University of California San Diego Erfahrungsbericht
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- Dominik Eberhardt
- vor 8 Jahren
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1 University of California San Diego Erfahrungsbericht Name: Thomas Neumann Kontakt: Heimathochschule: Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim Gasthochschule: University of California San Diego Studienfach: Messe-, Kongress- und Eventmanagement Auslandssemester: 5. Semester (September bis Dezember 2011) Seit Herbst 2009 studiere ich Messe-, Kongress-, und Eventmanagement an der DHBW in Mannheim. Es war stets mein Wunsch einen Teil meines Studiums im Ausland zu verbringen und einen anderen Blickwinkel des Studierens zu gewinnen. Es bieten sich einem heute beinahe unendlich viele Möglichkeiten in der Ferne zu studieren (Erasmus, Kooperationen und Partnerschaften zw. Hochschulen, etc.), aber letztlich eine Entscheidung pro Auslandsstudium zu treffen, bleibt aus Angst vor zu schlechten Noten oder möglichen Konflikten mit dem Ausbildungspartner bei vielen Kommilitonen aus. Die Angst vor zu schlechten Noten sollte keine sein. Wer in Deutschland gute Noten schreibt, wird dies im Ausland genauso tun (erst recht in den USA). Ob Ausbildungspartner, Studiengangsleitung oder Freundeskreis wer von einem Auslandssemester abrät oder falsche Ängste schürt, ist erstens weltfremd und zweitens ein schlechter Berater. Das ist nur ein kurzer Aufruf an die Leser meines Berichts study abroad, den Traum vom Auslandsstudium (egal wohin es euch zieht!) nicht aus den Augen zu verlieren und wahr werden zu lassen. Es wird sich für Euch zu 100% lohnen, versprochen.
2 Nun zu meiner Zeit an der UCSD in San Diego. Die ersten Schritte der Bewerbungsphase laufen über das International Office der DHBW. Ein früher Austausch mit Herrn Münch bzw. Frau Zax genügt, um dann selbst alle Vorkehrungen für das Bewerbungsverfahren treffen zu können. Man sollte allerdings rechtzeitig damit beginnen, stets Kopien von allen Unterlagen machen und definitive Absprachen mit seinem Studiengangsleiter (Kursbelegung, etc.), Arbeitgeber (Urlaub) und gewiss auch seinen Eltern (Bürgschaften, etc.) treffen. CAMPUS VOGELPERSPEKTIVE Ab dem Zeitpunkt der Zusage der UCSD steht man mit dieser direkt im Kontakt bzw. mit dem zuständigen Supervisor an der zukünftigen University. Man wird aus Amerika ausführlich vorab informiert, speziell und angemessen ausreichend über das Studienprogramm (dafür zahlt man aber eben auch das entsprechende Kleingeld). Bei den Dingen rund ums Studium, muss man sich wohl eher auf Erfahrungsberichte und Tipps verlassen, die einem von früheren Studenten und US Reisende gegeben werden können; dazu später mehr. Die Orientierungstage an der UCSD sind top organisiert und man kommt sofort in Kontakt mit den etwa 300 zukünftigen Kommilitonen, die am UPS Programm teilnehmen (dominiert wird das Feld von den Deutschen und Skandinaviern, gefolgt von den Brasilianern und Asiaten). Eine unfassbar freundliche und stets hilfsbereite Megan Schmuck (Supervisor für alle UPS Studenten) wartet auf Euch. Mit Megan bespricht man seine Wunschkurse, den Stundenplan und tauscht sich über seine Professoren, die Kursanforderungen und das herrliche Wetter aus. Zweimal pro Semester muss man bei Megan antreten
