Leben mit PD. ➌ Ernährung und Flüssigkeit. A better way to better care

Transkript

1 Leben mit PD ➌ Ernährung und Flüssigkeit A better way to better care

2 Einführung: Ernährung und Flüssigkeit Damit Sie sich gut fühlen und gesund bleiben, brauchen Sie genau wie jeder Mensch eine ausgewogene Ernährung. Zwar sind die Ernährungsvorschriften bei der Peritonealdialyse weniger restriktiv als bei der Hämodialyse, dennoch müssen Sie bei gewissen Nahrungsmitteln vorsichtig sein, da das Bauchfell (Peritoneum) als Filter nicht so effizient ist wie die Nieren und sich in Ihrem Blut giftige Stoffe anreichern können, die dann zu Problemen führen kann. Diät und Ernährung bei Nierenerkrankungen sind ein schwieriges Thema und jeder Patient muss individuell behandelt werden. Diese Broschüre kann daher nicht alle Aspekte der Thematik abhandeln, beschäftigt sich aber mit einigen der häufigsten Fragen und Probleme. Dies ist die dritte Broschüre aus der Serie Leben mit PD. Die Titel dieser Broschürenreihe lauten: Broschüre 1 Einführung in die Peritonealdialyse Broschüre 2 Hilfe und Unterstützung Broschüre 3 Ernährung und Flüssigkeit Broschüre 4 Medikamente und Labortests Broschüre 5 Diabetes Alle Broschüren aus dieser Reihe können Sie bei Ihrem lokalen Gambro Repräsentanten anfordern.

3 Inhaltsverzeichnis Ihr Gewicht 4 Flüssigkeitsgleichgewicht 6 Ernährungs- und Gewichtskontrolle 14 Essenseinladungen und Restaurant 24 Internationale Küche / Speisekarte 26 Restaurantbesuche 30 Art der Getränke 31

4 Ihr Gewicht Bei Nierenerkrankungen ist die Kontrolle des Flüssigkeitsgleichgewicht lebenswichtig. Idealerweise sollte Ihr Gesamtgewicht relativ konstant bleiben, so dass Sie weder Muskelmasse verlieren noch an Flüssigkeitsgewicht zunehmen. Mit abnehmender Nierenfunktion wird weniger Urin produziert und im Körper sammelt sich überschüssige Flüssigkeit an. Die Dialyse kann zwar einen Großteil dieser Flüssigkeit entfernen, doch wenn Sie zu viel trinken oder salzige Speisen zu sich nehmen, verbleibt ein Teil dieser Flüssigkeit im Körper und sammelt sich im Gewebe, wo es, wenn keine Kontrolle erfolgt, den Blutdruck erhöht und das Herz belastet und damit zu weiteren Problemen führt. Woher weiß ich, dass sich in meinem Körper zu viel Flüssigkeit befindet oder das Körpergewicht erhöht ist? Ihr Körpergewicht bleibt normalerweise stets konstant und verändert sich nur leicht nach oben oder unten. Erhöht sich die Flüssigkeitszufuhr, nehmen Sie einen oder zwei Tage lang stark zu und bemerken auch andere in diesem Kapitel beschriebene Symptome.

5 Ihr Gewichtshaushalt Bleibt relativ konstant Körpergewicht Flüssigkeitsgewicht Hängt davon ab, wieviel Flüssigkeit Sie trinken Aufgrund einer Zu- oder Abnahme der Flüssigkeitsmenge in Ihrem Körper kommt es zu plötzlichen Gewichtsveränderungen Körpergewicht Flüssigkeitsgewicht Körpergewicht Flüssigkeitsgewicht Körpergewicht Flüssigkeitsgewicht Zu wenig Flüssigkeit. Sie nehmen ab. Genau richtig. Das Gewicht bleibt konstant. Zu viel Flüssigkeit. Sie nehmen zu.

