Arbeitskreis 2 - Herausforderungen Schulsport - Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Schulsports
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- Benedikt Baumhauer
- vor 8 Jahren
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1 Arbeitskreis 2 - Herausforderungen Schulsport - Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Schulsports Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin des DOSB Sport bildet Bildung bewegt 94
2 Sport bildet Bildung bewegt 95
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5 Arbeitskreis 2 - Herausforderungen Schulsport - Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Schulsports Dieter Krieger, Präsidialausschuss Breitensport/Sportentwicklung des DOSB Sport bildet Bildung bewegt 98
6 Sport bildet Bildung bewegt 99
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8 Sport bildet Bildung bewegt 101
9 Arbeitskreis 2 - Herausforderungen Schulsport - Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Schulsports Dr. Heiner Brandi, Sportjugend Berlin Sport bildet Bildung bewegt 102
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12 Arbeitskreis 2 - Herausforderungen Schulsport - Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Schulsports Burkhard Jungkamp, Staatssekretär für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg sowie Vorsitzender KMK-Kommission Sport Liebe Frau Doll-Tepper, sehr geehrte Damen und Herren, herzlichen Dank für die Einladung zu Ihrem Bundeskongress Gerne nehme ich die Gelegenheit wahr, mit Ihnen über die Handlungsempfehlungen und über das weitere Vorgehen bei ihrer Umsetzung zu beraten. Wie Ihnen bekannt ist, sind in der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz die Kolleginnen und Kollegen aller 16 Länder vertreten, die in den Bildungsministerien für den Schulsport zuständig sind und sich für seine positive Weiterentwicklung engagieren. Dies ist die Arbeitsebene des in den Handlungsempfehlungen benannten Adressatenkreises, der die Verantwortung trägt für die inhaltlichen, personellen und finanziellen Rahmenbedingungen einschließlich der Bereitstellung qualitativer Informations- und Beratungsstrukturen. Dabei versäume ich nicht darauf hinzuweisen, dass die vor einem Jahr beschlossenen Handlungsempfehlungen sich an alle gesellschaftlich relevanten Gruppen richten, die auf die Qualität des Schulsports unmittelbar oder auch nur indirekt Einfluss nehmen. Dies sind neben den Schulleitungen, Eltern und Erziehungsberechtigten, den Lehrerinnen und Lehrern, den Schülerinnen und Schülern auch der organisierte Sport, die freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe und die Wissenschaft. Nicht zuletzt sind es die Schulträger, die für die räumlichen Bedingungen für den Schulsport vor Ort zuständig sind. Bei der Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Handlungsempfehlungen am 20. November vorigen Jahres habe ich betont, dass es sich bei den Handlungsempfehlungen um "mehr als ein unverbindliches Papier" handelt. So ist es mir ein Anliegen, Ihnen exemplarisch vorzutragen, was in den letzten Jahren von der Kultusministerkonferenz und den Ländern im Schulsport auch mit Ihrer, der Unterstützung des organisierten Sports - bewegt wurde. Ich vertraue auf Ihr Verständnis, wenn ich mich dabei nicht auf den allzu knappen Zeitraum seit Veröffentlichung der Handlungsempfehlungen beschränke. Bewegung ist das Gegenteil von Stillstand, insofern bleibt die Umsetzung unserer gemeinsamen Handlungsempfehlungen ein fortwährender Prozess. Nicht alles was geschieht, kann ständig protokolliert und wie in der SPRINT-Studie 2005 dokumentiert werden. So erlaube ich mir den Hinweis darauf, dass die meisten Punkte der Handlungsempfehlungen schon immer Bestandteil der täglichen Arbeit an den Schulen sind. Daher schmerzt es, wenn in dem in der DOSB Presse am 1. September veröffentlichten Kommentar Kein Klima für Schulsport u.a. pauschal behauptet wird, dass nicht nur Eltern, sondern auch Schulleiterinnen und Schulleiter oft kaum Interesse an