3 (mandatory!). Ihre Freundlichkeit macht es einem aber leicht, auch öfters mal bei ihr vorbeizuschauen. Ihr Bereitschaftsdienst für ihre Studenten und deren Fragen beläuft sich auf gefühlte 24/7. Die einzige, wahre Stressphase im Studium (neben der Vorbereitung auf die Midterms und Finals) sind die ersten 3 Wochen im Semester. Die Illusion seine Wunschliste an Kursen, die man in Deutschland noch brav in eine Liste geordnet hat, zu bekommen, verpufft in San Diego angekommen relativ schnell. Als Extension Student kommt man nach den Einheimischen und den International Students an dritter und letzter Stelle, was das Anrecht auf einen Platz in den Vorlesungen betrifft. Man besucht bis zu zehn verschiedene Vorlesungen in den ersten Tagen, mit der Hoffnung annähernd seine Lieblingsfächer abdecken zu können und am Ende auf seine 12 bzw. 16 Units zu kommen. Hört sich stressig an, aber am Ende geht s doch wohl bei allen immer gut (habe zumindest nichts Gegenteiliges gehört) und die folgenden Wochen sind dafür umso entspannter. Denn hat man erst mal seine festen Kurse, beginnt der Spaß an der UCSD. Noch ein wesentlicher Unterschied zu den Kursen an der UCSD. Man muss unterscheiden zwischen Extension Kursen (so eine Art Abendschule) und den richtigen Unikursen auf dem Campus an der UCSD. Im UPS Programm ist einem nur erlaubt einen Kurs an der Extension zu belegen. Das ist wichtig zu wissen, bevor man in Deutschland zu eifrig seine Kurse aus der Extension Kursliste wählt. Auch dürfen maximal nur drei Studenten aus dem UPS Programm in einem Kurs an der Extension vertreten sein. Die Vor- und Nachteile von Extension- und Unikursen sind schnell skizziert. An der Extension sind die Kurse kleiner (max. 20 Teilnehmer), die meisten Teilnehmer sind Arbeitnehmer, die sich in diesen Kursen beruflich fortbilden und entsprechende Berufserfahrung mitbringen. Die Altersstruktur in meinem Kurs war bunt gemischt und der Austausch mit den unterschiedlichen Backgrounds und Persönlichkeiten sehr faszinierend. Ich hatte das persönliche Glück in einem Kurs von Prof. Brian Hawkins zu landen. Ein wahrer Marketing Guru und absolut empfehlenswert, für jeden der etwas im Bereich Marketing und besonders über die Zukunft des Marketings dazulernen möchte. Nachteile der Extension Kurse: Sie finden abends und selten direkt auf dem Campus statt. Die richtigen Kurse an der Uni stellten bei mir zumindest fast das genaue Gegenteil der Extension Kurse dar. Die Vorlesungsräume sind bis auf den letzten Platz gefüllt (Kurse mit bis zu 400 Teilnehmern) und werden entweder im Powerpoint- oder Ichschreib-alles-an-die-Tafel - Stil gehalten. Es besteht jedoch die Möglichkeit in den office hours der Professoren oder Teaching Assistance nochmals unklare Fragen in Ruhe nochmals aufzugreifen und im direkten Gespräch zu klären. Außerdem finden regelmäßig Discussions mit den TA`s statt (hier werden kritische Fragen aus der Vorlesung nochmals vertieft behandelt und man kann sich durch die kleine Anzahl von Teilnehmern besser mit in die Diskussion einschalten). Insgesamt kommt man auf etwa 3-4 h reine Vorlesungszeit pro Kurs. Dies relativiert sich allerdings wieder
4 durch Hausaufgaben, Lernen für Quizzes und Midterms oder auch mal das Schreiben an einem Essays, etc. GEISEL LIBRARY Rady School of Management Ein Highlight an Vorlesungsqualität und Organisation stellt die Rady School of Management dar. Ein neuer, wirtschaftswissenschaftlicher Bereich der UCSD. Neueste Hörsäle, professionelle Internet Tutorials und hochinteressante, vielleicht auch ein wenig alternative Kurse (z.b. organizational leadership) machen richtig Spaß aufs Studieren. Genau das lässt sich auch zusammenfassend festhalten, dass das Studieren an der UCSD unglaublich viel Spaß macht. Die Kurse sind interessant gestaltet (vielleicht auch dadurch bedingt, dass man in gewisser Weise diese frei wählen kann) und das Studieren selbst und der Austausch mit Professoren und TA s ist mehr ein interaktives, beinahe schon freundschaftliches Lernen und Studieren. Interessant auch der Altersdurchschnitt der Studierenden und deren Background. Es überrascht einen deutschen Studierenden schon, wie jung die Kommilitonen sind und woher die meisten stammen. Unverkennbar ist der Asiatische einschlag, der natürlich durch die relative Nähe zu den Ländern des Pazifiks geprägt ist, aber einem auch einen wunderbaren, wahren Eindruck von Globalisierung