Besendertes Uhu-Höhenflugmonitoring
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- Curt Feld
- vor 8 Jahren
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1 Besendertes Uhu-Höhenflugmonitoring 1 Präsentation der Ergebnisse am (Auszüge) bei der: Bezirksregierung Münster, Domplatz 1-3, Münster
2 Vorbemerkung 2 Im Rahmen unserer ökologischen / planerischen Tätigkeiten zu Windparkplanungen sind wir auf das naturschutzfachliche Wissensdefizit zum Höhenflugverhalten von Uhus gestoßen und haben aus dieser Veranlassung das hier vorzustellende Forschungsprojekt angeregt und durchgeführt. Nach einem intensiven Arbeitsjahr der Praxisforschung sind wir nunmehr in der Lage eine Regionalstudie zum dreidimensionalen Raumnutzungsverhalten von Uhus im Tiefland mit einer Grundgesamtheit von 6 untersuchten / besenderten Uhus vorzustellen. Durch den von uns entwickelten methodischen Ansatz können wir neue Erkenntnisse zum Flugverhalten der Uhus beitragen. In Deutschland sind bislang 16 Totfunde von Uhus an Windenergieanlagen (WEA) bekannt, ~20 weitere aus dem europäischen Ausland. Bei nur 6 untersuchten Uhus stellt sich die Frage der Repräsentativität, eine 1:1-Übertragung der nachstehenden Ergebnisse auf andere Uhu-Reviere erscheint uns (noch) vermessen, hierzu bedarf es sicherlich weiterer Untersuchungen. Die hohe Aufenthaltsdauer der Uhus im m-radius zum Zeitpunkt der Brutpflege bestätigt die Notwendig- und Sinnhaftigkeit der bisherigen Abstandsempfehlungen (zumal für WEA-Altanlagen / -planungen). Nur durch geeignete Untersuchungen / Maßnahmen bleibt der Schutz von Uhus auch bei Unterschreitungen dieser Abstandempfehlungen gewährleistet.
3 I.1 Veranlassung 3 Aufgrund von bislang 16 Totschlagopfern gilt der Uhu als schlagopfergefährdete und windenergieempfindliche Art. Die ÖKON GMBH betreut eine Reihe von Windparkplanungen, u.a. mehrere die brütende Uhus in der Nachbarschaft haben. Die neue Generation der Windenergieanlagen (WEA) hat Gondelhöhen von ~ m Höhe, die Rotoren durchstreifen dabei einen Höhenbereich von ~ m. Die unterste Rotorspitze liegt bei ~90 m Höhe. Für flugfähige schlaggefährdete Arten (Vögel, Fledermäuse) besteht somit ein Freibord von ~90 m Höhe ohne Schlaggefährdung. Höhenflugbewegungen tagaktiver Vögel können konventionell mittels optischer Geräte gut erfasst werden. Die Aktivität von Fledermäusen wird mittlerweile standardmäßig mittels automatischer Detektoren in der Höhe (Gondelmonitoring) erfasst. Für den nachtaktiven Uhu ist über dessen dreidimensionales Raumnutzungsverhalten bislang wenig bekannt. Dass Uhus in Höhen >90 m fliegen können ist sicher; ob sie dies bzw. wie häufig sie das tun dagegen nicht!
4 I.1 Veranlassung 4 Bei der Planung und Genehmigung von WEA ist die Tötung von Uhus gemäß 44 (1) BNatSchG auszuschließen (Tötungsverbot). Inwieweit Uhus durch Höhenflüge im Rotorbereich gefährdet sind, ist bislang weitgehend unbekannt. Planerisch werden bei Windparkplanungen Konflikte mit dem Uhu i.d.r. dadurch gelöst, dass nach Vorgabe der LÄNDERARBEITSGEMEINSCHAFT DER VOGELSCHUTZWARTEN (LAG-VSW 2008/2014) Abstandsempfehlungen von m zum nächst gelegenen Uhu-Brutplatz einzuhalten sind. Hierdurch soll ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko von Uhus durch Rotorschlag ausgeschlossen werden. Zur Klärung dieser Fragestellung führt die ÖKON GMBH seit Anfang April 2014 das Forschungsprojekt besendertes Uhu-Höhenflugmonitoring durch. Die Untersuchungen hierzu erfolgten im Tiefland (Münsterland) an Uhus, die Steinbrüche oder Sandabgrabungen als Brutstandort nutzten. Mittels GPSgestützter Datenerhebung wurden Raum-, Bewegungs- und Höhendaten erfasst und analysiert. Die erarbeiteten Ergebnisse sollen hier vorgestellt werden.
