Rote Liste Obst. Stand

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1 Rote Liste Obst Stand Von einigen Sorten der Roten Liste ist nur bekannt, dass sie ursprünglich von alten Bäumen stammen, sie sehr selten sind und somit nicht verloren gehen solllten. Zum Teil existieren Informationen in historischen Büchern, manchmal sind aber Informationen auch nun mündlich überliefert oder nur ganz wenige vorhanden. Dann können die Eigenschaften der Früchte mithilfe des von Ihnen gepflanzten Jungbaums aufgearbeitet werden. Aepfel OB OB OB OB OB OB OB OB Akerö Berner Orange Cirillus Close Finkenwerder Prinzenapfel Französische Goldreinette Fromms Goldreinette Gehrers Rambour Tafel- und Allzweckapfel, lagerbar bis im Februar, für höhere Lagen geeignet. Die Sorte ist nach einem Schloss in Schweden benannt. Stammt von einem Baum in Trubschachen BE und entspricht gemäss molekulargenetischer Analyse der Sorte "Schweizer Orangenapfel". Tafelapfel, lagerfähig bis Ende Februar. Absicherung einer bernischen Herkunft. Herkunft von Karl Stoll, verstorbener Pomologe der Schweiz. Frucht gestreift, etwas dickhäutig, kurzer Stil. Reift gegen Ende September. Allzweckapfel zum Kochen, Mosten, Dörren. *) Sämling von Anfang des 20. Jhdts aus den USA. Baum ist wüchsig und fruchtbar. Frucht reift sehr früh, im Juli noch vor 'Klarapfel'. Sonnig gewachsen mit schön roter Deckfarbe. Richtiger Pflückzeitpunkt währt kurz. Guter Tafel- und Allzweckapfel. Stammt aus Norddeutschland, Frucht mittelgross, hochgebaut. Farbe grün, rot gestreift. Festes Fruchtfleisch. Aromatischer Geschmack, feine Säure. Geeignet als Tafelund Mostapfel, auch zum Kochen. Ernte A10, Lagerung -3. Feinaromatischer, leicht würziger Tafelapfel aus Frankreich. Pflückreif im Oktober, genussreif ab Dezember, bis März/April lagerfähig. Die Sorte stammt aus Deutschland, vor Frucht mittelgross, grüngelb. Ernte Mitte Oktober, lagerfähig bis März. Tafelapfel für den Winter und Allzweckapfel für die Verarbeitung. Stammt aus Deutschland, robuste Streuobstsorte. Baum mit mittelstarkem Wuchs. Frucht grünlich-gelb-grün, sonnseits bräunlich rot verwaschen. Mostapfel mit hoher Saftausbeute, Säureträger. Fruchtfleisch fest, bräunt stark, Neigung zur Glasigkeit. Reift 10, sofort zu verwenden.*) Seite 1/6

2 AC AC Ac OB OB OB Gravensteiner "alter Typ" Gravensteiner "rot marmoriert" Gravensteiner "urtümlich späterreifend" Grosser Süssapfel Korbiniansapfel Stäuble Zwei Verbreitete alte Tafelapfelsorte (vor 1800), aus der sich seltene Typen entwickelt haben. Frucht mittelgross mit sortentypischem Duft. Reift ab E8, bis 11 lagerfähg. Auch zur Verarbeitung geeignet. - Dieser alte Typ ist sehr aromatisch mit einem geringen Anteil an Deckfarbe. Verbreitete alte Tafelapfelsorte (vor 1800), aus der sich seltene Typen entwickelt haben. Frucht mittelgross mit sortentypischem Duft. Reift ab E8, bis 11 lagerfähg. Auch zur Verarbeitung geeignet. - Optisch attraktiver, rotmarmorierter Typ. Verbreitete alte Tafelapfelsorte (vor 1800), aus der sich seltene Typen entwickelt haben. Frucht mittelgross mit sortentypischem Duft. Reift ab E8, bis 11 lagerfähg. Auch zur