6 Flüssigkeitsgleichgewicht Wie Sie das Flüssigkeitsgleichgewicht kontrollieren Jeder Mensch braucht täglich etwa 500 ml Flüssigkeit, um Wasser, das beim Schwitzen oder Atmen verloren gegangen ist, zu ersetzen. Bei Nierenerkrankungen errechnet der Arzt oder Ihre PD-Pflegekraft, wieviel Flüssigkeit Sie insgesamt täglich zu sich nehmen müssen. Dies ist bei jedem Patienten unterschiedlich; wichtig ist jedoch, dass Sie die für Sie errechnete Menge (gewöhnlich etwa ml plus die Menge des ausgeschiedenen Urins) auch wirklich zu sich nehmen. Beispiel Ausgeschiedener Urin 450 ml Notwendige Aufnahme von 700 ml Flüssigkeit Gesamtmenge der täglich erlaubten Flüssigkeit: 1150 ml Bei zu vielen Beuteln mit einer mittleren bzw. starken Glukosekonzentration kann es zu Dehydrierung und Glukoseüberschuss kommen.

7 Flüssigkeitsgleichgewicht Flüssigkeitsüberschuss Worauf Sie achten müssen: Frühsymptome sind Schwellungen von Fingern, Füßen und Knöcheln. Gewichtszunahme. Flüssigkeitsansammlung in der Lunge, die zu Kurzatmigkeit führt. Möglicherweise Blutdruckanstieg. Aufgedunsene Augen und Gesicht. Was Sie tun müssen: Reduzieren Sie die Flüssigkeitsaufnahme ein paar Tage lang, bis sich Ihr Gewicht wieder normalisiert hat (Zielgewicht). Benutzen Sie einige Beutelwechsel/Zyklen lang eine stärkere Glukoselösung. Ein Beutel mit einer mittleren Konzentration ermöglicht eine Ultrafiltration von etwa ml, ein Beutel mit einer starken Glukoselösung eine Ultrafiltration von etwa ml. Überprüfen Sie, ob die Flüssigkeit richtig abgeleitet wird. Dies ist zwar bei den einzelnen Beutelwechsel nicht von Bedeutung, kann sich aber im Laufe der Zeit summieren. Symptome sind Schwellungen und Unwohlsein im Bauchbereich. Bei Verstopfung nehmen Sie, soweit verordnet, Abführmittel ein oder fragen Ihre PD-Pflegekraft um Rat.

8 Flüssigkeitsgleichgewicht Wie verhindern Sie einen Flüssigkeitsüberschuss? Achten Sie darauf, dass die Nahrungsmittel, die Sie zu sich nehmen, keine versteckten Flüssigkeiten enthalten, z.b. Suppen, Saucen, usw. Kontrollieren Sie die Flüssigkeitsaufnahme - falls notwendig durch Messen. Essen Sie keine salzigen Speisen, denn davon bekommen Sie Durst. Lutschen Sie Eiswürfel, wenn Sie Durst haben. Frieren Sie Ihre Lieblingsgetränke in Form von Eiswürfeln ein. Geben Sie statt Eiswürfeln Eiskugeln (kunststoffbeschichtete, wassergefüllte Kugeln) in Ihre Getränke sie kühlen sie, ohne diesen zusätzliche Flüssigkeit hinzuzufügen. Kontrollieren Sie Ihr Gewicht täglich zur selben Zeit. Kauen Sie Kaugummi, um den Speichelfluss zu stimulieren. Nehmen Sie Tabletten, sofern nicht anders angegeben, mit den Mahlzeiten ein. Heben Sie sich den Großteil der Flüssigkeitsaufnahme für abends auf, wenn Sie vorhaben auszugehen.

