NATIONALE INVESTITIONSFÖRDERUNG SÜDAFRIKA
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- Krista Steinmann
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1 NATIONALE INVESTITIONSFÖRDERUNG SÜDAFRIKA
2 Südafrika (August 2015) Impulse durch Steuervergünstigungen und Zuschüsse / Besondere Anreize in Sonderwirtschaftszonen Johannesburg (gtai) - Im internationalen Vergleich liegt die südafrikanische Investitionsförderung nach Einschätzung von Landeskennern eher im Mittelfeld. Dennoch gibt es einige Programme, die auch für deutsche Unternehmen beziehungsweise deren südafrikanische Abnehmer interessant sein können. Die meisten Programme werden vom Department of Trade and Industry (DTI) verwaltet. Eine weitere wichtige Förderinstitution ist die Industrial Development Corporation. Allgemeine Fördermaßnahmen In Südafrika wird bei Industrieinvestitionen in Neu- oder Erweiterungsvorhaben nach der sogenannten S12I Tax Incentive eine steuerlich wirksame Investment Allowance gewährt. Demnach können 35 bis 100% der Investitionssumme von der steuerlichen Bemessungsgrundlage abgezogen werden. Die Maximalsumme des Abzugsbetrages beläuft sich bei Neuinvestitionen auf 550 Mio. bis 950 Mio. Rand (R; rund 36,8 Mio. bis 63,6 Mio. Euro; 1 R = circa 0,07 Euro), bei Erweiterungsinvestitionen sind es noch 350 Mio. bis 550 Mio. R. Die Gewährung der Steuervergünstigung ist an bestimmte Voraussetzungen gekoppelt. Erforderlich ist eine Mindestinvestitionssumme von 50 Mio. R bei Neuinvestitionen sowie von 30 Mio. R bei Erweiterungsmaßnahmen. Zusätzlich kann auch eine Training Allowance für die Qualifizierung von Mitarbeitern gewährt werden. Eine steuerliche Förderung ist weiterhin für Ausgaben im Bereich Forschung & Entwicklung möglich. So können 150% der entstandenen Kosten direkt als Betriebsausgabe geltend gemacht werden. Zudem besteht eine beschleunigte Abschreibungsmöglichkeit. Besondere Regelungen zur steuerlichen Absetzbarkeit gelten unter anderem auch für Investitionen in innerstädtische Immobilien (Neubau, Renovierung) und Energieeffizienz (0,45 R pro kwh eingesparter Energie). Der sonstige Teil der südafrikanischen Förderprogramme zielt auf die Gewährung direkter Investitionszuschüsse ab. Germany Trade & Invest 1
3 Südafrika (August 2015) Wichtige nationale Investitionsanreize des Department of Trade and Industry (DTI) Programm Zielgruppe Anreiz AIS (Automotive Investment Scheme) MCEP (Manufacturing Competitiveness Enhancement Programme) CTCIP (Clothing and Textile Competitiveness Improvement Programme) Unternehmen der Automobilindustrie einschließlich Zulieferer Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes Unternehmen der Textil-, Schuh- und Lederindustrie SPII (Support Programme for Investitionen zur Entwicklung innovativer Produkte Industrial Innovation) - Process Development Scheme und Verfahren von Kleinunternehmen bis 13 Mio. R Umsatz SPII (Support Programme for Industrial Innovation) - Matching Scheme SPII (Support Programme for Industrial Innovation) - Partnership Scheme BPS (Business Process Service) CIP (Critical Infrastructure Programme) Investitionen zur Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren für mittlere und größere Unternehmen Investitionen zur Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren Projekte im Bereich Business Process Outsourcing Investitionen in die notwendige Infrastruktur als Voraussetzung für eine geplante Privatinvestition Zuschuss von 25% der Investitionskosten für Anlagen und Ausrüstungen, Sonderzuschuss von weiteren 5 bis 10% möglich Zuschüsse für Investitionen in neue Maschinen und Ausrüstungen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, 10 bis 25% der