ENTER The World of Information. 80Jahre Magnetbandaufzeichnung
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- Heinz Schmitt
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1 ENTER The World of Information 80Jahre Magnetbandaufzeichnung 1.Dezember März 2016
2 Das erste Tonbandgerät Die Geschichte des Tonbands 1900: Vorgänger der Kunststoffbänder war der Stahldraht oder Stahlband. Bereits 1900 hat der Däne Valdemar Poulsen an der Weltausstellung in Paris die magnetische Tonaufzeichnung auf einen Stahldraht vorgeführt. Dieses wurde Telegraphon benannt und konnte Sprache und Musik magnetisch auf einen Stahldraht speichern. In der Weiterentwicklung wurde der Stahldrahtrecorder von Webster (USA) und Lorenz (D) in den Jahren produziert 17. August 1935 zeigt AEG das erste Magnetophon K1 genannte Tonaufzeichnungsgerät auf der Basis der neu Entwickelten magnetisch beschichteten Kunststoffbänder von BASF. Diese galten als eine Weiterentwicklung der empfindlichen Papiermagnetbänder. Das Band war 6.5mm breit und erlaubt eine Aufzeichnungskapazität von 20Minuten. Der Frequenzganz betrug Hzbei 1m/s bandgeschwindigkeit. Telegraphon : Das Papiertonband wir von Ing. Fritz Pfleumer (Oestereich) erfunden und 1928 patentiert. Ein 16mm breites und hauchdünnes Papierband ist mit Eisenpulver beschichtet. Mittels einem Elektromagneten lässt sich die Eisenpulverschicht magnetisieren im Takt und der Amplitude der Schallwellen, welche von einem Microphon in elektrische Wellen gewandelt werden. Stahldrahtrecorder1938
3 Studer / Revox Tonbandgeräte 1935: Lorenz baut einen Stahlbandrecorder speziel für Radiostudios entsprechend dem Patent von Carl Stille. Das Stahlband ist 6mm breit und bewegt sich mit 2m/s an den Magnetköpfen vorbei. Der Frequenzbereich betrug Hz und die Aufzeichnungskapazität betrug ca. 30Min. mit 2700m Stahlbandspulen. Der rauschabstand betrug sehr gute 45db. Erstmals eingesetzt bei den Olympischen Winterspielen Dem Museum ENTER ist es gelungen, einen Stille-Stahlbandrecorder wieder in Betrieb zu 1936: Philips entwickelt das Philips-Miller Aufzeichnungsband. In direkter Konkurrenz zu AEG entwickelt Philips ein mechanisch optisches Schallaufzeichnungsverfahren, welches qualitativ dem Magnetband von BASF und dem K1 Recorder K1 von AEG überlegen war. Das Gewicht betrug ca. 300kg und die Anlage war teuer. Im Museum ENTER wird eine Philips-Miller Aufzeichnungsanlage gezeigt. Mit diesem Gerät - der STUDER A27 begann im Jahr 1951 die über 50-jährige sehr erfolgreiche Tradition der Herstellung von Studiotonbandgeräten aus dem Hause STUDER. Die Basis für dieses Gerät war übrigens die ReVox T26 - das erste von STUDER überhaupt hergestellte Gerät von dem bis zum Ende der Serie (1955) rund Stück hergestellt wurden. Die A27 verfügte bereits über ein Dreimotoren-Laufwerk und konnte mit den Bandgeschwindigkeiten 19 und 38cm/s dienen. Der Gleichlauf lag bei sehr beachtlichen +/- 0,09% und der Frequenzgang erreichte 60 Hz - 15 khz, +1/-2 db bei 38 cm/s. Als Bandantrieb wurde ein Synchronmotor verwendet den man mit der Start-Taste hochziehen musste. Alle Funktionen des Gerätes waren relaisgesteuert. Die Anschlussmöglichkeiten waren für die damalige Zeit auch nicht zu verachten! So verfügte die A27 über zwei Mikrofon- sowie zwei Leitungseingänge. Zum Ausspielen gab es zwei Leitungsausgänge, Kopfhörer und Lautsprecher Anschlüsse. Verstärkerelektronik und Tonbandgerät waren - wie auf dem Bild zu erkennen - voneinander getrennt. Das Verstärkerteil bestand aus sechs steckbaren Modulen mit insgesamt 20 Röhren. Der Prototyp der A27 diente im Jahr 1951 dem Radiostudio Basel zur Aufzeichnung der Internationalen Musikfestwochen in Luzern. Der damals noch junge Willi Studer assistierte höchstpersönlich bei der Aufzeich- nung. Dieses Ereignis ist deshalb besonders erwähnenswert, da es die ersten Radio-Aufnahmen in der Geschichte des Schweizer Rundfunks überhaupt waren, die mit einem Tonbandgerät direkt am Ort des Geschehens und live gemacht wurden. Als Folge der erfolgreichen Radioproduktion orderte die PTT im Anschluss 60 Maschinen vom Typ STUDER A27 zur Ausrüstung der Schweizer Radiostudios - letztendlich war dies der Beginn der Karriere von Willi Studer und seinen Firmen STUDER und ReVox.
4 Highlights der Ausstellung Spionage Tonband Minifon 1951 (D) Telefunken M (D) Telefunken Magnetophon 1954 (D) Nagra SN 1970 (CH) Nagra Radioreporter-Recorder von Kudelski (CH) Revox A36 semiprofessionelles Tonaufzeichnungsgerät 1955 (CH)
5 IBM 3240 Computer Bandmaschine 1/2 Band zur Datenspeicherung 1972 (USA) Philips Videoaufzeichnung EL3400 auf 1 Band 1965 (NL) Mail-A-Voice Papier-Diskette 1946 (USA) Studer J37 4-Spur Aufzeichnungsgerät 1963 (CH)
6 Funktion der Magnetaufzeichnung Um Informationen auf einem Magnetband zu speichern, ist im einfachsten Fall ein Schreibkopf nötig. Der Schreibkopf besteht aus einem hochpermeablen Kern und einer Spule mit sechs oder sieben Windungen. Nun wird durch einen Aufsprechstrom, der durch die Spule fließt, ein Magnetfeld erzeugt, das durch einen kleinen Luftspalt an einer Seite des Magneten austreten muss. Das passiert deswegen, da Luft einen viel größeren magnetischen Widerstand als das Material des Schreibkopfes hat. Nun durchsetzen die Magnetfeldlinien das zu beschreibende Magnetband. Durch die spezielle Bandbeschichtung kann das Band durch das Magnetfeld magnetisiert werden. Die Information ist jetzt also in Form von kleinen Permanentmagneten, also kleinen Magnetfeldern auf dem Band gespeichert. Dabei gilt: je kleiner die Frequenz des Aufsprechstromes ist, desto größer ist die Länge eines Permanentmagneten. In dessen Länge ist also die eigentliche Information, die nachher beim Lesen verwendet wird, gespeichert Mikrofon 2. Magnetkopf 3. Magnetband 4. Verstärker 5. Lautsprecher
7 Allgemeine Informationen Museum - Enter Zuchwilerstrasse Solothurn Tel Öffnungszeiten: Montag, Dienstag geschlossen Mittwoch bis Samstag 13:00-17:00 Sonntag 10:00-17:00 Führungen: Für ein ganz besonderes Erlebnis bieten wir Gruppen-Führungen bis 20 Personen. Führungen müssen im Vorraus reserviert werden.
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