Qualität und Quantität des Schulsports hätten. Hier verweise ich auf die in der SPRINT-Studie dokumentierte positive Grundstimmung zum Fach Sport: Schüler mögen Sportunterricht, Schulleiter schätzen ihn und Eltern sind von seiner Bedeutung überzeugt. Bevor ich mich nun zu den in den Handlungsempfehlungen benannten vier Handlungsfeldern Schule als Bewegungs-, Spiel- und Sportwelt Sportunterricht Außerunterrichtlicher Schulsport Qualifizierung von Lehrkräften und weiteren im Schulsport eingesetzte Personen äußere, erlauben Sie mir noch den Hinweis auf die begrenzten Möglichkeiten der Kultusministerkonferenz bei der Weiterentwicklung des Schulsports: Sport bildet Bildung bewegt 105
13 Die Kultusministerkonferenz ist kein Exekutivorgan, sondern ein freiwilliger Zusammenschluss der Wissenschafts- und Bildungsverwaltungen. Die Umsetzung in verbindliche Länderregelungen ihrer Empfehlungen und Beschlüsse die naturgemäß nur auf einem Minimalkonsens zwischen den Ländern beruhen können - ist dann abhängig nicht zuletzt auch von den finanziellen Ressourcen der Länderhaushalte. Dem DOSB dürften die Grenzen der Einflussmöglichkeiten eines Dachverbandes auf die Mitglieder vertraut sein. Dennoch kann ich hier selbstbewusst für die Kultusministerkonferenz feststellen, dass sie in den letzten Jahren für den Schulsport aufbauend auf die fachliche Arbeit ihrer Kommission Sport richtungsweisende Empfehlungen gegeben und Beschlüsse getroffen hat, die Anerkennung verdienen. Mit ihrem Beschluss vom Perspektiven des Schulsports vor dem Hintergrund der allgemeinen Schulentwicklung hat sie - aufbauend auf frühere Beschlüsse der Kultusministerkonferenz zur Schulsportentwicklung die vordringliche Auseinandersetzung mit Themen beschlossen, die wie Bewegung, Sport und Spiel zur schulischen Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung und Empfehlungen für Qualifikationsanforderungen an Sportlehrkräfte - auch heute zur Debatte stehen. Seit dieser Initialzündung hat die Kultusministerkonferenz z.t. gemeinsam mit anderen Institutionen nicht zuletzt mit dem DOSB eine Reihe von Beschlüssen, Vereinbarungen und Erklärungen gefasst: Empfehlung zum Sport an beruflichen Schulen, Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Sport, Die Bedeutung des Schulsports für lebenslanges Sporttreiben, Gemeinsame Handlungsempfehlungen der Kultusministerkonferenz und des Deutschen Olympischen Sportbundes zur Weiterentwicklung des Schulsports, Spitzensport und Hochschulstudium, Gemeinsame Handlungsempfehlungen der Kultusministerkonferenz und des Deutschen Olympischen Sportbundes Sport für Kinder und Jugendliche mit Behinderung, (Veröffentlichung gemeinsam mit DOSB geplant) Gemeinsame Erklärung des Deutschen Fußball-Bundes, der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland und der Sportministerkonferenz, Wie alle Beschlüsse der Kultusministerkonferenz findet auch die Umsetzung der hier zur Debatte stehenden Handlungsempfehlungen in föderalem Wettbewerb statt. Eine zentrale Erfassung aller Projekte und Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Schulsports in den Ländern und in den - zunehmend selbstverantwortlichen - Schulen ist nicht zu leisten. Viele gute Projekte werden öffentlich nicht wahrgenommen. So möchte ich an dieser Stelle dem Deutschen Olympischen Sportbund danken, dass er mit seinem jährlich ausgelobten Deutschen Schulsportpreis die Beweise für gutes Gelingen im Schulsport liefert. Wenn ich nun Hinweise auf bestimmte Vorhaben einzelner Länder gebe, können dies nur Beispiele sein für die in allen Ländern zu verzeichnenden positiven Entwicklungen. Betrachten Sie meinen Beitrag bitte nicht als Rechenschaftsbericht, mein Anliegen ist es, konstruktive Anstöße für die weitere Diskussion zu geben. Sport bildet Bildung bewegt 106
