IHK Energiewende- Barometer 2015

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1 IHK Energiewende- Barometer 2015 Ergebnisse im Vergleich: Hessen zu Deutschland Jürgen Keller (IHK Lahn-Dill)

2 IHK Energiewende-Barometer 2015 Ergebnisse im Vergleich: Hessen zu Deutschland An einer Umfrage zum vierten Energiewende-Barometer der IHK-Organisation haben sich im Juni und Juli 2015 bundesweit insgesamt Unternehmen aus den Branchen Industrie, Bauwirtschaft, Handel und Dienstleistungen beteiligt. 238 Betriebe aus Hessen haben an der Befragung teilgenommen. Neben Fragen zu Energiepreisen, dem Energieeinsatz und zur Versorgung mit Strom und fossilen Energieträgern wurden n abgefragt die zeigen sollen, wie die Unternehmen auf die Folgen der Energiewende reagieren, und welche Forderungen sie an die Politik erheben. In einer vergleichenden Auswertung Hessen zu Deutschland werden die Ergebnisse gegenüber gestellt. Inhalt: Das Wichtigste in Kürze... 2 Hessische Unternehmen vorn bei Senkung der Strom- und Energiekosten!... 3 Niedrigere Energiekosten durch Lieferanten- / Versorgerwechsel?... 5 Bessere Versorgungssicherheit in Hessen?... 7 Akzeptanz für Grünstrom in Hessen höher?... 8 Rückstand bei der Nutzung von Eigenerzeugung aus Erneuerbaren Energien (fast) aufgeholt!... 9 Eigenerzeugung von Strom aus nicht Erneuerbarer Energien Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten als Alternative? Der Anteil der Eigenerzeugung am Stromverbrauch als Fortschrittsanzeige Geplanter Anteil der Eigenerzeugung am Stromverbrauch hat noch Potential Das ungelöste Problem Erzeugung von Prozesswärme Das Ende der Fahnenstange für Energieeffizienzmaßnahmen und Einsparpotentiale in Sicht? Wirtschaftsstandort Hessen gefährdet? Welche weiteren n zieht die Wirtschaft in Betracht? Zentrale Forderungen an die Politik! Zusammenfassung IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 1

3 Das Wichtigste in Kürze Hessische Unternehmen sind deutlich schneller unterwegs, den Anteil der Energieund Stromkosten am Umsatz zu reduzieren. Die etwas höhere Zahlungsbereitschaft in Hessen für regionalen/ zertifizierten deutschen Grünstrom legt eine mögliche höhere Akzeptanz für Grünstrom in Hessen nahe. Bedenklich sind die Aktivitäten zur Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland, auch wenn diese ein punkt unter den Bundergebnissen liegen. Die zwei wichtigsten Forderungen an die Politik betreffen den Netzausbau sowie die Reduzierung von Steuern und Abgaben auf die Strompreise. Hessische Unternehmen vorn bei der Senkung von Strom- und Energiekosten Die Unternehmen in Hessen liegen beim Anteil der Energiekosten am Umsatz größer vier unter dem Bundesdurchschnitt. Ein Vorjahresvergleich zeigt auf, dass die Unternehmen in Hessen auch schneller unterwegs sind, die Energiekostenanteile zu reduzieren. Die Abnahme beim Anteil der Energiekosten größer vier am Umsatz ist in Hessen mit minus 9,3 punkten) wesentlich deutlicher als im Bund (minus 2,4 punkten) ausgeprägt. Dies könnte auch erklären, warum die Unternehmen in Hessen seltener gezwungen sind steigende Energiekosten an ihre Kunden weiterzugeben. Akzeptanz für Grünstrom in Hessen höher? Die Zahlungsbereitschaft für zertifizierten regionalen/deutschen Grünstrom liegt insgesamt in Hessen mit 44,5 um ca. 8 punkte deutlich höher als im Bund (35,9 ), was eine höhere Akzeptanz von Grünstrom in Hessen nahelegt. Wirtschaftsstandort Hessen negativ betroffen Die Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit wird von ca. 70 der Unternehmen in Hessen neutral oder positiv bewertet. Bedenklich ist jedoch der relativ hohe Anteil von Betrieben, die negative Auswirkungen (16,8 ) und sehr negativer Auswirkungen (4,7 punkte) erwarten. Mehr als kritisch ist die Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland zu sehen. Obwohl bundesweit ähnliche Ergebnisse wie in Hessen festzustellen sind, sollte es hellhörig machen, wenn in unserem Bundesland 1,4 der Unternehmen Verlagungerungsmaßnahmen realisiert haben, weitere 2,0 in der Umsetzungsphase sind und 4,3 über Verlagerungen nachdenken, oder diese bereits planen. Neben vielen n zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung werden die Auswirkungen der Verlagerung erst nach und nach deutlich werden. Es darf sich kein verstärkender Trend zur Produktionsverlagerung einstellen. Zentrale Forderungen an die Politik Die Unternehmen haben klare Vorstellungen von den Aufgaben der Politik. So schreiben die hessischen Unternehmen, in voller Übereinstimmung mit den Betrieben bundesweit, die folgenden fünf Top- Forderungen der Politik ins Stammbuch: 1.) Der Netzausbau muss von politischer Seite unterstützt werden, 2.) Steuern und Abgaben auf Strompreise müssen gesenkt werden 3.) Eine bessere Abstimmung politischer n auf allen Ebenen ist notwendig 4.) Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen beschleunigt werden und 5.) Der Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten muss gestärkt werden. IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 2

