Integration von Gender- und Gleichstellungsaspekten in die Curricula Checklisten als methodische Herangehensweise
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- Margarethe Melsbach
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1 Integration von Gender- und Gleichstellungsaspekten in die Curricula Checklisten als methodische Herangehensweise Lina Taube stellv. Zentrale Frauenbeauftragte Fachtag Chancengleichheit Sachsen
2 Einführung Eine der Hauptaufgaben einer Hochschule ist Steigerung der Lehrqualität sowie nachhaltige Verbesserung der Studienbedingungen und der Studierendenzufriedenheit Signifikante Erhöhung der Erfolgsquoten im Studium Verringerung der Abbruchquoten Zeugnis von hochwertiger Lehre durch Berücksichtigung von Genderaspekten in Methoden und Inhalten der Fächer geschlechtergerechte Gestaltung von Studienbedingungen und -strukturen Seite 2
3 Einführung Erhöhung der Studentinnenanteile insbesondere in MINT-Fächern. Verringerung von Abbruchquoten sowie Erhöhung des Studienerfolgs der heterogenen Studierendenschaft Steigerung der Reflexionsfähigkeit und Erhöhung der Chancen und des langfristigen Erfolgs auf dem Arbeitsmarkt durch Erwerb von Gender- und Diversitykompetenzen Förderung des kritischen Denkens durch Heranführung an fachspezifische und fachübergreifende Inhalte und Methoden der Geschlechterforschung Seite 3
4 Checkliste zu Gender- und Gleichstellungsaspekten Erstellung einer Checkliste zur Integration von Gender- und Gleichstellungsaspekten in die Studiengänge der TU Berlin im Büro der Zentralen Frauenbeauftragten Ziel ist Erleichterung der geschlechtergerechten Gestaltung der Studiengänge Thematische Gliederung in sechs Blöcke: Profil des Studiengangs Studienzugang und Studieneingangsphase Schlüsselqualifikationen und Übergang in den Beruf Geschlechterforschung in den Curricula Studienbedingungen Informationsangebote und Öffentlichkeitsarbeit Seite 4
5 Profil des Studiengangs Spricht der gewählte Name des Studienganges Frauen und Männer gleichermaßen an? starke Betonung von Technik im Studiengangstitel führt häufig zu hohen Männeranteilen Aufgrund von Sozialisierung wirken Studiengangstitel, die auf interdisziplinären Bezug hinweisen, auf Frauen häufig ansprechender, unabhängig vom tatsächlichen Curriculum Berücksichtigung der gesellschaftlichen Verhältnisse bei Titelgebung von neuen Studiengängen Seite 5
6 Profil des Studiengangs Sind unter den Tätigkeitsfeldern vielfältige Berufe genannt? Informationen über mögliche zukünftige Tätigkeitsfelder notwendig, um berufliche Perspektiven abschätzen zu können. Berücksichtigung von Berufsbildern und vielfältigen Karrierewegen bei Profilentwicklung des Studiengangs, die Lebenswirklichkeit beider Geschlechter ansprechen. Bei Benennung von möglichen zukünftigen Tätigkeitsfelder Vermeidung der Reproduktion von Geschlechterstereotypen Seite 6
7 Studienzugang und Studieneingangsphase Beinhalten die Hochschul-eigenen Regelungen zur Studienzulassung Ausschlussmechanismen? Wahl von Leistungskursen erfolgt vielfach bereits geschlechtsspezifisch. Zugangsbeschränkungen, die bereits vor Studienbeginn vertiefte Kenntnisse bestimmten Fächergruppen voraussetzen, können Hürde für technik- und naturwissenschaftlich interessierte Abiturientinnen sein. Prüfung, welche Zugangsvoraussetzungen zwingend notwendig sind und welche sich durch andere Maßnahmen ausgleichen lassen Seite 7
8 Studienzugang und Studieneingangsphase Ist die Studieneingangsphase, insbesondere in MINT-Fächern, gendersensibel gestaltet? Schaffung einer Grundlage für Studierende aus unterschiedlichen Herkunftskontexten Konzeption von Unterstützungs- und Ausgleichsangeboten, z. B. (binnendifferenzierte) Einführungskurse, Orientierungsstudium Anwendung einer geschlechtersensible Didaktik, inklusive geschlechtersensible Sprache, auch in den Lehrmaterialien Seite 8
