Matthias Grünert Bildungsinstitutionen Graubündens: Volksschule, Berufsschulen, Mittelschulen und Fachhochschulen

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1 Matthias Grünert Bildungsinstitutionen Graubündens: Volksschule, Berufsschulen, Mittelschulen und Fachhochschulen Separatum des in die Buchpublikation Das Funktionieren der Dreisprachigkeit im Kanton Graubünden (Romanica Helvetica 127, Tübingen & Basel: Francke) nicht aufgenommenen Kapitels aus: Matthias Grünert, Mathias Picenoni, Regula Cathomas & Thomas Gadmer, Das Funktionieren der Dreisprachigkeit im Kanton Graubünden. Forschungsprojekt unterstützt vom Institut für Kulturforschung Graubünden, vom Schweizerischen Nationalfonds, von der Kulturförderung des Kantons Graubünden, von der Pro Grigioni Italiano und von der Lia Rumantscha. Schussbericht November 2005 (S ; aktualisierte Fassung von 2008) Inhaltsübersicht 1. Einleitende Bemerkungen Die Sprachen in der Volksschule Die Haupttypen der Volksschule in Graubünden Das Sprachenkonzept von 2000 und die Lage der Zweitsprache Rätoromanisch und der rätoromanischen Schule Der Zweitsprachenunterricht in der Primarschule Der Drittsprachenunterricht auf der Oberstufe Die Ereignisse an der deutsch-rätoromanischen Sprachgrenze Die Einführung des Rumantsch Grischun in der Schule Das Rumantsch Grischun als Schulsprache in den Diskussionen der 1980er und 1990er Jahre Regierungsantrag und Grossratsentscheid zu den Lehrmitteln Stellungnahmen in der Öffentlichkeit und Befragungen Stellungnahmen in den Grossratssessionen und Publikation des Grobkonzepts Pioniergemeinden im Münstertal, in Surmeir und in der unteren Surselva Fortsetzung des Oppositionsdiskurses und Stellungnahmen der Regierung zur rechtlichen Situation Vorschläge zur Modifizierung des Sprachenkonzepts: Englisch in der Primarschule und zweisprachiger Unterricht in ganz Graubünden Die Sprachen an der Kantonsschule und an der Pädagogischen Hochschule Die Sprachen an Berufsschulen und im Tertiärbereich Bibliographie... 39

2 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 1 Bildungsinstitutionen Graubündens: Volksschule, Berufsschulen, Mittelschulen und Fachhochschulen 1. Einleitende Bemerkungen Die vorliegende Darstellung widmet sich aufgrund von hauptsächlich im Zeitraum von gesammelten Daten, unter Einschluss von Nachträgen aus dem Zeitraum bis 2007 der Präsenz und dem Status der Sprachen in den Bildungsinstitutionen Graubündens sowie öffentlichen Diskussionen zu den Sprachen in der Bündner Volksschule. Im Zusammenhang mit gewissen Themen wurden Entwicklungen einbezogen, die auf die 1990er und die 1980er Jahre zurückgehen. Die ausgewerteten Informationen stammen aus schriftlichen Quellen und aus Interviews mit Vertretern von Amtsstellen des Bildungsbereiches und von Bildungsinstitutionen: Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement, Amt für Volksschule und Sport, Amt für Berufsbildung; Kantonsschule Chur, Landwirtschaftliches Bildungs- und Beratungszentrum Plantahof, Gewerbliche Berufsschule Chur, Wirtschaftsschule KV Chur, Scuola professionale Poschiavo, Scoula industriala Val Müstair, Gastgewerbliche Fachschule Graubünden, Pädagogische Hochschule Graubünden, Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur, Theologische Hochschule Chur. Durch die Vermittlung des Amtes für Volksschule und Sport konnten auch schriftliche Informationen der regionalen Schulinspektorate eingeholt werden. Insgesamt wurden elf längere Interviews und drei telefonische Kurzbefragungen durchgeführt. Sieben Interviewte waren rätoromanischsprachig, sechs Interviewte deutschsprachig und zwei Interviewte italienischsprachig. 2. Die Sprachen in der Volksschule Seit über einem Jahrzehnt ist die Bündner Schulsprachenlandschaft stärker in Bewegung. Für verschiedene Schulsprachenfragen wurden und werden Lösungen entwickelt. Bevor wir auf zentrale, in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit präsente Themen eingehen das nun realisierte Sprachenkonzept mit dem Zweitsprachenunterricht in der Primarschule und dem Drittsprachenunterricht auf der Oberstufe (2.2.), die Frage der Einführung des Rumantsch Grischun in den Schulen mit Rätoromanisch als Unterrichtssprache (2.3.) und die Frage nach dem Frühenglisch und der Anzahl der Sprachen in der Primarschule (2.4.) charakterisieren wir kurz die Haupttypen der Volksschule in Graubünden.

3 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene Die Haupttypen der Volksschule in Graubünden Der Kanton Graubünden verfügt über drei tendenziell an Sprachgebiete gebundene Haupttypen der Volksschule sowie über so genannte zweisprachige Schulen, in denen bereits ab dem ersten Schuljahr in zwei Sprachen unterrichtet wird. Die rätoromanische und die italienische Schule zeichnen sich ausser durch die Vermittlung der jeweiligen Sprache durch die im vierten Schuljahr einsetzende, intensive Vermittlung des Deutschen aus. Die Abgänger dieser Schulen sollen eine Deutschkompetenz erwerben, die ihnen den Besuch weiterführender Schulen ermöglicht. Die an der rätoromanischen Schule vermittelte Deutschkompetenz (vgl. Carigiet/Cathomas 1996 und Cathomas 2005) resultiert zu einem wesentlichen Teil aus der immersiven Verwendung des Deutschen auf der Oberstufe (7.-9. Schuljahr), wo sich der Anteil des Rätoromanischen stark reduziert: auf drei (im 7. und 8. Schuljahr) bzw. auf vier (im 9. Schuljahr) Sprachlektionen sowie auf ein Drittel der Themen aus den Bereichen Mensch und Umwelt und Musische Fächer 1. In der italienischen Schule wird das Deutsche nicht generell und nicht so breit als Unterrichtssprache verwendet wie in der rätoromanischen Schule: Es kommt in den auf die Kantonsschule vorbereitenden Klassen (classi preliceali) in Mathematik und teilweise im Bereich Mensch und Umwelt zum Einsatz. Ausnahmen innerhalb des traditionellen Verbreitungsgebietes der italienischen Schule sind Bivio und Maloja. In Bivio werden die Schüler seit langem mindestens ebenso stark mit dem Deutschen konfrontiert wie die Schüler der traditionellen rätoromanischen Schule. Im seit 2004 bestehenden Schulverband der Gemeinde Bivio und der benachbarten rätoromanischen Gemeinden Sur, Mulegns und Marmorera (die bis dahin eine traditionelle rätoromanische Schule führten), ist nun der Anteil des Deutschen grösser geworden: In den gemeinsam unterrichteten, weniger sprachzentrierten Fächern, Turnen, Gesang und Handarbeit/Werken, wird Deutsch verwendet. Als zweisprachige Schule mit Italienisch und Deutsch als Unterrichtssprachen ab dem ersten Schuljahr funktioniert seit 2005 die Schule von Maloja, eine Fraktion der italienischsprachigen Gemeinde Stampa mit einer bedeutenden Präsenz des Deutschen. Zweisprachige Schulen mit Deutsch und Rätoromanisch als Unterrichtssprachen ab dem ersten Schuljahr werden in fünf stärker germanisierten Orten des traditionellen rätoromanischen Sprachgebietes geführt: in Samedan seit 1996 (von als Versuch, danach definitiv), in Pontresina seit 2003, in Trin seit 2004, in Bever seit 2005 und in Celerina/Schlarigna seit In Chur werden seit 2000 sowohl deutsch-italienische als auch deutsch-rätoromanische Klassen geführt. Gegenüber der rätoromanischen und der italienischen Schule zeichnet sich die deutsche Schule durch einen Zweitsprachenunterricht aus, der weniger hohe Ziele anstrebt und erst seit 1 > Volksschule, Kindergarten, Sonderschulung > Lehrpläne > Oberstufe > Stundentafeln.