14 Zum Handlungsfeld Schule als Bewegungs-, Spiel- und Sportwelt In diesem Handlungsfeld geht es darum, die Idee der bewegungsfreudigen Schule weiter zu verbreiten und Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote auch als zentrale Bestandteile der Gesundheitsförderung zu entwickeln. Sportunterricht und Bewegungszeiten sollen sich sinnvoll ergänzen. Qualifizierte Schülerinnen und Schüler sollen als Schülermentoren dies unterstützen. In der Ankündigung zu diesem Arbeitskreis wird nun die Frage gestellt, welche erfolgreichen Modelle es für die bewegungsfreudige Schule bereits gibt. Ich kann Ihnen versichern, dass sich die Länder schon seit etwa einem Jahrzehnt des Themas Bewegungsfreundliche Schule angenommen haben. Einen ersten Bericht über den Entwicklungsstand in den Ländern hat die Kultusministerkonferenz bereits im Dezember 2001 vorgelegt bekommen. Im Mai 2006 veranstaltete das Land Niedersachsen in Kooperation mit der Kommission Sport die Tagung Bewegte Schule. Im November 2006 konnte dann auf der 140. Sitzung der Kommission Sport vermerkt werden, dass in allen Ländern Modelle zur bewegten Schule existieren. Inzwischen haben die Länder ihre Angebote bereits erweitert und ihre Modelle auf eine breite Basis gestellt. So wurde z.b. in Baden Württemberg im Rahmen der Schulsportoffensive das Modellvorhaben "Grundschule mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt" zunächst an fünf Schulen durchgeführt. Diese Schulen integrierten in einer ersten Versuchsphase mindestens 200 Minuten Sportunterricht pro Woche sowie vielfältige ergänzende Bewegungsangebote wie Pausensport, bewegten Unterricht, Kooperationsmaßnahmen mit örtlichen Vereinen in ihren Schulalltag. Hier wurde somit eine tägliche qualifizierte Bewegungszeit bzw. eine tägliche Sportstunde umgesetzt. Inzwischen finden in allen Stadt- und Landkreisen Schulleiterdienstbesprechungen zur Flächendeckenden Umsetzung des Projekts durchgeführt. Heute nehmen ca. 600 Schulen am Projekt teil. Mit der Bewegungs- und Gesundheitsinitiative "Voll in Form: täglich bewegen - gesund essen - leichter lernen" zielt das Land Bayern darauf ab, Bewegung und Ernährung systematisch und regelmäßig in den Schulalltag einzubeziehen und die Kinder - gemeinsam mit ihren Eltern - für die Notwendigkeit guter, gesunder Ernährung und täglicher Bewegung als Basis von Gesundheit, Wohlbefinden sowie Lern- und Schulerfolg nachhaltig zu sensibilisieren. "Voll in Form" wird nach dem erfolgreichen Abschluss eines Modellversuchs im abgelaufenen Schuljahr ab dem Schuljahr 2008/09 an allen Grundschulen in Bayern umgesetzt. Mit dem Projekt "Mentor Sport nach 1" wird das schulische Tutorenmodell auf den Sportbereich übertragen. Ausgewählte Schülerinnen und Schüler ermöglichen ihren Mitschülern in Pausen oder in Freistunden am Nachmittag ein zusätzliches und im großen Unterschied zum Sportunterricht selbstorganisiertes, nicht angeleitetes Sportangebot in dafür besonders geeigneten Sportarten. Unter dem Leitziel "Stärkung und Qualitätsentwicklung von Bewegung, Spiel und Sport in der Schule" ist in Nordrhein-Westfalen die Profilbildung bewegungsfreudige und sportorientierte Schulen einer der fachpolitischen Schwerpunkte der Schulsportentwicklung. Die Landesauszeichnung Bewegungsfreudige Schule NRW wurde im Schuljahr 2007/2008 bereits zum dritten Mal ausgeschrieben. Am diesjährigen Wettbewerb haben 640 Schulen ihr Interesse bekundet, 310 Schulen haben das komplette Bewerbungsverfahren durchlaufen. In Sachsen-Anhalt soll ab dem Schuljahr 2009/10 die flächendeckende Umsetzung der Konzeption Bewegte Schule erfolgen. Bereits seit dem Schuljahr 2006/07 beteiligen sich 40 Schulen an dem Projekt Fit und vital. Eine ministeriumsübergreifende Arbeitsgruppe unter Federführung des Kultusministeriums befasst sich derzeit mit dem Anliegen eines landesweiten Transfers auf alle Grund- und Förderschulen des Landes Sachsen-Anhalt. Das Projekt Bewegen und Spielen wird seit dem Schuljahr 2007/2008 in Kooperation mit dem Fußballverband Sachsen-Anhalt an 21 Grundschulen des Landes durchgeführt. Diese Beispiele ließen sich beliebig fortführen. Sport bildet Bildung bewegt 107
