«Willkommen zu Hause» - Neue Versorgungsmodelle in Langzeitpflegeinstitutionen
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- Mathilde Schmitz
- vor 8 Jahren
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1 «Willkommen zu Hause» - Neue Versorgungsmodelle in Langzeitpflegeinstitutionen Jubiläumstagung 10 Jahre Stiftung Pflegewissenschaft Schweiz Bern, Dr. Dietmar Ausserhofer Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 2 Zunahme von pflegebedürftigen älteren Menschen in 7 Europäischen Ländern von 2010 bis 2060 Anzahl pflegebedürftiger Menschen > 65Jahre (Anzahl in 1000) CH: % bis 2030 Bayer-Oglesby & Höpflinger (2010) Jahr +67.1% +75.2% +98.4% +49.2% +99.1% % % BE DE IT NL PL UK NO European Commission, Economic Policy Committee (2012) Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 3 Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 4 1
2 Herausforderungen in der Langzeitpflege Alters- und Pflegeheime (APH) in der Schweiz Betriebe (ÖE: 30%, PEös: 30%, PE: 40%) Langzeit-, Kurzzeit-, 335 Übergangsplätze 32.1 Mio. Pflege-/Betreuungstage (Langzeitaufenthalte) Ø Aufenthaltstage/BewohnerIn: 942 (Kurzzeit-); (Langzeitaufenthalte) Ø Alter BewohnerInnen: 81 Jahre (M), 85 Jahre (F) 72% sind mittelmässig bis stark pflegebedürftig (Pflegetage Stufe 4-12 = > 61 Minuten / Tag) INTERLINKS Framework für Langzeitpflege (VZÄ: ) MitarbeiterInnen BfS, 2015, Statistik der sozialmedizinischen Institutionen 2013 Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 5 Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 6 Demenz: Eine Herausforderung für Schweizer APH! Demenz bei Bewohner/innen (BW) 59% sind betroffen! 33% (±17%) BW mit ärztlich diagnostizierter Demenz 26% (±17%) BW mit Symptomen von Demenz Bewohner mit Demenzerkrankungen im fortgeschrittenen Stadium (=> Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten!) Demenzspezifische Infrastruktur und Personal*: 60% Aufenthaltsraum mit Wohnküche auf Abteilung 52% Frei zugänglicher, geschützter Aussenraum 59% Speziell ausgebildetes Personal * 339 von 434 Heimabteilungen (=78%) gaben spezifische Versorgungsangebote an Zúñiga et al., 2013; Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 7 Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 8 2
3 SHUPR Die Pflegeheimstudie in der Schweiz (1) SHUPR Die Pflegeheimstudie in der Schweiz (2) Hohe Qualität in der Alterspflege, aber auch grosse Arbeitsbelastung Attraktivität der Langzeitpflege Herausforderung Demenz Berufliche Belastungen und Gesundheitsbeschwerden Personalrekrutierung am Limit Aufrechterhaltung der Versorgungsqualität Teilweise grosse Unterschiede zwischen den Betrieben Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 9 Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 11 Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 12 3
4 «There is no place like home» Fragestellungen und Methodik «There is no place like home» Synthese der Studienergebnisse zu Familienangehörigen Fragestellungen: (1) Welche home-like Versorgungsmodelle in der institutionellen Langzeitpflege für ältere pflegebedürftige Menschen sind in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben? (2) Wirken sich diese Modelle positiv auf die Ergebnisse bei Bewohnern, Familienangehörigen und beim Pflegepersonal aus? Methodik: Scoping review methodolgy Systematische Literatursuche in den elektronischen Datenbanken PubMed, Embase and Cinahl (Zeitraum: Mai 2015) Synthese der Ergebnisse nach Outcomes (Bewohner, Familienangehörige und Pflegepersonal) und Signifikanz (signifikant, gemischt und nicht signifikant) Ausserhofer et al., 2015; submitted to The Gerontologist Outcomes Anzahl der Studien* Signifikant (positiver) Effekt Gemischte Effekte # Nichtsignifikante Effekte Zufriedenheit mit der 4 [4, 7, 14, 15] 1 [15] 1 [4, 7] 2 [14] Betreuung Belastungen 4 [7, 10, 11, 14] 1 [10] 0 3 [7, 10, 14] Unterstützung bei der 2 [7, 14] 0 1 [7] 1 [14] Pflege des Angehörigen Kontakt mit Bewohner 2 [14, 18] [14, 18] Psychologischer Distress 2 [11, 13] 1 [13] 0 1 [11] Kompetente Pflege und 1 [11] [11] Betreuung Interaktion mit dem 2 [14, 18] 1 [18] 0 1 [14] Personal * Nummern in Klammer beziehen sich auf die Referenzen der eingeschlossenen Studien. # Signifikant im Vergleich zu nur 1 von 2 Kontrollheimen, in nur einigen Domänen des Outcomes, oder signifikante Unterschiede bestanden nicht über den gesamten Studienverlauf. Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 13 Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 14 «There is no place like home» Zusammenfassende Ergebnisse Einschluss von 14 Studien (21 Publikationen) aus den USA (n=7), der EU (n=6) und Japan (n=1), durchgeführt zwischen 1994 and 2014 Quasi-experimentelle Studien (Kontrollgruppe = traditionelle APH) (n=6) Untersuchte Modelle: Eden Alternative (n=4), Green House homes (n=2), und verschiedene alternativen Wohnformen für Menschen mit / ohne Demenz (n=8) 1 Hintergrund - Langzeitpflege Evidenz zeigt geringen Benefit dieser Modelle hinsichtlich Selbständigkeit in den ADLs, soziale Aktivität und Betreuungszufriedenheit der Bewohner im Vergleich zu traditionellen APH Geringe Anzahl an Studien zu den Auswirkungen auf Familienangehörigen und Pflegepersonal (=> kein Benefit) Ausserhofer et al., 2015; submitted to The Gerontologist Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 15 Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 16 4
5 Neue Versorgungsmodelle z.b. «Dementia Village» Entwicklung von neuen Versorgungsmodellen in Schweizer Langzeitpflegeinstitutionen (Beispiele) - Schweizer Dorf für Demenzkranke in Wiedlisbach (BE) - Pflegeoasen (z. B. Sonnweid, das Heim, ZH) - Pflegeheim Primeroche (VD) - Pilotprojekt «Colocation Alzheimer» (Romandie) Hogewey, Amsterdam, Weesp NL (2009) - «Age Award» der Age Stiftung (neue Wohnmodelle und ansätze): 2013 Stationäre Einrichtungen neu gebaut 2011 Stationär und mehr 2009 Hohe Lebensqualität bis zuletzt? Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 17 Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 18 Key messages Bedarf nach innovativen Versorgungsmodellen in der Langzeitpflege: Es gibt kein one-size-fits-all Model Erwartete Zunahme an Bewohner mit schweren demenziellen Erkrankungen in APH erfordert neue interprofessionelle Lösungen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Fortschrittliche Langzeitpflegeinstitutionen bieten Lebensraum und Arbeitsort Home-like environments für Bewohner Quality of work environments für Mitarbeiter Bedarf an qualitativ hochstehender Versorgungsforschung: Evidence-based practice Practice-based evidence Wirksamkeit (Effectiveness) und ökonomische Evaluation Universität Basel, Department Public Health PFLEGEWISSENSCHAFT 19 5
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