4 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 3 relativ kurzer Zeit ab dem vierten Schuljahr überall eine Kantonssprache zum Gegenstand hat. Abgänger deutscher Schulen sind nicht grundsätzlich darauf ausgerichtet, ihre weitere Ausbildung in einer anderen Sprache zu absolvieren. Bis zum Schuljahr 1998/1999 hatten die meisten Schüler deutscher Schulen auch keinen obligatorischen Unterricht in einer weiteren Kantonssprache: Die Regel war Französisch als obligatorische Zweitsprache auf der Oberstufe; nur an deutschen Schulen in Gemeinden des traditionellen rätoromanischen Sprachgebietes wurde bereits auf der Primarstufe Rätoromanisch als Zweitsprache unterrichtet Das Sprachenkonzept von 2000 und die Lage der Zweitsprache Rätoromanisch und der rätoromanischen Schule Der Zweitsprachenunterricht in der Primarschule Wichtige Ereignisse der letzten Jahre in der Bündner Volksschule sind die Umsetzung eines neuen Konzepts zum Zweit- und zum Fremdsprachenunterricht im weiteren Sinne sowie Veränderungen und Diskussionen an der deutsch-rätoromanischen Sprachgrenze, die durch die Umsetzung des genannten Konzepts hervorgerufen wurden. Anfangs der 1990er Jahre befasste sich eine Arbeitsgruppe mit der Frage des Zweitsprachenunterrichts an den Primarschulen Deutschbündens. Diese hatten bis dahin keinen Zweitsprachenunterricht und stellten somit in der Deutschschweiz eine Ausnahme dar. Frühere Vorstösse zur Vorverlegung des Zweitsprachenunterrichts in Deutschbünden, noch in den 1970er Jahren, waren mit dem Argument zurückgewiesen worden, dass bei einem Frühfranzösischunterricht in Deutschbünden Probleme bei der Zusammenführung von Abgängern deutscher und rätoromanischer Primarschulen entstehen würden, da in letzteren Deutsch als Zweitsprache unterrichtet werde und für Frühfranzösisch kein Freiraum vorhanden sei. Man befürchtete auch, dass rätoromanische Schulen, durch den vorverlegten Französischunterricht in den deutschen Schulen, unter stärkeren Druck geraten würden. Die in den 1990er Jahre tätige Arbeitsgruppe war von Anfang an der Ansicht, nicht Französisch, sondern die Kantonssprache Italienisch müsste in den Schulen Deutschbündens als Zweitsprache unterrichtet werden. Zunächst ging man aber davon aus, dass Französisch als obligatorisches Fach auf der Oberstufe erhalten bliebe. Das sich somit ergebende Szenario, nach dem in Deutschbünden vom Schuljahr Italienisch und vom Schuljahr Französisch unterrichtet werden sollten, wurde aber zurückgewiesen, und man sprach sich dafür aus, dass das in der Primarschule einsetzende Italienische auf der Oberstufe weiterzuführen sei. Nachdem das Bündner Stimmvolk 1997 der Einführung des Zweitsprachenunterrichts an den deutschen Primarschulen zugestimmt hat, wird nun seit dem Beginn des Schuljahres 1999/2000

5 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 4 in allen Primarschulen Graubündens spätestens ab dem vierten Schuljahr eine Kantonssprache als Zweitsprache unterrichtet: In rätoromanischen und italienischen Schulen wird Deutsch unterrichtet, in deutschen Schulen grundsätzlich Italienisch, deutsche Schulen an der deutschrätoromanischen Sprachgrenze können jedoch ihren traditionellen Rätoromanischunterricht fortsetzen oder sich neu für Rätoromanisch entscheiden (vgl. Schulgesetz, BR , Art. 8, Abs. 2/3). Fortgesetzt wurde der Rätoromanischunterricht in St. Moritz, Bergün/Bravuogn, Alvaneu (inzwischen mit Surava im Schulverband Innerbelfort), Vaz/Obervaz, Scheid, Feldis/Veulden, Zillis, Andeer, Rhäzüns, Domat/Ems, Flims und Ilanz (EKUD 2003, Lia Rumantscha/Furer 2003, Gross 2004:57), wobei die beiden Domleschger Gemeinden Scheid und Feldis/Veulden nur bis 2002 beim Rätoromanischen blieben und ab dem Schuljahr 2002/2003 das Italienische einführten (Lia Rumantscha 2002, Furer 2005:78). Neu eingeführt wurde die Zweitsprache Rätoromanisch in Surava, das bis Ende der 1960er Jahre eine rätoromanische Schule gehabt hatte, sowie in zwei deutschsprachigen Gemeinden der Surselva, Valendas und Obersaxen. In Valendas wurde allerdings das Rätoromanische, ebenso wie in den zuvor erwähnten Gemeinden Scheid und Feldis/Veulden, im Jahre 2002 durch das Italienische ersetzt (Lia Rumantscha 2002). Die Schulen, die Rätoromanisch als Zweitsprache führen, unterrichten dieses in der Regel bereits ab dem ersten Schuljahr 2 (Bergün/Bravuogn, Alvaneu, Surava, Vaz/Obervaz, Zillis, Andeer, Rhäzüns, Domat/Ems, Flims, Ilanz und Obersaxen, vgl. EKUD 2003, Lia Rumantscha/Furer 2003), wobei z.t. ab dem vierten Schuljahr die Wahl zwischen Rätoromanisch und Italienisch besteht 3 (in Domat/Ems seit 1996, in Rhäzüns seit 1999 und in Flims seit 2002, vgl. Lia Rumantscha 2002). In St. Moritz, wo das Rätoromanische als Zweitsprache erst ab dem vierten Schuljahr unterrichtet wird, wird es jedoch vom Schuljahr im Gesangs- und Turnunterricht verwendet (Lia Rumantscha/Furer 2003). Neben der Regelung des Zweitsprachenunterrichts ab dem vierten Schuljahr ist die Neuregelung des Fremdsprachenunterrichts auf der Oberstufe eine wesentliche Komponente des Bündner Sprachenkonzepts: Statt Französisch wird nun Englisch in allen Sprachregionen Graubündens als obligatorisches Fach erteilt, Französisch wird jedoch als Fakultativfach angeboten (Teilrevision der Vollziehungsverordnung zum Schulgesetz 4 von 2000). Aus der Sicht der zuständigen kantonalen Behörde bringt das Bündner Sprachenkonzept eine grundsätzliche Gleichberechtigung der drei Kantonssprachen Deutsch, Italienisch und Romanisch mit sich und impliziert, dass die Kantonssprachen [ ] gegenüber der Landessprache 2 Vgl. Vollziehungsverordnung zum Schulgesetz, BR , Art. 15bis, Abs Vgl. Schulgesetz, BR , Art. 8, Abs BR , Art. 16bis, Abs. 1 und 4 und Art. 19, Abs. 1 und 3.