4 Hessische Unternehmen vorn bei Senkung der Strom- und Energiekosten! Für eine gleiche (hohe) Bedeutung für Einsparung von Energie in den letzten 12 Monaten liegen die Bewertungen in Hessen mit 37,8 % deutlich niedriger als im Bund mit 43,8 %. Die Bewertungen für mehr Bedeutung für die Einsparung von Energie in den letzten 12 Monaten sind in Hessen deutlich rückläufig. 2015: 45,3 % (2014: 54,8 %). Die Einschätzungen für weniger Bedeutung haben von 6,3 % (2014) auf 13,5 % in diesem Jahr sogar deutlich zugenommen. Dennoch sind die Unternehmen in Hessen deutlich schneller und effizienter die Strom- und Energiekosten an Umsatz zu reduzieren Einsparung von Energie Entwicklung der Bedeutung in den letzten 12 Monaten mehr Bedeutung gleiche Bedeutung weniger Bedeutung keine Einschätzung möglich Hessen ,8 36,9 6,3 2,1 Hessen 45,3 37,8 13,5 3,3 Anteil der Energiekosten am Umsatz Mit 69 % der Unternehmen liegt Hessen beim Anteil der Energiekosten am Umsatz < 4 % unter dem Bundesdurchschnitt (63,4 %). Bedeutet, es haben bereits mehr Unternehmen geschafft die Kosten zu reduzieren. Ein Vorjahresvergleich zeigt auf, dass die Unternehmen in Hessen auch schneller sind, die Kostenanteile zu reduzieren. Die Abnahme beim Anteil der Energiekosten > 4 % am Umsatz sind in Hessen (mit - 9,3) wesentlich deutlicher als im Bund (- 2,4). Anteil 0-2% Hessen 37,5 % (Vorjahr 33,7 %) (+ 3,8) Bund 35,0 % (Vorjahr 32,9 %) (+ 2,1) 2-4% Hessen 31,5 % (Vorjahr 26,2 %) (+ 5,3) Bund 28,4 % (Vorjahr 27,9 %) (+ 0,5) 4-14% Hessen 22,0 % (Vorjahr 27,7 %) (- 5,7) Bund 25,7 % (Vorjahr 27,7 %) (- 2,0) 14% und mehr Hessen 9,0 % (Vorjahr 12,5 %) (- 3,5) Bund 11,0 % (Vorjahr 11,4 %) (- 0,4) IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 3

5 Anteil der Energiekosten am Umsatz % 2-4 % 4-14 % 14 % und mehr Bund 35,0 28,4 25,7 11,0 Hessen 37,5 31,5 22,0 9,0 Anteil der Stromkosten am Umsatz Mit 86,5 % der Unternehmen liegt Hessen beim Anteil der Stromkosten am Umsatz < 4 % über dem Bundesdurchschnitt (83,1 %). Ein Vorjahresvergleich zeigt auf, dass die Unternehmen in Hessen auch schneller sind, die Kostenanteile zu reduzieren. Die Abnahme beim Anteil der Stromkosten > 4 % am Umsatz sind in Hessen (- 9,9) wesentlich deutlicher als im Bund (- 3,0). Anteil 0-2% Hessen 61,0 % (Vorjahr 58,7 %) (+ 2,3) Bund 58,0 % (Vorjahr 58,0 %) (+/- 0) 2-4% Hessen 25,5 % (Vorjahr 18,0 %) (+ 7,5) Bund 25,1 % (Vorjahr 22,0 %) (+ 3,1) 4-14% Hessen 12,5 % (Vorjahr 18,8 %) (- 6,3) Bund 13,7 % (Vorjahr 15,6 %) (- 1,9) 14% u. mehr Hessen 1,0 % (Vorjahr 4,6 %) (- 3,6) Bund 3,2 % (Vorjahr 4,3 %) (- 1,1) Anteil der Stromkosten am Umsatz % 2-4 % 4-14 % 14 % und mehr Bund 58,0 25,1 13,7 3,2 Hessen 61,0 25,5 12,5 1,0 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 4

6 Niedrigere Energiekosten durch Lieferanten- / Versorgerwechsel? Die Schwankungen der Energiepreise in den letzten 12 Monaten werden von 61,0 % der Unternehmen in Hessen (Bund 57,6 %) mit gleicher Bedeutung bewertet. Ob es sich bei den 17,6 % der Einschätzungen für mehr Bedeutung um energieintensive Unternehmen handelt und bei den 16,6 % für weniger Bedeutung um wenig energieintensive Unternehmen handelt, bleibt jedoch offen. Im Bund sind die Werte ähnlich ausgeprägt Schwankungen der Energiepreise Bedeutung in den letzten 12 Monaten mehr Bedeutung gleiche Bedeutung weniger Bedeutung keine Einschätzung möglich Bund 18,0 57,6 18,5 6,0 Hessen 17,6 61,0 16,6 4,7 Beim Lieferanten-/ Versorgerwechsel (Gas, Strom, Öl) sind die Unternehmen in Hessen in Summe mit 56,3 % (Bund: 50,2 %) um 6 punkte deutlich aktiver Lieferanten- Versorgerwechsel zu planen und umzusetzen Lieferanten- / Versorgerwechsel (Gas, Strom, Öl) geplante keine geplant Bund 9,0 13,5 27,6 49,8 Hessen 11,2 18,7 26,5 43,7 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 5