5 III Untersuchungsgebiete Eckdaten der Datenerhebung 5 6 besenderte adulte Uhus im Tiefland (Dülmen, Nottuln, Rheine, Coesfeld) 465 Nächte, bzw. ~15,5 Monate Senderdaten während der Brutpflege und Herbstbalz Datensätze, davon sind - ~97 % Ruhephasen - ~3 % aktive Flugphasen
6 IV.3 Raumnutzung Coesfeld Coesfeld - Männchen 6 Zeitraum: Erfassungspunkte: Flugpunkte: 2.039(3,6 %) Größe Aktionsraum (Homerange): ha max. Entf. vom BP: m Aufenthalt im 1 km-radius: 41% Flugereignisse und Flugdauer bis 20 sec: 929 (46 %) sec: 285 (28 %) sec: 105 (15 %) sec: 33 (6 %) sec: 16 (4 %) sec: 1 (0 %) sec: 1 (0 %) Fluglinie Ansitzpunkt Flugpunkt
7 IV Raumnutzung Länge der einzelnen Flugereignisse in % 7 Weibchen Rheine Männchen Rheine Männchen Nottuln Weibchen Coesfeld Männchen Coesfeld Länge der Flugereignisse in Prozent pro Revier im jeweiligen Erfassungszeitraum
8 V.3 Flughöhen Coesfeld - Männchen (Auswertung Flugpunkte) Zeitraum: , Erfassungspunkte: , berechnete Flugpunkte: Höhenverteilung Flugpunkte Höhenverteilung Flugpunkte Messfehler? Messfehler?
9 V Flughöhen Höhenverteilung Flugpunkte 9 offensichtliche Messfehler nicht verifizierbare Einzelpunktereignisse Rheine n = 126 Rheine n = 771 Nottuln n = 40 Coesfeld n = 315 Coesfeld n = 1424
10 VI Zusammenfassung Datenerfassung 6 besenderte Uhus im Tiefland (Dülmen, Nottuln, Rheine, Coesfeld) 465 Nächte, bzw. ~15,5 Monate Senderdaten während der Brutpflege und Herbstbalz Datensätze, davon sind - ~97 % Ruhephasen - ~3 % aktive Flugphasen 10 Raumnutzung die Aktionsradien zeigen je nach Revier und Individuum sehr unterschiedliche Größen im Revier werden bestimmte Ansitzpunkte (Masten, Dächer, Bäume etc.) regelmäßig genutzt die besenderten Uhus flogen eher kurze Strecken (keine nennenswerten Distanzflüge; häufig strukturgebunden, kurze Flüge mit Zwischenstopps und langen Ruhepausen) größere Ausflüge / Streckenflüge waren eher seltene Ereignisse Höhenflugverhalten die besenderten Uhus flogen i.d.r. deutlich unter ~50 m Höhe ein sicheres Höhenflugereignis wurde nicht ermittelt
11 VI Zusammenfassung offene Fragen welche Flughöhen Uhus im Bergland erreichen, ist nicht bekannt welche Flughöhen abwandernde Jung-Uhus erreichen, ist nicht bekannt es wurden Bewegungsdaten von Mitte Mai bis Mitte November erfasst; das Flugverhalten im Winter / Frühling (z.b. während der Balz) wurde nicht erfasst 11
12 12 vorläufiger Zitiervorschlag Miosga, O.; Gerdes, S.; Krämer, D.; Vohwinkel, R. (2015): Besendertes Uhu-Höhenflugmonitoring im Tiefland. Münster (in Vorbereitung).
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