Windenergie Geschichte, Technik, Nutzung
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- Peter Hofmann
- vor 8 Jahren
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1 Jenny Niebsch Uttendorf 2005 Bewässerung mit Windkraft auf Kreta
2 Gliederung 1. Geschichte 2. Physikalische Grundlagen 3. Konstruktion von Windenergieanlagen 4. Statistik und Energiepolitik
3 Orient: Hammurabi( v. Chr.) Bewässerung der mesopotamischen Ebenen mit Windrädern Windkraftnutzung in Persien urkundlich belegt (Iran, Afghanistan) Erfindung der Dampfmaschine v. Chr Erste Nutzung im Abendland (England, Frankreich) Windnutzung in China Amerikanisches Windrad (Trink- und Tränkwasser) Blütezeit in Holland Ausbreitung nach Holland, Deutschland, Russland Südeuropa - Bewässerung
4 Geschichte Jh.: v Wasser- und Windkraft einzige relevante Quellen für mechanische Energie im Abendland; v spielten entscheidende Rolle für erste Wachstumsphase in Europa 1769 Erfindung der Dampfmaschine (James Watt) Noch 1895: v 45 % der Energie durch Wasser- und Windkraft; v 55% aus Dampf- und Verbrennungs-maschinen
5 Geschichte, Technik, Nutzung Geschichte
6 Technische Geschichte Persien und China -vertikale Drehachse -Widerstandsläufer Vorteil: -Antrieb ohne Umlenkung und Getriebe China: -Wegklappen der Matten auf Rückweg
7 Technische Geschichte Persische Windmühle Abschattung einer Rotorhälfte
8 Technische Geschichte Abendland Horizontale Achsen Antriebsprinzip: Auftrieb von umströmten Flügelprofilen Theoretische Beschreibung erst Anfang des 20. Jh. Bockwindmühle: Mühlenhaus drehbar gelagert, kann in Wind gedreht werden
9 Windenergie Geschichte, Technik, Nutzung Technische Geschichte Westernmills Mitte des 19.Jh. entwickelt Flügelrosette Ø 3-5m Kolbenpumpe zur Wasserförderung heute noch Zehntausende in Australien, Argentinien und USA
10 Technische Geschichte Grundprinzipien unverändert nur noch technische Weiterentwicklung: o Windnachführung o Leistungsanpassung o Wirkungsgraderhöhung o Serienfertigung (Westernmills als erste) o Minimierung von Betreuung und Wartungsaufwand
11 Physik - Windleistung Leistung = Energie pro Zeiteinheit P = de/dt Kinetische Energie der Luftmasse E = ½ m v² Luftmasse durchströmt Fläche F dm/dt = d/dt (F x ) = F v P = ½ dm/dt v² = ½ F v³
12 Physik - Leistungsentnahme Kinetische Energie der Luftmassen wird durch Abbremsen in mechanische Energie des Rotors umgewandelt 100% nicht möglich, da sonst Abbremsung auf 0, d.h. Querschnittsfläche für nachfolgende Luftmassen verstopft Optimum für Ausnutzung durch Abbremsen:
13 Physik - Leistungsentnahme v3 v1 F, v2 Rotorebene v1
14 Physik - Leistungsentnahme Entzogene kinetische Energie: E = ½ m (v1² - v3²) Entnommene Leistung: È = ½ dm/dt (v1² - v3²) (dm/dt = F v2) v3 = 0 v3 = v1 Verstopfung keine Windentnahme Froude-Rankinsches Theorem: optimale Leistungsentnahme bei v2 = ½ (v1 + v3) È = ¼ F (v1 + v3) (v1² - v3²) = ½ F v1³ c_p
15 Physik - Leistungsentnahme Entnommene Leistung = Windleistung Leistungsbeiwert c_p = ½ (1+v3/v1) [1-(v3/v1)²] Maximum bei v3 = 1/3 v1 c_p maximal 0.59 Fast 60 % der im Wind vorhandenen Leistung ist durch ideale Windturbine nutzbar Praxis: Widerstandsläufer c_p < 0.2 Auftriebsläufer c_p < 0.5
16 Konstruktion Konstruktion und Auslegung abhängig von der Windverteilung am geplanten Standort und von Betriebsführungskonzept (Windpark, Inselbetrieb) Abmessungen o der Windgeschwindigkeit (nimmt mit der Höhe zu) entsprechend o Rotordurchmesser aus vorgegebener Nennleistung bestimmen