7 Bei den langfristigen Lieferverträgen sind gleiche Entwicklungen und Stände zu verzeichnen: 50,8 % (Vorjahr 52,6 %) der Unternehmen in Hessen (Bund 50,1 %, Vorjahr 49,2 %) planen keine langfristigen Lieferverträge abzuschließen. Den Einkauf an der Strombörse ziehen nur knapp 20 (Hessen: 16,7 % (Bund 18,8 %) der Unternehmen in Betracht. Nur geringe Veränderungen (ca. 3 punkte) zum Vorjahr. Entwicklung der Strompreise in den letzten 12 Monaten Während für die meisten Unternehmen in Hessen (51,9 %) der Strompreis gleich geblieben ist ähnlich wie im Bund (55,1 %), ist der Preis für 18,8 % (Bund 17,1 %) gesunken. Jedoch ist der Preis für 29,3 % (Bund: 27,8 %) gestiegen Strompreis-Entwicklung in den letzten 12 Monaten gestiegen gleich geblieben gesunken Bund 27,8 55,1 17,1 Hessen 29,3 51,9 18,8 Entwicklung Energiepreise in den letzten 12 Monaten Etwas anders sieht es bei den Energiepreisen aus. Für 44,1 % (Bund 46,4 %) ist dieser gleich geblieben. Für 32,9 % der Unternehmen in Hessen (Bund 31,4 %) sind die Preise gesunken. Jedoch ist der Preis für 23,0 % in Hessen (Bund. 22,2 %) gestiegen. 5 45,0 4 35,0 3 25,0 2 15,0 1 5,0 Energiepreis-Entwicklung in den letzten 12 Monaten gestiegen gleich geblieben gesunken Bund 22,2 46,4 31,4 Hessen 23,0 44,1 32,9 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 6

8 Trotzdem sind die Aktivitäten zur Weitergabe der zusätzlichen Energiekosten an Kunden in Hessen mit 33,5 % (Vorjahr 42,9) um ca. 5 punkte (deutlich) niedriger als im Bund (38,5 %, Vorjahr 46,0 %) Weitergabe der zusätzlichen Energiekosten an Kunden geplante keine geplant Bund 11,8 15,4 11,3 61,5 Hessen 10,6 11,7 11,3 66,5 Bessere Versorgungssicherheit in Hessen? Die Versorgungssicherheit in den letzten 12 Monaten (keine konkreten Probleme) ist mit einem Wert von 82,1 % für Hessen etwas besser als im Bund (80,5 %), jedoch ist der Wert von 2013 mit 88,0 % (Bund 81,1 %) nach 2014 von 79,4 % (Bund 80,1 %) nicht wieder hergestellt. Beeinträchtigungen der Produktion sind in Hessen mit 7,4 % auf gleichen Niveau wie im Bund mit 8,1 %. Jedoch ist der Wert von 6,0 % in 2013 nach mehr Beeinträchtigungen in 2014 von 7,9 % noch nicht wieder erreicht. Ob dies für eine bessere Versorgungssicherheit in Hessen, spricht bleibt offen Konkrete Probleme mit der Versorgungssicherheit in den letzten 12 Monaten keine konkreten Probleme Strom-Ausfälle unter 3 Minuten Strom-Ausfälle über 3 Minuten Lieferunterbrechungen Gas Produktion wurde beeinträchtigt Bund 80,5 15,3 12,4 1,0 8,1 Hessen 82,1 14,8 9,0 0,9 7,4 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 7

