Bauschadstoffmanagement Immobilien Stadtbauten Bern Schlussbericht

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Bauschadstoffmanagement Immobilien Stadtbauten Bern Schlussbericht"

Transkript

1 Bauschadstoffmanagement Immobilien Stadtbauten Bern Schlussbericht Auftraggeber: Bericht: Bearbeiter: Stadtbauten Bern Schwanengasse 10 / 3000 Bern 14 Grindelstrasse 5 / CH Wallisellen / T: +41 (0) F: +41 (0) / ecosens@ecosens.ch / Heinz Rothweiler, Environmental Consultant Erstellt: 2. Mai 2013

2 -i- HAFTUNGSBESCHRÄNKUNG Dieser Bericht wurde von verfasst. Sein Inhalt sowie die darin getroffenen Feststellungen reflektieren nach bestem Wissen den Kenntnisstand von, aufgrund der im Zeitpunkt der Abfassung zur Verfügung stehenden Informationen. Dieser Bericht ist ausschliesslich für den auf dem Titelblatt bezeichneten Auftraggeber bestimmt. Eine allfällige Haftung gegenüber Dritten, welche sich auf diesen Bericht berufen, wird ausdrücklich abgelehnt. BER.2196 Schlussbericht Bauschadstoffmanagement Immobilien Stadtbauten Bern

3 -i- ZUSAMMENFASSUNG Geruchsbelästigungen durch Naphthalin traten im Kindergarten Haspelweg auf. Die Presse hat die Thematik aufgegriffen und Stadtbauten Bern wegen des zögerlichen Vorgehens kritisiert. Das Thema wurde durch die Legislative aufgegriffen und durch diese einstimmig beschlossen, dass Stadtbauten Bern alle ihre Schulanlagen, Kindergärten, Kindertagesstätten und Tageschulen auf schädliche Bau- und Bauhilfsstoffe zu untersuchen und falls nötig Massnahmen zu treffen hat. Die CSD Ingenieure Bern (CSD) in Liebefeld wurden mit den Abklärungen beauftragt. Nach einem mit dem Bundesamt für Gesundheit und dem Amt für Umweltschutz der Stadt Bern abgestimmten Vorgehenskonzept wurden rund Räume in 264 Gebäuden in 114 Schulanlagen, Kindergärten, Kindertagesstätten und Tageschulen auf Schadstoffe überprüft. Diese Abklärungen zusammen mit zusätzlichen Hinweisen haben 194 Indikationen auf Schadstoffe (Naphthalin, Formaldehyd, Asbest, Schimmelpilzbefall, flüchtige organische Verbindungen, undefinierbare Gerüche, Holzschutzmittel, Gesundheitsbeschwerden) in 174 Räumen und 79 Gebäuden ergeben. Detailabklärungen ergaben, dass 85 Räume unterschiedlich stark mit dem unangenehm riechenden Naphthalin belastet sind. In fünf Räumen (Schulen Hochfeld und Manuel sowie Kindergarten Haspelweg) wurden Sofortmassnahmen getroffen, indem Bodensanierungen durchgeführt o- der die Räume zwischenzeitlich geschlossen wurden. In Übereinstimmung der Experten des Bundesamts für Gesundheit, des Kantonalen Amts für Umwelt des Kantons Bern, des Stadtlabors Bern und der Ecosens AG wurde bei den Detailabklärungen in keinem Raum so hohe Raumluftwerte gemessen, dass sie aus toxikologischen Gründen eine unmittelbare Sanierung erfordern. Denn durch konsequentes richtiges Lüften vor jeder Schulstunde kann bereits eine akzeptable Raumluftqualität erreicht werden. Im Rahmen von Bauvorhaben sind jedoch in Einzelfällen weitergehende Sanierungen erforderlich. Weitere Verdachte auf schadstoffverdächtige Materialien wurden gefunden. Die Experten der CSD fanden in 27 Räumen Verdachtsmomente auf schwachgebundenen Asbest. Bei der Detailüberprüfung wurden zwei Verdachtsfälle bestätigt. Diese asbesthaltigen Materialien wurden in der Zwischenzeit bereits saniert. Die drei Formaldehydverdachte in Volksschule Schwabgut und der Anlage Bümpliz bestätigten sich. Die Richtwerte des Bundesamts für Gesundheit waren leicht überschritten. Es drängen sich mittelfristig Sanierungsmassnahmen auf. Radonmessungen erfolgten in 208 Räumen in 114 Schulanlagen, Kindergärten, Kindertagesstätten und Tageschulen. Dabei wurde in einem Zimmer eine leichte Grenzwertüberschreitung festgestellt. Weitere hohe Werte wurden in wenigen kaum genutzten Räumen gemessen und in sechs weiteren Räumen Richtwertüberschreitungen (über 400 Bequerel/m 3 ) festgestellt. BER.2196 Schlussbericht Bauschadstoffmanagement Immobilien Stadtbauten Bern

4 Der Mittelwert entspricht den bisherigen in der Stadt Bern erhobenen Daten. Im Vergleich zu gesamtschweizerischen Daten ist die Radonbelastung in den Schulanlagen der Stadt Bern eher tief. Im Rahmen der Detailabklärungen wurden 58 Verdachte auf Schimmelpilzbefall durch die untersucht. In den häufigsten Fällen betraf dies Nasszellen wie Duschen. In 6 Fällen konnte kein Schimmelpilzbefall festgestellt werden. In 38 Fällen handelte es sich um einen leichten Befall der unter ausreichenden Schutzvorkehrungen selbst gereinigt werden kann. In 14 Fällen ist der Beizug einer professionellen Sanierungsfirma angezeigt. Die meisten Schimmelpilzvorkommen sind auf bauliche Mängel und/oder auf Benutzerverhalten zurückzuführen. In schlecht gelüfteten Räumen können sich Luftfremdstoffe stärker anreichern. Daher wurden in den meisten Räumen mit Verdacht auf erhöhte Belastungen durch Ausgasungen von Schadstoffen aus Baumaterialien und Möblierungen zusätzlich CO 2 -Messungen durchgeführt. CO 2 wird durch die Atmung der Raumnutzer produziert und kann bei erhöhten Konzentrationen das Wohlbefinden beeinflussen. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass in vielen Fällen die Räume ungenügend gelüftet werden und die Konzentrationen oft über die Empfehlungen des SIA für gute Raumluftqualität ansteigen. Gesamthaft betrachtet, wurden in einigen der Schulanlagen Substanzen gefunden, die zu unbefriedigendem Raumklima führen, jedoch im Vergleich zu bisherigen Erfahrungen der Ecosens und der Fachliteratur über eine so grosse Zahl von Gebäuden nicht aussergewöhnlich sind. In wenigen Schulzimmern hat es erhöhte Formaldehydwerte, wo mittelfristig Massnahmen erforderlich sind. Viele der Schulzimmer werden wie an anderen Orten auch - unzureichend gelüftet. Die kritischen Asbestvorkommen wurden nach der Entdeckung sofort saniert. In verschiedenen Schulanlagen kommt Schimmelpilzbefall vor. Aus wohnhygienischer und baulicher Sicht sind diese zu beseitigen. Die Untersuchungen sind abgeschlossen und die entsprechenden Massnahmen eingeleitet oder bereits umgesetzt.