Verarbeitung geeignet. - Dieser urtümliche, aromatische Typ reift etwas später. Süssapfel aus BL. Mittelgross bis gross, bauchig. Haut glatt, schwach glänzend, Grundfarbe gelbgrün, Deckfarbe sonnseits manchmal rötlich. Praktisch säurefrei. Essreife Oktober, lagerfähig bis Dezember. Schwachwüchsig. Vom Apfelpfarrer Korbinian Aigner um 1940 als Häftling im Konzentrationslager Dachau gezüchtete Apfelsorte namens KZ zum 100. Geburtstag Aigners offizielle Taufe auf Korbiniansapfel. Blüht früh, reift E10. Widerstandsfähige Allzwecksorte. Schweizer Züchtung aus dem Jahr 1943 (Jonathan X Glockenapfel) eines ehemaligen Mitarbeiters der Forschungsanstalt. Robuste Sorte. Haut zur Hälfte berostet, grüngelb mit roter verwaschener Deckfarbe. Fruchtfleisch mittelfest, grobzellig, saftig, ausgewogene Aromatik. Erntezeit M10, lagerfähig bis 3. Guter Tafelapfel. OB OB OB Süsser Jakob Lebel Süsser Paradiesler Welschisner Eine spezielle Ausprägung der Sorte 'Jakob Lebel'. Er soll etwas süsser und früher reif sein. Sehr guter Kochapfel. Absicherung dieser Herkunft. *) Alte Landsorte. Schön marmorierter, leicht parfümierter Süssapfel. Reift früh, für die traditionelle Verarbeitung als Dörrfrucht. *) Ein Wirtschafts-, Saft- und Mostapfel für rauere Lagen und den Streuobstbau. Uralte Sorte vermutlich um 1600 in Oberösterreich entstanden. Pflückreif im Oktober und lagerfähig bis Mai. Absicherung einer Herkunft der Sorte 'Brünerling'. *) Seite 2/6

3 Birnen OB OB OB OB OB OB OB Charles Ernest Chriesibire Clara Frijs Deutsche National Bergamotte Fleischbirne Grünschibler Hallauer Dornbirne Aus der Baumschule Baltet, Troyes F Ende des 19. Jhdts. hervorgegangen. Frucht birnenförmig, bauchig, crèmefarbig mit roter Backe. Fruchtfleisch saftig, schmelzend, angenehm süss. Reif goldgelb und immer noch fest. Eher für wärmere Lagen, oder sonst als Spalier. Ernte ab M 1, lagerfähig bis E 12. Gute Tafelbirne, die in Vergessenheit geraten ist. Historische, ertragreiche Sorte, hat geringe Ansprüche an den Standort. Grosser Wuchs mit hoher, fast kegelförmiger Krone. Früher um das Bodenseegebiet verbreitet, heute sehr selten. Frucht klein mit sehr langem, dünnen Stiel. Dörr-, Brenn- und Mostbirne oder fürs traditionelle Birnbrot. *) Dänische Sorte, seit Mitte des 19. Jhdts. bekannt. Gedeiht auch in höheren Lagen. Spaliersorte. Frucht gross, kreiselförmig, grün bis gelb. Fleisch gelblich weiss, schmelzend, feinzelig saftig, süsslich, erinnert an Mango. Muss grün gepflückt werden, vollreif goldgelb. Ernte M - E 9 zum direkten Konsum. Ausgezeichnete Tafelfrucht mit gutem Ertrag. Vermutlich ursprünglich aus Frankreich um Robuste Sorte, geeignet für rauere und Höhenlagen. Weniger geeignet für milde, gute Lagen wegen Überreife der Frucht. Reift im September, 14 Tage haltbar. Grosse, schöne, bergamottförmige Frucht mit gebogenem Stiel. Tafel- und Kochbirne. Fleischbirnen sind Koch- und Dörrbirnen, welche zu traditionellen Gerichten mit Fleisch und Kartoffeln verwendet wurden. Potenzial als kulinarische Spezialität. Es gibt verschiedene Fleischbirnen. Absicherung dieser Herkunft *) Beim schweizerischen Obstsorteninventar um die Jahrtausendwende entdeckt auf einem 100 Jahre alten Baum in Berneck SG. Wuchsstärke mittel bis stark. Reife E9 bis A10, Mostbirne *) Wurde 1818 bei Beringen in einer Hecke gefunden. Es dürfte sich dabei ziemlich sicher um die Sorte 'Kiefferbirne' handeln, welche ebenfalls sehr selten ist. Fruchtfleisch schmelzend, saftig, körnig. Essreife 10-11, gekühlt -2 haltbar. Tafel-, Koch- und Sterilisierbirne. Absicherung dieser Herkunft. Seite 3/6