9 Stromversorgung (Störungen) in den letzten 12 Monaten Störungen in der Stromversorgung werden von den Unternehmen in Hessen mit gleicher Bedeutung von 49,1 % (Vorjahr 48,2 %), im Bund von 47,2 % (48,9 %) bewertet. Einschätzungen für mehr Bedeutung mit 17,2 % stehen 21,1 % für weniger Bedeutung gegenüber im Bund ähnlich. Bei der Absicherung gegen Stromausfälle liegt der Anteil der umgesetzten n in Hessen mit 21,3 % etwas niedriger als im Bund (23,7 %). Die um ca. 5 % punkte geringeren Aktivitäten (insgesamt) in Hessen (mit 37,7 %) ggü. dem Bund (mit 43,1 %) spiegeln sich auch in den Antworten zur Frage Versorgungssicherheit wieder. Auch der Vorjahresvergleich zeigt einen deutlicheren Rückgang der Aktivitäten in Hessen (ca. 5 punkte) ggü. dem Bund ( ca. 2 punkte). Gasversorgung (Störungen) in den letzten 12 Monaten Mit gleicher Bedeutung bewerten 45,2 % (Vorjahr 43,2 %) der Unternehmen in Hessen die Störungen bei der Gasversorgung, im Bund mit 42,6 % (Vorjahr 45,1 %). Den Einschätzungen für mehr Bedeutung mit 5,6 % stehen 24,5 % für weniger Bedeutung gegenüber im Bund ähnlich. Bei der Absicherung gegen Gaslieferausfälle liegen nahezu identische Verteilungen in Hessen wie im Bund vor. Die Aktivitäten gegen Gaslieferausfälle liegen in Hessen bei 7,5 % - im Bund bei 9,6 % und somit in gleicher Größenordnung. Akzeptanz für Grünstrom in Hessen höher? Der Anteil der umgesetzten n erneuerbare Energien zu beziehen liegt mit 21,3 % etwas niedriger als im Bund (23,7 %). Die Aktivitäten insgesamt liegen in Hessen mit 39,2 % auf gleichem Niveau wie im Bund 38,8 %. Trotzdem liegt die zusätzliche Zahlungsbereitschaft für zertifizierten regionalen / deutschen Grünstrom (insgesamt) in Hessen mit 44,5 % um ca. 8 punkte deutlich höher als im Bund (35,9 %). Ansonsten ähnliche Verteilungen in Hessen wie im Bund jedoch ist die Zahlungsbereitschaft in allen Bereichen: Aufschlag ggü. Standardtarif bis 2 %, - bis 5%, - bis 10 %) jeweils um ca. 2 punkte in Hessen höher als im Bund Zahlungsbereitschaft für zertifizierten regionalen / deutschen Grünstrom keine zusätzliche Zahlungsbereitschaft bis zu 2 % Aufschlag gegenüber Standardtarif bis zu 5 % Aufschlag gegenüber Standardtarif bis zu 10 % Aufschlag gegenüber Standardtarif höhere Zahlungsbereitschaft Bund 64,1 21,0 8,7 2,7 3,6 Hessen 55,5 23,3 10,4 5,8 5,0 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 8

10 Rückstand bei der Nutzung von Eigenerzeugung aus Erneuerbaren Energien (fast) aufgeholt! Die realisierten n zur Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten mittels Photovoltaik haben in Hessen mit 44,1 % (Vorjahr 15,0 %) das Niveau im Bund 43,8 % (Vorjahr 22,9 %) erreicht. Geplante n sind mit 26,1% (Vorjahr 22,2 %) in Hessen um 4,7% punkte höher als im Bund 21,5 % (Vorjahr 16,0 %). Der Anteil aller Aktivitäten der Unternehmen in Hessen liegt mit 80,3 % (Vorjahr 44,7 %) um ca. 5 punkte höher als im Bund 74,9 % (Vorjahr 45,7 %) Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten (Photovoltaik) geplante keine geplant Bund 21,5 9,6 43,8 25,1 Hessen 26,1 10,1 44,1 19,7 Bei der Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten mittels Windenergie liegt Hessen mit 5,2 % n n leicht unter dem Bund (6,1 %). Bei laufenden n liegt Hessen mit 2,4 % ebenso leicht hinter dem Bund mit 3,3 % zurück. Allerdings ist der Anteil der geplanten Anlagen in Hessen mit 1,4 % deutlich geringer (um ca. 8 punkte) wie im Bund mit 9,9 %. Somit liegen die Aktivitäten (insgesamt) in Hessen im Bereich Windenergie um ca. 10 punkte unter dem Bund Nutzung von Strom aus eigenen Erzuegungskapazitäten (Windenergie) 4 2 geplante keine geplant Bund 9,9 3,3 6,1 80,7 Hessen 1,4 2,4 5,2 90,9 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 9

11 Mit 4,5 % realisierten n bei der Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten mittels Biogasanlage liegt Hessen unter dem Bund (6,1 %). Jedoch scheint das Potential in Hessen ausgereizt zu sein: Derzeit sind weder Anlagen geplant noch in Umsetzung begriffen. Generell ist die Bereitschaft Aktivitäten zu entwickeln in Hessen wie im Bund gering. 95,5 % der Unternehmen in Hessen (Bund 90,1 %) planen keine Anlagen Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten (Biogas) geplante keine geplant Bund 2,5 1,4 6,1 90,1 Hessen 4,5 95,5 Bei der Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten mittels Sonstiger erneuerbarer Technologien sind die realisierten n in Hessen mit 19,1 % auf gleichem Stand wie im Bund. Der Anteil der Unternehmen in Hessen, die keine Aktivitäten planen liegt mit (63,6 %) auf gleichem Niveau mit dem Bund (64,4 %) Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten (Sonstige erneuerbare Technologie) geplante keine geplant Bund 9,9 6,6 19,1 64,4 Hessen 17,3 19,1 63,6 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 10

12 Eigenerzeugung von Strom aus nicht Erneuerbarer Energien Bei der Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten mittels Fossiler Energieträger sind gleiche Entwicklungen in Hessen wie im Bund zu verzeichnen. 70,4 % (Bund 68,4 %) der Unternehmen planen keine Anlagen. 18,6 % der Unternehmen in Hessen haben bereits Anlagen zur Eigenerzeugung realisiert (Bund 18,9 %) Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten (Fossile Energieträger) geplante keine geplant Bund 7,4 5,4 18,9 68,4 Hessen 5,0 6,0 18,6 70,4 Ebenso sind bei der Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten mittels Kraft-Wärme-Kopplung gleiche Entwicklungen in Hessen wie im Bund zu erkennen. 37,2 % (Bund 4 %) der Unternehmen planen keine n. 31,7 % haben in Hessen bereits Anlagen realisiert (Bund 29,5 %). 45,0 4 35,0 3 25,0 2 15,0 1 5,0 Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten (Kraft-Wärme-Kopplung) geplante keine geplant Bund 22,5 8,0 29,5 4 Hessen 21,3 9,8 31,7 37,2 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 11