6 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 5 Französisch Vorrang [haben] 5. Die Priorisierung der einander benachbarten Sprachen gegenüber der ferneren Landessprache Französisch ist offensichtlich. Von einer Gleichberechtigung kann man jedoch höchstens insofern sprechen, als alle drei Kantonssprachen als Erst- und Zweitsprachen vorkommen. Betrachtet man die gesetzlichen Bestimmungen und ihre weiter reichenden Konsequenzen in der Praxis, wird die hierarchische Abfolge Deutsch-Italienisch- Rätoromanisch deutlich (vgl. dazu auch Richter 2005:924): Deutsch ist überall dort Zweitsprache, wo es nicht bereits Erstsprache ist. Italienisch ist im Gebiet der deutschsprachigen Mehrheit grundsätzlich Zweitsprache. Nicht zum Zuge kommt das Italienischen in den rätoromanischen Schulen sowie in den deutschen Schulen an der deutsch-rätoromanischen Sprachgrenze, die das Rätoromanische als Zweitsprache beibehalten oder in wenigen Fällen neu gewählt haben. Rätoromanisch ist nur in deutschen Schulen an der deutsch-rätoromanischen Sprachgrenze Zweitsprache. Dabei handelt es sich weitgehend um Gemeinden des traditionellen rätoromanischen Sprachgebietes, die mit dem Rätoromanischen als Zweitsprache ihre (partielle) Zugehörigkeit zur Rumantschia markieren. Nur Valendas und Obersaxen haben als traditionell deutschsprachige Gemeinden der Einführung des Rätoromanischen als Zweitsprache zugestimmt. Valendas hat allerdings, wie erwähnt, seinen Entscheid bereits im Jahre 2002 rückgängig gemacht Der Drittsprachenunterricht auf der Oberstufe Ein zunehmender Druck auf die rätoromanischen Schulen, wie man ihn bereits in den 1970er Jahren bei der Diskussion um das Frühfranzösische befürchtet hatte, war nun, mit der Umsetzung des Sprachenkonzepts von 2000, vorauszusehen: Die Abgänger der Primarschulen Deutschbündens verfügten neu, gegenüber ihren Kollegen aus Romanischbünden, über eine zusätzliche Sprache, die auf der Oberstufe weitergeführt wird. Dies musste besonders bei Oberstufenverbänden an der deutsch-rätoromanischen Sprachgrenze aber auch allgemein, angesichts der weiterführenden Schulen einen Attraktivitätsverlust für die rätoromanischen Schulen zur Folge haben. Die Lia Rumantscha beklagte in einer Medienmitteilung im September 2000 (Lia Rumantscha 2000), dass das Sprachenkonzept für Romanischbünden lediglich den Ersatz des Französischen durch das Englische auf der Oberstufe bedeute, während Deutschbünden eine zusätzliche Sprache gewinne (Italienisch ab dem vierten Schuljahr und Englisch ab dem siebenten Schuljahr statt bisher nur Französisch ab dem siebenten Schuljahr). Damit erwies sich das in Deutschbünden erworbene Gepäck als deutlich prestigeträchtiger als das in Roma- 5 Schriftliche Antwort des Amtes für Volksschule und Sport im Oktober 2003 auf eine schriftliche Anfrage unsererseits.

7 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 6 nischbünden erworbene. Zur Lösung des Problems schlug die Lia Rumantscha das Angebot von Italienisch und Französisch als Wahlpflichtfächer auf der Oberstufe vor, neben dem obligatorischen Englischunterricht. Ein solches Angebot betrachtete die Lia Rumantscha angesichts der Zweisprachigkeit, die Absolventen der rätoromanischen Primarschule erreichten, als nahe liegend. Ein Versuch, das Sprachenkonzept für die Oberstufe in der von der Lia Rumantscha vorgeschlagenen Richtung zu modifizieren, wurde mit der Ende 2001 eingereichten Volksinitiative zur Wahrung der Chancengleichheit für Bündner Jugend unternommen (Botschaft der Regierung an den Grossen Rat, 6/ :221). Französisch hätte nach dieser Initiative überall als Wahlpflichtfach angeboten werden sollen, an den deutschen und rätoromanischen Schulen als Alternative zum Italienischen, an den italienischen Schulen als Alternative zum Englischen. Für die rätoromanischen Schule hätte das Wahlpflichtangebot mit Italienisch und Französisch, gemäss dem von der Lia Rumantscha vorgebrachten Anliegen, eine dritte Sprache neben der obligatorischen Zweitsprache Deutsch und der Fremdsprache Englisch gebracht, während in den beiden anderen Schultypen die Wahl des Französischen auf Kosten des Italienischen (in den deutschen Schulen) bzw. auf Kosten des Englischen (in den italienischen Schulen) gegangen wäre. Getragen wurde die Initiative einerseits von Kritikern des Sonderwegs Graubündens, der sich mit der prioritären Ausrichtung auf die Kantonssprachen und der Marginalisierung des Französischen ergeben hatte, andererseits von Exponenten der Rumantschia, die um die Attraktivität der rätoromanischen Schule besorgt waren. Da bei einer Annahme der Initiative eine Konkurrenzierung des Italienischen durch das Französische in Deutschbünden abzusehen war, versteht sich die vehemente Bekämpfung der Initiative von Seiten der Vertreter Italienischbündens. Diese entlarvten auch das Bündnis zwischen Verteidigern des Prestiges der rätoromanischen Schule und Befürwortern des Anschlusses Graubündens an die Deutschschweiz, der auf Kosten des Italienischen gehen musste, und wollten nicht akzeptieren, dass die Stärkung der Position einer Minderheitensprache über die Schwächung der Position der anderen zu realisieren sei. Was die von den beiden Minderheiten geltend gemachten Interessen betrifft, ist jedoch Folgendes zu unterscheiden: Während die Rätoromanischsprachigen für die Sicherung ihrer Sprache in ihrem angestammten Gebiet eintreten und sich dafür auch auf ein attraktives Angebot anderer Sprachen in der Schule abstützen, verteidigen die Italienischsprachigen die Position ihrer Sprache als Zweitsprache ausserhalb ihres Sprachgebietes. Bei der geltenden Priorisierung der Kantonssprachen musste dem Italienischen aufgrund seines Status als ausgebaute Kultursprache und als Mittel zur Kommunikation mit einem benachbarten europäischen Wirtschaftsraum innerhalb Deutschbündens eine Vorrangstellung

8 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 7 zukommen. Die gleichzeitige Schwächung der Position des Rätoromanischen wäre nur zu vermeiden gewesen, wenn den Schüler der rätoromanischen Schule die Bürde einer zusätzlichen Sprache und zwar der Kantonssprache Italienisch, in der nun für weiterführende Schulen Kenntnisse vorausgesetzt werden aufgetragen worden wäre. Zum Zeitpunkt der Abstimmung war man mehrheitlich nicht bereit, das für die Oberstufe festgelegte Sprachenkonzept, das am Anfang seiner Umsetzung stand, zu revidieren. Der Grosse Rat sprach sich im Mai 2003 mit 93 zu 6 Stimmen gegen die Initiative aus (La Quotidiana, :2), und das Bündner Stimmvolk wies die Initiative im November 2003 mit 56% Gegenstimmen zurück (La Quotidiana, :2). Dabei zeigte sich, dass die Politiker auf der Kohärenz mit dem zuvor Beschlossenen bestanden, während die Stimmbürger das geltende Sprachenkonzept viel weniger deutlich unterstützten Die Ereignisse an der deutsch-rätoromanischen Sprachgrenze Der Druck auf das Rätoromanische äusserte sich, während der Anfangsphase der Umsetzung des Sprachenkonzepts, in der Schwächung des Rätoromanischen als Zweitsprache an der deutsch-rätoromanischen Sprachgrenze und in Ansätzen zur Aushöhlung der rätoromanischen Oberstufe in gemischtsprachigen Oberstufenverbänden. Einerseits zeigte sich die schwache Stellung des Rätoromanischen als Zweitsprache in deutschen Schulen: Drei bevölkerungsreichere Gemeinden, Domat/Ems, Rhäzüns und Flims, beschränkten den obligatorischen Rätoromanischunterricht auf die ersten drei Schuljahre und liessen ab dem vierten Schuljahr die Wahl zwischen Rätoromanisch und Italienisch zu. In Domat/ Ems bestand diese Regelung als Versuch bereits seit 1996, also vor der Umsetzung des Sprachenkonzepts, und wurde ab 2003 definitiv; in Rhäzüns setzte sie genau mit der Einführung des obligatorischen Zweitsprachenunterrichts an den Primarschulen ein (1999) und in Flims drei Jahre danach (2002). Auf ebendiesen Zeitpunkt wechselten drei kleinere Gemeinden, Valendas, Feldis/Veulden und Scheid, ganz zur Zweitsprache Italienisch. Während Valendas der Schulort eines Oberstufenverbandes ist, schicken Feldis/Veulden und Scheid ihre Schüler für die Oberstufe nach Rhäzüns und Paspels (La Quotidiana, :1), wo auf der Oberstufe nur Italienisch unterrichtet wird. Der Zeitpunkt der Änderungen in Flims, Valendas, Feldis/Veulden und Scheid ist insofern bemerkenswert, als damals (2002) der erste Jahrgang, der im vierten Schuljahr mit dem Italienischunterricht begonnen hatte, in die Oberstufe eintrat. Zu diesem Zeitpunkt wurde offensichtlich das Bedürfnis akut, sich der Deutschbündner Mehrheit anzupassen, die erstmals die Oberstufe mit Italienischkenntnissen begann.

