Freiwillige Partnerinformation im Kontext NPHS 11 17
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- August Lorentz
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1 Freiwillige Partnerinformation im Kontext NPHS 11 17
2 Weshalb freiwillige Partnerinformation? Integration anderer STI in das Nationale Programm HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen (NPHS) Weshalb freiwillige Partnerinformation? HIV & STI: gemeinsamer Übertragungsweg Aber: Unterschiedlich infektiös Schutzwirkung Präservativ am besten bei HIV HIV bleibt grösstes Public Health-Problem Strengere Safer Sex-Regeln? Vor STI warnen? 4
3 Weshalb freiwillige Partnerinformation? Die Schweizer Antwort: Zu den ersten zwei (alten) Safer Sex-Regeln 1.Eindringen immer mit Präservativ 2.Kein Blut, kein Sperma in den Mund Neu die dritte Safer Sex-Regel 3. Wenn s juckt... zum Arzt! 5 Integration anderer STI in die LOVE LIFE- Kampagne
4 Weshalb freiwillige Partnerinformation? Gut, wenn schon mal alle, die es juckt etc. zum Arzt gehen und richtig diagnostiziert und behandelt werden. Aber, viele STI verlaufen symptomlos. Zur richtigen Behandlung gehören deshalb die Fragen: 1. Bei wem angesteckt? 2. An wen schon weitergegeben? 7 Freiwillige Partnerinformation 2012/2013 8
5 Freiwillige Partnerinformation 1. Mit der LOVE LIFE-Kampagne 2012/13 wollen wir ein Klima schaffen, das die freiwillige Partnerinformation ermöglicht. 2. Die Motivation und Unterstützung der PatientInnen mit einer STI-Diagnose, PartnerInnen freiwillig zu informieren, ist Aufgabe des behandelnden Arztes, der Ärztin. 3. Beratende sind gefordert, Unterstützung zu geben: - vor der Testung/Diagnose darauf vorbereiten - nach der Diagnose, wenn PatientInnen Hilfe brauchen 9 Freiwillige Partnerinformation erfolgt freiwillig und aus Einsicht, ist Betroffenen nicht nur zuzumuten, sondern auch zuzutrauen, beruht auf der seit Anfang der HIV-Prävention in der Schweiz gültigen Lernstrategie und hat nichts mit mandatory partner notification im Sinne von Seuchenstrategie, Old Public Health, zu tun. 10
6 Lesenswert! 11 Freiwillige Partnerinformation nützt in erster Linie dem Patienten/der Patientin: Direkt: Nur wenn seine/ihre symptomlosen SexualpartnerInnen auch diagnostiziert und richtig behandelt sind, kommt es nicht zu einer Re-Infektion. Indirekt: Wenn in einer Gruppe (z. B. Schwulenszene) weniger symptomlose Träger eines infektiösen Agens unterwegs sind, dann ist das Risiko für alle Angehörigen dieser Gruppe kleiner. 12
7 Sexuelle Netzwerke Hetero-sexuell Homo-sexuell 9 Verbindungen 15 Verbindungen Axel J Schmidt, Infectious Diseases Department, BAG 13 Partnerzahl und Transmission Anzahl möglicher sexueller Kontakte (k) rein homo-sexuelles Netzwerk rein hetero-sexuelles Netzwerk Anzahl der Individuen im sexuellen Netzwerk (n) k homo n ( 1) 2 = n In homosexuellen Netzwerken gibt nicht nur (zweimal) mehr Verbindungen als in heterosexuellen Netzwerken, sie sind typischerweise auch zeitlich dichter. k hetero n n + 1 = 2 2 Axel J Schmidt, Infectious Diseases Department, BAG 14
8 Freiwillige Partnerinformation nützt in erster Linie dem Patienten/der Patientin: Die öffentliche Gesundheit profitiert auch davon das ist aber nur eine erwünschte Nebenwirkung der individuellen (Selbst-)Schutz-Strategie mittels Safer Sex nach New Public Health. 15 Freiwillige Partnerinformation hat Grenzen: Nur auf heilbare STI anwenden! Also nicht bei HIV, nicht bei Feigwarzen, nicht bei Herpes. Gehört zur Diagnose und Behandlung von STI, Hauptadressaten sind die Betroffenen selbst und die ÄrztInnen. Das Beratungssystem hat bei Bedarf eine unterstützende und motivierende Aufgabe. Wenn Patienten nicht wollen, ist das zu respektieren. Von Drohungen ist zwingend abzusehen! 16
9 Die Fachpersonen (Ärzteschaft, Beratende) begegnen den PatientInnen auf Augenhöhe und in wertschätzender Haltung, besprechen mit PatientInnen, was im Rahmen der freiwilligen Partnerinformation von ihnen erwartet wird, und warum freiwillige Partnerinformation vor allem ihnen nützt, unterstützen auf Wunsch PatientInnen bei der freiwilligen Partnerinformation. 17 Herausforderungen Vermitteln, dass (behandelbare) STI zu einem erfüllten Sexualleben dazu gehören (können) kein Drama! Zugang zu nicht moralisierender Beratung, Testung, Diagnose und Behandlung für alle Zielgruppen verbessern. Zugang zur Behandlung von symptomlosen Partnerinnen und Partnern vereinfachen. Unterstützung und Hilfsmittel zur freiwilligen Partnerinformation weiter entwickeln und verbessern. Testimonials von erfolgreicher Partnerinformation veröffentlichen. 18
10 Danke für Ihre Aufmerksamkeit. 19
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