4 Regionale Entwicklungen

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1 Regionale Entwicklungen In den beiden folgenden Kapiteln Regionale Entwicklungen und Niedersachsen im Ländervergleich wird versucht, anhand von fünf Indikatoren (Entwicklung der Bevölkerung, der industriellen Umsätze, des Tourismus sowie der Zahl der Arbeitslosen und der Arbeitslosenquote) darzustellen, welche Grundstrukturen die Entwicklung des Landes im regionalen und überregionalen Vergleich aufweist. Die ausgewählten Indikatoren die im Wesentlichen auf Länder- und Kreisebene dieselben sind stellen in ihrer Gesamtheit einen systematischen Vorjahresvergleich dar. Es wurden dafür die aktuellsten Werte herangezogen, die bei Redaktionsschluss Mitte März vorlagen. Bevölkerungsgewinne vor allem im Westen auch Großstädte entwickeln sich überwiegend positiv In weiten Teilen Niedersachsens lag der Bevölkerungsstand am niedriger als ein Jahr zuvor. Die Bevölkerung hat im Zeitraum Ende September 010 bis Ende September 011 weiterhin leicht abgenommen. Für die Statistische Region Weser-Ems (+ ) und Hannover (+ ) konnte ein leichter Bevölkerungszuwachs verzeichnet werden. Die zwei anderen Statistischen Regionen Braunschweig (- 11) und (- 1 0) mussten weitere Bevölkerungsverluste hinnehmen. Abnahmen traten vor allem wieder im Süden des Landes auf. So verloren die Landkreise (- 91), (- 1 19) und (- 90) Einwohner, das entspricht einem prozentualen Anteil von - 1, bis - 0, %. In der Statistischen Region Braunschweig verloren alle Landkreise und die kreisfreie Stadt Salzgitter (- 0), während die Großstädte Braunschweig (+ 1 0) und Wolfsburg (+ 9) erneut Einwohnerzuwächse verbuchen konnten. Ein Bevölkerungsrückgang war auch im südlichen Teil der Statistischen zu beobachten: Dort mussten die Landkreise (- 1 1), (- 1 ), (- 0) und (- 1 09) Bevölkerungsrückgänge akzeptieren. Einwohnerzuwächse wiesen dagegen die Landkreise (+ ) und (+ 11) sowie die Region Hannover (+ 00) auf. Das recht starke Wachstum der geht im Wesentlichen auf einen Bevölkerungszuwachs in der Landeshauptstadt Hannover (+ 1) zurück, doch anders als bei der letzten Betrachtung, konnte auch das Umland der Stadt insgesamt zulegen. In der Statistischen Region war ein Bevölkerungswachstum auf die an angrenzenden bzw. benachbarten Landkreise (+ 1 1), (+ ) und (+ 0) beschränkt. Im Vergleich zur letzten Betrachtung haben sich die Rückgänge in den Landkreisen, und noch verstärkt. Bevölkerungsgewinne in der Statistischen Region Weser-Ems konnten während des Vergleichszeitraumes alle kreisfreien Städte und die Landkreise,,,, und verbuchen. Im Bereich der kreisangehörigen Städte mit rund Einwohnern und mehr, konnten nur die Städte (+ 99), Langenhagen (+ 9), (+ ) und (+ 10) gewinnen. Ansonsten mussten alle Städte Bevölkerungsverluste von - 0 bis zu - Einwohnern hinnehmen. Überdurchschnittliches Wachstum der Industrieumsätze in den Statistischen Regionen Braunschweig und Hannover Die Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes (sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden) stiegen landesweit im Jahr 011 um 1,1 %. Von der guten