9 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 8 Andererseits wurde Abgängern rätoromanischer Primarschulen in den beiden Oberstufenverbänden von Ilanz und Tamins-Trin auf Formularen die Möglichkeit angeboten, das Rätoromanische abzuwählen und stattdessen den Italienischunterricht zu besuchen (La Quotidiana :1, 3; Grossratsprotokoll/Beschluss, :26f.). Die Gemeinden, die als Schulorte der beiden Oberstufenverbände fungieren, Ilanz und Tamins, führen selber deutsche Schulen, nehmen jedoch auf der Oberstufe auch Abgänger rätoromanischer Primarschulen auf, im ersten Fall aus einer beträchtlichen Anzahl umliegender Gemeinden (Ladir, Schluein, Sagogn, Castrisch, Riein, Pitasch, Duvin, Sevgein, Luven, Surcuolm, Flond, vgl. Lia Rumantscha/Furer 2003), im zweiten Fall aus der Nachbargemeinde Trin. In den beiden Oberstufenverbänden wurden die Abgänger der beiden Primarschultypen irrtümlicherweise gleich behandelt. Die Grossrätinnen Anita Christoffel (Trin) und Christina Bucher (Chur) reagierten darauf mit Interpellationen: betreffend Weiterführung des Romanischunterrichts an der Oberstufe in Sprachgrenzgemeinden (Schulverbände) [Grossratsprotokoll/Beschluss, :627f.] und betreffend Umsetzung des kantonalen Sprachenkonzepts auf der Volksschuloberstufe (Grossratsprotokoll/Beschluss, :26f.). Grossrätin Christoffel, die sich besonders für die Umsetzung der bestehenden Regelungen für die beiden Gruppen von Oberstufenschülern, die Abgänger rätoromanischer und die Abgänger deutscher Primarschulen, interessierte, war von der diesbezüglichen Antwort der Regierung nicht befriedigt (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :143; La Quotidiana, :19). Die Regierung hielt nämlich fest, es bestehe ein Anspruch, Romanisch nach der Primarschule weiterzuziehen (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :143), nicht eine Verpflichtung wie für andere Fächer. Zudem differenzierte sie zu wenig zwischen der Gruppe, für die das Rätoromanische in der Primarschule Unterrichtssprache gewesen ist, und der Gruppe, die das Rätoromanische in der Primarschule als Zweitsprache gelernt hat. Grossrätin Bucher kritisierte in ihrer Interpellation einerseits die in gemischtsprachigen Oberstufenverbänden angebotene Möglichkeit, das Rätoromanische als Erstsprache abzuwählen, andererseits das Verschwinden des Rätoromanischen als Zweitsprache aus verschiedenen Gemeinden. Von der Regierung erhielt sie nur eine Stellungnahme zum letztgenannten Aspekt: Romanisch kann in Oberstufenschulen an der Sprachgrenze individuell, für kleine Gruppen oder für die ganze Schule angeboten werden (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :534). Die Regelungen über Abwahlmöglichkeiten (BR , Art. 16bis und Art. 19), auf die die Regierung in ihrer Antwort hinweist, beziehen sich ebenfalls nur auf die Zweitsprache Rätoromanisch, die für Abgänger deutscher Primarschulen den Status eines Wahlfaches hat. Für die Abgänger

10 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 9 rätoromanischer Primarschulen ist dagegen Rätoromanisch kein Wahlfach, weshalb es nicht abgewählt werden kann. Ansätze zur Aushöhlung der rätoromanischen Oberstufe, d.h. der Oberstufe für Abgänger rätoromanischer Primarschulen, sind jedoch nicht nur im Zusammenhang mit der Umsetzung des Sprachenkonzepts zu sehen. In den genannten Oberstufenverbänden an der Sprachgrenze hatte man bereits zuvor eine geringere Präsenz des Rätoromanischen im Unterricht feststellen müssen. Für Ilanz hält ein Interviewter fest: (1) Glion ha memia paucas uras romontschas egl urari da scola. Las scolas secundaras romontschas dil contuorn han tochen treis e quater uras romontsch, Glion veva mo duas, buc? E quei ei vegniu acceptau pli u meins. (Ilanz hat zu wenige Romanischlektionen im Stundenplan. Die romanischen Sekundarschulen der Umgebung haben bis zu drei und vier Stunden Romanisch, Ilanz hatte nur zwei, nicht? Und das ist mehr oder weniger akzeptiert worden.) Anders als in Ilanz ist die Situation in Tamins-Trin. Während die Gemeinden um Ilanz, die ihre Oberstufenschüler nach Ilanz schicken, sich bei der Führung ihrer Primarschulen an die Stundentafeln für die rätoromanischen Schulen halten, bestehen in Trin, das stark germanisiert ist 6, bereits in der Primarschule seit längerer Zeit Sonderregelungen. Seit dem Schuljahr 2004/2005 gilt die Primarschule Trin sogar als zweisprachige Schule, die ab dem ersten Schuljahr Rätoromanisch und Deutsch als Unterrichtssprachen verwendet (Medienmitteilungen der Standeskanzlei, ). Anders als in der zweisprachigen Modellschule Samedan wird in Trin allerdings das Weniger an Rätoromanisch auf der Primarstufe nicht durch ein Mehr an Rätoromanisch auf der Oberstufe kompensiert. Für die relativ geringe Zahl von Schülern aus Trin wird im Oberstufenverband in Tamins nicht ein Angebot geschaffen, wie es in der Oberstufenabteilung einer grösseren zweisprachigen Schule besteht. Die erwähnte Gleichbehandlung der Abgänger deutscher und rätoromanischer Primarschulen im Hinblick auf die Sprachwahl auf der Oberstufe wurde von Seiten der kantonalen Behörden als Fehler erkannt. Die Zuständigen intervenierten in Ilanz, wo die Sache angesichts der klaren Schultypen deutsche Schule in Ilanz vs. rätoromanische Schulen in allen umliegenden Gemeinden einfach zu regeln war, und orientierten in Trin, wo sich die Situation wegen der Aufweichung der rätoromanischen Primarschule als komplizierter erwies, über das Sprachenkonzept (La Quotidiana, :3; La Quotidiana :1, 3). Mit der Regelung der Angelegenheit war allerdings die Exponiertheit der rätoromanischen Schule nicht überwunden. Mitglieder der Schulaufsicht äussern sich zum nach wie vor schwieri- 6 Rätoromanisch als Hauptsprache: 19,8%; Rätoromanisch als Haupt- und/oder Umgangssprache: 41,3% (Volkszählung 2000).