9 Flüssigkeitsgleichgewicht Dehydrierung / Flüssigkeitsmangel Worauf Sie achten müssen: Schwäche- oder Schwindelgefühl Übelkeit Gewichtsabnahme Absinken des Blutdrucks Ableiten großer Flüssigkeitsmengen Was Sie tun müssen: Kontrollieren Sie, ob Sie genügend Flüssigkeit trinken. Benutzen Sie vielleicht zu viele Beutel mit einer starken Glukoselösung, so dass zu viel Flüssigkeit abgeleitet wird? Wechseln Sie zu Beuteln mit einer geringeren Glukosekonzentration. Wie Sie eine Dehydration verhindern Kontrollieren Sie, ob Sie die richtige Glukosekonzentration benutzen. Wenn Sie wenig Appetit haben und nicht genügend Flüssigkeit trinken, sollten Sie Ihren Ernährungsberater um Rat fragen. Sollten Sie sich aufgrund einer anderen Erkrankung als der Nierenerkrankung unwohl fühlen, z.b. wegen eines Darmvirus oder einer Grippe, bitten Sie Ihre PD- Pflegekraft und Ihren behandelnden Arzt um Hilfe.

10 10 Flüssigkeitsgleichgewicht Kalium Kalium ist ein Mineralstoff, der notwendig ist, damit Nerven, Herz und Muskeln funktionieren. Zu viel davon kann jedoch gefährlich sein. Wenn Sie unter einer Nierenerkrankung leiden, kann es zu einer Kaliumansammlung kommen, da die Dialyse das Kalium nicht so wirksam entfernt wie gesunde Nieren. Es ist daher wichtig, die Kaliumaufnahme zu regulieren. Einen zu hohen Kaliumspiegel im Blut bezeichnet man als Hyperkalämie. Nahrungsmittel, die Kalium enthalten, sind beispielsweise Obst (speziell Bananen), Gemüse, Schokolade und Milchprodukte. Durch die Kontrolle des Kaliumspiegels sinkt das Risiko einer Herzmuskelschwäche oder eines Herzinfarkts.

11 11 Flüssigkeitsgleichgewicht Da Kalium auch über den Darm ausgeschieden wird, ist es wichtig, dass es nicht zu Verstopfung kommt. Ihr Arzt, die PD-Pflegekraft oder der Ernährungsberater können Ihnen nähere Auskünfte zum Thema Kalium geben.

12 12 Flüssigkeitsgleichgewicht Natrium Das Flüssigkeitsgleichgewicht in unserem Körper wird zum Teil durch den Mineralstoff Natrium reguliert. In Kombination mit Chlorid bildet Natrium Speisesalz, das täglich beim Kochen sowie in Nahrungsmitteln verwendet wird. Zu viel Salz in den Speisen führt dazu, dass Flüssigkeit im Gewebe verbleibt, was die auf Seite 10 aufgeführten Symptome hervorruft. Die meisten Nahrungsmittel enthalten eine gewisse Menge Natrium, entweder von Natur aus oder durch hinzufügen von Salz bei der Zubereitung. Folgende Nahrungsmittel enthalten viel Natrium: Fertiggerichte (Fast Food) Konserven Geräuchertes (z.b. Schinken) Geröstete Nüsse Saucen Tiefgefrorene Pommes frites und Kartoffelprodukte Käse

13 13 Flüssigkeitsgleichgewicht Es gibt heutzutage zahlreiche Salzersatzstoffe, die jedoch zum Großteil aus Kalium bestehen, was ebenfalls auf Ihrer Liste für eingeschränkt zu verwendende Lebensmittel und Substanzen stehen sollte. Lesen Sie deshalb die Lebensmitteletiketten sorgfältig und halten Sie Ausschau nach Zusatz- und Konservierungsstoffen. Flüssigkeits- Checkliste Sie sollten: Wissen, wie viel Flüssigkeit Sie täglich zu sich nehmen dürfen. Verstehen warum Sie bestimmte Substanzen nur eingeschränkt zu sich nehmen dürfen. Wissen, welche Speisen viel Flüssigkeit, Natrium und Kalium enthalten. Ihre täglich ausgeschiedene Urinmenge kennen. Ihr ideales und aktuelles Körpergewicht kennen.