Konjunkturlage konnten nahezu alle kreisfreien Städte und Landkreise profitieren, wenn auch in unterschiedlichem Umfang. Überdurchschnittliches Wachstum der Industrieumsätze zeigte sich mit jeweils + 1, % in den vom Fahrzeugbau geprägten Statistischen Regionen Braunschweig und Hannover. Die höchsten Zuwächse gab es hier in der Stadt Salzgitter (+, %) und der (+ 1, %). Aus Gründen der statistischen Geheimhaltung ist die Regionaltabelle leider lückenhaft. Um die Lücken nicht zu groß werden zu lassen, sind die Umsätze der Landkreise, Helmstedt und zusammen mit denen der Stadt Wolfsburg ausgewiesen; analog sind die Umsätze des Landkreises mit denen der Stadt Emden zusammengefasst. Bemerkenswert ist, dass Wolfsburg und Umland, die mit 1, Mrd. Euro ein Drittel der niedersächsischen Industrieumsätze erwirtschaften, mit + 1, % sogar überdurchschnittlich zulegen konnten. In der Statistischen Region Weser-Ems entwickelten sich die Umsätze mit + 9, % etwas unterdurchschnittlich. Nur die Stadt (+ 1, %) und der Landkreis (+ 1, %) lagen über dem Landesdurchschnitt. Diese Region hatte allerdings auch weniger unter der Wirtschaftskrise gelitten als Braunschweig und Hannover. Das hier stark vertretene Ernährungsgewerbe reagiert weniger stark auf konjunkturelle Schwankungen als

2 .a Bevölkerungsveränderung vom bis zum Helmstedt Zunahme Abnahme Bevölkerungsveränderung (Anzahl) und mehr () 00 bis unter () 0 bis unter 00 (9) 0 bis unter 0 (0) - 00 bis unter 0 (1) bis unter - 00 (11) unter () Minimum: - 1 () Maximum: + 00 () Niedersachsen: - 00 Salzgitter Wolfsburg Delmenhorst Emden (Oldb) Wilhelmshaven.b Arbeitslosenquote im Helmstedt Arbeitslosenquote in Prozent 9,0 und mehr (), bis unter 9,0 (1),0 bis unter, (1), bis unter,0 (9) unter, () Minimum:, () Maximum: 1, (Wilhelmshaven, Stadt) Niedersachsen:, Salzgitter Wolfsburg Delmenhorst Emden (Oldb) Wilhelmshaven

3 .c Entwicklung der Gästeübernachtungen im Vergleich der Jahre 010 und Helmstedt Zunahme Abnahme in Prozent 10 und mehr () bis unter 10 (10) 0 bis unter (0) 0 bis unter 0 (0) - bis unter 0 (9) unter - () Minimum: -, () Maximum: +,0 (/Weser) Niedersachsen: +, Salzgitter Wolfsburg Delmenhorst Emden (Oldb) Wilhelmshaven andere Industriebereiche. In der Statistischen Region haben sich die Industrieumsätze mit immerhin noch +, % am schwächsten entwickelt. Die Region ist allerdings stark landwirtschaftlich geprägt, die Industrieumsätze tragen nur % zum Gesamtumsatz der niedersächsischen Industrie bei. Schlusslichter unter den niedersächsischen Gebietseinheiten und als einzige mit sinkenden Umsatzzahlen konfrontiert, sind der Landkreis (-, %), der Landkreis (- 9, %) und die Stadt Wilhelmshaven (-,0 %). Tourismus: Gestiegene Zahl von Gästeübernachtungen in weiten Teilen des Landes Das Jahr 011 brachte für die niedersächsischen Beherbergungsbetriebe mit mehr als acht angebotenen Betten (incl. Tourismus-Campingplätze) einen Zuwachs bei den gebuchten Übernachtungen. Nach vorläufigen Ergebnissen meldeten die Beherbergungsbetriebe insgesamt 9, Mio. Übernachtungen, dies entspricht einer Zunahme von +, % dem Jahr 010. In der Statistischen Region