11 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 10 gen Stand des Rätoromanischen an der Sprachgrenze (2) und weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die besonderen Verhältnisse in den betreffenden Schulen bei den Aufnahmeprüfungen für das Gymnasium nicht berücksichtigt werden (3): (2) Das Romanische hat in den Sprachgrenzgemeinden einen ständig schwereren Stand, zum einen durch die fortschreitende Germanisierung, zum andern durch die veränderten Schulstrukturen. (3) Sehr kritisch wird die Situation beurteilt, dass Kinder aus Sprachgrenzgemeinden auf der Oberstufe Italienisch besuchen und an der Kantonsschule auch in Italienisch geprüft werden. Ist diese Prüfung der Prüfung für Schüler deutschsprachiger Schulen mit insgesamt 5 Jahren Italienisch gleichgestellt, wird das Romanisch in diesen Gemeinden es sehr schwer haben! 2.3. Die Einführung des Rumantsch Grischun in der Schule Das Rumantsch Grischun als Schulsprache in den Diskussionen der 1980er und 1990er Jahre Die seit 1982 entwickelte überregionale Schriftsprache Rumantsch Grischun wurde anfänglich als passive Lesesprache propagiert (Coray 2006, Kapitel ). Auf dieser Rolle bestand die Lia Rumantscha gerade an strategisch wichtiger Stelle im Vorwort zu Heinrich Schmids Richtlinien für die Gestaltung einer gesamtbündnerromanischen Schriftsprache Rumantsch Grischun: (4) Il RUMANTSCH GRISCHUN ei ina purschida per tgi che vul (negin sto!) far diever dad ella [ ] mintgnin da buna voluntad sa [...] leger e capir il RUMANTSCH GRISCHUN. (Schmid 1982:1) (RUMANTSCH GRISCHUN ist eine Offerte für diejenigen, die davon Gebrauch machen wollen (niemand muss dies tun!) [ ] jede Person guten Willens kann [...] RUMANTSCH GRISCHUN lesen und verstehen. (Schmid 1982:1) Der von 1980 bis 1997 amtierende Sekretär der Lia Rumantscha, Bernard Cathomas, verlangte jedoch bereits 1983, dass Rumantsch Grischun in Romanischbünden dieselbe Funktion wahrnehmen sollte wie das Standarddeutsche in der Deutschschweiz (Cathomas 1983:27f.) schlug er ausdrücklich vor, Rumantsch Grischun als Alphabetisierungssprache in der Schule einzuführen (Cathomas 1986:16ff.) und 1997 wurde die Frage nach der neuen Schulschriftsprache an Scuntradas (von der Lia Rumantscha organisierte Informations- und Diskussionsveranstaltungen) thematisiert unterstüzte die Delegiertenversammlung der Lia Rumantscha einstimmig die von Cathomas vorgebrachte Forderung, Rumantsch Grischun sei so rasch wie möglich als einzige Schriftsprache in der Schule einzuführen (La Quotidiana :1, 12). Der Vorsteher des Erziehungs-, 7 Die in diesem Kapitel vorgebrachten Informationen basieren auf Coray 2006, Kapitel (= Coray 2008: ).

12 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 11 Kultur- und Umweltschutzdepartementes (EKUD) des Kantons Graubünden, Joachim Caluori, setzte darauf eine Arbeitsgruppe ein, die ein Konzept zur Rolle des Rumantsch Grischun in der Schule entwickeln sollte. Das nach dem Leiter der Arbeitsgruppe benannte Konzept Haltiner, das 1999 vorgelegt wurde, ging weiterhin von einer Alphabetisierung in den Regionalschriftsprachen aus und sah die Einführung des Rumantsch Grischun ab dem 4., 5. oder 6. Schuljahr, und zwar nur als Lesesprache, vor. Der Erwerb einer aktiven Kompetenz in Rumantsch Grischun wurde erst für die Mittelschulstufe (Gymasium, Lehrerseminar) vorgeschlagen. Langfristig empfahl das Konzept allerdings, nur eine Schriftvarietät, Rumantsch Grischun oder die jeweilige Regionalschriftsprache, zu verwenden (Konzeptgruppe Rumantsch Grischun in den Schulen 1999). Die Regierung erklärte das Konzept Haltiner sogleich zum Grundkonzept für die Einführung des Rumantsch Grischun in der Schule und beauftragte das EKUD, einen umsetzungsreifen Vorschlag zu unterbreiten (Protokoll Nr. 2125, :4). Nachdem die Lia Rumantscha zunächst die vom Kanton verfolgte sanfte Annäherung ans Rumantsch Grischun unterstützt hatte, stellte sie 2002, anlässlich der Zwanzigjahrfeier zum Rumantsch Grischun, einen Plan zur integralen Einführung des Rumantsch Grischun in der Schule vor (La Quotidiana :1, 3; La Quotidiana :2) Regierungsantrag und Grossratsentscheid zu den Lehrmitteln Der von Regierungsrat Caluori verfolgte behutsame Kurs in Sachen Rumantsch Grischun als Schulsprache wurde von dem seit 1999 amtierenden Vorsteher des EKUD, Regierungsrat Claudio Lardi, zunächst fortgesetzt. Noch im Sommer 2002, als die Lia Rumantscha ihren Plan zur integralen Einführung des Rumantsch Grischun in der Schule vorstellte, rechtfertigte Lardi die Zurückhaltung der Regierung (Bündner Tagblatt ). Im Frühjahr 2003 ist dann ein Kurswechsel zu beobachten: Am 11. März 2003 stellte die Regierung in ihrer Botschaft an den Grossen Rat zur «Struktur- und Leistungsprüfung zur Sanierung des Kantonshaushalts» den Antrag, rätoromanische Lehrmittel künftig nur noch in Rumantsch Grischun statt wie bisher in fünf Idiomen herauszugeben (Botschaft der Regierung an den Grossen Rat, 2/ :53). Es handelte sich dabei um eine von insgesamt 212 vorgeschlagenen Massnahmen unterschiedlicher Tragweite, die dazu beitragen sollten, den Staatshaushalt Graubündens in den Griff zu bekommen. Der Umstand, dass der Antrag zum Rumantsch Grischun im Rahmen eines Sparmassnahmenkatalogs vorgebracht wurde, gab in der Öffentlichkeit unmittelbar Anlass zu Kritik. Am 25. August 2003 wurde die Massnahme vom Grossen Rat angenommen. Grossrat Corsin Farrér reichte unmittelbar darauf einen von 44 weiteren Grossräten unterzeichneten Auftrag an die Regierung ein, in dem die Ausarbeitung eines umfassenden Konzepts verlangt wurde: zum

13 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 12 Verfahren (umfassende oder teilweise Einführung des Rumantsch Grischun, Einführung auf Unter- oder Oberstufe), zum Zeitpunkt der Einführung, zur Ausbildung und Begleitung der Lehrkräfte, zu den Lehrmitteln, zur Realisierung von Pilotprojekten, zur Qualitätskontrolle, zu den Entscheidungsbefugnissen, zur Finanzierung sowie zu den politischen, sozialen und pädagogischen Überlegungen, auf denen das Projekt basiere (Grossratsprotokoll/Beschluss, : 194). Die Regierung nahm den Auftrag am 5. November 2003 entgegen und erarbeitete bis Mitte Oktober 2004 ein provisorisches Grobkonzept. Nach einer bis Ende November 2004 dauernden Vernehmlassungsphase wurde am 21. Dezember 2004 das definitive Grobkonzept Rumantsch Grischun in der Schule verabschiedet (Protokoll Nr. 1832, ) Stellungnahmen in der Öffentlichkeit und Befragungen Der Zeitabschnitt zwischen dem Grossratsentscheid zu den Lehrmitteln in Rumantsch Grischun im August 2003 und der Verabschiedung des Grobkonzepts Rumantsch Grischun in der Schule Ende 2004 war durch Stellungnahmen verschiedener Kreise, Befragungen (darunter Konsultativabstimmungen) und rege Diskussionen in der Öffentlichkeit geprägt. Im September 2003 lancierten Lehrkräfte aus Samedan die Petition Rumantsch Grischun in scoula. Diese verlangte die Annullierung des Grossratsentscheides zu den Lehrmitteln in Rumantsch Grischun und die Ausarbeitung eines Konzepts, das eine differenzierte Einführung des Rumantsch Grischun in der Schule ermöglichen würde und die Rolle der Idiome, die verschiedenen regionalen Gegebenheiten sowie die Meinung der Bevölkerung und der Lehrerschaft berücksichtigen sollte. Bereits am 14. November wurden Regierungsrat Lardi über 4300 Unterschriften übergeben (La Quotidiana, :9; Grossratsprotokoll/Wortlaut, :592). Eine weitere Petition ( Rumantsch Grischun ) gegen den Grossratsentscheid ging im Juni 2004 ein, erneut aus dem Engadin (La Quotidiana, :11, Grossratsprotokoll/Wortlaut, :562). Als Unterzeichner figurierten die Vorstände von 19 Gemeinden des ladinischen Sprachgebietes, 12 Schulräte aus Engadiner Gemeinden und die Engadiner Sprachorganisation Uniun dals Grischs (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :562). Diese Petition verlangte insbesondere die Achtung der Gemeindeautonomie und die Gewährleistung der Wahl zwischen Idiom und Rumantsch Grischun: Lehrmittel seien weiterhin auch in den Idiomen herzustellen und Aufnahmeprüfungen für weiterführende Schulen müssten auch von Schülern abgelegt werden können, die nur über eine passive Kompetenz in Rumantsch Grischun verfügten. Weiterer Protest gegen den Grossratsentscheid kam in dem am 12. Juni 2004 eingereichten offenen Brief zum Ausdruck, den die Linguisten Jachen Curdin Arquint, Alexi Decurtins und Jachen Andry und der Schriftsteller Leo Tuor initiiert und 180 Persönlichkeiten aus Wissen-