14 14 Ernährungs- und Gewichtskontrolle Gewichtszunahme Die Maßeinheit für die Nahrungsaufnahme ist die Kalorie. Von der Kalorienzahl, die Sie zu sich nehmen, hängt es ab, ob Sie zu- oder abnehmen und zwar ungeachtet dessen, wie schnell Ihr Stoffwechsel funktioniert. Wenn Sie mehr Kalorien zu sich nehmen als Ihr Körper benötigt, lagert er die überschüssigen Kalorien als Fett ein und Sie nehmen zu. Kinder und junge Erwachsene benötigen in der Regel mehr Kalorien, da sie noch wachsen müssen bzw. sich viel bewegen. Diese zusätzlichen Kalorien sollten jedoch gesunde Kalorien wie Fleisch, Obst und Gemüse sein. Zu viele vergeudete Kalorien wie z.b. bei Fast Food, führen dazu, dass ein Kind ungeachtet seines Gewichtes, mangelernährt ist. Aktive Erwachsene benötigen meist viele Kalorien in Form einer ausgewogenen Ernährung. In diesem Abschnitt unseres Lebens können wir für gewöhnlich viel essen und nehmen dabei nicht zu. Problematisch wird es erst mit zunehmendem Alter.

15 15 Ernährungs- und Gewichtskontrolle Wenn sich unser Lebensrhythmus verlangsamt, sinkt auch unser Bedürfnis nach Kalorien leider bleibt unser Appetit jedoch oft derselbe! Deshalb müssen wir die Menge an süßen und fetten Speisen bewusst reduzieren. Dies gilt auch, wenn wir krank werden. In den Frühstadien einer Nierenerkrankung ist Ihnen häufig übel und Sie haben keine große Lust viel zu essen. Auch Ihre Aktivität lässt nach. Jetzt nehmen Sie unter Umständen ab - problematisch kann es werden, wenn Sie mit der Dialyse beginnen. Sie fühlen sich dann besser und haben wieder Appetit, haben aber Ihre alte Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit noch nicht wiedergewonnen. In dieser Phase ist es wichtig, dass Sie darauf achten, sich zwar gut und ausgewogen zu ernähren, sich aber nicht daran gewöhnen, zu viel zu essen.

16 16 Ernährungs- und Gewichtskontrolle Zu unterschiedlichen Zeiten unseres Lebens benötigen wir unterschiedliche Kalorienmengen. Wenn wir von einer aktiven Lebensweise zu einer Lebensweise, bei der wir den Hauptteil des Tages im Sitzen verbringen, wechseln, können wir nicht davon ausgehen, dass wir die selbe Kalorienmenge verbrennen. Eine Gewichtszunahme kann nur durch Anpassung unserer Ernährung an unsere Bedürfnisse verhindert werden. Die PD-Flüssigkeiten enthalten gewöhnlich Glukose, die häufig über den Blutstrom vom Körper aufgenommen wird. Dies sollte bei der Berechnung der Kalorienaufnahme berücksichtigt werden. Diese zusätzlichen Kalorien, die Sie aufgrund des Flüssigkeitsdrucks in Ihren Bauch aufnehmen, bewirken zuweilen, dass Sie weniger Hunger haben. Sollte dies der Fall sein, essen Sie häufig kleinere Mahlzeiten, um eine Mangelernährung zu verhindern.

17 17 Ernährungs- und Gewichtskontrolle Ihre Ernährung sollte: Die Ansammlung von giftigen Stoffwechselprodukten in Ihrem Körper einschränken. Weitere Komplikationen wie Knochenerkrankungen, Fettleibigkeit sowie Probleme in Zusammenhang mit Übergewicht verhindern. Nährstoffe, die während der Dialyse verloren gehen, ersetzen. So eingestellt sein, dass auch die zusätzlichen Kalorien aus der Glukose in der Dialysierflüssigkeit mit eingerechnet sind. Bewirken, dass Sie gesund und in einem guten Ernährungszustand bleiben. Ihr Idealgewicht stabil halten.