Braunschweig wurden im Jahr 011 insgesamt knapp, Mio. Übernachtungen gebucht. Gegenüber 010 war dies eine Zunahme von +, %. Allein im Landkreis (+ 0,9 %) wurden, % der Übernachtungen (, Mio.) gezählt. Es folgen die Landkreise (+,1 %) mit gut und (- 1, %) mit knapp Übernachtungen. Die Statistische erzielte bei den Übernachtungen einen Zuwachs von +, % und erreichte, Mio.. Hier lag der Anteil der Übernachtungen in der Landeshauptstadt Hannover bei 0,9 % (,1 Mio., + 9, %). Im Landkreis vermeldeten die Beherbergungsbetriebe insgesamt 1, Mio. Übernachtungen, ein Anteil von 1, %. 9 Mio. Übernachtungen wurden im Jahr 011 in der Statistischen Region verbucht, das waren,0 % mehr als im Vorjahr. Die Landkreise und sind die stärksten Kreise mit jeweiligen Anteilen von, % bzw.,1 % an den Gesamtübernachtungen in der Statistischen Region. Relativ starke Zuwächse gab es in den Landkreisen (+,9 %; knapp 000 Übernachtungen) und (+,0 %; 000 Übernachtungen). Die Statistische Region Weser-Ems legte im Jahr 011 leicht um + 0,9 % auf 1, Mio. Übernachtungen zu. In dieser Statistischen Region wurden % aller in Niedersachsen registrierten Übernachtungen gebucht. Besonders

4 .1 Regionale Entwicklungen Schl.-Nr. Kreisfreie Stadt Landkreis Statistische Region Land am Bevölkerung Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe1) ) Januar bis Jan.-Dez Gästeübernachtungen Arbeitslose Arbeitslosenquote ) Januar bis 011 Jan.-Dez Anzahl Mio. % Anzahl % Anzahl % , Stadt , 9 + 1, 9 9 -,1,, 10 Salzgitter, Stadt , , 1-1,, 9, 10 Wolfsburg, Stadt ) + 1, ) , 09-1,1,9, ) ) 9 + 1, - 1,1,, ,1 +,1 90 -,9,9, , ,9 01 -,,9 9, 1 Helmstedt ) ) 19-1,0 -,,, , 9-1, 10 -,0,, ,9 0-1, - 9, 9,0 9, , , -,,, ) ) ,0-1,9,0, , 0 9 +, - 11, , 1 + 9,1 1 -,1,9, dar. Hannover, Landesh , , -,1 9,9 10, , +, 91-9,,, , , -,,, , , ,,, , , -,9,9, , ,0 1 -,,, , 1 + 9,0 1 -,,, Hannover , 0 9 +, -, , 91 +, -,,, , 1-0, 9-11,,1, ,1 9 +,9 -,,, ,9 90-1, 10 -, 10,0 10, ,0 +, 1-10,,, , 1 +, 1 -,,9, , 1-0, -,,, , + 1, 90 -,,9, , 0 +,0 9 -,,, , 99-0, 109 -,,0, , +, 90 -,,, , , ,.. 01 Delmenhorst, Stadt + + 9, , 0 + 1,9 9, 9, 0 Emden, Stadt ) + 11, ) , 1 -, 9, 10,0 0 (Oldb), Stadt , , 9 -,0,1, 0, Stadt , 0 1 +,1 90-1,1,,9 0 Wilhelmshaven, Stadt 1 + -, ,0 1 -, 1, 1, ,9 0 +,0-10,,, 1-9 ) ) 1-1, + 0,,, , ,1 -,,, , , 1-0,,, , , 11 -,,, , , 9-11,,, , ,0 9-1,,, ,1 -,0 9-0,9,1, , , - 1,,, , 9 -,1 9-0,,, , + 1, 0 -,,, , , 1-11,1,1 9,1 Weser-Ems , , ,0.. Niedersachsen , , 119-9,,,1 Kreisangehörige Städte mit rund und mehr Einwohnern 1 01, Stadt , 9 +,1 -, , Stadt 0 - +, ,9 10 -, , Stadt , 9 + 0, , , Stadt , , , Garbsen, Stadt , , 0 -, Langenhagen, Stadt ,9 91 +, 1 9 -, Hameln, Stadt , , 9 -,9.. 01, Stadt ,0 + 1,9 09-1, , Stadt ,1 1-0, -, , Stadt , , 1 -,.. 0, Hansestadt , 9 +, 1-10,.. 9 0, Hansestadt , 1 +, 1 -,.. 0 Lingen (Ems), Stadt ,1 19 +, ,.. 01 Nordhorn, Stadt ,0 -, 1-10, Melle, Stadt , 1 -,9 -,.. 1) Sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden. Betriebe ab 0 tätige Personen. ) Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. ) Umsätze der LK, Helmstedt und in denen der Stadt Wolfsburg, Umsätze des LK in denen der Stadt Emden enthalten.