5 INHALTSVERZEICHNIS 1 EINLEITUNG Ausgangslage Zielsetzung Projektbeteiligte Vorgehen Beurteilungskriterien 4 2 RESULTATE DER ERSTBEGEHUNGEN 6 3 DETAILUNTERSUCHUNGEN Naphthalin Verdachtsmomente Detailabklärungen Beurteilung und Empfehlung PAK (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) Verdachtsmomente Detailabklärungen Beurteilung und Empfehlungen Flüchtige organische Verbindungen (VOC) Verdachtsmomente Detailabklärungen Beurteilung und Empfehlungen Formaldehyd Verdachtsmomente Beurteilung und Empfehlung Holzschutzmittel Verdachtsmomente Detailabklärungen Beurteilung und Empfehlung Asbest Verdachtsmomente Detailabklärungen Resultate 48 BER.2196 Schlussbericht Bauschadstoffmanagement Immobilien Stadtbauten Bern

6 -ii Beurteilung und Empfehlungen Radon Verdachtsmomente Detailabklärungen Resultate Beurteilung und Empfehlungen Tabakrauch Verdachtsmomente Detailabklärungen Beurteilung Geruchsbelästigungen Verdachtsmomente Detailabklärungen Beurteilung und Empfehlungen CO 2 -Messungen Verdachtsmomente Detailabklärungen Resultate Beurteilung und Empfehlungen Schimmelpilz Verdachtsmomente Detailabklärungen Resultate Beurteilung und Empfehlungen Beschwerden unbekannter Ursache Verdachtsmomente Detailabklärungen Beurteilung und Empfehlungen 85 4 PENDENZEN / EMPFEHLUNG WEITERES VORGEHEN CO 2 (Kohlendioxid) und Lüften Naphthalin Geruchsbelästigung und Kommunikation Formaldehyd Holzschutzmittel Radon Asbest Schimmelpilzvorkommen 92 5 SCHLUSSFOLGERUNGEN / AUSBLICK 95

7 6 LITERATURVERZEICHNIS 96 7 ANHANG 102 -iii-

8 -1-1 EINLEITUNG 1.1 Ausgangslage Der Geruch nach Mottenkugeln im Kindergarten Haspelweg machte einen Vater misstrauisch. Eine Untersuchung zeigte: Das Gebäude war mit Naphthalin belastet. Der Kindergarten wurde geschlossen und ins Schulhaus Bitzius verlegt. Der Kindergarten Haspelweg wurde in der Zwischenzeit abgerissen und wird neu gebaut. Es kam zu diversen negativen Presseberichten. Daraufhin reichte Christoph Zimmerli (FDP) die Motion Belastete Schulzimmer und Kindergärten sofort sanieren ein. Stadtbauten Bern wurde durch den Motionär vorgeworfen, sie hätten die Ergebnisse nicht proaktiv kommuniziert. In der Motion, datiert mit 18. August 2011, wird der Gemeinderat aufgefordert 1. Sämtliche betroffenen Schulzimmer und Kindergärten unverzüglich, d.h. innert Wochenfrist, zu schliessen und den Unterricht in anderen, erwiesenermassen nicht belasteten Räumlichkeiten abzuhalten; 2. Die Lehrköper, Schülerinnen und Schüler und deren Eltern/erziehungsberechtigte der betroffenen Schulanlagen und Kindergärten sowie die Öffentlichkeit unverzüglich und vollumfänglich zu informieren. Dazu gehört auch die Offenlegung der gemessenen Grenzwerte in den einzelnen Räumlichkeiten; 3. Sämtliche städtischen Kindergärten und Schulanlagen bis zum 31. Dezember 2011 darauf zu überprüfen, ob eine Belastung durch Naphthalin oder einen anderen gesundheitsgefährdenden Stoff festgestellt werden kann; 4. Die betreffenden Räumlichkeiten in der Manuel-Schulanlage und in allfälligen anderen Schulen und Kindergärten in erster Priorität zu sanieren. Diese Motion wurde als dringlich vom Parlament überwiesen. Stadtbauten Bern, sämtliche Schulanlagen auf Schadstoffe untersuchen zu lassen. Stadtbauten Bern und die Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS) nahmen den Auftrag ernst und starteten sofort ein aufwändiges Projekt um sämtliche Schulanlagen auf Schadstoffe zu untersuchen. Das Kick-Off des Projekts erfolgte am 5. September Es gab Expertendiskussionen, die Untersuchungsmethoden und das Vorgehenskonzept wurden bestimmt. Daraufhin beauftragten Stadtbauten Bern die Firma CSD Ingenieure Liebefeld mit Überprüfung aller 114 Schulanlagen, Kindergärten, Kindertagesstätten

9 -2- und Tageschulen der Stadt Bern mit 264 Gebäuden auf Schadstoffe. Hierzu wurde zuerst ein Konzept erstellt für die schrittweise Schadstoffuntersuchung. Da das Projekt sehr komplex und umfangreich ist, beauftragte Stadtbauten Bern die mit der Abgabe einer Zweitmeinung sowie mit einer externen Projektleitung. Gewählt wurde die, weil sie einen guten Namen in der Branche hat, komplexe Umweltprojekte zu leiten. Übertragen wurde dort die Aufgabe Heinz Rothweiler, der sich seit mehr als 30 Jahre auf dem Gebiet von Schadstoffen in Wohn- und Aufenthaltsräumen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit befasst hat und in mehreren internationalen Arbeitsgruppen auf diesem Gebiet tätig war. 1.2 Zielsetzung Die Qualität der Innenraumluft hat einen entscheidenden Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung und stellt eine Voraussetzung für konzentriertes Lernen in der Schule dar. Schul- und Wohnräume sowie Heime und Spitäler haben wegen der langen Aufenthaltszeiten, den empfindlichen Nutzergruppen und des staatlichen Bildungsauftrags besondere Relevanz. Im Zentrum steht eine Risikobewertung einer Gesundheitsgefährdung der Nutzer der Schulbauten, insbesondere der Kinder und Lehrer/innen. Ziel des Auftrages ist es, Schadstoffe in den Gebäuden zu erfassen und eine Bewertung der Gesundheitsrisiken für Kinder und Lehrer/innen vorzunehmen. Zusätzlich sind Massnahmen zu formulieren. Anhand dieser werden Priorisierungen vorgenommen. Im Schlussbericht von werden keine Massnahmen von Stadtbauten Bern aufgeführt. Diese sind in der Motionsantwort an den Gemeinderat ersichtlich. Erstmals in der Schweiz war das Ziel dieser proaktiven Untersuchung, das umfassende Erkennen von Schadstoffen in den Schulanlagen, welche die Gesundheit der Kinder und Erwachsenen direkt in diesen Anlagen gefährden könnten. Im Zentrum standen dabei Naphthalin, Formaldehyd, VOC, Asbest, PAK, PCB, Holzschutzmittel, Schimmelpilzbefall und Radon. Auf Anregung des Bundesamts für Gesundheit wurden zusätzlich in einigen Räumen die CO 2 -Konzentrationen gemessen, um einen Hinweis über das Lüftungsverhalten in den Schulräumen zu geben. Auf die ursprüngliche Forderung von schadstofffreien Gebäuden wurde verzichtet, da eine Umsetzung exorbitante (Sanierungs-) Kosten auslösen würde und aus fachlicher Sicht kaum realisiert werden könnte. Daher wurde die Zielsetzung revidiert.

