mit allem möglichen gerechnet, nur nicht damit.
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- Erna Ursler
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Welche Frau würde mit so einem ekelhaften und feigen Kerl wie ihm zusammenleben wollen? In meinen Augen war er als Mensch ein Versager, der nur bei der Bundeswehr Karriere machen konnte. Nur eine Frau aus dem Rotlichtmillieu würde ihm für einen kurzen Moment zu Willen sein, gegen Entgelt, versteht sich. Als er mich sah, ergriff er die Flucht aus Angst, daß ich mich an ihm rächen wollte. Ich hätte mir jedoch niemals meine Hände an ihm schmutzig gemacht. Glücklicherweise war er nicht mehr lange auf unserem Schiff. Irgendwann auf See bekam der Decksmeister, Oberbootsmann Lang, von einem Mannschaftsdienstgrad die Meldung, daß eine Toilette verstopft sei. Gleich konnte man sehen, daß der Blutdruck des Decksmeisters anstieg. Er ging mit dem Mann ins Achterdeck zur Toilette, ließ sich zeigen, welche Schüssel es war, zog seine Jacke aus und krempelte seinen rechten Hemdsärmel hoch. Noch bevor einer der anwesenden Kameraden etwas sagen konnte, kniete sich der Decksmeister hin und langte mit der blanken Hand in die Schüssel. Dann klatschte er das, was er herausgeholt hatte, dem Mannschaftsdienstgrad vor die Füße und herrschte ihn an: So wird das gemacht, merk Dir das! Wehe, Du kommst noch ein Mal wegen sowas zu mir! Dann wusch er sich die Hände, krempelte seinen Hemdsärmel herunter, zog seine Jacke an und verschwand wieder. So einfach war das also.. Die Kameraden standen oder saßen da mit offenem Mund und wußten nicht, was sie sagen sollten. Sie hatten 1
2 mit allem möglichen gerechnet, nur nicht damit. Mannschaftstoiletten 2
3 Nun mußte Kalle plötzlich zum ersten Offizier in die Kammer. Kalle war Vertrauensmann von den Unteroffizieren seiner Division. Unser Kamerad Kohnke war schon mehrmals wegen Alkohol im Dienst aufgefallen. Kalle erreichte es, daß unser erster Offizier, Korvettenkapitän Dachs, Kohnke noch einmal eine Chance geben wollte, und Kohnke sollte gleich für eine entsprechende Unterredung beim ersten Offizier in der Kammer erscheinen. Es klopfte, der erste Offizier sagte: Herein! Dann trat Kohnke ein. Maat Kohnke, melde mich in den Dachsbau. Kalle blieb der Mund offen stehen. Kohnke hatte schon wieder einen Rausch. Der erste Offizier ignorierte seine Meldung und fing an: Sehen Sie, Herr Kohnke, wir sitzen doch alle in einem Boot. Jawoll, Herr Kaptän, antwortete Kohnke, aber wir rudern in die entgegengesetzte Richtung. Der erste Offizier und Kalle waren sprachlos. Dann durfte Kohnke wegtreten. Es war klar, daß alle Bemühungen von Kalle nun dahin waren. Kohnke wurde degradiert und unehrenhaft entlassen. Am 24. Oktober ging es wieder in den Atlantik und ins Mittelmeer. Wir kamen in der Biskaya in einen Orkan, durch den die Hälfte der Besatzung seekrank wurde. Als ich nach der Wache in der Koje lag, knallte es jedesmal ohrenbetäubend, wenn ein Brecher gegen die Bordwand krachte. Ein Mal fiel ich beinahe aus der Koje, als das Schiff zur Seite kippte. Ich konnte mich gerade noch festhalten. 3
4 Hier aßen die Mannschaftsdienstgrade Am nächsten Morgen war zur Frühstückszeit die Messe wie leergefegt. Die wenigsten konnten etwas essen, und ich fragte mich oft, wie wohl unser Smutje bei so einem Seegang überhaupt noch etwas in seiner Kombüse zustande brachte und das für 250 Mann. Für mich war der Smutje nicht nur ein Künstler, sondern ein Genie. Nach dem Frühstück löste ich dann die Nachtwache ab. Ich saß gerade an meinem Arbeitsplatz und schrieb auf dem Fernschreiber einen Funkspruch, als unser Dampfer wieder einmal in ein Wellental kippte. Einer sagte mir später, daß wir nicht ganz 37 Grad Schräglage hatten. Ab 37,5 Grad drohte der Dampfer angeblich umzukippen. Das Schiff wäre bei den hohen Wellen innerhalb von Sekunden gesunken. Unser Kommandant sagte uns später, daß die Wellen eine Höhe von mehr als 14 Metern gehabt hätten. 4
5 Die Gischt fegte bis hoch übers Peildeck Als das Schiff plötzlich ins Wellental fiel und zur Seite kippte, brach die Befestigung des Stuhles, auf dem ich saß. Ich kippte nach hinten um, schoß samt Stuhl auf dem Rücken quer durch den Funkraum und landete in einem Stahlregal. Gerade dort, wo ich hineinsauste, waren unsere ABC-Schutzmasken. Die bremsten mich sehr sanft, weil sie aus Gummi waren. Allerdings hatte ich links und rechts von meinen Schultern jeweils einen Stahlträger, zwischen denen ich jetzt feststeckte. Ein paar Zentimeter weiter nach rechts oder links ich hätte eine zerschmetterte Schulter gehabt. Und noch ein paar Zentimeter mehr, dann wäre der Kopf dran gewesen. Daß ich ohne Verletzung blieb, war für mich ein großes Wunder. Weil ich bis zu den Ellenbogen im Regal steckte, konnte ich mich selbst nicht befreien. Meine Leute zogen mich 5