15 Zum Handlungsfeld Sportunterricht Der Sportunterricht ist ein unverzichtbarer und auch unbestrittener Bestandteil schulischer Bildung und Erziehung. Als integraler Bestandteil von Schule hängt die Bedeutung, die ihm vor Ort beigemessen wird - wie bei jedem anderen Fach auch allerdings ganz wesentlich von der unterrichtenden Lehrkraft und vom Schwerpunktprofil einer Schule ab. So ist es oft die Entscheidung der Schulleitung das stille Einverständnis der Eltern voraussetzend -, wenn etwa der Sportunterricht zugunsten kognitiver Fächer ausfällt. Hier sind wir alle gefordert, damit das Fach Sport im Vergleich zu den kognitiven Fächern nicht ins Hintertreffen gerät. Denn Bewegung, Spiel und Sport haben auch einen positiven Einfluss auf das Lernen in allen anderen Fächern. Auch wenn es einzelne Schulbeispiele gibt, wie der immer wiederkehrenden Forderung nach der wünschenswerten - täglichen Sportstunde im Primarbereich entsprochen werden kann, ist dies eine Forderung, die sich an die Länder richtet. Die Dringlichkeit, der Bewegungsarmut spätestens im Grundschulalter entgegenzuwirken, ist inzwischen auch politisch unumstritten. Auf welchem Wege eine tägliche Bewegungszeit erreicht werden kann, wird in den Ländern allerdings unterschiedlich gehandhabt. So hat Niedersachsen im Primarbereich die tägliche Bewegungszeit verpflichtend in den Fachunterricht integriert, während in Nordrhein-Westfalen im Zeitraum vom Schuljahr 2004/05 bis 2008/09 zunächst ein wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt an 25 Grundschulen durchgeführt wurde. Jetzt ist man dabei, die Erkenntnisse und Ergebnisse für den Primarstufenbereich in der Breite zu implementieren sowie die bereits erwähnte Bewegungs- und Gesundheitsinitiative des Landes Bayern Voll in Form: täglich bewegen gesund essen leichter lernen steht in seiner Wirkung einer täglichen Sportstunde sicher nicht nach. Eine weitere Baustelle sind die befürchteten Auswirkungen der Schulzeitverkürzung (G8). Sport ist auch nach Reform der gymnasialen Oberstufe ein Abiturprüfungsfach und kann wie etwa in Bayern - im Rahmen der Ausgestaltung der Jahrgangsstufen 11 und 12 des G8 weiterhin schriftliches und zusätzlich sogar auch mündliches Abiturprüfungsfach sein. Dass Sport in der Schule auch bei kürzerer Verweildauer nicht zu kurz kommen muss, haben die neuen Länder schon länger unter Beweis gestellt. Zum Handlungsfeld Außerunterrichtlicher Schulsport Alle, die wir hier sind, wissen, dass Sport in der Schule mehr als ein Unterrichtsfach ist. Der zweite mit dem Einhergehen der Ausweitung von Ganztagsangeboten noch an Bedeutung gewinnender Bereich des Schulsports ist die große Vielfalt von Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten außerhalb des regulären Sportunterrichts. Darum ist es ein wesentliches Ziel der Handlungsempfehlungen, die gewachsene Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen, die Vernetzung des außerunterrichtlichen Schulsports mit den Angeboten außerschulischer Träger weiterzuentwickeln. Dies halten wir, die Sportkommission, für ganz wesentlich, es ist uns ein Anliegen. Die in der SPRINT-Studie ermittelte hohe Quote (78 %) der Kooperationen von Schulen mit Sportvereinen, die meines Wissens überwiegend auf Initiative der Schulen zurückzuführen sind, sind ein überzeugendes Indiz dafür, dass die gute Zusammenarbeit auf der Ebene Kultusministerkonferenz Deutscher Olympischer Sportbund/Deutsche Sportjugend auch an der Basis ihre Entsprechung hat. Sie fragen, wo Engpässe und Widerstände sind, wie sich starke Bündnisse für den Schulsport herstellen lassen und welchen Beitrag der organisierte Sport hierbei leisten kann und muss. Sport bildet Bildung bewegt 108