13 Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten als Alternative? Beim Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten sind ähnliche Verteilungen der Aktivitäten in Hessen wie im Bund festzustellen: geplante n: 10,5 % (Bund 11,2 %) laufende n: 6,9 % (Bund 5,7 %) realisierte n: 17,2 % (Bund 20,2 %) keine n: 65,4 % (Vorjahr 61,9 %), Bund 62,9 % (Vorjahr 61,1 %) Aufbau eigener Energieversorgungskapaizitäten geplante keine geplant Bund 11,2 5,7 20,2 62,9 Hessen 10,5 6,9 17,2 65,4 Beim Aufbau eigener erneuerbarer Energieversorgungskapazitäten liegen die Aktivitäten in Hessen mit 29,2 % auf gleichem Niveau wie im Bund 30,2 %. geplante n: 10,5 % (Bund 10,1 %) laufende n: 6,3 % (Bund 4,6 %) realisierte n: 12,4 % (Bund 15,6 %) keine n: 70,8 % (Vorjahr 67,8 %), Bund 69,8 % (Vorjahr 68,2 %). Beim Aufbau eigener konventioneller Energieversorgungskapazitäten sind ähnliche Verteilungen in Hessen wie im Bund zu verzeichnen, jedoch etwas mehr laufende und geplante Aktivitäten in Hessen: geplant: 6,0 % (Bund 4,8 %) laufend: 4,9 % (Bund 2,9 %) realisiert: 5,9 % (Bund 7,3 %) keine n: 83,1 % (Bund 85,0 %) IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 12

14 Der Anteil der Eigenerzeugung am Stromverbrauch als Fortschrittsanzeige Die bestehenden Anteile der Eigenerzeugung am Stromverbrauch liegen bei den Unternehmen in Hessen wie im Bund auf ähnlichem Niveau, wobei die Unternehmen in Hessen beim Anteil 30 % und mehr fast 8 punkte über dem Bund liegt. 45,0 4 35,0 3 25,0 2 15,0 1 5,0 Bestehender Anteil der Eigenerzeugung am Stromverbrauch 0-3 % 3-5 % 5-10 % % % 30 % und mehr Bund 38,5 10,3 9,3 9,8 10,1 22,0 Hessen 31,3 11,8 6,1 14,9 6,1 29,8 Geplanter Anteil der Eigenerzeugung am Stromverbrauch hat noch Potential Höhere Anteile der Eigenversorgung werden von den Unternehmen in Hessen wie im Bund mit Potential bewertet, wobei in Hessen die Anteile 10-20% sowie 20-30% um ca. 4 punkte über dem Bund liegen. Generell wird deutlich, dass eine komplette Selbstversorgung (Autarkie) derzeit noch kein Thema ist. 45,0 4 35,0 3 25,0 2 15,0 1 5,0 Geplanter Anteil der Eigenerzeugung am Stromverbrauch 0-3 % 3-5 % 5-10 % % % 30 % und mehr Bund 17,6 14,6 13,1 14,1 10,9 29,7 Hessen 14,6 10,2 14,4 18,1 14,7 28,0 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 13

15 Das ungelöste Problem Erzeugung von Prozesswärme Energieträger zur Deckung des Wärmebedarfs kommen in gleicher Größenordnung und fast identischer Rangfolge in Hessen wie im Bund zum Einsatz Erdgas Energieträger zur Deckung des Wärmebedarfs Erdöl Fernwärme Strom (Wärmepumpe) Sonstige Biomasse Solar (thermie) Bund 55,4 16,1 13,9 5,8 4,7 3,0 1,1 0,8 Hessen 58,8 16,9 13,4 4,4 4,1 1,2 1,1 1,0 Kohle Der Energieträger Gas hat in Hessen einen um 3,4 punkte höheren Anteil ggü. dem Bund, während Biomasse um 1,8 punkte niedriger liegt. Insgesamt liegt der Anteil fossiler Energieträger in Hessen mit 76,7 % mit 4,4 punkten über dem Bund. Das Ende der Fahnenstange für Energieeffizienzmaßnahmen und Einsparpotentiale in Sicht? Bei der Steigerung der Energieeffizienz ist ein deutlicher Zuwachs (5 punkte) bei laufenden n in Hessen 38,4 % (Vorjahr 33,3 %) zu verzeichnen. Jedoch auch ein deutlicher Rückgang (>5 punkte) bei geplanten n 14,1 % (Vorjahr 23,6 %) ebenso im Bund 17,6 % (Vorjahr 22,2 %). Der Anteil der Unternehmen, die keine n planen nimmt in Hessen 27,5 % (Vorjahr 21,2 %) deutlicher zu als im Bund 23,4 % (Vorjahr 21,0 %) und liegt ca. 4 punkte über dem Bund geplante Steigerung der Energieeffizienz keine geplant Bund 17,6 38,6 20,4 23,4 Hessen 14,1 38,4 19,9 27,5 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 14