17 Konstruktion - Rotor 1. Orientierung der Rotorachse Horizontalläufer o o Luv : Rotor in Windrichtung vor dem Turm Lee: Rotor in Windrichtung hinter dem Turm (passive Windnachführung möglich) Vertikalläufer 2. Rotordrehzahl Konstant Vorteil bei der Netzeinspeisung Variabel effizienter, aber höherer Aufwand für frequenzkonstante Netzeinspeisung
18 Konstruktion - Vertikalläufer Darrieusrotor Savoniusrotor
19 Konstruktion - Vertikalläufer H-Rotor: Heidelberg Motor HM56 speziell für Stromversorgung einer antarktischen Forschungsstation entwickelt sehr robuste Bauweise für extreme Windverhältnisse
20 Geschichte, Technik, Nutzung Konstruktion - Horizontalläufer
21 Konstruktion - Rotor Anzahl der Rotorblätter viele Rotorblätter bei langsam laufenden Anlagen (Westernmill 20 30) schnell laufende Rotoren: 1 - aerodynamische Unwucht 2 - periodisch variierendes Trägheitsmoment 3 - gleichmäßige Massenverteilung aber: Rotorblätter teuer (ca. 20% der Gesamtkosten), da teure Kunststoffe (glas- oder kohlefaser verstärkt GFK, CFK)
22 Geschichte, Technik, Nutzung Konstruktion - Rotor
23 Geschichte, Technik, Nutzung Konstruktion - Gondel
24 Geschichte, Technik, Nutzung Konstruktion - Gondel
25 Geschichte, Technik, Nutzung Konstruktion - Gondel
26 Konstruktion - Gondel Windnachführung passiv aktiv * selbständig (Giermoment bei Lee-Läufern) * Windfahne (Westernmills, Kleinanlagen) * Antrieb für Gondeldrehung (kann durch Rosette erfolgen, dann ohne Fremdenergie) * Giermotor (Bremse lösen, Nachführbewegung, Bremse feststellen)
27 Konstruktion - Gondel Leistungsbegrenzung und Sicherheitssystem Stalleffekt Formung der Flügel so, dass Strömungsabriss bei hohen Windgeschwindigkeiten o nur bei Rotoren mit konstanter Drehzahl Pitch Drehen der Rotorblätter in den oder aus dem Wind durch Blattwinkelverstellung Abschaltung bei m/s Windgeschwindigkeit o Stillstand durch Abbremsen o Trudeln im Leerlauf Zwei unabhängige Sicherheitssysteme, da bei Versagen Totalschaden
28 Konstruktion - Turm Auslegung starr - Nennbetriebsfrequenz < 1. Eigenfrequenz des Turmes weich - Frequenz > 1. Eigenfrequenz spart Material bei großen Anlagen kompliziert bei variabler Drehzahl kontrolliertes Hochfahren freitragend hohe Nick- und Torsionssteifigkeit, aber auch hoher Materialeinsatz abgespannt leicht, geringe Kosten bei Transport und Montage, definierte Spannung der Seile notwendig, muss regelmäßig kontrolliert werden
29 Konstruktion - Turm Kosten: % der Gesamtherstellungskosten, 90% der Transport- und Montagekosten
30 Konstruktion Schnelllaufzahl = u / Windgeschwindigkeit, u = * R (Drehzahl*Radius)
31 Statistik SH MVP SAH BRA NDS TH SA RPF HE Gesamt Anteil des potentiellen Jahresenergieertrags aus WEA am Nettostromverbrauch
32 Stromproduktion durch Windenergie Gebrannt: Mai 2004 Bundesverband WindEnergie
33 Leistung einer 1,5 MW Anlage Stand: September 2003 Bundesverband WindEnergie
34 Gebrannt: Mai 2004 Bundesverband WindEnergie Europa: Die wichtigsten Märkte Stand:
35 Deckung des Primärenenergieverbrauchs Stand: September 2003 Bundesverband WindEnergie
36 Energiepolitik Pro und Kontra zur Windenergie Energievorräte aus Jahren erdgeschichtlicher Entwicklung innerhalb von wenigen hundert Jahren aufgebraucht erhebliche Folgen für Umwelt und Gesundheit Alternative erneuerbare Energien Wind, Wasser, Sonne Gegenargumente Landschaftsbild gestört, Gefahren durch Umstürzen, Eiswurf, Lärmbelästigung, optische Irritationen, Störung der Tierwelt
37 Statistik Anzahl der WEA Installierte Gesamtleistung in kw Durchschnittl. istallierte Leistung pro Anlage in kw/wea ~ 500 ~ ~ ~
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