14 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 13 schaft, Wirtschaft und Kultur unterzeichnet hatten. Hier wurde insgesamt Kritik geübt an der kantonalen Sprachpolitik, die in weiten Kreisen der romanischen Bevölkerung Unverständnis, Sorge und Verärgerung hervorgerufen habe (Arquint/Decurtins/Andry/Tuor 2004). Die geplante integrale Einführung des Rumantsch Grischun wurde als radikales Experiment bezeichnet, das einer Vertrauensbasis in der rätoromanischen Bevölkerung entbehre. In die Periode, die wir ins Auge fassen, fallen auch verschiedene Befragungen zur Einführung des Rumantsch Grischun in der Volksschule: Einerseits wurden die Einstellungen der Lehrkräfte untersucht, andererseits führten verschiedene rätoromanische Gemeinden bei ihren Stimmbürgern Konsultativabstimmungen durch. Die Lehrkräfte wurden von den drei regionalen Konferenzen der Lehrkräfte (Conferenza generala ladina, Conferenza rumantscha Grischun central und Conferenza generala romontscha dalla Surselva) zwischen Sommer 2003 und Frühjahr 2004 befragt (Bezzola 2003; La Quotidiana, :9; La Quotidiana :11; La Quotidiana, :1). Im Engadin und im Münstertal nahmen 95 Lehrkräfte an der Erhebung teil, in Mittelbünden 17 (von 40 angeschriebenen) und in der Surselva über 180 (von 240 angeschriebenen). Der integralen Einführung des Rumantsch Grischun in der Schule stimmte nur in Mittelbünden eine Mehrheit zu (79%). Im Unterengadin und im Münstertal erklärten sich 39% zu diesem Schritt bereit, in der Surselva 21% und im Oberengadin bloss 16%. Für die Vermittlung einer passiven Kompetenz des Rumantsch Grischun sprachen sich im Oberengadin dagegen 92%, im Unterengadin und im Münstertal 63%, in Mittelbünden 53% und in der Surselva 47% aus. Angesichts der im Unterengadin gut unterstützten Petition der Gemeindevorstände gegen den Grossratsbeschluss mag die Bereitschaft zur integralen Einführung des Rumantsch Grischun bei 39% der Befragten aus dem Unterengadin und dem Münstertal erstaunen. Für diesen relativ hohen Anteil ist wohl das Münstertal verantwortlich, das sich durch eine positive Einstellung gegenüber dem Rumantsch Grischun auszeichnet (die Region fungiert als Pionierregion bei der Einführung des Rumantsch Grischun in der Schule, vgl. unten S. 18). Die jeweils geringen Anteile in der Surselva (21% für die integrale Einführung, 47% für die Vermittlung einer passiven Kompetenz) sind zu relativieren, da hier aus insgesamt vier Antworten eine ausgewählt werden musste. Den Gegensatz zwischen dem Engadin (vor allem dem Oberengadin) und Mittelbünden, der aus den bisher präsentierten Daten hervorgeht (vgl. dazu auch Gloor et al. 1996: ), machen auch folgende Angaben deutlich: Im Engadin war keine(r) der Befragten bereit, sich für Rumantsch Grischun in der Schule zu engagieren, in Mittelbünden zeigten sich dagegen 86% dazu bereit.

15 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 14 Im Oberengadin fand fast ein Drittel eine deutsche Schule sinnvoller als eine rätoromanische Schule mit Rumantsch Grischun, in Mittelbünden war keine(r) der Befragten dieser Ansicht. Im Oberengadin waren 6% der Befragten der Ansicht, man könne für die Einführung des Rumantsch Grischun in der Schule eine Mehrheit in der Bevölkerung finden, im Unterengadin waren 13% dieser Ansicht, und in Mittelbünden gingen 53% davon aus, dass die Bevölkerung zur Einführung des Rumantsch Grischun in der Schule bereit sei. Das sich aufgrund der Befragungen der Lehrkräfte ergebende Bild lässt sich durch die Resultate der (Konsultativ-)Abstimmungen in Gemeinden mit rätoromanischen Schulen bestätigen und ergänzen (JCVP 2004). In den 28 Gemeinden, die im Jahre 2004 Abstimmungen durchführten, sprachen sich insgesamt 661 Personen (22,3%) für die Einführung des Rumantsch Grischun in der Schule aus und 2301 Personen (77,7%) dagegen. Nur in fünf kleineren Gemeinden waren die Befürworter in der Mehrheit: in Tschierv, der einzigen Gemeinde des tendenziell positiv zum Rumantsch Grischun eingestellten Münstertals, die eine Konsultativabstimmung durchführte, in Stierva und Tiefencastel, zwei Gemeinden des gegenüber dem Rumantsch Grischun ebenfalls offenen Surmeir (vgl. oben die Ergebnisse der Befragung der Lehrerschaft Mittelbündens), sowie in zwei Gemeinden der Surselva, Luven und Schlans. Vergleicht man die Verhältnisse in den beiden starken und hier auch besonders gut vertretenen Regionen Engadin (ohne Münstertal) und Surselva, stellt man wie bereits bei der Befragung der Lehrerschaft im ersten Fall eine besonders starke Opposition fest: 88,6% (1076 von 1215 Personen) haben sich im Engadin gegen Rumantsch Grischun ausgesprochen, während es in der Surselva 71,0% (1209 von 1703 Personen) waren. für Rumantsch Grischun in der Volksschule gegen Rumantsch Grischun in der Volksschule Rätorom. als Hauptsprache 2000 Rätorom. als Haupt- und/od. Umgangssprache 2000 Einwohner 2000 Tschierv 11 65% 6 35% ,3% ,6% 154 Ramosch % ,1% ,3% 440 Sent 18 10% % ,3% ,5% 865 Scuol % % ,4% ,3% 2122 Ftan 4 15% 22 85% ,8% ,6% 516 Ardez % ,8% ,8% 401 Guarda 1 4% 22 96% 90 62,5% ,5% 144 Lavin 9 47% 10 53% ,9% ,6% 174 Susch 1 3% 30 97% ,3% ,4% 199 Zernez 2 2% 90 98% ,1% ,2% 959 Samedan % ,7% ,2% 3069 Sils i. E./Segl % 90 12,0% ,0% 751 Stierva 9 75% 3 25% 85 66,4% ,5% 128 Tiefencastel 8 53% 7 47% 87 37,8% ,3% 230 Schluein 7 18% 31 82% ,2% ,1% 602 Pitasch 1 7% 13 93% 71 60,2% ,0% 118