6 aber gleich an den Beinen wieder heraus. Die nächsten Funksprüche mußte ich im Stehen schreiben. Meine Untergebenen waren bis auf einen mehr oder weniger seekrank. Es kam mir plötzlich vor, als ob zwei von ihnen etwas grün im Gesicht wurden und einen irren Ausdruck in ihren Augen hatten. Es schien, als wären sie kurz davor durchzudrehen. Sofort ließ ich sie von den anderen in die Koje bringen. Ich wollte nicht erst warten, bis die beiden durchdrehen und über Bord springen. Sie konnten ihre Arbeit ohnehin nicht mehr ausführen. Nun hatte ich auch wieder einen Sitzplatz. In der nächsten Nacht hatte ich dann von 00:00 Uhr bis 06:00 Uhr Funkwache. Meine Untergebenen hatten in ihrem Deck gefeiert und waren etwas angeheitert. Einer von Ihnen, der Gefreite Hingst, hatte besonders Schlagseite. Ich fand das überhaupt nicht lustig, dachte aber an mich selbst und hatte Nachsicht. Den Gefreiten Hingst setzte ich an den Fernschreiber, bei dem die Funksprüche von der Landfunkstelle ankamen. Dort kann er in seinem Zustand am wenigsten falsch machen, dachte ich. Nach einiger Zeit sah ich nach ihm. Er schlief vor dem Fernschreiber. Aus dem Fernschreiber hing schon einen Meter lang das Papier heraus. Ich weckte ihn und ermahnte ihn seinen Dienst zu tun. Nach ein paar Minuten schlief er schon wieder. Ich weckte ihn wieder und ermahnte ihn erneut. Er versuchte nun, die Funksprüche vom Fernschreiber abzureißen, aber es klappte nicht. Das Papier zerriß, so 6
7 daß alle Funksprüche, die darauf waren, neu geschrieben werden mußten. Jetzt reichte es. Ich ließ ihn von 2 Mann in seine Koje bringen und machte selbst seine Arbeit. Die anderen Kameraden hielten durch und taten ihren Dienst ordentlich. Am nächsten Morgen kam der Gefreite Hingst auf mich zu und endschuldigte sich bei mir. Er hatte nun berechtigte Angst, daß ich eine Meldung schreiben würde, die eine Disziplinarstrafe nach sich ziehen würde. Ich schrieb keine Meldung, denn ich wollte Dinge, die im Funkraum passierten, nicht durch den ersten Offizier regeln lassen. Das konnte ich auch selbst. Nun, ich unternahm gar nichts. Meine Leute rechneten es mir hoch an und lasen mir plötzlich jeden Wunsch von den Augen ab, um mir eine Freude zu machen. Auch der Gefreite Hingst tat seinen Dienst nun erstklassig. Hätte ich mit einer Meldung diesen Erfolg gehabt? Ein paar Tage später hatte ich wieder von 18:00 Uhr bis 00:00 Uhr frei. Statt mich schlafen zu legen, setzte ich mich zu anderen Kameraden und spielte wieder mit Karten oder das komische Spiel mit dem Würfel. Dabei trank ich ein paar Bier. Die Zeit ging sehr schnell vorbei, schneller als ich dachte. Ehe ich mich versah, war schon halb zwölf. Ich aß etwas und ging dann, um Volker im Funkraum abzulösen. Es war im Funkraum einiges zu tun, so daß nicht daran zu denken war, einmal für ein paar Minuten die Augen zu schließen. Die Funkwache schien nicht enden zu wollen. Die Freizeit vorher war viel schneller vorbei gewesen. 7
8 Ich freute mich richtig, als ich um 05:50 abgelöst wurde. Ich war total k.o., ging hinunter in die Messe, aß etwas und legte mich in die Koje. War das herrlich, endlich schlafen. Denkste, nach etwa 10 Minuten gab es Alarm. Zur Übung: Alle Mann auf Gefechtsstation! Hatte man da noch Töne? Ich sprang aus der Koje, zog mich an und rannte hinauf in den Funkraum. Es wurde wieder einmal geschossen. Ich stand nun im Funkraum. Alle Mann waren hier versammelt, auch der Funkmeister. Ich lehnte mich an die Wand, und plötzlich schlief ich. Der Funkmeister wollte mich wecken, hatte aber keine Chance. Ich war so übermüdet, daß ich zwei Stunden schlief bei Windstärke 5 - ohne umzufallen. Als wir dann in die spanischen Gewässer kamen, wurde die See ruhiger, und die seekranken Kameraden konnten ihren Dienst wieder antreten. Das Wetter war plötzlich sommerlich warm geworden. Als wir durch die Meerenge von Gibraltar fuhren, sah ich eine ganze Herde von Tümmlern, die uns entgegen kamen in Richtung Atlantik. Immer wieder sah ich sie springen. Dazu ging am Horizont die Sonne langsam unter. Mir schien, als ob dieser große, jetzt rote Feuerball direkt im Meer versinken würde. Es war ein herrliches Bild, das ich nie vergessen werde. Ich stand einfach da und schaute mir dieses wunderschöne Schauspiel an. Noch lange stand ich auf dem Heck unseren Schiffes, bis es dunkel wurde und die ersten Sterne sichtbar wurden. 8
Das bringt nichts. Trotzdem. Mach doch, was du willst. Mach ich auch. Wo sind die drei eigentlich hin gefahren? Emmett will sich neue PS3-Spiele
Etwas Schreckliches Alice und Bella saßen in der Küche und Bella aß ihr Frühstück. Du wohnst hier jetzt schon zwei Wochen Bella., fing Alice plötzlich an. Na und? Und ich sehe immer nur, dass du neben
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