) -35.8% -40.4% -50% -52.2% -60% 20 Quelle: AKB, Bloomberg
21 Geldpolitik: Stabilisierung des CHF-3M-Liborsatz Monats LIBOR Sätze (in %) CHF 3M EUR 3M USD 3M JPY 3M GBP 3M Trend 3 Monate Zinsen CHF EUR USD JPY Geldmarkt CHF-LIBOR pendelt sich bei -0,75% ein EZB-Massnahmenpaket hat für weiteren Rückgang des EUR-Libor gesorgt Erste Leitzinserhöhungen durch das FED Ende bis Ende 2015 erwartet 21 Quelle: Bloomberg
22 Zinsen: Langfristige Zinsen durch hohe Volatilität geprägt Jahres SWAP Sätze (in %) CHF 5Y EUR 5Y USD 5Y JPY 5Y GBP 5Y Trend 3 Monate Zinsen* CHF EUR USD JPY Kapitalmarkt Jüngste Zinsanstiege in USD, GBP, EUR und CHF wieder etwas relativiert: Neuerlich tiefere Energiepreise reduzieren globale Inflationserwartungen Trübere Wachstumsaussichten in den meisten Schwellenländern 22 Quelle: Bloomberg
23 CHF-Zinsumfeld: Neuerlich gesunkene Langfristzinsen Zinskurve Schweizerfranken (in %) Libor 3M Ziel SNB Libor 3M Swap 2Y Swap 5Y Swap 10Y Eidg 10Y Jan.14 Apr.14 Jul.14 Okt.14 Jan.15 Apr.15 Jul.15 Kurzfristzinsen wegen anhaltend deflationärer Tendenzen, tieferen Wachstumserwartungen und geopolitischen Unruhen anhaltend im negativen Bereich verbleibend Langfristzinsen wieder leicht gesunken Rendite 10Y-Eidgenosse erneut im negativen Bereich In den nächsten 12 Monaten rechnen wir mit einem moderaten Zinsanstieg von 15 bis 20 Basispunkten für die längeren Laufzeiten 23 Quelle: Bloomberg
24 Lagebeurteilung Highlights März 2009 Schweiz: Zinsprognose Laufzeit CHF-Zinsstruktur* 3 Monats entspricht Differenz Futures Zins 3 Monate Dez Jahre Mrz Jahre Jun Jahre Sep * Zinssätze Briefseite Laufzeit Zinsprognose in 3 Monaten Vor-M in 6 Monaten Vor-M in 1 Jahr Vor-M 3 Monate Jahre Jahre Jahre AKB-Zinsprognose 2.50% 2.00% 1.50% 3-Monats-Libor 2-Jahres-Swapsatz 5-Jahres-Swapsatz 10-Jahres-Swapsatz Prognose Zinssatz in 1 Jahr: 1.00% Prognose 0.50% 0.00% -0.50% Quelle: Bloomberg / AKB -1.00% % % -0.75% 24 Quelle: AKB, Bloomberg
25 Disclaimer Disclaimer Die vorliegende Präsentation illustriert die aktuelle Einschätzung der Aargauischen Kantonalbank bezüglich der zukünftigen Entwicklung in den wichtigsten Volkswirtschaften respektive an den wichtigsten Finanzmärkten. Daraus leiten sich die offiziellen Finanzmarktprognosen der Aargauischen Kantonalbank ab. Bitte beachten Sie, dass das zur Präsentation gesprochene Wort gilt! Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen wurden öffentlich zugänglichen Quellen entnommen, die wir für zuverlässig halten. Eine Gewähr für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Angaben können wir nicht übernehmen. Bei allen in der Veröffentlichung wiedergegebenen Meinungen handelt es sich um die aktuelle Einschätzung der Aargauischen Kantonalbank. Diese Meinungen können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Daher müssen wir Sie um Verständnis dafür bitten, dass damit weder ausdrücklich noch stillschweigend eine Zusicherung oder Garantie in Bezug auf die Richtigkeit oder die Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen zu Entwicklungen, Märkten oder Wertpapieren verbunden sein kann. Weiterverwendung und Ausdruck, auch teilweise, nur mit Einwilligung der Aargauischen Kantonalbank. 25
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