10 Projektbeteiligte Für die Durchführung dieses ambitionierten Projektes mit einem engen Zeitrahmen wurde im Oktober 2011 ein Projektteam gebildet. Anfangs lag die Projektleitung bei Stadtbauten Bern, danach wurde sie extern an Heinz Rothweiler von der übertragen. Der externe Projektleiter wurde administrativ unterstützt durch Mitarbeiterinnen von Stadtbauten Bern. Die Erstabklärungen erfolgten durch CSD Ingenieure AG, Liebefeld, CSD unter Leitung von Emanuel Christen. Die Begehungen erfolgten jeweils im Zweierteam durch rund 10 Mitarbeiter/innen der CSD. Bei den nachfolgenden Detailabklärungen waren verschiedene Firmen involviert. Die Naphthalinuntersuchungen erfolgten hauptsächlich durch die CSD Ingenieure und ein kleiner Teil durch die. Detailuntersuchungen auf VOC, Formaldehyd und Schimmelpilze führte die durch. Asbestdetailabklärungen erfolgten durch die CSD sowie die, die CO 2 -Messungen durch die Ganz Klima GmbH und die. Die Auswertungen der Radondosimeter führte das Kantonale Labor Bern durch. Dem Projekt beratend zur Seite standen Experten des Bundeamts für Gesundheit (Herr Roger Waeber und Frau Dr. Claudia Vassella), des Kantonalen Laboratoriums (Stephan Kyburz) und des Stadtlabors Bern (Herr Ralf Maibusch). 1.4 Vorgehen Die CSD Ingenieure (CSD) in Liebefeld wurden von Stadtbauten Bern mit den Abklärungen aller 264 Gebäude in den 114 Schulanlagen beauftragt. Die CSD entwickelte in Abstimmung mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und dem Amt für Umweltschutz der Stadt Bern ein Vorgehenskonzept für die Untersuchung.

11 -4- Die Untersuchung aller 114 Anlagen wurde in folgende Schritte unterteilt: Pilotbegehung von 83 Anlagen Standortbestimmung und Begehung von 29 weiteren Anlagen Zwischenbericht Vertiefte Abklärungen der Verdachtsmomente auf Naphthalin, Asbest, Formaldehyd, PAK, undefinierbare Gerüche, Gesundheitsbeschwerden und Schimmelpilzvorkommen Gleichzeitige CO 2 -Messungen bei diversen Messungen auf Naphthalin, Formaldehyd, VOC, PAK und undefinerbare Gerüche (Lüftung) Radonmessungen Ergreifen von Sofortmassnahmen in Einzelfällen Auswertung und Empfehlung für weiteres Vorgehen. 1.5 Beurteilungskriterien Die Beurteilungskriterien für die Detailabklärungen orientierten sich grundsätzlich an Werten, die für Wohn- und Aufenthaltsräume gelten, nach folgender Reihenfolge: 1. Grenz-, Richt- oder Normwerte für die Schweiz 2. Grenz- oder Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 3. Grenz- oder Richtwerte anderer westeuropäischer Länder 4. Bei fehlenden Grenz- oder Richtwerten wird auf Expertenmeinung abgestützt. Nicht in die Beurteilung einbezogen wurden in der Schweiz geltende MAK-Werte (maximal erlaubte Konzentration an Arbeitsplätzen), da diese primär für industrielle Arbeitsplätze und nicht für Schulbauten gelten und diese z.t. auf politischen und nicht gesundheitlichen Kriterien basieren. In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die Beurteilungskriterien zusammengefasst.

12 -5- Tabelle 1: Beurteilungskriterien Substanz / Substanzgruppe Wert Bemerkungen Beurteilungsgrundlage Asbest - Aufgrund der Nutzung und Art (2)* des Asbestvorkommens wird eine Sanierungsdringlichkeit definiert. Bei der Sanierungsdringlichkeit I ist innerhalb eines Jahres zu sanieren. Formaldehyd 125 µg/m 3 Ist der Wert überschritten, sollen (3) umgehend Massnahmen zur Senkung der Belastung getroffen werden. Naphthalin 10 µg/m 3 (4) PAK - Beurteilung zusammen mit (5) Naphthalin. VOC/TVOC 300 µg/m 3 Vorsorgerichtwert des Deutschen (6) Umweltbundesamtes (UBA). TVOC <1000 µg/m 3 Akzeptabel gemäss UBA. (6) TVOC µg/m 3 Interventionsrichtwert UBA. (6) Schimmelpilze - Beurteilung gemäss Kategorien BAG (7) Gerüche unbekannter Herkunft - Kein Richtwert vorhanden; generell sollte aus wohnhygien-ischer Sicht ein störender, läst-iger Geruch vermieden werden. Holzschutzmittel - Experten schliessen eine direkte Gesundheitsgefährdung durch Holzschutzmittel in den Schulanlagen, Kindergärten, Kindertagesstätten und Tageschulen aus; allenfalls handelt es sich um ein Rückbauproblem. Radon Bq/m 3 Grenzwert StSV 400 Bq/m 3 Richtwert BAG 1 (8) (9) (10) (11) CO % Oberer Wert der Empfehlung für mittlere Raumluftqualität. (12) * (): Die Zahlen in den Klammern verweisen jeweils auf das Literaturverzeichnis 1 Eine Senkung des Richtwerts auf 300 Bq/m 3 ist auf 2014 vorgesehen. Der Richtwert der WHO beträgt heute 300 Bq/m 3.

13 -6-2 RESULTATE DER ERSTBEGEHUNGEN Das Vorgehen basiert auf dem CSD-Bericht Konzept für die schrittweise Schadstoffuntersuchung des gesamten Immobilienportfolios vom 29. November 2011 (13). Die untersuchten Anlagen mit höchster Priorität setzen sich wie folgt zusammen: Indikationen aus Nutzerumfrage Stadtbauten Bern Bau oder Sanierung in der Zeit von 1950 bis 1980 Nutzung als Schule, Kindergarten, Kindertagesstätte oder Tagesschule Gebäudevolumen Stadtbauten Bern führten zuerst eine Befragung in den Schulanlagen, Kindergärten, Kindertagesstätten und Tageschulen durch (Fragebogen siehe Anhang B). Die Untersuchung erfolgte danach in zwei Etappen durch die CSD Ingenieure AG Liebefeld. Die 1. Etappe fand im November / Dezember 2011 und die zweite Etappe im Januar 2012 statt. Dabei wurden alle 264 Gebäude in den 114 Anlagen untersucht (14) (15). In 50 von 114 der untersuchten Anlagen wurden mögliche Schadstoffe identifiziert. In einigen Schulanlagen gab es Indikationen auf mehrere Schadstoffe. In 64 der Anlagen wurden keine Schadstoffe identifiziert