18 18 Ernährungs- und Gewichtskontrolle Eiweiß/Protein Eiweiß ist wichtig für das Wachstum und die Reparatur von Gewebe. In den Frühstadien einer Nierenerkrankung rät man Ihnen oft, die Eiweißmenge in Ihrer Ernährung zu reduzieren, um eine weitere Schädigung des Nierengewebes zu verhindern. Sobald Sie mit der PD begonnen haben, sollten Sie eiweißreiche Nahrung zu sich nehmen, da das Eiweiß während der Dialyse über das Bauchfell ausgeschieden wird. Die beste Eiweißquelle sind tierische Produkte wie Fleisch, Fisch oder Geflügel sowie Milchprodukte. Vegetarier Wenn Sie Vegetarier sind, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass viele vegetarische Eiweißquellen eine große Menge Kalium und Salz enthalten. Folgende eiweißhaltige Nahrungsmittel können Sie jedoch problemlos zu sich nehmen: Hülsenfrüchte; Sojabohnentofu, Hüttenkäse und Quark. Ihr Ernährungsberater wird Sie diesbezüglich beraten.

19 19 Ernährungs- und Gewichtskontrolle Zu wenig Eiweiß kann: Dazu führen, dass der Körper Infektionen schlechter bekämpfen kann. Eine verzögerte Wundheilung bewirken. Flüssigkeitsretention bewirken, die durch die Dialyse nur schwer zu beheben ist. Manchmal während einer Krankheit oder Infektion ist es schwierig, genügend Eiweiß und andere essentielle Nährstoffe aufzunehmen. Es gibt heutzutage zahlreiche Nahrungsersatzstoffe in Form von Getränken, von denen sich allerdings einige nicht für Dialyse-Patienten eignen. Eiweiß -/ Protein- Checkliste Sie sollten: Die besten Eiweißquellen in Nahrungsmitteln kennen. Wissen, wie viel Eiweiß Sie täglich zu sich nehmen dürfen.

20 20 Ernährungs- und Gewichtskontrolle Kohlenhydrate Der Großteil der Energie in unserer Nahrung stammt aus Kohlenhydraten und Fetten. Denken Sie aber daran, dass Sie bei der PD zusätzlich 500 bis 1000 Kalorien pro Tag aus der Glukose in der Dialysierflüssigkeit aufnehmen. Kohlenhydrate: Zucker Brot Frühstücksflocken Teigwaren Reis Nudeln Fladenbrot Kekse Ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Naturreis und Vollkorn-Frühstücksflocken sind raffinierten Produkten vorzuziehen.

21 21 Ernährungs- und Gewichtskontrolle Fette Milchprodukte Tierische und pflanzliche Fette Salatdressings Saucen und Dipps Wurstwaren Käse Fast Food (Fertiggerichte) Kohlenhydratund Fett- Checkliste Sie sollten: Wissen, wie viel Kalorien Sie täglich zu sich nehmen dürfen. Ihre PD-Pflegekraft fragen, wie viele Kalorien Sie aufgrund der Glukose in der PD-Flüssigkeit abziehen müssen. Den Fettgehalt Ihre Nahrungsmittel prüfen.

22 22 Ernährungs- und Gewichtskontrolle Kalzium und Phosphat Auswirkungen, als Folge eines Ungleichgewichts Kalzium und Phosphat sind Mineralstoffe und die wichtigsten Bausteine des Knochengewebes. Phosphat findet sich auch in Muskeln und anderem Gewebe. Kalzium wiederum ist wichtig für gesunde Zähne. Normalerweise gibt es im Körper ein feines Gleichgewicht zwischen diesen beiden Substanzen, das aber bei Nierenerkrankungen gestört ist. Phosphat ist in Fleisch, einigen Fischsorten, Geflügel und Milchprodukten (Milch, Joghurt, Käse) enthalten. Sind die Kalzium- und Phosphatspiegel zu hoch, kann es zu ernsthaften Problemen kommen, da sich in Ihren Gelenken und Organen wie z.b. dem Herzen und den Blutgefäßen kalziumphosphathaltige Ablagerungen bilden. Ein Ungleichgewicht der Kalzium- und Phosphatspiegel führt häufig zu Probleme mit den Knochen. Sie werden geschwächt und spröde, was Brüche (renale Osteodystrophie) zur Folge hat. Andere Symptome sind: Rote Augen und juckende Haut Schwächegefühl Zu viel Kalzium kann Muskelschwäche, Knochenschmerzen und Herzprobleme verursachen. Einigen Nahrungsmitteln, die normalerweise kein Kalzium enthalten wird heutzutage zusätzlich Kalzium zugesetzt; man bezeichnet sie als kalziumverstärkt.