16 Widerstände treten überall da auf, wo Erwartungen und Ansprüche an den jeweils anderen Partner - sei es die Schule oder der Sportverein gestellt werden, die dieser aufgrund seiner strukturellen Rahmenbedingungen nicht erfüllen kann. Dies ist ein Thema, das wir hier miteinander diskutieren sollten. Beispiele guter Projekte im außerunterrichtlichen Schulsport liegen in allen Ländern vor. Hier weise ich auf die Gewaltpräventionsmaßnahme "Sport macht Freunde" in Baden- Württemberg und das Kooperationsmodell "Sport nach 1 in Schule und Verein" in Bayern hin. Die Maßnahme "Sport macht Freunde" wurde als Präventionsmaßnahme gegen Gewalt und Extremismus im Jahr 2001 gestartet. Dabei werden schulsportliche Veranstaltungen unter das Motto "Sport macht Freunde" gestellt. Förderungswürdige Projekte erhalten über die baden-württembergische Stiftung "Sport in der Schule" eine finanzielle Unterstützung. Darüber hinaus wird an die Schulen eine prominente baden-württembergische Sportlerin bzw. ein Sportler für den Tag der Veranstaltung vermittelt. Besondere Berücksichtigung und Förderung durch die "Stiftung Sport in der Schule" und eine Krankenkasse (Barmer) erfahren schulsportliche Maßnahmen, die über den Veranstaltungscharakter hinaus wirken, in dem Schulen die Veranstaltung zum Anlass nehmen, sich ein "Programm" im Sinne der Gewaltprävention zu geben und/oder mit außerschulischen Partnern zusammen wirken. Das bayerische Kooperationsmodell "Sport nach 1 in Schule und Verein", leistet als Verbindung vom Schul- zum Vereinssport einen wesentlichen Beitrag dazu, Schülerinnen und Schüler zu lebensbegleitendem Sporttreiben zu motivieren. Mit inzwischen über bestehenden Kooperationen wurde in Bayern eine Rekordzahl erreicht. Erwähnen will ich auch die erfolgreichen Bemühungen des Landes Sachsen-Anhalt, die Zusammenarbeit von Schule und Verein finanziell abzusichern: Die Überarbeitung der Förderrichtlinie Schul- und Vereinssport zu Beginn des Jahres 2007 hat zu dem erhofften Ergebnis geführt, dass seit dem Schuljahr 2007/08 keine Sportarbeitsgemeinschaften aus finanziellen Gründen abgelehnt werden mussten. So konnten für die Schuljahre 2007/08 und 2008/09 jeweils mehr als beantragte Arbeitsgemeinschaften sowie knapp 100 bzw. rd. 35 Sportprojekte bestätigt werden. Zum Handlungsfeld Qualifizierung von Lehrkräften und weiteren im Schulsport eingesetzten Personen Ein Ziel der Handlungsempfehlungen ist es, die Qualifizierung der im Sportunterricht und im außerunterrichtlichen Schulsport tätigen Personen weiter zu verbessern. Erforderlich sind qualifizierte Aus-, Fort- und Weiterbildung von Sport unterrichtenden Lehrkräften. Qualifizierungsangebote, wie z.b. die Schülermentorinnen- bzw. - mentorenausbildungen, sollen in gemeinsamer Verantwortung von Schule und organisiertem Sport ausgebaut werden. Darauf haben wir uns geeinigt. Das Thema Lehrerbildung wird aktuell in der Kultusministerkonferenz beraten. Ich selbst bin Mitglied einer Arbeitsgruppe Lehrerbildung, die mit der Erarbeitung von ländergemeinsamen inhaltlichen Anforderungen für die Fachwissenschaften und didaktiken beauftragt ist. Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe liegen vor, das Beteiligungsverfahren ist abgeschlossen und das Plenum der Kultusministerkonferenz wird am 16. Oktober darüber beschließen. Damit werden auch für das Fach Sport die inhaltlichen Anforderungen des lehramtsbezogenen Studiums neu festgelegt. Sie umfassen die Beschreibung der im Studium zu erreichenden Kompetenzen sowie die dazu notwendigen einzelnen inhaltlichen Schwerpunkte. Beide Komponenten zusammen bilden das Fachprofil Sport. Sport bildet Bildung bewegt 109
17 An der Bearbeitung des Fachspezifisches Kompetenzprofils und der Studieninhalte Sport waren seitens der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft die Professoren Dr. Hans Peter Brandl-Bredenbeck, Sporthochschule Köln, Dr. Ralf Laging, Universität Marburg sowie Dr. Hans-Georg Scherer, Universität der Bundeswehr München, beteiligt. Sobald der Beschluss zum Fachprofil Sport vorliegt, dürfte einer Weitergabe und Veröffentlichung nichts mehr im Wege stehen. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich freue mich auf eine konstruktive Diskussion. Sport bildet Bildung bewegt 110
18 Arbeitskreis 2 Herausforderungen Schulsport Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Schulsports Ergebnisse Sport bildet Bildung bewegt 111
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