14 -7-. Bei den Untersuchungen wurden folgende Verdachtsfälle festgehalten (Tabelle 2): Tabelle 2: Zusammenfassung der Schadstoffindikationen Schadstoffe Anlagen Räume Naphthalin Schimmelpilz Asbest Holzschutzmittel VOC 7 13 Formaldehyd 5 7 PAK (Teer) 2 3 Undefinierbarer Geruch 5 6 Die in der Tabelle 2 festgehaltenen Verdachtsmomente sind im Anhang A detailliert nach Schulanlage, Gebäude, Geschoss, Raum und Art der Verdachtsmomente aufgelistet. 3 DETAILUNTERSUCHUNGEN Nachfolgend werden die Detailuntersuchungen gegliedert, nach Schadstoff beschrieben und die Ergebnisse dargestellt. 3.1 Naphthalin Naphtalin ist die flüchtigste PAK-Verbindung (Polyaromatischer Kohlenwasserstoff). Es hat einen charakteristischen Geruch nach Mottenkugeln. Es wird für die Synthese von Phtalatweichmachern und Herstellung von synthetischen Harzen eingesetzt. Ebenfalls wird es für die Verflüssigung von Beton und in Gipsplatten verwendet. Früher wurden oft Teeröle, welche unter anderem Naphthalin enthalten, bei Unterlagsböden und für Korkplatten verwendet. Diese können noch viele Jahre nach dem Einbau Naphthalin ausgasen und so zu deutlichen Geruchsbelästigungen führen (4). Naphtalin ist sehr geruchsaktiv. Publizierte Geruchsschwellenwerte werden im Bereich von µg/m 3 angegeben (4). Der Richtwert der WHO liegt bei 10 µg/m 3 (4). Dies ist vor allem mit dem meist unangenehm empfundenen Geruch begründet, der lästig wirkt. Bei solch tiefen Konzentrationen sind keine akuten

15 -8- Reizwirkungen zu erwarten (16). Naphtalin wird vorwiegend inhalativ aufgenommen (16) Verdachtsmomente Im Rahmen der Erstbegehungen aufgrund sensorischer Eindrücke (siehe auch Kapitel 2) fanden die Firma CSD Ingenieure in folgenden 14 Schulanlagen Räume mit Verdacht auf erhöhte Naphthalinbelastungen (Tabelle 3). Tabelle 3: Räume mit Verdacht auf erhöhte Naphthalinkonzentrationen Nr. Schule Anzahl Räume 1002 Schule Bitzius Schule Manuel Hochfeld* Schule Rossfeld Schule Höhe Schule Bethlehem Kindergarten Rossfeld Kindergarten Aaregg KG Hohliebi Kindergarten Schlossmatt Schule Bümpliz / Statthalter Schule Stöckacker Schule Marzili Konservatorium 14 Total 84 * nach CSD Verdacht auf PAK Detailabklärungen Die Verdachtsmomente wurden im Rahmen von Detailabklärungen überprüft. Dabei wurden in Anlagen mit einem bis drei Verdachten alle Räume mit Naphthalinverdacht näher untersucht und in den Anlagen mit mehr Verdachten Stichprobenmessungen gemacht. Nicht näher untersucht wurde der Kindergarten Hohliebi, da dieser zum Zeitpunkt der geplanten Detailuntersuchungen leer stand und über

16 -9- eine künftige Wiedernutzung noch nichts entschieden wurde. Ebenfalls verzichtete man auf eine erneute Untersuchung der Schulanlage Manuel, da diese bereits im Jahr 2003 näher untersucht wurde und Planungen für eine umfassende Sanierung laufen Analytik Naphthalin wurde sowohl mit Kurzeitmessungen unter Worse Case - Bedingungen 2 während min wie auch mit Langzeitmessungen unter Nutzerbedingungen während einer Woche gemessen. Die sogenannten Worse Case -Bedingungen entsprechen grundsätzlich dem State of the Art für Luftmessungen von VOC (17), SVOC 3 und Formaldehyd. Darunter versteht man Bedingungen wie sie z.b. am Morgen, wenn die Fenster über Nacht geschlossen sind, angetroffen werden können. Nicht darunter verstanden werden künstliche Bedingungen, wie z.b. speziell aufgeheizte oder speziell abgedichtete Räume. Kurzeitmessungen Die Probenahmen erfolgten in der Mitte des Raums auf einer Höhe von 140 cm über Boden durch Mitarbeiter der. Vorgängig waren die Türen und die Fenster über Nacht geschlossen. Die flüchtigen organischen Verbindungen (VOC / TVOC 4 ) wurden auf Thermodesorptionsröhrchen auf Mehrbettsystem (Tenax TA und Carbopack X) gemäss ISO mittels GSA SG2500- Pumpen und einer Durchflussrate von ca. 200 ml/min während min gesammelt. Die Adsorptionsröhrchen wurden im Labor des Bremer Umweltinstituts auf rund 190 VOC (flüchtige organische Verbindungen wie Lösemittel, chemische Abbauprodukte, etc.) mit GC-MS analysiert. Langzeitmessungen Die passive Probenahme von VOC mit Tenax TA-Röhrchen ist nicht weit verbreitet und die Zuverlässigkeit in der Fachwelt umstritten. Aus diesem Grunde wurden zu Beginn Vergleichsmessungen gemacht. Dabei wurde Tenax TA-Röhrchen der Firma Dräger Safety Lübeck mit denen des TÜV Nord, Hamburg verglichen. 2 Unter Worse Case -Bedingung versteht man den schlechten Fall unter normalen Nutzerbedingungen. Im Unterschied stellt Worst Case eine Extremsituation dar, die unter normalen Nutzerbedingungen nicht angetroffen wird, z.b. Raum während Ferienzeit ungelüftet mit einer Raumtemperatur von > 35 C. 3 Semi volatile compounds; d.h. mittel- bis schwerflüchtige organische Verbindungen mit einem Siedepunkt von etwa C; u.a. PAK 4 TVOC = Summe der VOC (flüchtigen organischen Verbindungen)