23 23 Ernährungs- und Gewichtskontrolle Wie lässt sich der Kalzium-/ Phosphatspiegel kontrollieren? Essen Sie phosphatarme Kost Ihr Ernährungsberater wird Sie beraten. Nehmen Sie vor dem Essen die von Ihrem Arzt verordneten phosphatbindenden Medikamente ein. Sie wirken wie ein Schwamm, der unerwünschtes Phosphat aufsaugt, so dass es über den Darm ausgeschieden werden kann. Stellen Sie sicher, dass das Dialysebehandlungsregime Ihren Bedürfnissen gerecht wird. Ein Teil des Phosphats wird während der Dialyse entfernt. Zuweilen werden Kaliumersatzpräparate verordnet. Nehmen Sie sie zwischen den Mahlzeiten oder vor dem Zubettgehen ein, um eine maximale Absorption zu gewährleisten. Kalzium- und Phosphat- Checkliste Sie sollten: Phosphorquellen in Nahrungsmitteln kennen. Bezeichnung, Dosierung und Einnahmezeitpunkt Ihres phosphatbindenden Medikamentes kennen. Achten Sie bei Lebensmitteletiketten stets sorgfältig auf Zusatzstoffe.

24 24 Essenseinladungen und Restaurant Zunächst erscheinen Ihnen die Einschränkungen beim Essen vielleicht entmutigend, doch Sie werden mit der Zeit lernen, was Sie essen können und was nicht. Wenn Sie bei Freunden zum Essen eingeladen sind oder in ein Restaurant gehen, sollten Sie sorgfältig auswählen, was und wieviel Sie essen. Wenn Sie wissen, dass Sie auswärts essen, sollten Sie den restlichen Tag dementsprechend planen, so dass Sie beim Ausgehen genug essen und trinken können. Nicht vergessen das phosphatbindende Medikament mit der Mahlzeit einzunehmen. Fragen Sie Ihren Ernährungsberater nach den Eß- und Kochgewohnheiten an Ihrem Urlaubsort.

25 25 Essenseinladungen und Restaurant Speisenauswahl Suchen Sie möglichst ein Restarant aus, in dem Sie die Bedienung nach den Inhaltsstoffen der Speisen fragen oder sie bitten können Ihnen Alternativvorschläge zu machen. Beispiel Bitten Sie darum, dass der Bratensaft oder die Sauce extra serviert wird. Fragen Sie, ob das ganze Gericht oder Teile davon ohne Salz zubereitet werden können. Fragen Sie, ob das Gericht ohne überbackenen Käse oder dieser separat serviert werden kann. Fragen Sie nach Kartoffeln, Reis oder Nudeln anstelle von Pommes frites. Vermeiden Sie Speisen mit versteckten Flüssigkeiten, z.b. Suppen, Bratensaft, Saucen, usw. Vermeiden Sie salzige Snacks wie Kartoffelchips und Nüsse. Salzen Sie das Essen nicht nach. Wählen Sie Gemüse von Ihrer kaliumarmen Liste. Vermeiden Sie kaliumreichen Fruchtsaft.

26 26 Internationale Küche / Speisekarte Chinesisch/ Thailändisch Die Speisen enthalten zuweilen sehr viel Natrium. Vermeiden Sie Suppen. Gedünsteter Reis ist besser verträglich als gebratener Reis. Vermeiden Sie Gerichte mit Nüssen. Italienisch Streuen Sie keinen Parmesan auf Ihr Essen. Achten Sie auf die Saucenmenge, z.b. bei Pizzen und Nudeln. Vermeiden Sie Pilze, Salami und andere Wurstwaren sowie Sardellen und Kapern. Französisch Die Speisen enthalten häufig viel Phosphat. Vermeiden Sie Speisen mit viel Sahne und Butter. Essen Sie keinen Doppelrahmkäse. Mexikanisch Vermeiden Sie Salsas. Guacamole besteht aus Avocados, die sehr viel Kalium enthalten. Tortillas sind ein guter Brotersatz.