heute verschafft. Rund ums Studium gibt es natürlich auch so einiges zu berichten. Die Extension bietet ein reiches, gut organisiertes Freizeitprogramm, z.b. Wochenendreisen nach Las Vegas, Barbecue Abende, Motto Partys oder auch Sportveranstaltungen bei denen jeder gerne willkommen ist, an. Auf dem Campus selbst bieten sich zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten, so z.b. kann man mal leise Anfragen, ob man bei einer Verbindung, die es in Hülle und Fülle gibt und die auch ständig auf dem Campus vertreten sind und mit Infoständen und Aktionen um neue Mitglieder werben, aufgenommen wird oder sich im modernen und mit dem neusten Schnickschnack ausgerüsteten Tritons Gym (das Quarter kostet einen 90,- Dollar) sportlich betätigt. San Diego selbst (Americas Finest City) bietet ein so reiches Angebot an Lebensqualität (beispielsweise bestes Sushi und besondere mexikanische Spezialitäten) und Freizeitaktivitäten (Kulturelle Events im Balboa Park, American
5 Sports speziell die Chargers (American Football), und Ausgehen in Downtown oder dem studentisch geprägten Pacific Beach kurz PB), dass einem die Zeit meist ein wenig zu knapp vorkommt, um all das mitnehmen zu können. Balboa Park Von der Uni zum Meer Abgesehen davon ist LA nur etwa eine Autostunde entfernt, die herrlichen Küstenstädte Newport und Laguna Beach ebenfalls nur einen Katzensprung oder Tijuana nur ein paar Meilen weiter südlich; aber davon nun im Einzelnen zu Berichten wäre dann doch zu viel des Guten. Jeder sollte und muss dort seine eigenen Erfahrungen sammeln und Wege finden. Es lohnt sich definitiv vor oder nach dem Studium ein paar freie Tage einzuplanen und Kalifornien zu genießen und selbst zu erkunden. Dank seiner Vielfalt ist wohl für jeden was dabei. Zwei Tipps noch zum Abschluss. Erstens: Wenn ich ein Wohnviertel empfehlen kann, für die Zeit während des Studiums an der UCSD, dann wäre das Pacific Beach. Die Mietpreise verhalten sich ähnlich, wie bei den Apartments, die einem von der UCSD und den ersten Infobroschüren, die ihr in den Händen haltet, angeboten werden; wenn nicht sogar eher etwas günstiger. Allerdings ist Pacific Beach in Sachen Lebensqualität kaum zu überbieten: Der Flair dieses Studentenviertels ist durch den amerikanischen Westcoast Stil geprägt und die unmittelbare Nähe zum Strand, die besten Wellen in San Diego, das bunte Leben auf der Strandpromenade bestimmen den Lebensrhythmus der Menschen und sorgen für eine unglaubliche Herzlichkeit und angenehme Lockerheit bei den Menschen in diesem Viertel. Zweitens: Was man bestimmt schon gehört, und sich für mich voll und ganz bestätigt hat: Ohne Auto ist nicht viel zu machen in den USA. San Diego ist eine unglaublich weit gestreckte Stadt, der Nahverkehr ist zwar existent und sicher, allerdings kann man meist auch einfach aus zeitlichen Gründen, nicht alles nach Wunsch erkunden und erleben, wenn man auf dieses Fortbewegungsmittel verzichten muss. Allein die Entfernung zwischen der UCSD (im Norden San Diegos) und Downtown, San Diego beläuft sich auf fast 15 Meilen. Abgesehen davon bestimmt nun einmal das Auto (zumindest immer noch) das Lebensgefühl der Amerikaner. Das hat einen guten
6 Grund und man kann dies eben auch nur voll nachvollziehen und besonders miterleben, wenn man entsprechend motorisiert lebt. Carsharing und relativ günstige Autovermietungen ( machen den Traum mit dem eigenen Wagen durch Kalifornien zu cruisen, doch vielleicht auch für einen Studenten möglich. Es ist kaum möglich alles an Infos in einen solchen Bericht zu legen, deshalb stehe ich gerne für Eure Rückfragen bzgl. eines Auslandaufenthalts in Americas Finest City zur Verfügung. Soweit kann ich euch nur ermutigen den Schritt zu wagen, es wartet eine unglaubliche, unvergleichliche und unvergessliche Zeit auf euch.
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