4 OB Hüngler Alte Innerschweizer Allzweckbirne, selten. Eher kleine Herbstbirne mit grüngelber, sonnseits braunrot verwaschener Schale. Das Fruchtfleisch ist saftreich, süss, ums Kernhaus etwas steinig. Ernte E9-A10, hält zwei Wochen. Mittlere Wuchskraft.*) OB Jeanne d'arc Sorte aus einer Baumschule in Rouen F, seit Ende des 19. Jhdts. im Handel. Für kleine Baumformen geeignet. Frucht mittelgross, glockenförmig. Haut trocken, durch Punkte und Berostung teils rauh, trübgrün-gelbgrün. Bei gelungener Kultur vollschmelzend, saftig, wohlschmeckend, edelaromatisch. Tafelbirne. Spät ernten und im Lager laufend beobachten und verkosten. OB OB OB OB OB Lugnezer Honigbirne Marguerite Marillat Mörschwiler Längler Toggenburger Schafenbirne Trischeläbere Unter diesem Namen sind schweizweit nur 3 Bäume bekannt und es handelt sich erst noch um einzigartige Genotypen. Weitere Eigenschaften der Sorten müssen noch beschrieben werden. Der Name deutet auf eine süsse Birne, vermutlich zum Kochen und Dörren hin.*) Vom Gärtner Marillat in Craponne bei Lyon F gezüchtet, ab 1870 vermehrt. Für Hochstamm geeignet, auch für Niederstamm auf Sämlingsunterlage. Frucht gross birnenkegelförmig. Haut rauh grün-gelb. Reife E8 - M9, Essreife zirka M 11. Feine Tafelbirne zum richtigen Zeitpunkt genossen. Lokalsorte aus Mörschwil SG, welche noch näher untersucht werden muss. Dörr- und Brennbirne.*) Regionalsorte aus dem Toggenburg. Eine robuste Sorte für höhere Lagen. Frucht klein, gelbrötlich mit süssem, aromatischem Geschmack. Reift im Spätsommer. Tafelund Allzweckbirne zum Kochen, Dörren, Sterilisieren. Sorte kam ins Obstsorteninventar um die Jahrtausendwende von einem Baum in Triboltingen TG. Frucht gross, Baumreife E 9, optimale Genussreife später. Fruchtfleisch mit ausgeglichener Zucker-Säure. Aroma leicht nussig. Verbräunte Birne bleibt knackig. Alte Kochund Mostbirne.*) OB Winterdechantsbirne Aus einem Klostergarten in Löwen Belgien, 1825 von Van Mons entdeckt. Hochfeine, anspruchsvolle Tafelbirne für gute Lagen. Als Spalier für regengeschützte Südwände. Saftig, süss mit kräftigem Gewürz. Muss möglichst lange am Baum belassen werden.vessreife 12 bis 3 oder 4. Seite 4/6

5 Kirschen OB OB OB OB Pflaumen OB Alfa Burli Franzosenkirsche Grosse schwarze Knorpelkirsche Ziparte Gelb Hallau Eine Schweizer Züchtung der 1950er Jahre, eine Kruezung der Sorten 'Basler Adler' mit 'Erstfrühe'. Fruchtfarbe schwarz. Frühreife Tafelkirsche mit kräftigem, harmonischem Geschmack. Soll eine Lokalsorte aus Küssnacht am Rigi, Schweiz sein. Schwarze, knapp mittelgrosse, mittelfeste Kirsche, süss bis süsssauer, kräftiger Geschmack. Allfällige Sortenidentitäten müssen noch geklärt