Gewaltschutzambulanz Charité

Transkript

1 Gewaltschutzambulanz Charité Dr. Saskia Etzold, stellvertr. Ärztliche Leiterin Gewaltschutzambulanz Charité / Dagmar Reinemann, Gewaltschutzkoordinatorin Charité U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N

2 Wie sieht es bei uns aus?

3 Wie sieht es bei uns aus?

4 Wie arbeiten wir? Rechtsmedizinische Tagesambulanz ausschließlich mit Terminvergabe unter der Woche Telefonische Sprechzeiten Mo Fr von 8.30 bis Uhr Untersuchungen in der GSA Mo Fr von bis Uhr Versorgung von Opfern von sex. Gewalt in den RST der Charité (mit Anzeige und als VSS) Mo Fr von bis Uhr Kostenlose gerichtsfeste Dokumentation für Gewaltopfer nach häuslicher Gewalt interpersoneller Gewalt sexualisierter Gewalt (inkl. Sicherung von DNA-Spuren) Gewalt im Dienst (z.b. Polizei, Feuerwehr, Klinikpersonal) Verdacht auf Kindesmisshandlung (Auftrag von Jugendamt, Berliner Notdienst Kinderschutz oder Kinderschutzambulanz sowie Zustimmung der Eltern / Inobhutnahme notwendig)

5 Wie arbeiten wir? Untersuchungen finden statt in der GSA in den 5 Kinderschutzambulanzen (KSA) in den RST der Charité nach sexualisierter Gewalt (mit Anzeige und als VSS) bei stationärer Versorgung in allen Berliner Krankenhäusern in den Berliner Frauenhäusern / Beratungsstellen nach Gewalt im Dienst auf den Dienststellen / Stationen Nach Untersuchung von Erwachsenen auf Wunsch Aufbewahrung der Dokumentation für 10 Jahre oder Zustellung nach Schweigepflichtentbindung an Dritte (z.b. Polizei, Anwalt) oder Zusendung nach Hause

6 Wie arbeiten wir? Nach Untersuchung von Kindern / Jugendlichen in der GSA Zusendung des Gutachtens an das Jugendamt / Berliner Notdienst Kinderschutz, bei Untersuchung in den KSAs Zusendung an die betreuende KSA Nach sexualisierter Gewalt mit Anzeige: Übergabe der DNA- Spuren, der Blut- und Urinproben, der Fotos und der Dokumentation an die Polizei Bei VSS: Lagerung der DNA-Spuren für 12 Monate (in dieser Zeit nach Anzeige und Schweigepflichtentbindung Übergabe an Polizei möglich), Lagerung der Dokumentation für 10 Jahre

7 Wie dokumentieren wir? Eruierung des Sachverhalts Ermittlung des weiteren Beratungs- und Unterstützungsbedarfs z.b. BIG-Hotline, Opferhilfe e.v., Polizei, Weißer Ring, Rechtsberatung Rechtsmedizinisches Setting Körperliche Untersuchung (step by step) Foto-Dokumentation Klärung der weiteren medizinischen Versorgung auf Wunsch gemeinsames Telefonat mit Unterstützungseinrichtungen, Ärzten / Krankenhaus oder Polizei, ggf. Schweigepflichtentbindung unterschreiben bei Bedarf Beratung in der GSA Erstellung der schriftlichen Dokumentation Gesamtzeitbedarf pro Fall ~ 3h, 5-8h außerhalb der GSA

8 Im Zeitraum wandten sich 3749 gewaltbetroffene Personen an die GSA, 2064 Personen davon hatten sichtbare Verletzungen und erhielten einen Termin in der GSA, 1831 Personen nahmen ihren Termin wahr. 22 % Kinder 78 % Erwachsene davon: Frauen 77 % Männer 23%

9 Entwicklung Fallzahlen GSA Wachstumsrate p.a. (CAGR) von über 40%!

10 Im Zeitraum : 1526 Fälle untersucht in der GSA mobil untersuchte Fälle: 111 Kinderschutzambulanz-Fälle (KSA) 133 Kinderschutzambulanz-Fallberatungen (KSA) 62 Mobile-Dienst-Fälle bei stationären Patienten 98 Sexualisierte Gewalt-Fälle (SG) 34 Vertrauliche Spurensicherungs-Fälle (VSS)

11 Zuweiser Polizei 32 % Jugendamt/ BNK 16 % Ärzte/ Krankenhäuser 26 % BIG-Hotline/ Frauenberatungsstellen 8 % Opferhilfeeinrichtungen (Opferhilfe, WR) 5 % Andere (Medien, Internet etc.) 13 %

12 Täter-Opferverhältnis und Tatverhalten (Ex-) Partner/ Partnerin 43 % Ersttat: 18% Wiederholungstat: 81% keine Angabe: 1% Person aus Umfeld 35 % Ersttat: 44% Wiederholungstat: 40% keine Angabe: 16% Unbekannt 21 % Ersttat: 88% Wiederholungstat: 2% keine Angabe: 10% Keine Angaben 1 %

13 Erlittene Gewaltform (teilweise mehrere) stumpf 92 % scharf 3 % thermisch 2 % Schuss 0 % Gewalt gegen den Hals 15 % Sexualisierte Gewalt (seit 7/16) 6 % Vernachlässigung bei Kindern 2 %

14 Ergebnisse der Untersuchungen der Kinder Verdacht bestätigt 50 % Verdacht nicht bestätigt 19 % Keine Aussage möglich 31 %

15 Befunde bei Gewalt g. d. Hals (teilweise mehrere) Befunde an der Halshaut 67 % Punktblutungen 22 % Heiserkeit 24 % Globusgefühl/ Schluckbeschwerden 48 %

16 Täter-Opferverhältnis bei Gewalt gegen den Hals (Ex-) Partner/ Partnerin 65 % Person aus Umfeld 18 % Unbekannt 10 % Keine Angabe 7 % In 21 % aller Fälle von häuslicher Gewalt lagen Verletzungen durch Gewalt gegen den Hals vor!

17 Weitervermittlung (teilweise an mehrere) BIG-Hotline/ Frauenberatungsstellen 20 % Verschiedene (Kliniken, Behörden, etc.) 31 % Psycho-Traumaambulanz 6 % Opferhilfe 41 % Weißer Ring 3 % pro Bono Rechtsberatung 1 % Sonstiges 12 %

18 Polizeiliche Anzeige Erfolgt 54 % Geplant 9 % Keine Angabe 37 %

19 Bezirk (n= 1831) Mitte 18 % Charlottenburg-Wilmersdorf 10 % Neukölln 9 % Spandau 8 % Pankow/Weißensee 8 % Friedrichshain/Kreuzberg 7 % Tempelhof-Schöneberg 7 % Lichtenberg 6 % Reinickendorf 6 % Marzahn/Hellersdorf 6 % Steglitz-Zehlendorf 4 % Treptow/Köpenick 2 % Brandenburg 5 % National und International 2 %

20 Fortbildungen / Informationsveranstaltungen Insgesamt 547 Veranstaltungen, davon 275 Fortbildungen zu den Themen: Kindesmisshandlung Häusliche Gewalt Sexualisierte Gewalt und 272 Informationsveranstaltungen zur GSA

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