16 Wenn Energieeffizienz, durch welche wird in Hessen wie im Bund in ähnlicher Höhe und fast identischer Rangfolge bewertet. Lediglich die Erneuerung des Wärmeerzeugers ist im Bund deutlich höher (ca. 6 punkte) benannt Mitarbeiter informieren / qualifizieren Steigerung Energieeffizienz durch (I) Investitionen in neue Effizienztechnologien Einbindung externer Dienstleister Energetische Gebäudesanierung Lastmanagement Durchführung eines Energieaudits Bund 74,8 49,2 38,8 31,0 32,7 24,2 Hessen 77,4 47,6 37,3 32,2 27,2 26, Einführung eines Energiemanagementsystems Steigerung Energieeffizienz durch (II) Teilnahme an Netzwerken/ Effizienztischen Effizienzmaßnahmen in Service- Prozessen und/oder Gebäuden Erneuerung des Wärmeerzeugers Einführung eines Umweltmanagementsystems Bund 28,6 23,0 22,9 28,0 17,3 Hessen 23,8 22,0 21,8 21,7 18,1 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 15

17 Bei den Einsparpotentialen beim Energieverbrauch in den kommenden fünf Jahren werden von den Unternehmen in Hessen wie im Bund noch Potentiale in allen Anteilen gesehen und dies auf ähnlichem Niveau bewertet. keine Einsparpotential : 20,1 % (Vorjahr 12,8 %); Bund 19,7 % (Vorjahr 14,4 %). 0-2% des Energieverbrauchs : 20,9 % (Vorjahr 18,1 %); Bund 23,3 % (Vorjahr 21,5 %) 2-5 % des Energieverbrauchs : 32,8 % (Vorjahr 35,4 %); Bund 29,7 % (Vorjahr 30,9 %) 5-10 % des Energieverbrauchs : 18,0 % (Vorjahr 24,0 %); Bund 18,9 % (Vorjahr 20,9 %) 10 % des Energieverbrauchs : 8,1 % (Vorjahr 9,7 %); Bund 8,4 % (Vorjahr 12,3 %) Die rückläufigen Einschätzungen in höheren Anteilen (> 2 %) sowie die zunehmenden Einschätzungen, dass kein weiteres Einsparpotential gesehen wird, deuten darauf hin, dass ein gutes Stück auf dem Weg bereits zurückgelegt wurde. 35,0 3 25,0 2 15,0 1 5,0 Einsparpotential- Energieverbrauch in den nächsten 5 Jahren keine 0-2 % 2-5 % 5-10 % mehr als 10 % Bund 19,7 23,3 29,7 18,9 8,4 Hessen 20,1 20,9 32,8 18,0 8,1 Die Steigerung der Energieeffizienz und die Realisierung von Energieeinsparung wird in den Energie- und Klimaschutzkonzepten von Bund, Ländern, Regionen, Städten und Gemeinden als ein Handlungsansatz benannt. Ob die in den Szenarien angesetzten Einsparpotentiale mit den Einschätzungen in dieser Frage korrespondieren, wäre separat zu untersuchen und zu diskutieren. IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 16

18 Wirtschaftsstandort Hessen negativ betroffen Die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit werden von den Unternehmen in Hessen mit 53,0 % (Vorjahr 51,3 %) fast unverändert mit neutralen Bewertungen eingestuft - im Bund hat sich die Beurteilung von 44,2 % (Vorjahr) auf 52,1 % deutlich verbessert und liegt nun auf gleichem Niveau mit Hessen. Der Anteil negativer und sehr negativer Auswirkungen nimmt in Summe in Hessen mit 21,5 % (Vorjahr 28,7 %) deutlich ab (um ca. 7 punkte) noch deutlicher (um ca. 10 punkte) ist die Entwicklung im Bund 24,1 % (Vorjahr 34,5 %). Generell werden in Hessen in diesem wie im Vorjahr die negativen Auswirkungen geringer als im Bund bewertet Auswirkung der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit sehr positiv positiv neutral negativ sehr negativ keine Einschätzung möglich Bund 5,5 11,8 52,1 19,2 4,9 6,5 Hessen 5,9 12,8 53,0 16,8 4,7 6,7 Generell kritisch zu sehen ist die Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland / Einschränkung der Produktion im Inland. Obgleich ähnliche Verteilungen in Hessen wie im Bund festzustellen sind: in Hessen haben 1,4 % der Unternehmen n realisiert, weitere 2,0 % sind in der Umsetzung, sollte der deutlich höhere Wert von 4,3 % an geplanten n nicht unterschätzt werden. Neben vielen n zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung werden die Auswirkungen der Verlagerung / Einschränkung der Produktion erst nach und nach deutlich werden. Der nur um ca. 1 punkt niedrigere Anteil der Unternehmen in Hessen mit 7,7 % verglichen mit dem Bund (8,9 %) zeigt ein gleich hohes Niveau an Aktivitäten insgesamt auf. 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 Verlagerung von Kapazitäten / Einschränkung der Produktion geplante Bund 4,4 2,3 2,2 Hessen 4,3 2,0 1,4 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 17