werden. Eine Bezeichnung für Tafelkirschen, die früher vor allem in der Westschweiz verbreitet war. Frucht mittelgross, schlank herzförmig, schwarzbraun, matter Glanz, nicht platzfest. Fleisch eher weich, saftig, vorwiegend süsslich, kaum würzig. Reift früh-mittelfrüh. Alte Sorte, schon um 1540 beschrieben. Frucht gross bis sehr gross, dunkelbraunrot. Fleisch fest, saftig, sehr süss und aromatisch. Baum wächst kräftig. Reifezeit spät (Ende der 5. Kirschenwoche). Gute Tafel- und Wirtschaftsfrucht. Wildpflaume, die seit der Jungsteinzeit unverändert erhalten geblieben ist. Erste Erwähnung durch Hildegard von Bingen ( ). Robust, scharkatolerant. Frucht klein, gelbgrün. Fleisch weich, saftig, sehr gerbstoffhaltig. Reift M9-M10. Brennfrucht. Absicherung dieser Herkunft. Seite 5/6

6 *) bei engen Platzverhältnissen empfehlen wir zur Absicherung dieser Liebhabersorte die Anfertigung eines Mehrsortenbaumes kombiniert mit einer anderen ProSpecieRara-Tafelsorte (Beispiele nachstehend): Apfel OB OB OB OB Birne OB OB OB OB Klarapfel Goldparmäne Edelchrüsler Fraurotacher Gellerts Butterbirne Schmelzende von Thirriot Vereinsdechantsbirne Pastorenbirne Beliebte Frühsorte, um Für höhere Lagen geeignet. Frucht eher klein, grün, später gelblich mit charakteristischem Duft. Fleisch fest, grobzellig, saftig, säuerlich. Reift 7, kaum lager- und transportfähig. Tafelapfel, zum Kochen und Backen. Sehr alte englische Sorte, um Anfällig, anspruchsvoll an Boden und Klima. Frucht mittelgross, goldgelb, Deckfarbe orangerot. Fleisch knackig, saftig, sortentypisch nussig gewürzt. Reift E9, bis 1 lagerfähig. In guten Lagen vorzüglicher Tafelapfel. Vielseitig verwendbare Sorte, war im 19. Jh. weit verbreitet. Wurde von J. P. Hebel in einem Gedicht verewigt. Etwas anspruchsvoll. Frucht klein, gelblich, Deckfarbe rot gestreift. Fleisch fein, saftig, süsssäuerlich, würzig. Reift A10, bis 3 lagerfähig. Vielseitig verwertbarer Tafelapfel, wurde bereits 1743 in St. Gallen angebaut. Hohe Standortansprüche. Frucht mittelgross, gelbgrün, flächig karminrot. Fleisch fest, saftig, süss-würzig, schwach säuerlich. Pflückreif E10, genussreif 2-4, lagerfähig bis 5. Zufallssämling aus Frankreich um Tafelbirne auch für höhere Lagen. Starker Wuchs. Frucht mittel bis gross. Stielansatz unregelmässig, asymmetrisch. Schale trocken, grünlichgelb mit feiner Berostung. Schmeckt hervorragend, saftig, schmelzend. Reif E 9. Alte französische Sorte, um Mittelgrosse Frucht, grün mit roten Backen. Fleisch schmelzend, fein, etwas sandig, saftig, süss und würzig. Reift E9, nur 3 Wochen haltbar. Vielseitig verwertbar. Wertvolle Hochstammsorte, wüchsig und fruchtbar. Zufallssämling aus Frankreich, um Vorzügliche Tafelbirne für wärmere Lagen. Frucht gross bis sehr gross, stumpfkegelförmig, Deckfarbe graugrün-gelbgrün, sonnenseits schwach orangerot. Fleisch weissgelb, sehr saftig, edles Aroma. Stammt aus Clion (F), um Kräftiger Wuchs. Frucht gross und schlank, graugrün, später grüngelb. Gelblichweisses, grobes Fleisch, schwach würzig und schmelzend. Vielseitig verwertbare Sorte, sowohl als Tafelobst wie auch für die Küche. Lagerung Seite 6/6