generierten Wertschöpfung Zuschüsse von 65 bis 100% zu Projekten zur Modernisierung des Produktionsprozesses Zuschuss in Höhe von 50% der Projektkosten, bei hohem B-BBEE Status bis zu 85%, maximale Förderung 2 Mio. R Zuschuss in Höhe von 50% der Projektkosten, bei hohem B-BBEE Status bis zu 75%, maximale Förderung 5 Mio. R Zuschuss in Höhe von 50% der Projektkosten, maximale Förderung 10 Mio. R, Rückzahlung eines individuell zu verhandelnden Teils des Zuschusses Direkte finanzielle Zuschüsse abhängig von Art des Projektes und Anzahl geschaffener Arbeitsplätze Zuschuss von maximal 30% der Entwicklungskosten bis zu maximal 30 Mio. R Quelle: Department of Trade & Industry (DTI) Sonderwirtschaftszonen Als besonderer Anreiz für Investoren werden in Südafrika in den kommenden Jahren Sonderwirtschaftszonen (Special Economic Zones, SEZ) geschaffen. Eine entsprechende Gesetzesgrundlage wurde bereits 2014 verabschiedet. Die ersten Sonderwirtschaftszonen dürften 2015/2016 in Betrieb gehen, nachdem auch die erforderlichen Verwaltungsvorschriften vorgelegt wurden. 2 Nationale Investitionsförderung
4 Bei den neuen SEZ handelt es sich im Wesentlichen um eine Weiterentwicklung der bereits bestehenden Industrial Development Zones (IDZ). Derzeit sind mit Coega bei Port Elizabeth, East London, Richards Bay, Saldanha Bay sowie dem Dube Tradeport in Durban bereits fünf IDZ operativ. Die Eröffnung einer bereits proklamierten IDZ am Flughafen O.R. Tambo in Johannesburg ist jedoch um Jahre verzögert. Die Bilanz der IDZ fiel jedoch insgesamt enttäuschend aus mit nur geringem Interesse von Investorenseite. Dies zeigt sich insbesondere an der rund ha großen IDZ Coega, die von 1999 bis Anfang 2015 nur 30 Unternehmen anlocken konnte. Das weitgehend leerstehende Gebiet wirkt aus der Luft betrachtet mehr wie ein Landschaftspark denn als ein Industriestandort. Milliardeninvestitionen wie die geplante Mthombo-Raffinerie von PetroSA oder ein Manganschmelzofen von Kalagadi Manganese verzögerten sich. Als Hauptschwäche der IDZ gilt das fast vollständige Fehlen von Fördermitteln, wie sie in Sonderwirtschaftszonen international üblich sind. Zwar verfügen die IDZ über gute Infrastruktur und aufgrund ihrer exportorientierten Ausrichtung über direkten Zugang zu See- oder Flughäfen, unterscheiden sich im Übrigen aber kaum von anderen Industrieparks des Landes. Als einziger Anreiz sind Customs Controlled Areas (CCAs) innerhalb der IDZ möglich. Diese bieten Zoll- und Umsatzsteuerbefreiungen für Exportunternehmen. Mit den nun entstehenden SEZ soll dieser Mangel behoben werden. Zusätzlich zu den CCAs wird in den SEZ für voraussichtlich zehn Jahre ein reduzierter Körperschaftsteuersatz von 15 statt der regulären 28% gelten. Auch Sonderabschreibungen für Gebäude können in Anspruch genommen werden. Die landesweit zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit eingeführte Employment Tax Incentive wird in den SEZ zudem für alle neu eingestellten Beschäftigten unabhängig von deren Alter gelten. Die Fördermaßnahme gilt bis zu einer Lohngrenze von R im Monat und ermöglicht Lohnzuschüsse von bis zu R über eine Verrechnung mit dem monatlichen Lohnsteuerabzug. Ein zusätzlicher Vorteil der SEZ sind die vorgesehenen One-Stop-Genehmigungsverfahren. Alle bestehenden IDZ sollen in eine SEZ umgewandelt werden. Darüber hinaus ist die Errichtung von zehn weiteren SEZ vorgesehen. Damit Investoren in den Genuss der angebotenen Fördermittel kommen können, müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Es muss sich generell um eine Neuinvestition handeln, sodass reine Betriebsverlagerungen nicht förderfähig sind. Das Vorhaben muss sich zudem auf die Errichtung von Produktionsstätten oder Ausübung bestimmter Dienstleistungen wie Logistik, Lagerhaltung oder IT-Services beziehen. Insbesondere in den geplanten zehn neuen SEZ könnte zudem eine Beschränkung auf ausgewählte Förderbranchen erfolgen. Germany Trade & Invest 3
