Angehörige zusammenbringen Selbsthilfe aufbauen, unterstützen und vernetzen

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1 Angehörige zusammenbringen Selbsthilfe aufbauen, unterstützen und vernetzen

2 Was ist Selbsthilfe? Selbsthilfegruppen sind freiwillige, meist lose Zusammenschlüsse von Menschen, deren Aktivitäten sich auf die gemeinsame Bewältigung von chronischen Krankheiten, psychischen oder sozialen Problemen richten. Diese Menschen sind entweder selbst betroffen oder haben Angehörige, die eine z. B. Krankheit zu bewältigen haben. Ihr Ziel ist eine Veränderung ihrer persönlichen Lebenssituation. Die Inhalte der Arbeit von Selbsthilfegruppen richten sich auf ihre Mitglieder und nicht auf Außenstehende. Selbsthilfegruppen werden nicht von professionellen Helfern geleitet. Die Mitglieder einer SHG sind die ExpertInnen in eigener Sache. 2

3 Die Bedeutung der Selbsthilfe Verantwortung für das eigene Leben übernehmen Zusammenschluss von Menschen mit einem gleichen oder ähnlichen Problem Gegenseitige Unterstützung Weitergabe von Informationen Kein Ersatz für medizinische, therapeutische oder professionelle Behandlung 3

4 Die gesellschaftliche Bedeutung der Selbsthilfe Die Bedeutung hat stark zugenommen. Ursachen: Wachsende Probleme im Sozial- und Gesundheitsbereich Unzufriedenheit mit Strukturen im Versorgungssystem Überforderung sozialer Netzwerke Aber auch ansteigendes Problembewusstsein Geänderte Werteinstellungen 4

5 Ein Blick auf die Bottroper Selbsthilfegruppen Deutschlandweit gibt es über SHG In Bottroper bestehen z.z. 65 SHG Ca. 70 % der Gruppen kommen aus dem Bereich Gesundheit (chronischen Erkrankungen, Behinderung, Sucht) An Bedeutung gewonnen: soziale Selbsthilfe (Familien-, Senioren-, Migranten-SH), in Bottrop liegt der Anteil der sozialen SH bei 10 % Fast alle SHG in Bottrop sind in der Arbeitsgemeinschaft der SHG organisiert in Kooperation mit dem Selbsthilfe Büro 5

6 Arbeitsweisen von Selbsthilfegruppen I JEDE GRUPPE IST ANDERS! Grundlage bei allen: Hilfe von Betroffenen für Betroffene Keine hauptamtliche Begleitung (nur in Ausnahmefällen als ExpertInnen) Kleine Gesprächsrunden (6 20 TN) Z.B. Depression, Suchtgruppen, Herzgruppe Große Organisationen bis zu 80 TN Z.B. Parkinson, COPD, Rheumaliga, Frauenselbsthilfe nach Krebs 6

7 Arbeitsweisen von Selbsthilfegruppen II Informations- und Erfahrungsaustausch Freizeitgestaltung, Ausflüge, Weihnachtsfeiern Gegenseitige Beratung, Vorträge von externen ReferentInnen Kooperation mit professionellen Einrichtungen Erstellen und verteilen von Infomaterial Verständnis, Offenheit Gegenseitige Unterstützung Gemeinsame Suche nach Wegen Vertretung der eigenen Interessen Aktive Mitwirkung Geben und Nehmen von Hilfe 7

8 Grundsätze der Selbsthilfe Die Teilnahme ist kostenfrei Die Gesundheitsselbsthilfegruppen können über die Krankenkassen nach 20c SGB V Fördergelder beantragen Der Besuch in einer Selbsthilfegruppe ist freiwillig und kann nicht verordnet werden! 8

9 SHG für pflegende Angehörige In Bottrop gibt es eine SHG für pflegende Angehörige mit dem Schwerpunkt Demenz Pflegende Angehörige sind oftmals stark überbelastet Sie finden kaum Zeit eine SHG selbst zu organisieren bzw. zu leiten Für eine stressfreie Teilnahme an einem Selbsthilfetreffen ist hier eine Unterstützung von außen notwendig, z.b.: Öffnung und Vorbereitung eines Raumes Bereitstellung von Getränken Abschließen der Räume 9

10 Angebot des Selbsthilfe Büros Bottrop Beraten und Unterstützen bei der Gründung einer SHG Die Fachkraft des Selbsthilfe Büros begleitet die Gruppe in der Anfangsphase unterstützt durch IngangsetzerInnen Austausch mit anderen SHG, Teilnahme an der AG SH Öffentlichkeitsarbeit, Flyer AnsprechpartnerInnen in allen Fragen rund um die Selbsthilfe 10

11 Um einander zu heilen, ist das Wertvollste, was wir tun können, uns die Geschichten des anderen anzuhören. (Rebecca Falls) 11

12 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 12