16 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 15 für Rumantsch Grischun in der Volksschule gegen Rumantsch Grischun in der Volksschule Rätorom. als Hauptsprache 2000 Rätorom. als Haupt- und/od. Umgangssprache 2000 Einwohner 2000 Duvin 1 9% 10 91% 39 48,8% 60 75,0% 80 Luven 7 54% 6 46% ,6% ,8% 183 Surcuolm 4 36% 7 64% 58 44,6% 83 63,8% 130 Ladir % 61 57,0% 81 75,7% 107 Ruschein 3 7% 40 93% ,4% ,7% 356 Siat 6 40% 9 60% ,0% ,0% 460 Rueun 50 45% 62 55% ,5% ,4% 189 Brigels/Breil % % ,5% ,6% 1187 Schlans 11 65% 6 35% 75 81,5% 85 92,4% 92 Trun 77 21% % ,0% ,8% 1322 Sumvitg 10 24% 31 76% ,0% ,0% 1313 Disentis/ % % ,3% ,3% 2172 Mustér Total ,3% ,7% ,8% ,8% Teilnehmer Zu präzisieren ist, dass in 26 der genannten 28 Gemeinden Konsultativabstimmungen zur Frage Soll das Rumantsch Grischun spätestens ab 2010 Schulsprache in unserer Gemeinde werden? durchgeführt wurden, während in zwei Oberengadiner Gemeinden Abstimmungen zur rechtlichen Regelung der Schulsprachen stattfanden: In Sils im Engadin/Segl wurde eine Initiative angenommen, die die ausdrückliche Verankerung der Schulsprachen Puter und Deutsch in der Schulordnung verlangte (La Quotidiana, :9), und in Samedan wurden anlässlich der Gesamtrevision der Gemeindeverfassung Deutsch und Puter als Schulsprachen festgelegt (La Quotidiana, :11) Stellungnahmen in den Grossratssessionen und Publikation des Grobkonzepts Die Opposition, die nach dem Grossratsentscheid vom August 2003 in der Bevölkerung und in Kreisen der Lehrerschaft laut wurde, beeinflusste in der Folge die Diskussionen im Grossen Rat. Insbesondere drei rätoromanischsprachige Grossräte, Romedi Arquint, Jon Domenic Parolini und Martin Candinas, zeigten sich nicht bereit, eine Politik, die sich gegen breite Kreise der Rumantschia richtete, mitzutragen, und setzten sich mit konkreten Anträgen und Vorstössen für die Anliegen der opponierenden Kreise ein. In der Dezembersession von 2003 thematisierte Grossrat Farrér im Zusammenhang mit seinem Auftrag zur Ausarbeitung eines Konzepts für die Einführung des Rumantsch Grischun (vgl. oben S. 11) den breiten Widerstand in der Bevölkerung und kritisierte die inexistente oder chaotische Kommunikation. Er verlangte, dass das Konzept in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen zu erarbeiten sei und in die Vernehmlassung geschickt werden müsse, nur so könne Akzeptanz und Verständnis erreicht werden (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :

17 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene f.). Grossrat Arquint forderte die Achtung der Rolle der Gemeinden und meinte, ein Aufzwingen dieser Amtssprache den Gemeinden gegenüber von Chur aus sei zum Scheitern verurteilt (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :516). Grossrat Parolini plädierte für den Erwerb einer passiven Kompetenz in Rumantsch Grischun, ein Ziel, das in der Rumantschia immer grössere Akzeptanz finde. Er zeigte sich erstaunt, dass das 1999 ausgearbeitete Konzept Haltiner, das eine derartige Berücksichtigung des Rumantsch Grischun vorgesehen hatte, nun bereits Makulatur für das Departement sei. (Grossratsprotokoll/Wortlaut, : 518). Dezidiert für die von Parlament und Regierung eingeschlagene Richtung sprach sich von den sich äussernden rätoromanischen Grossräten nur Vincent Augustin aus. Er meinte, eine Publikation von Schulbüchern in fünf Idiomen, zusätzlich in Deutsch und Italienisch sei ein Luxus, den sich Kanton und Gesellschaft nicht mehr leisten können und wollen (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :519). In der Februarsession von 2004 beantragte die Kommission für Bildung und Kultur, die sich mit der Petition der Lehrkräfte von Samedan (vgl. oben S. 12) befasst hatte, die Forderung der Petitionäre nach Annullierung des Lehrmittelentscheides zurückzuweisen, jedoch die weiteren Anliegen der Petitionäre bei der Erarbeitung des Konzeptes zur Einführung von Rumantsch Grischun in der Schule zu prüfen (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :592). Grossrat Arquint plädierte dafür, alle Anliegen der Petitionäre zu prüfen. Er kritisierte, dass der Lehrmittelentscheid bereits vor der Ausarbeitung des Konzepts gefallen sei, das eigentlich die Grundlage für die Lösung der Lehrmittelfrage sein müsste. Der Antrag der Kommission wurde vom Grossen Rat ohne Gegenstimmen angenommen. In der Junisession von 2004, als der Finanzplan für die Jahre behandelt wurde, stellte Grossrat Arquint den Antrag, dass die für die Einführung des Rumantsch Grischun vorgesehenen 2,21 Millionen Franken auf maximal 500'000 Franken zu reduzieren seien und dieses Geld für begleitende Pilotversuche in den dazu bereiten Gemeinden, Regionen verwendet werden sollte (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :104f.). Arquint betonte, die noch ungenügende Akzeptanz des Rumantsch Grischun in der Bevölkerung, selbst als kantonale Amtssprache, lasse ein übereiltes Vorgehen nicht zu. Regierungsrat Lardi kritisierte, mit dem Antrag Arquint würde man die Visionen, die engagierte Rätoromanischsprachige entwickelt hätten, abwürgen (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :107f.). Grossrat Parolini, der Arquint unterstützte, erinnerte an die in der neuen Kantonsverfassung weiterhin gesicherte Gemeindeautonomie und zitierte Bundesrichter Giusep Nay, der in der Diskussion zum Sprachenartikel der neuen Kantonsverfassung für eine engere Einbindung des Kantons eingetreten war, im Zusammenhang mit der Diskussion zum Rumantsch Grischun jedoch zum Schluss gekommen sei, dass es nicht

18 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 17 in der Kompetenz des Kantons stehe, über die Einführung von Rumantsch Grischun in der Schule zu entscheiden, auf alle Fälle nicht gegen den Willen der Rumantschia (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :109). Der Grosse Rat lehnte den Antrag Arquint zur Kürzung der geplanten Mittel mit 85 zu 7 Stimmen ab. Mitte Oktober 2004 wurde das provisorische Grobkonzept zur Einführung des Rumantsch Grischun in der Schule veröffentlicht (La Quotidiana :1, 2). Es sah vor, dass Rumantsch Grischun zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, was die Involvierung verschiedener sprachlicher Fähigkeiten (Hören, Lesen, Schreiben und Sprechen) betrifft, eingeführt werden sollte. Die früheste Einführungsvariante, Pionier genannt, sollte 2005 mit einer zweijährigen Phase RG passiv (Hören und Lesen) beginnen, sich dann mit einer siebenjährigen Phase RG aktiv 1 (Hören, Lesen und Schreiben) fortsetzen und mit einer siebenjährigen Phase RG aktiv 2 (Hören, Lesen, Schreiben und Sprechen) zum Abschluss kommen. Diese Variante sollte in Gemeinden lanciert werden, die von sich aus bereit sind, eine Pionierrolle zu übernehmen. Ab 2007 und 2009 wären weitere Varianten ( Standardvariante und Konsolidierungsvariante ) möglich. Bis 2009 sollte auch der rechtliche Entscheid zu den Entscheidungsbefugnissen von Kanton und Gemeinden gefällt sein. In der Oktobersession von 2004 befasste sich der Grosse Rat mit der Petition der Engadiner Gemeinden und Schulräte (vgl. oben S. 12). Die Kommission für Bildung und Kultur, die sich mit der Petition befasst hatte, verlangte die Rückweisung der Forderung, nach der die Gemeinden selbst über die Einführung des Rumantsch Grischun entscheiden sollten. Die Kommission war jedoch der Ansicht, die weiteren Anliegen der Petitionäre entsprächen grundsätzlich Anliegen, die bereits in der ersten Engadiner Petition (der Lehrkräfte von Samedan) vorgebracht worden seien und im eben erarbeiteten provisorischen Grobkonzept berücksichtigt worden seien; daher könne man die Regierung auffordern, diese weiteren Anliegen zu berücksichtigen (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :562). Grossrat Candinas verlangte die Prüfung aller Anliegen der Petitionäre. Diesen Antrag legitimierte er mit der starken Opposition, die auch aus den bis zu diesem Zeitpunkt durchgeführten Konsultativabstimmungen hervorging. Der Antrag wurde mit 57 zu 16 Stimmen abgelehnt. Während der Dezembersession von 2004, kurz vor der Verabschiedung des Grobkonzepts durch die Regierung, unternahm Grossrat Parolini mit einer von 15 weiteren Grossräten unterzeichneten Anfrage betreffend Konzept Rumantsch grischun en scola einen letzten Versuch, die Regierung mit seinen Argumenten herauszufordern (Grossratsprotokoll/Beschluss, :746f.). In ihrer Anwort bekräftigte die Regierung ihre bisherige Position (Grossratsprotokoll/Wortlaut, :1066f.).