5 Südafrika (August 2015) Geplante SEZ in Südafrika Ort Provinz Geplanter Schwerpunkt Coega (Port Elizabeth) Eastern Cape Automobil, Lebensmittelverarbeitung, Stahl und Metall, Logistik, Chemie, Energie, Business Services East London Eastern Cape Automobil, Logistik, Lebensmittelverarbeitung, Elektronik, ICT, Pharma Richards Bay KwaZulu-Natal Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Lebensmittelverarbeitung, Holz- und Zellstoff Saldanha Bay Western Cape Servicecenter für die Offshore Öl- und Gasindustrie Dube Tradeport (King Shaka International Airport, Durban) O.R. Tambo International Airport, Johannesburg KwaZulu-Natal Gauteng Logistik, Lebensmittelverarbeitung, Luftfahrt, Elektronik, Textil, Medizin Aerotropolis für Luftfahrt und Logistik, Schmuckverarbeitung Wild Coast Eastern Cape Lebensmittelverarbeitung Harrismith Free State Logistik, Automobil, Lebensmittelverarbeitung, Textil Nasrec Gauteng IKT, Lebensmittelverarbeitung, Logistik Tubisten/Steelport Limpopo Weiterverarbeitung von Platin Valley Musina Limpopo Petrochemie, Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Lebensmittelverarbeitung, Logistik Nkomati Mpumalanga Lebensmittelverarbeitung Upington Northern Cape Solarindustrie Rustenburg North West Weiterverarbeitung von Platin (Platinum Valley) Atlantis Western Cape Erneuerbare Energien Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest Beratung und regionale Förderung Zusätzlich zu den nationalen Investitionsförderprogrammen bieten auch die neun Provinzen des Landes Anreize an. Diese können aus zinsgünstigen Krediten, reduzierten Mieten für Grundstücke und Gebäude oder Beratung und Hilfe bei der Standortsuche bestehen. Fördermittelberatung kann durch die Abteilung Trade & Investment South Africa (TISA) des DTI in Anspruch genommen werden. Investoren können sich auch direkt an die regionalen Förderstellen wenden. Auf regionaler Ebene wird dann ein Förderpaket geschnürt, das auch die nationalen Maßnahmen enthält. 4 Nationale Investitionsförderung
6 Internetadressen: Department of Trade and Industry (DTI) Internet: International Development Corporation (IDC) Internet: Eastern Cape Development Corporation (ECDC) Internet: Free State Province South Africa Internet: Gauteng Growth and Development Agency Internet: Trade & Investment KwaZulu-Natal Internet: Limpopo Economic Development Agency Internet: The Western Cape Destination Marketing, Investment and Trade Promotion Agency (Wesgro) Internet: Mpumalanga Economic Growth Agency (MEGA) Internet: Northern Cape Economic Development Agency, Trade and Investment Promotion Agency (NCEDA) Internet: North West Development Corporation Internet: Germany Trade & Invest 5
7 Kontakt Impressum Herausgeber: Germany Trade and Invest Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbh Villemombler Straße Bonn Tel.: +49 (0)228/ Fax: +49 (0)228/ Internet: Hauptsitz der Gesellschaft: Friedrichstraße 60, Berlin Geschäftsführung: Dr. Benno Bunse, Erster Geschäftsführer Dr. Jürgen Friedrich, Geschäftsführer Autor: Heiko Stumpf, Johannesburg Redaktion/Ansprechpartnerin: Edith Mosebach, Tel.: +49 (0)228/ , Redaktionsschluss: August 2014 Bestell-Nr.: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck - auch teilweise - nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt. Layout: Germany Trade & Invest Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
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