17 -10- Zu diesem Zweck wurden durch Mitarbeiter die Originalsammelröhrchen der beiden Firmen (TÜV-Nord: 2 Röhrchen; Dräger: 1 Röhrchen) nebeneinander in drei verschiedenen Schulzimmer platziert, eine Woche lang exponiert und danach den beiden Labors zur Analyse zugestellt. Dort wurden die Proben nach Thermodesorption mit GC-/MS analysiert. Zudem wurden gleichzeitig CO 2 -Messungen durchgeführt siehe Kapitel (3.9.1). Ziel der Vergleichsmessungen war, die Vertrauenswürdigkeit der Resultate abzuschätzen. In der nachfolgenden Tabelle 4 sind die Vergleichsmessungen dargestellt: Tabelle 4: Vergleichsmessungen Dräger / TÜV Nord Messort TÜV- Nord Naphthalin [µg/m 3 ] Dräger Naphthalin [µg/m 3 ] 1142 Stöckacker, 6 Klassenzimmer 0.3 < Bümpliz / Statthalter Schule Höhe 0.7 < Die Vergleichsmessungen zeigen eine sehr gute Übereinstimmung der Resultate. Da die Messungen völlig unabhängig erfolgten, können die Resultate als vertrauenswürdig betrachtet werden. Die weiteren Messungen erfolgten mit dem Probenahmesystem von Dräger Safety Lübeck. Die Probenahmen erfolgten durch Mitarbeiter der CSD Ingenieure Liebefeld. Dort wurden die Analysen gemäss SAA 950 durchgeführt. Dies beruht auf dem Verfahren DIN/ISO Die auf dem Thermodesorptionsröhrchen (TDS-Tenax) angereicherten Substanzen werden thermisch desorbiert. Das inerte Trägergas (Helium) überführt diese Stoffe über die Kühlfalle in den Gaschromatographen. Die Trennung des Substanzgemisches erfolgt über Kapillargaschromatografie (HP-5-MS) und die anschliessende Analyse durch einen massenselektiven Detektor (EI). Die Identifizierung erfolgt anhand der Retentionszeiten und durch computerunterstützten Vergleich der aufgenommenen Massenspektren mit einer Bibliothek (ca Spektren). Gleichzeitig wurden sowohl bei den Kurz- wie auch den Langzeitmessungen die CO 2 -Werte in den Räumen gemessen. Die Resultate sind in Kapitel zu finden.

18 Resultate Die Resultate sind in der nachfolgenden Tabelle 5 dargestellt. Detailabklärungen haben ergeben, dass auch in einzelnen Räumen mit VOC-Verdacht erhöhte Naphthalinwerte vorkommen (s. Kapitel 3.3). Zudem wurden in der Tabelle 4 die Resultate einer etwas früheren Untersuchung integriert (18). Nach den Untersuchungen resp. Indizien der 84 Räume mit Verdacht, haben sich in 5 Schulanlagen 55 Schulräume erhöhte Naphthalinwerte (>10 µg/m 3 ) bestätigt. Dabei sind die Räume des Schulhauses Manuel enthalten. Dort ist das Naphthalinproblem seit 2003 bekannt. Umfassende Sanierungsmassnahmen sind in Planung und brauchen Zeit. Im Rahmen dieser Untersuchung wurde das Schulhaus Manuel daher nicht nochmals im Detail untersucht und die Anzahl Räume nur vollständigkeitshalber integriert.

19 Tabelle 5: Naphthalin und CO2- Messungen LG-Nr. Bezeichnung Trakt / Etage / Raum CO2 - Mittelwert CO2 Maximalwert (Richtwert %) Naphthalin (Richtwert 10 µg/m 3 ) [%] [%] [μg/m 3 ] Schule Hochfeld 1. UG 911 Mehrzweckraum n.b. n.b 150 a) 1009 Schule Rossfeld G UG 901 Gestalten Schule Rossfeld G OG 102 Klassenzimmer Schule Rossfeld G003 EG003 Bibliothek Schule Höhe G001 UG 902 Sprachlabor < Schule Bethlehmacker G201/7 Zimmer 53 n.b. n.b. 13 a) 1029 Schule Bethlehmacker G201/7 Zimmer 54 n.b. n.b. 19 a) 1064 Kindertagesstätte Aaregg G001 EG 012 Höckli-Schlafraum < Kindergarten Schlossmatt 1+2 G002 EG 008 Klassenzimmer Schule Bümpliz / Statthalter G001 EG 118 NMM Schule Bümpliz / Statthalter G011 EG 001 Kindergarten Schule Stöckacker G OG 5 Heilpädagogik < Schule Stöckacker G OG 6 Klassenzimmer < Schule Marzili G001 EG 001 Gestalten Schule/Altersheim Steigerhubel G001 EG 002 Mehrzweckraum Schule/Altersheim Steigerhubel G008 EG Klassenzimmer < Konservatorium Bern 1. OG Raum Nr. 121 n.b c)b) 1533 Konservatorium Bern 2. OG Raum Nr. 221 n.b < 2 c)b) 1533 Konservatorium Bern 4. OG Raum Nr. 409 n.b a)b) a) : Kurzeitmessung durch unter normalen Nutzungsbedingungen während einer Schullektion b) : Resultate VOC und Beurteilung siehe auch Kapitel und c Kurzzeitmessung durch ** Kurzeitmessung durch Bau- und Umweltchemie vom 31. Oktober 2011 (18) n.b. nicht bestimmt

20 -13- Im Schulhaus Bümpliz im Raum Werken 014 war der Verdacht einer erhöhten VOC-Belastung vorhanden und nicht auf Naphthalin. Bei der Überprüfung der VOC - Situation wurden hohe Naphthalinwerte >65 µg/m 3 gemessen (s.a. Kapitel ) Überprüfung des Sanierungserfolgs bei einer kostengünstigen Variante In Schulräumen Geruchsbelästigungen durch Naphthalin nachhaltig zu beseitigen ist anspruchsvoll. Es hat sich aus bisherigen Erfahrungen gezeigt, dass diese Methoden kostenintensiv sind (19) (20) (21). Eine neu angepriesene, kostengünstige Methode wurde daher geprüft. Die Firma INCEN AG in Goldau SG machte Stadtbauten Bern den Vorschlag, mit IQAir Hochleistungs-Luftreiniger die Luft zu reinigen. Dabei wird Raumluft durch ein Aktivkohlefilter geleitet. Nach Aussagen der Firma seien diese schon erfolgreich in Schulen in den Kantonen Zug und Luzern eingesetzt worden. Daher wurde ein Gerät testhalber in der Schule Bethlehemacker eingesetzt. Sensorisch führte das Gerät bei den Betroffenen jedoch nicht zum gewünschten Erfolg. Der Versuch wurde abgebrochen. Daraus muss gefolgert werden, dass wie bis anhin für eine nachhaltige Sanierung kostenintensive bauliche Massnahmen erforderlich sind Beurteilung und Empfehlung In der Schweiz gibt es keinen Grenz- oder Richtwert für Naphthalin in Wohn- und Aufenthaltsräumen. Die Richtwerte der WHO von 10 µg/m 3 (4) resp. des Umweltbundesamts Berlin von 20 µg/m 3 (16) für Naphthalin sind in einigen Schulräumen überschritten und führen zu einem Fremdgeruch. Für eine toxikologische Beurteilung ist die Dauer und Art der toxischen/gesundheitlichen Belastung von Bedeutung. Die Richtwerte der WHO und des Umweltbundesamt Berlin sind für den Aufenthalt in Wohn- und Aufenthaltsräumen ausgelegt: Dort halten sich die Menschen in der Regel die meiste Zeit auf, d.h. für meist mehr als 80 % des Tages (mehr als 134 h/woche) 5. Da keine irritativen Wirkungen bei allen den in den Schulräumen gemessenen Konzentrationen zu erwarten sind (meist <33 µg/m 3 und zwei stärker erhöhte Werte 65 µg/m 3 und 150 µg/m 3 ) ist primär die toxische Langzeitwirkung bei der Beurteilung der Sanierungsdringlichkeit zu beachten. Primär handelt es sich um 5 Der Mensch in Westeuropa verbringt im Mittel mehr als 80 % seiner Zeit in Innenräumen, z.b. ältere gebrechliche Personen z.t. bis 24 Stunden am Tag