19 Welche weiteren n zieht die Wirtschaft in Betracht? Erschließung neuer Geschäftsfelder aufgrund der Energiewende Ähnliche Verteilungen in Hessen wie im Bund. In Hessen planen etwas mehr Unternehmen 75,0 % (Vorjahr 75,5 %) keine n im Vergleich zum Bund 73,3% (Vorjahr 74,2 %). Erschließung neuer Absatzmärkte im Ausland Ähnliche Verteilungen in Hessen wie im Bund. 85,3 % (Vorjahr 84,8 %) in Hessen planen keine, im Bund sind es 84,6 % (Vorjahr 83,6 %). Marktausrichtung auf energieeffiziente Produkte / Dienstleistungen 71,8 % (Vorjahr 64,3 %) der Unternehmen in Hessen planen keine n, im Bund liegt der Wert mit 63,3 % deutlich niedriger (Vorjahr 61,1 %). Die naktivitäten in Hessen sind somit um 8,4 % punkte geringer als im Bund. Verglichen mit den Werten aus 2013 ist in Hessen mit 61,8 % (Bund 6 %) der Rückgang der naktivitäten deutlich stärker mit - 1 %, verglichen mit dem Bund mit -3,3 % Marktausrichtung auf energieeffiziente Produkte / Dienstleistungen geplante keine geplant Bund 10,2 16,5 1 63,3 Hessen 5,2 14,4 8,6 71,8 Einkauf effizienter / energiesparender Vorprodukte Ähnliche Verteilung in Hessen wie im Bund. Ca. 12 % haben n realisiert, 17 % sind in Umsetzung und ca. 10 % in Planung. Deutlich mehr als die Hälfte 60,3 % (Vorjahr 61,0 %) der Unternehmen in Hessen planen keine n, im Bund sind es 6 % (Vorjahr 59,8 %). Verstärkung von Forschung und Entwicklung Ähnliche Verteilungen in Hessen wie im Bund. In Hessen planen 82,8 % keine n im Bund sind es 79,9 %. Realisierte n in Hessen sind mit 4,2 % (Vorjahr 1,4 %) etwas schwächer als im Bund mit 4,4 % (Vorjahr 4,7 %). Laufende n in Hessen sind ebenso ähnlich stark mit 10,6 % (Vorjahr 11,8 %) wie im Bund mit 11,7 % (Vorjahr 11,7 %). Lediglich die geplanten n bleiben mit 2,3 % in Hessen deutlich unter dem Bund mit 4,1 %. IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 18

20 Zentrale Forderungen an die Politik! Auf die Frage Welche politischen n sollten ergriffen werden, um die Energieversorgung sicher, bezahlbar und umweltverträglich zu gestalten? sind ähnliche Häufigkeiten und Rangfolgen in Hessen wie im Bund festzustellen "TOP 5" Forderungen an die Politik (Rang 1-5) Netzausbau unterstützen Steuern und Abgaben auf den Strompreis reduzieren Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen Bessere Abstimmung der politischen n Wettbewerb auf Strom- Gasmarkt stärken Bund 75,2 60,6 59,5 61,9 51,8 Hessen 71,2 58,4 56,9 56,4 53, Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben Forderungen an die Politik (Rang 6-10) Fördertatbestände und Sonderregelungen überprüfen Beratung und Unterstützung für Effizienzmaßnahmen ausbauen Akzeptanz für Umbau der Energieversorgung erhöhen Rahmenbedingungen für neue Technologien verbessern Bund 43,0 40,8 33,2 37,0 29,5 Hessen 43,7 39,3 36,0 31,1 29, Forderungen an die Politik (Rang 11-12) Bau neuer u. eff. konv. Kraftwerke vorantreiben Vorgaben für Energieeffizienz verschärfen Bund 24,3 15,2 Hessen 22,7 13,7 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 19