5 die küstennahen Landkreise und hatten daran mit Übernachtungszahlen von knapp, Mio. bzw., Mio. einen großen Anteil. Im Landkreis ist die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr allerdings leicht gesunken. Wolfsburg ist die kreisfreie Stadt mit den meisten Übernachtungen (0 000), gefolgt von Braunschweig (knapp 000) und (0 000). Die relativ stärksten Zunahmen verzeichneten Wilhelmshaven (+ 1,0 %; knapp Übernachtungen) und Wolfsburg (+, %). Zum Vergleich: Die Landeshauptstadt Hannover verbuchte wie gesagt,1 Mio. Übernachtungen. Bei den kreisangehörigen Städten mit und mehr Einwohnern wurden wie im Vorjahr die meisten Übernachtungen in gebucht. Für das Jahr 011 wurden 1, Mio. vermeldet, eine Zunahme 010 von + 1, %. mit knapp 000 und mit knapp Übernachtungen folgen. Relativ starke Zuwächse gab es in mit + 0,1 % (knapp Übernachtungen) und Garbsen mit + 1, % (knapp 1 000). Arbeitslosigkeit fast flächendeckend gesunken regionale Arbeitslosenquoten zwischen, und 1, % Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag im 011 landesweit bei, %; ein Jahr zuvor betrug sie noch,1 %. Mit Ausnahme der Stadt Delmenhorst, die einen Anstieg von + 0, Prozentpunkten zu verkraften hatte, gab es flächendeckend Rückgänge zwischen - 0,1 und - 1, Prozentpunkten. Die Quote variierte Ende 011 zwischen einem Minimum von, % im Landkreis und einem Maximum von 1, % in der Stadt Wilhelmshaven. Der Westen des Landes weist damit die größten internen Disparitäten auf. Es gibt eindeutige Regionalstrukturen des Arbeitsmarktes: Bis auf die Stadt Wolfsburg, die stets eine in der Wirtschaftsstruktur begründete Sonderstellung einnimmt, und die Stadt Braunschweig, liegen die Arbeitslosenquoten aller kreisfreien Städte des Landes und der Landeshauptstadt Hannover recht deutlich über der landesweiten Quote. Die niedrigsten Quoten weisen die Landkreise des sich dynamisch entwickelnden Raumes, der sich von der im Westen des Landes über das Bremer Umland bis vor die Tore s erstreckt, auf. Außer dem Landkreis sind hier vor allem die Landkreise,,,, und mit Quoten unter, % zu nennen. Eine angespannte Situation gibt es weiterhin im Süden und Osten des Landes sowie in Ostfriesland. Die regionale Struktur des Arbeitsmarktes hat sich damit den Vorjahren kaum verändert. Absolut waren Ende 011 im Lande 119 Menschen ohne Arbeit, - 9, % weniger als ein Jahr zuvor. Die Rückgänge waren fast überall spürbar, am deutlichsten in den Landkreisen,, und im Süden und Osten,,, und im Norden sowie,,,,, und im Westen. Hier gab es eine Abnahme der Arbeitslosigkeit mit zweistelligen Prozentwerten. Unter den kreisfreien Städten wiesen auch, Salzgitter und Wolfsburg solch hohe Abnahmen auf. Zunahmen waren nur in der Stadt Delmenhorst (+ 1,9 %) und dem Landkreis (+ 0, %) festzustellen.