21 -14- einen Fremdgeruch, der als lästig empfunden werden kann und nicht um eine toxische Gefährdung. Gestützt auf das Umweltschutzgesetz (USG, Art. 11 Abs. 2) ist unabhängig von der bestehenden Umweltbelastung, die Emissionen im Rahmen der Vorsorge so weit zu begrenzen, als dies technisch und betrieblich möglich und wirtschaftlich tragbar ist. Gemäss übereinstimmender Meinung von Experten des Bundesamts für Gesundheit (Claudia Vassella), Kantonales Labor Bern (Stephan Kyburz), Stadtlabor Bern (Ralf Maibusch), CSD Ingenieure Liebefeld (Emanuel Christen) und (Heinz Rothweiler) besteht für keinen der überprüften Räume aus toxikologischer Sicht eine sofortige Sanierungsdringlichkeit wie z.b. ein Nutzungsverbot. Jedoch sind Geruchsbelästigungen raumlufthygienisch lästig und daher wird empfohlen, mittel- bis längerfristig bauliche Massnahmen zu treffen. Als Sofortmassnahme ist für diese Räume ein gutes Lüftungsregime umzusetzen, d.h. die Räume sind vor und nach jeder Schulstunde richtig, d.h. am besten 5 10 Minuten, zu lüften. Damit werden die Naphtalinkonzentrationen während den Schulstunden gesenkt. Die Schulen in Bern stellen im Zusammenhang mit Naphthalin keinen Einzelfall dar. Geruchsbelästigungen durch Naphthalin in älteren Schul- und Bürobauten sind schon länger bekannt (19) (20) (21) (22) und es muss davon ausgegangen werden, dass es an verschiedenen Orten in der Schweiz weitere Gebäude mit erhöhten Werten hat. 3.2 PAK (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) PAK (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) werden oft in den Medien thematisiert und ab und zu auch mit Innenräumen in Verbindung gebracht. Diese bilden eine Stoffgruppe von mehr als 300 organischen Verbindungen, die aus mindestens zwei verbundenen aromatischen Ringsystemen bestehen. Die meisten PAK sind schwerflüchtig, d.h. sie sind kaum oder nur in äusserst geringen Konzentrationen in der Luft anzutreffen. Naphthalin, welches ein flüchtiger PAK ist, gehört ebenfalls zu dieser Stoffgruppe. Nur wenige können in der Luft von Wohn- und Aufenthaltsräumen in toxischen Konzentrationen vorkommen. Sie entstehen bei unvollständigen Verbrennungsprozessen von Kohle, Heizöl, Treibstoff, Holz oder Tabak. An Russpartikel gebunden gelangen sie in die Umgebungsluft. Auch Nahrungsmittel können bedingt durch gewisse Verarbeitungsmethoden viel PAK enthalten. Dies betrifft insbesondere geräucherte oder grillierte Fleisch- und Fischprodukte. Gummimaterialien wie Autopneus oder Werkzeuggriffe können ebenfalls PAK enthalten (23). Ebenfalls können Teerprodukte, die im Bau eingesetzt werden/wurden teilweise wesentliche Mengen an PAK enthalten.

22 -15- Einige PAK können das Erbgut schädigen, Krebs erzeugen oder die Fortpflanzung und die Entwicklung des Ungeborenen beeinträchtigen. Benzo(a)pyren gilt als der giftigste PAK, bei dem alle diese Eigenschaften vereint sind (23). Es ist jedoch schwerflüchtig und kommt kaum in der Luft vor. Der Mensch kann PAK aufnehmen, indem er PAK-haltige Gase oder Partikel einatmet, PAK-haltige Nahrungsmittel isst oder mit PAK-haltigen Materialien in Hautkontakt kommt (24). Weil die PAK giftig sind, existieren verschiedene Gesetzesvorschriften, die den PAK-Gehalt von Lebensmitteln und gewissen Verbraucherprodukten, sowie die Umweltbelastung mit PAK wirksam einschränken. Die verbleibende unvermeidliche Restbelastung der Lebensmittel und der Umwelt mit PAK stellt kein Gesundheitsrisiko für den Menschen dar. Hingegen können das Tabakrauchen und der übermässige Konsum von Lebensmitteln mit hohem PAK-Gehalt die Gesundheit gefährden. Jeder Einzelne kann aber seine Zusatzbelastung mit PAK einschränken, indem er aufs Rauchen verzichtet und geräucherte oder grillierte Fleischund Fischwaren massvoll konsumiert (23) Verdachtsmomente Im Rahmen der Erstabklärungen haben die Experten der CSD Ingenieure Liebefeld in folgenden Räumen Verdachte auf PAK gefunden. Tabelle 6: Räume mit Verdacht auf erhöhte PAK-Belastung Lg-Nr. Liegenschaft Raumbezeichnung 1008 Schule Hochfeld G UG 911 Mehrzweckraum 1008 Schule Hochfeld G003 EG 006 Lehrer 1344 Schule/Altersheim Steigerhubel G001 EG 002 Mehrzweckraum Detailabklärungen Die Detailuntersuchungen wurden analog Naphthalin, welches ebenfalls zur Gruppe der PAK gehört, durchgeführt. Die Ergebnisse sind dort zu finden (Kapitel ).

23 Beurteilung und Empfehlungen Schwerflüchtige PAK-Verbindungen zu denen z.b. das starke Kanzerogen Benz(a)pyren gehört wird hauptsächlich über Lebensmittel und/oder Rauchen einschliesslich Passivrauchen aufgenommen und spielen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in den Schulbauten der Stadt Bern keine bedeutende Rolle. Die Beurteilung und Empfehlung sind im Kapitel abgehandelt. 3.3 Flüchtige organische Verbindungen (VOC) Unter flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) versteht man organische Verbindungen mit einem Siedepunkt zwischen n-hexan und n-hexadekan, d.h. ca. 60 C 260 C. Die noch leichter flüchtigen Substanzen werden als VVOC (Very Volatile Organic Compounds) bezeichnet und die flüchtigen Substanzen mit einem Siedepunkt > 260 C als SVOC (Semi Volatile Organic Compounds). Substanzen mit einem Siedepunkt über 380 C werden als POM (Particulate organic matter) bezeichnet. Für die VOC in Innenräumen gibt es eine Vielzahl von Quellen. Hierzu gehören z.b. textile Bodenbeläge, Kork, Linoleum, Parkettböden, Kautschuk, PVC, Fugenmaterialien, Farben und Lacke, Holzwerkstoffe, Klebstoffe, Laserdruck, Tapeten, Wachse und Öle, Tabakrauch, Heizöl, der Mensch, mikrobieller Befall, Feuchteschäden (25) Verdachtsmomente In den nachfolgend aufgelisteten Räumen wurden Verdachtsmomente für das Vorhandensein von erhöhten VOC Konzentrationen festgestellt resp. lästige Gerüche (nicht naphthalinartige) (Tabelle 7) wahrgenommen. Darin enthalten sind auch Räume mit undefinierbaren Fremdgerüchen (Allgemeine Angaben zum Thema Geruchsbelästigungen kann unter Kapitel nachgelesen werden) und der Äusserung von undefinierbaren Beschwerden, wenn es aufgrund der Erstabklärungen Indizien für eine mögliche Ursache durch VOC gab.