21 Zusammenfassung Hessische Unternehmen vorn bei der Senkung von Strom- und Energiekosten Die Unternehmen in Hessen liegen beim Anteil der Energiekosten am Umsatz größer vier unter dem Bundesdurchschnitt. Ein Vorjahresvergleich zeigt auf, dass die Unternehmen in Hessen auch schneller unterwegs sind, die Energiekostenanteile zu reduzieren. Die Abnahme beim Anteil der Energiekosten größer vier am Umsatz ist in Hessen mit minus 9,3 punkten) wesentlich deutlicher als im Bund (minus 2,4 punkten) ausgeprägt. Dies könnte auch erklären, warum die Unternehmen in Hessen seltener gezwungen sind steigende Energiekosten an ihre Kunden weiterzugeben. Trotz Lieferanten-/Versorgerwechsel ist der Strompreis für 30 % der Unternehmen gestiegen Beim Lieferanten-/ Versorgerwechsel (Gas, Strom, Öl) sind die Unternehmen in Hessen in Summe um 6 punkte deutlich aktiver Wechsel zu planen und umzusetzen. Langfristige Lieferverträge schließen ca. 50 % der Unternehmen, ca. 20% der Unternehmen kaufen an der Strombörse. Trotzdem sind die Strompreise für 29,3 % sowie die Energiepreise für 23,0 % der Unternehmen in Hessen gestiegen. Die Beeinträchtigungen der Produktion sind in Hessen zwar nicht wesentlich weniger als im Bund, jedoch größer als noch im Jahr Höhere Akzeptanz von Grünstrom in Hessen? Die Zahlungsbereitschaft für zertifizierten regionalen / deutschen Grünstrom liegt insgesamt in Hessen mit 44,5 % um ca. 8 punkte deutlich höher als im Bund. Biogas und Windenergie in Hessen (fast) kein Thema Der Rückstand bei der Nutzung von Eigenerzeugung aus Erneuerbaren Energien ist bei der Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten mittels Photovoltaik aufgeholt. Der Anteil aller Aktivitäten der Unternehmen in Hessen liegt sogar um ca. 5 punkte höher als im Bund. Jedoch liegen die Aktivitäten (insgesamt) bei der Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten mittels Windenergie in Hessen um ca. 10 punkte unter dem Bund. Für die Nutzung von Strom aus eigenen Erzeugungskapazitäten mittels Biogasanlage scheint das Potential in Hessen ausgereizt zu sein: Derzeit sind weder Anlagen geplant noch in Umsetzung begriffen. Der Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten erscheint nicht als Alternative. Nur circa ein Drittel der Unternehmen in Hessen wie im Bund beschäftigen sich überhaupt mit dem Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten. Davon sind es wiederum nur knapp 30 % der Unternehmen in Hessen (8 punkte mehr als im Bund) die einen Anteil von 30 % und mehr am Strom selbst erzeugen. Der Blick auf den Geplanten Anteil der Eigenerzeugung am Stromverbrauch zeigt noch - aber begrenztes - Potential, welches in Hessen nur punktuell etwas höher als im Bund eingeschätzt wird. Bei der Wärmeerzeugung haben die fossiler Energieträger einen Anteil von ca. 75 % Bei der Erzeugung von Wärme liegen die Anteile der fossilen Energieträger zur Deckung des Wärmebedarfs in Hessen mit 76,7 % mit 4,4 punkten über dem Bund. Der Energieträger Gas hat in Hessen einen um 3,4 punkte höheren Anteil ggü. dem Bund, während Biomasse um 1,8 punkte niedriger liegt. Energieeffizienzmaßnahmen und Einsparpotentiale werden ausgeschöpft. So nimmt der Anteil der Unternehmen, die keine n planen in Hessen mit ca. 6 IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 20

22 punkten deutlicher zu als im Bund (2 punkte). Zwar werden bei den Einsparpotentialen beim Energieverbrauch in den kommenden fünf Jahren von den Unternehmen in Hessen wie im Bund noch Potentiale in allen Anteilen gesehen und dies auf ähnlichem Niveau - jedoch sind die Einschätzungen, insbesondere bei den höheren Anteilen (Einsparungen > 2 %) rückläufig. Die Einschätzungen, dass kein weiteres Einsparpotential gesehen wird nehmen zu. Dies deutet darauf hin, dass ein gutes Stück auf dem Weg bereits zurückgelegt wurde. Unternehmen in Hessen und im Bund ziehen weitere n in Betracht - ca. 25 % wollen neue Geschäftsfelder erschließen - ca. 15 % wollen neue Absatzmärkte im Ausland erschließen - ca. 40 % wollen effizientere / energiesparende Vorprodukte kaufen - knapp 20 % wollen Forschung und Entwicklung verstärken - Die Marktausrichtung auf energieeffiziente Produkte / Dienstleistungen wird in Hessen von 28,2 % der Unternehmen angestrebt - im Bund sind es deutlich mehr (mit 37,4 %). Wirtschaftsstandort Hessen gefährdet? Die Auswirkung der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit wird von ca. 70 % der Unternehmen in Hessen neutral oder positiv bewertet. Jedoch ist der Anteil negativer (16,8 %) und sehr negativer (4,7 %) nicht zu unterschätzen. Generell kritisch zu sehen ist die Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland / Einschränkung der Produktion im Inland. Obgleich ähnliche Verteilungen in Hessen wie im Bund festzustellen sind: in Hessen haben 1,4 % der Unternehmen n realisiert, weitere 2,0 % sind in der Umsetzung sollte der deutlich höhere Wert von 4,3 % an geplanten n nicht unterschätzt werden. Neben vielen n zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung werden die Auswirkungen der Verlagerung / Einschränkung der Produktion erst nach und nach deutlich werden. Der nur um ca. 1 punkt niedrigere Anteil der Unternehmen in Hessen mit 7,7 % verglichen mit dem Bund (8,9 %) zeigt ein gleich hohes Niveau an naktivitäten insgesamt auf. Zentrale Forderungen an die Politik Die Unternehmen haben klare Vorstellungen von den Aufgaben der Politik. So schreiben die hessischen Unternehmen, in voller Übereinstimmung mit den Betrieben bundesweit, die folgenden fünf Top- Forderungen der Politik ins Stammbuch: 1.) Der Netzausbau muss von politischer Seite unterstützt werden, 2.) Steuern und Abgaben auf Strompreise müssen gesenkt werden 3.) Eine bessere Abstimmung politischer n auf allen Ebenen ist notwendig 4.) Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen beschleunigt werden und 5.) Der Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten muss gestärkt werden. Wetzlar, , Jürgen Keller IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, c/o IHK Lahn-Dill, Dipl.-Ing. Jürgen Keller 21