19 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 18 Zum provisorischen Grobkonzept bezogen im November und Dezember 2004 die verschiedenen Lehrerkonferenzen Stellung. Deutlich dagegen sprach sich die Conferenza generala ladina mit 190 zu 14 Stimmen bei 7 Enthaltungen aus (La Quotidiana, :9). Der Präsident der Conferenza da magisters da la Val Müstair bestätigte dagegen, dass man bereits im Dezember 2003 einstimmig beschlossen habe, mit dem Projekt Rumantsch Grischun fortzufahren (La Quotidiana, :9). Ihre früher bekundete positive Einstellung zum Vorhaben bekräftigten auch die Lehrkräfte Mittelbündens, die das Konzept ohne Änderungsvorschläge annahmen (La Quotidiana, :13). Anders als bei der vorhergehenden Befragung äusserte sich die Conferenza generala romontscha dalla Surselva: Während deren Mitglieder im Frühjahr desselben Jahres nur zu 21% einer integralen Einführung des Rumantsch Grischun zugestimmt hatten, standen nun 54 Ja-Stimmen 43 Nein-Stimmen gegenüber. Wenn man berücksichtigt, dass sich 23 Personen der Stimme enthielten, hat allerdings doch nicht eine Mehrheit der Anwesenden das Konzept angenommen (45% Ja-Stimmen, 35,8% Nein-Stimmen und 19,2% Enthaltungen; La Quotidiana :1, 2). Das definitive Grobkonzept, das die Regierung Ende 2004 verabschiedete, enthielt unter anderem folgende Änderungen gegenüber dem provisorischen Grundkonzept: Die Phase RG aktiv 2, die eine Förderung der mündlichen Verwendung des Rumantsch Grischun und eine Beschränkung der regionalen Varietäten auf gewisse Situationen vorsah, wurde gestrichen. In der nun auf die Phase RG passiv folgenden Phase RG aktiv soll die mündliche Verwendung des Rumantsch Grischun auf Bereiche beschränkt sein, in denen das Sprechen das Erlernen des Rumantsch Grischun als Schriftsprache unterstützt: Vorlesen, Kurzreferate, Gesprächsleitung, formelle Aktivitäten (Protokoll Nr. 1832, :7). Für die ersten rund zehn Jahre legte die Regierung das Freiwilligkeitsprinzip fest und kam somit ein Stück weit den Forderungen nach der Berücksichtigung der Gemeindeautonomie nach: die Einführungsschritte der ersten rund zehn Jahre [sollen] ausschliesslich dort erfolgen, wo dies von den Gemeinden gewünscht wird. Im Zeitraum 2008/2009 soll mit einem Mediationsverfahren eine einvernehmliche Lösung mit den Gemeinden gefunden werden, die sich bis dahin noch nicht für die Einführung des Rumantsch Grischun entschieden haben. Danach wären allfällige Konzeptänderungen und Rechtsanpassungen zu prüfen und gegebenenfalls vorzunehmen (Protokoll Nr. 1832, :12) Pioniergemeinden im Münstertal, in Surmeir und in der unteren Surselva Während der beiden Jahre, die auf die Verabschiedung des Grobkonzeptes folgten, 2005 und 2006, entschieden sich folgende 23 der insgesamt 81 Gemeinden des traditionellen rätoromani-

20 VIII. Die Sprachen auf institutioneller Ebene 19 schen Sprachgebietes mit Rätoromanisch als Unterrichtssprache für die Einführung des Rumantsch Grischun nach der Pioniervariante (ab dem Schuljahr 2007/2008): alle sechs Gemeinden des Münstertals, alle vierzehn Gemeinden mit rätoromanischer Schule in Surmeir sowie die am unteren Rand der Surselva gelegene Gemende Trin 8 und die beiden in der unteren Surselva gelegenen Gemeinden Laax und Falera. Die Region Surmeir war bereits in den Befragungen durch ihre mehrheitlich positive Einstellung zur neuen Schriftsprache hervorgetreten: bei Gloor et al. 1996, bei der SRG-Umfrage von 2003, bei der Befragung der Lehrpersonen, bei den Konsultativabstimmungen, die in zwei Gemeinden des Surmeir stattfanden, und bei den Stellungnahmen der Lehrerschaft zum provisorischen Grobkonzept (vgl. oben S ). Da die Region Münstertal bei Gloor et al und bei der Auswertung der Lehrerbefragung dem Vallader-Gebiet zugeschlagen wurde, drang ihre positive Einstellung nur indirekt durch (vgl. oben S. 13). Positiv fiel allerdings die einzige Konsultativabstimmung aus, die im Münstertal durchgeführt wurde, und nach der Veröffentlichung des provisorischen Grobkonzeptes bestätigte die Münstertaler Lehrerkonferenz einen bereits im Dezember 2003 einstimmig gefassten positiven Entscheid (vgl. oben S. 14 und S. 18). Schliesslich ist darauf hinzuweisen, dass in 21 der 23 Gemeinden, die sich für die Einführung des Rumantsch Grischun entschieden Ausnahmen bilden Alvaschein in Surmeir und Falera in der Surselva die Abstimmung des Jahres 2001 zur Teilrevision des Gesetzes über die Ausübung der politischen Rechte (BR , Art. 23, betr. Verwendung des Rumantsch Grischun in den Abstimmungsunterlagen) positiv ausgefallen war. In der Folge sei kurz auf die Umstände der Entscheide in den verschiedenen Regionen eingegangen. Im Münstertal beschloss Ende Mai 2005 eine Versammlung des Gemeindeverbandes (Corporaziun regiunala Val Müstair), des Schulrates und der Lehrerschaft, den sechs Gemeinden die Pioniervariante zur Annahme zu empfehlen (La Quotidiana, :1, 9). Innerhalb des Schulrates waren allerdings die Gegner der Einführung des Rumantsch Grischun in der Mehrheit. Die Schulratspräsidentin machte noch unmittelbar vor der Abstimmung auf das Risiko von sprachlichen Experimenten mit den Kindern aufmerksam und warnte vor der Annahme der Finanz-Zückerchen, der Beiträge des Kantons bei der Bereitschaft zur Pioniervariante (La Quotidiana, :9). Nach ausgiebigen Diskussionen an den am 8. Juni abgehaltenen Gemeindeversammlungen wurde die Einführung des Rumantsch Grischun in allen sechs Gemeinden gutgeheissen. An den Versammlungen nahmen insgesamt 406 Personen (34,5% der stimmberechtigten Bevölkerung) teil, von denen sich 238 (58,6%) für die Vorlage und Der Ortsdialekt von Trin wird dem Sutselvischen zugeordnet, die traditionelle Schulsprache in Trin ist jedoch das Surselvische.

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