24 -17- Tabelle 7: Räume mit Verdacht auf erhöhte VOC-Konzentrationen u/o Geruchsbelästigungen LG-Nr. Liegenschaft Raumbezeichnung 1008 Schule Hochfeld G001: 1. UG Mehrzweckraum Schule Hochfeld G UG Lager 911 a) 1009 Schule Rossfeld G003 EG 002 Tagesschule d) 1027 Schule Höhe G003 Garderobe b) 1027 Schule Höhe G004 EG 002 Aufenthaltsraum 1027 Schule Höhe G004 EG 001 Aufenthaltsraum d) d) 1027 Schule Höhe G004 EG 003 Essraum d) 1066 Volksschule Munzinger 1. Obergeschoss: Schularzt / 101 Lehrer 1085 KITA Altenberg Raum Nr Volkschule Bümpliz Gestalten Volkschule Bümpliz Werken Volkschule Bümpliz Turnhalle Volkschule Schwabgut Medien Raum Nr Kindergarten Steigerhubel Kindergarten Ost 1230 Volkschule Brunnmatt Schulsekretariat 1533 Konservatorium Bern 1. OG: Raum Nr. 121 c) 1533 Konservatorium Bern 1. OG: Raum Nr. 221 c) 1533 Konservatorium Bern 1. OG: Raum Nr. 409 c) 1150 KITA Gäbelbach Spielzimmer a) Dieser Raum wurde nicht in die Detailuntersuchung mit einbezogen, da er als Lager dient und kaum genutzt wird. Ein allfällig erhöhter Wert wäre daher in Anbetracht der seltenen und kurzeitigen Nutzung aus gesundheitlicher Sicht kaum relevant. b) Die Garderoben werden jeweils nur kurzeitig genutzt. Daher wurde im Rahmen dieses Projekts auf Detailabklärungen verzichtet. c) In diesen Räumen wurden auch die VOC-Werte bestimmt (siehe auch Kapitel 3.3) d) Der Verdacht entstand bei der Begehung durch die CSD. Der Projektleitung waren jedoch keine Klagen betreffend Geruchsbelästigung aus dem Schulhaus bekannt. Da VOC Belastungen z.t. nur sehr kurzfristig, z.b. nach Einsatz eines Sprays, auftreten können, wurde auf eine Messung verzichtet.

25 -18- Bei einer späteren Begehung wurden im Schulhaus Hochfeld in weiteren Räumen deutliche Fremdgerüche durch die Ecosens festgestellt. Daher wurde die Luft in diesen Räumen zusätzlich auf VOC untersucht Detailabklärungen Analytik Die Probenahmen erfolgten jeweils in der Mitte des Raums auf einer Höhe von ca. 140 cm über Boden durch die. Vorgängig waren die Tür und die Fenster über Nacht geschlossen. Die flüchtigen organischen Verbindungen (VOC/TVOC) wurden auf Thermodesorptionsröhrchen auf Mehrbettsystem (Tenax TA und Carbopack X) gemäss ISO mittels GSA SG2500- Pumpen und einer Durchflussrate von ca. 200 ml/min während min gesammelt. Die Adsorptionsröhrchen wurden im Labor des Bremer Umweltinstituts auf rund 190 VOC (flüchtige organische Verbindungen wie Lösemittel, chemische Abbauprodukte, etc.) mit GC-MS analysiert.

26 Resultate Tabelle 8: TVOC-Werte (Vorsorgerichtwert: 300 µg/m 3 ; akzeptabel < µg/m 3 ) Die Ergebnisse der TVOC-Messung sind in der nachfolgenden Tabelle 8 zusammengestellt: LG- Nr. Liegenschaft Raum TVOC- Wert [µg/m 3 ] Temperatur und Luftfeuchtigkeit 1008 Schule Hochfeld Aula C, 63 % rf 1008 Schule Hochfeld Zimmer Nr C, 61 % rf 1008 Schule Hochfeld Zimmer Nr C, 52 % rf 1008 Schule Hochfeld Zimmer Nr C, 59 % rf 1008 Schule Hochfeld Zimmer Nr. 61a C, 63 % rf 1008 Schule Hochfeld Zimmer Nr C, 62 % rf 1008 Schule Hochfeld Zimmer Nr C, 63 % rf 1008 Schule Hochfeld Zimmer Nr C, 60 % rf 1066 Volkschule Munzinger Schularztzimmer/ 101 Lehrer C, 49 % rf* 1085 KITA Altenberg Drachenzimmer C, 52 % rf 1134 Volkschule Bümpliz Gestalten C, 57 % rf 1134 Volkschule Bümpliz Werken C, 54 % rf 1134 Volkschule Bümpliz Turnhalle C, 64 % rf 1141 Volkschule Schwabgut Medien Raum Nr C, 51 % rf 1150 KITA Gäbelbach Spielzimmer C, 38 % rf 1230 Volksschule Brunnmatt Schulsekretariat C, 57 % rf 1344 Kindergarten Steigerhubel Kindergarten Ost C, 40 % rf 1533 Konservatorium 1. OG. Raum C, 40 % rf 1533 Konservatorium 2. OG Raum C, 47 % rf 1533 Konservatorium 4. OG Raum C, 41 % rf * rf= relative Luftfeuchte Im nachfolgenden werden die auffallenden Einzelsubstanzen aufgelistet. Die Diskussion der Resultate ist unter zu finden.

27 -20- Schule Hochfeld Bei der Messung wurden verschiedene Einzelsubstanzen gefunden, die über Normalwerten liegen (Tabelle 17). Aula Tabelle 9: Auffällige Einzelsubstanzen / Substanzgruppen Substanz Konzentration [µg/m 3 ] Richtwerte / Bemerkungen Toluol 30 Richtwert: 3'000 µg/m 3 (26)); Konzentration toxikologisch unproblematisch Ester Σ 19 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Glykolderivate Σ 15 Richtwert für EGME (toxikologisch relvantestes Glykolderivat) 200 µg/m 3 (27) ; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Essigsäure 200 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch n-oktansäure 2 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch Alkohole Σ 30 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Raum 53 - Hauswirtschaft Tabelle 10: Auffällige Einzelsubstanzen / Substanzgruppen Substanz Konzentration [µg/m 3 ] Richtwerte / Bemerkungen n-heptan 10 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Cyclohexan 22 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Ester Σ 22 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Alkohole Σ 163 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch

28 -21- Raum 56 textiles Werken Tabelle 11: Auffällige Einzelsubstanzen / Substanzgruppen im Zimmer Nr. 56 Substanz Konzentration [µg/m 3 ] Richtwerte / Bemerkungen n-heptan 17 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Cyclohexan 14 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Toluol 21 Richtwert: 3'000 µg/m 3 (26) ; Konzentration toxikologisch unproblematisch 2-Butanon 53 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Ethylacetat 520 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch höhere Alkansäuren (ab C3) Σ 20 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch Essigsäure 55 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch Alkohole Σ 182 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch n-butanol 40 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch Phenol 2 Richtwert 200 µg/m 3 (28); über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch

29 -22- Raum 61 technisches Werken Tabelle 12: Auffällige Einzelsubstanzen / Substanzgruppen im Zimmer Nr. 61 Substanz Konzentration [µg/m 3 ] Richtwerte / Bemerkungen n-heptan 400 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Cycloalkane Σ 365 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Aromaten Σ 262 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch α-pinen 110 Richtwert µg/m 3 (29); über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch 2-Butanon 130 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch MIBK 26 Richtwert 100 µg/m 3 (29); Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Ester Σ 410 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch 1,2-PGMM 73 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Aldehyde (>C4) Σ 241 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Alkansäuren Σ 71 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch n-butanol 150 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch Phenol 18 Richtwert 200 µg/m 3 (28); über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch

30 -23- Raum 61a Maschinenraum Tabelle 13: Auffällige Einzelsubstanzen / Substanzgruppen im Zimmer Nr. 61a Substanz Konzentration [µg/m 3 ] Richtwerte / Bemerkungen n-heptan 200 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Cycloalkane Σ 86 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Aromaten Σ 305 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch α-pinen 160 Richtwert µg/m 3 (29); über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch 2-Butanon 210 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch MIBK 27 Richtwert 100 µg/m 3 (29); Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Ester Σ 641 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch 1,2-PGMM 25 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Aldehyde (>C4) Σ 23 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Essigsäure 19 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Oktansäure 1 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Alkohole Σ 176 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch

31 -24- Raum 62 technisches Werken 2 Tabelle 14: Auswahl auffälliger Einzelsubstanzen / Substanzgruppen im Raum 62 Substanz Konzentration [µg/m 3 ] Richtwerte / Bemerkungen n-heptan 61 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Cycloalkane Σ 41 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Aromaten Σ 287 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch α-pinen 220 Richtwert µg/m 3 (29); über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch β-pinen 25 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch 2-Butanon 220 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch MIBK 22 Richtwert 100 µg/m 3 (29); Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Ester Σ 894 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Glycolderivate Σ 94 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Aldehyde Σ 24 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Essigsäure 250 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Alkansäuren (> C4) Σ 14 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Alkohole Σ 193 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch

32 -25- Raum 68 Hauswirtschaft 2 Tabelle 15: Auswahl auffälliger Einzelsubstanzen / Substanzgruppen im Raum 68 Substanz Konzentration [µg/m 3 ] Richtwerte / Bemerkungen 2-Butanon 18 Kein Richtwert, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Ethylacetat 16 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Essigsäure 110 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch Alkohole a) Σ 114 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch a) Davon 68 µg/m 3 Isopropanol. Isopropanol gehört zur Gruppe der leicht flüchtigen organischen Verbindungen (VVOC) und ist daher im TVOC-Wert nicht enthalten. Raum 69 - Sozialarbeit Tabelle 16: Auswahl auffälliger Einzelsubstanzen / Substanzgruppen im Raum 69 Substanz Konzentration [µg/m 3 ] Richtwerte / Bemerkungen 2-Butanon 110 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Ester Σ 47 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch 1,2-PGMM 19 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Aldehyde Σ 191 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Alkansäuren Σ 77 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Alkohole Σ 153 Kein Richtwert; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch D4 (Octamethylcyclotetrasiloxan) 2 Richtwert: µg/m 3 (30); Konzentration toxikologisch unproblematisch

33 -26- Volkschule Munzinger Schularztzimmer / 101 Lehrer: Bei der Messung wurden verschiedene Einzelsubstanzen gefunden, die über Normalwerten liegen (Tabelle 17). Tabelle 17: Auffällige Einzelsubstanzen / Substanzgruppen Substanz Konzentration [µg/m 3 ] Richtwerte / Bemerkungen Einzelne Aldehyde Σ ca. 36 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch Essigsäure 120 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch Höhere Alkansäuren Σ ca. 36 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch Alkohole (n-butanol und 2-Ethylhexanol) Σ ca. 37 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch

34 -27- KITA Altenberg Tabelle 18: Auffällige Einzelsubstanzen / Substanzgruppen Substanz Konzentration [µg/m 3 ] Richtwerte / Bemerkungen Formaldehyd* 26 Leicht über heutigen Normalwerten (< 20 µg/m 3 ); Konzentration toxi-kologisch unproblematisch Acetaldehyd* 40 Erhöht, jedoch unter Auffälligkeitswert (31): 60 µg/m 3 ; toxikologisch unproblematisch Propionaldehyd* 10 Auffälligkeitswert (31): 10 µg/m 3 ; toxikologisch unproblematisch 2-Propanol* 150 Auffälligkeitswert (31): 500 µg/m 3 ; toxikologisch unproblematisch n-propanol* 340 Auffälligkeitswert (31): 300 µg/m 3 ; toxikologisch unproblematisch n-butanol 13 Etwas erhöhter Wert Höhere Aldehyde (Valeraldehyd/Hexaldehyd) 21 Kein Richtwert; über Geruchsschwelle, Konzentration toxikologisch unproblematisch *: Diese Substanzen gehören zur Gruppe der sehr flüchtigen Verbindungen (VVOC) Volkschule Bümpliz In der Volkschule Bümpliz wurden in der Turnhalle und im Raum Gestalten keine Einzelsubstanzen gefunden, die auffällig sind. Jedoch wurden im Werkraum mehre auffällige Substanzen / Substanzgruppen gefunden (Tabelle 19).

35 -28- Tabelle 19: Auffällige Einzelsubstanzen / Substanzgruppen Substanz Konzentration [µg/m 3 ] Bemerkungen Einzelne Alkane Σ ca. 113 Naphthalin > 65 Stammen wahrscheinlich von den Tätigkeiten im Raum; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Deutlich über Richtwert (16) und Geruchsschwelle; siehe auch Kapitel 3.1 weitere Aromaten Σ ca. 205 Stammen wahrscheinlich von den Tätigkeiten im Raum; Konzentrationen gegenüber Normalwerten deutlich erhöht jedoch toxikologisch unproblematisch Limonen 18 Aldehyde Σ ca. 91 über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch deutlich über Geruchsschwelle, Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Essigsäure 65 Konzentration toxikologisch unproblematisch Ethylacetat 120 Konzentrationen toxikologisch unproblematisch n-butylacetat 110 Konzentrationen toxikologisch unproblematisch Glycolderivate 115 n-butanol 43 Konzentrationen gegenüber Normalwerten deutlich erhöht jedoch unter Richtwert (27); toxikologisch unproblematisch Über Geruchsschwelle; Konzentrationen toxikologisch unproblematisch