9 Schlüsselqualifikationen und Übergang in den Beruf Ist der Erwerb von Gender- und Diversitykompetenzen in den Studienzielen formuliert? Berücksichtigung Gender- und Diversitykompetenzen bei der Entwicklung der Studienziele innerhalb der Studienordnung Aufbau von Gender- und Diversitykompetenzen innerhalb von bestehenden Modulen Schaffung eines Angebots eigenständiger Module zu Gender und Diversity innerhalb des Curriculums oder durch einen angemessen großen Wahlbereich Seite 9
10 Schlüsselqualifikationen und Übergang in den Beruf Werden Absolventinnen auf den Berufseinstieg vorbereitet? Einstiegsgehälter der Absolventinnen sind trotz guter Studienleistungen noch immer geringer als die der Absolventen. Durchführung von Veranstaltungen zum Berufseinstieg und expliziter Eingang auf vorhandenen Genderbias Seite 10
11 Geschlechterforschung in den Curricula Sind in den Curricula Erkenntnisse und Methoden der Geschlechterforschung integriert? Geschlechterforschung als Querschnittsthema in jeder Fachkultur und Integration in alle Formen der Lehre Gestaltung der Curricula so, dass Aspekte der Geschlechterforschung thematisiert werden. Entwicklung von eigenständigen oder fach- und hochschulübergreifenden Modulangeboten differenzierte Beschreibung bereits bestehender, fachspezifischer Module zur Abbildung bereits integrierter Genderthemen Seite 11
12 Geschlechterforschung in den Curricula Ermöglicht der Wahlbereich den Erwerb von Erkenntnissen der Geschlechterforschung? Gestaltung des Wahlpflichtbereichs sowie des freien Wahlbereichs so, dass dieser den Erwerb von Erkenntnissen der Geschlechterforschung zulässt. Sind Inhalte der Geschlechterforschung als prüfungsrelevante Themen festgelegt? Zur Vermittlung der Relevanz von Geschlechterforschungsthemen durch die Einstufung als prüfungs-relevant Seite 12
13 Studienbedingungen Wird die Heterogenität der Studierenden mit ihren unterschiedlichen Lebensmodellen berücksichtigt? unterschiedliche Bedürfnisse verschiedener Studierender z.b. durch Berufstätigkeit oder Pflege-/Betreuungsaufgaben Schaffung von flexiblen Studienbedingungen für die individuellen Bedürfnisse von Studierenden. Entwicklung eines Teilzeitstudiums im jeweiligen Studiengang sowie ortsunabhängiger Lehrmethoden Einführung einer strukturellen Gewährung von Nachteilsausgleichen innerhalb der Hochschul-eigenen Studien- und Prüfungsordnung Seite 13
14 Studienbedingungen Wird den unterschiedlichen Lerntypen von Studierenden Rechnung getragen? Berücksichtigung individueller Bedürfnisse an Lehre und Lernen um Studienabbruch zu vermeiden Integration unterschiedliche Lehr-, Lern- und Prüfungsmethoden in die Studien- und Prüfungsordnungen. Weiterbildungsangebote für Lehrende zur Anwendung einer gendersensiblen Didaktik. Seite 14
15 Informationsangebote und Öffentlichkeitsarbeit Spricht das Marketing des Studiengangs vielfältige Zielgruppen an? geschlechter- und diversitysensible Gestaltung der Öffentlichkeitsarbeit für den Studiengang Nutzung von Bildmaterial, das Frauen und Männer gleichwertig nebeneinander zeigt und Frauen als Rollenvorbilder darstellt. Seite 15
16 Informationsangebote und Öffentlichkeitsarbeit Wird in den Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit eine geschlechtergerechte Sprache verwendet? Bei Nutzung der ausschließlich männlichen Sprachform werden Frauen gedanklich weniger mit einbezogen Ansprache beider Geschlechter im gleichen Maße in Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit und in anderen Dokumenten Seite 16
17 Diskussion Checkliste muss der Heterogenität der Hochschule und der jeweiligen Studiengänge Rechnung tragen Prüfung spezifischer Listen für bestimmte Fächergruppen mit detaillierteren Handlungsfeldern Schwerpunktsetzung Welche Unterstützungsangebote kann die Hochschule anbieten? Ansprechpartner_innen? Expert_innen? Seite 17
18 Diskussion Wirkung erfolgt nur bei konsequenter Umsetzung Akteur_innen müssen sensibilisiert werden Abnahme neuer Studiengänge und Curricula nur bei Nachweis, dass diese geschlechtergerecht ausgestaltet werden Evaluierung der Maßnahmen innerhalb des Fachbereichs und der Hochschule Aufsetzung einer Prozessbeschreibung Seite 18
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 19
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