27 27 Internationale Küche / Speisekarte Asiatisch/ Indisch Fragen Sie nach den Inhaltsstoffen viele Saucen werden mit Sahne gemacht und sind sehr fett. Wählen Sie trockenere Gerichte wie Bhoona, Tandoori oder Byriani. Japanisch Die Speisen sind oft sehr natriumreich. Bitten Sie um Zubereitung der Speisen ohne Mononatriumglutamat. Vermeiden Sie rohen Fisch, da Sie sich dabei eine Parasiteninfektion zuziehen können. In Tempurateig ausgebackene Speisen sind in Ordnung, sofern sie nicht in Sauce getaucht sind. Tofu oder Sojabohnenquark sind ein guter Fleischersatz, achten Sie aber auf die dazu servierte Sojasauce. Fast Food Hamburger, Pommes frites, usw. enthalten generell viel Natrium und Fett. Bitten Sie, wenn möglich, darum, das Essen nicht vorab zu salzen, dann sind kleine Mengen davon in Ordnung. Einige Fast Food- Restaurants informieren über den Nährwert Ihrer Speisen. Vermeiden Sie natriumreiche Saucen wie Ketchup, Grillsauce oder Sojasauce. Fragen Sie nach Kinderportionen.

28 28 Vorspeisen Bestellen Sie keine Suppe als Vorspeise, da Suppen meistens sehr salz- und kaliumhaltig sind und einen zu großen Teil der Ihnen pro Tag erlaubten Flüssigkeitsmenge ausmachen. Ein kleiner Salat ist eine gute Wahl. Lassen Sie sich das Dressing extra servieren, damit Sie bestimmen können, wie viel Sie davon nehmen. Hauptgerichte Die Portionen sind in Restaurants häufig größer als bei Ihnen zu Hause. Fragen Sie nach einer kleineren Portion oder nehmen Sie den Rest mit nach Hause schließlich haben Sie für das Essen bezahlt! Gegrilltes Fleisch ist eine gute Wahl, da Sie sagen können, wie Sie es zubereitet haben möchten. Entfernen Sie die Haut von Geflügel. Würzen Sie mit Pfeffer, Zitrone oder Limonensaft an Stelle von Saucen oder Salz.

29 29 Nachspeisen Fast alle Nachspeisen sind möglich, jedoch wählen Sie generell eine kleine Portionen aus. Nachspeisen können einen großen Teil der erlaubten Kalium-, Phosphat- und Flüssigkeitsmenge ausmachen.

30 30 Restaurantbesuche Flüssigkeitsaufnahme Planen Sie die Flüssigkeitsaufnahme für den ganzen Tag und lassen Sie einen Großteil für das Essen auswärts übrig. Bitten Sie die Bedienung und Ihre Begleitung, Ihnen nicht nachzuschenken, damit Sie einen besseren Überblick darüber haben, wie viel Sie trinken. Fragen Sie nach einem kleineren Glas und trinken Sie nur in kleinen Schlucken. Checkliste - Restaurantbesuche Sie sollten: Wissen, wieviel Flüssigkeit Sie am Tag zu sich nehmen dürfen. Wissen, welche Speisen Sie vermeiden müssen. Wenn möglich den Restauranttyp aussuchen können. Nicht den Überblick darüber verlieren, was Sie essen und trinken.

31 31 Art der Getränke Schlechte Wahl Orangen- oder Grapefruitsaft Softgetränke (Cola, Limonade etc.) Starkbier Wichtig: Kontrollieren Sie die Flüssigkeitsaufnahme hinsichtlich Menge, Zucker-, Kaliumund Phosphatgehalt. Gute Wahl Wasser, Apfelsaft, Apfelsaftschorle Soda, Tonic Water Eistee, schwarzer Kaffee mit etwas Magermilch Helles Bier, etwas Rot- oder Weißwein

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