energreen FAQs für Anbieter & Partnerunternehmen Inhaltsverzeichnis

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1 Inhaltsverzeichnis 1. Warum bieten die Stadtwerke energreen an? Wie funktioniert das energreen-modell? Wer ist die ASEW? Wie wird der Ökostrom erzeugt? Was muss ich als Kunde machen, um energreen beziehen zu können? Wie hoch sind die zusätzlichen Kosten für energreen? Was machen die Stadtwerke mit dem Aufpreis von 4 Cent pro kwh? Ist das energreen-aufpreismodell mit dem EEG vereinbar? An wen bezahle ich meine Stromrechnung? / Wer ist mein Ansprechpartner? Was passiert nach einer Kündigung? Was sind die Kriterien der Zertifizierung? Erzeugt energreen Verwaltungskosten, die von Ökostromkunden getragen werden? Wer garantiert mir die bestimmungsgemäße Verwendung der energreen-mittel? Nach welchen Kriterien werden Neuanlagen aus den energreen-erlösen gefördert? Informationen zum Herkunftsnachweisregister beim Umweltbundesamt... 4 Stand: Februar

2 1. Warum bieten die Stadtwerke energreen an? Immer mehr Kunden sind daran interessiert, ökologisch erzeugten Strom zu beziehen. Mit energreen leisten Sie gemeinsam mit den Stadtwerken einen Beitrag zur Förderung des Zubaus von Anlagen für Strom aus erneuerbaren Energiequellen in Ihrer Region und damit einen direkten Beitrag zu einer Entlastung der Umwelt. 2. Wie funktioniert das energreen-modell? energreen ist ein Gemeinschaftsangebot umweltbewusster deutscher Stadtwerke, die unter dem Dach der ASEW (Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung im Verband kommunaler Unternehmen e. V., Köln) vereinigt sind. Bei energreen handelt es sich um ein sogenanntes Fonds- bzw. Zuschussmodell. Das heißt, das Angebot beinhaltet einen Aufschlag auf den normalen Strompreis. Die Unternehmen, die energreen anbieten, verpflichten sich, diesen Aufschlag zu mindestens 80 % zweckgebunden in die Förderung oder Errichtung neuer Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu investieren. Höchstens 20 % des Aufschlages werden für die Zertifizierung und das überregionale Marketing verwendet. Zum einen wird die Verwendung der Mittel nachvollziehbar belegt, zum anderen wird die energreen-idee überregional durch Informations- und Werbemaßnahmen bekannt gemacht, um die ökologische Stromerzeugung zusätzlich zu fördern. Über die Mittelverwendung wird mindestens einmal jährlich öffentlich Rechenschaft gegeben. 3. Wer ist die ASEW? ASEW steht für "Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung im VKU (Verband kommunaler Unternehmen)". Die ASEW vertritt zur Zeit rund 270 deutsche Stadtwerke. Diese Mitgliedsunternehmen der ASEW bieten ihren Kunden umfangreiche Beratungs- und Dienstleistungsangebote zur rationellen Energie- und Wasserverwendung an. 4. Wie wird der Ökostrom erzeugt? Der im Rahmen des zertifizierten Stromproduktes bereitgestellte Strom wird zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energie gewonnen. Darunter werden ausschließlich jene Energieträger und Technologien verstanden, die in der jeweiligen nationalen Gesetzgebung als erneuerbar definiert werden. In Deutschland ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in der jeweils gültigen Fassung die entsprechende Grundlage. Der Strom, der bereits eine Produktionsförderung im Rahmen von nationalen Förder- oder Quoteninstrumenten (in Deutschland: zzt. Einspeisevergütung gemäß EEG oder Inanspruchnahme der Marktprämie gemäß 33 g EEG 2012) in Anspruch genommen hat, ist nicht zugelassen. (Ausschluss der Doppelvermarktung). Strom aus Anlagen, die eine Förderung in Form eines Investitionszuschusses erhalten haben oder Strom, der aus Direktvermarktung nach EEG 2009 ( 17) und EEG 2012 ( 33b Nummer 2 und 3) stammt, kann durch den Zertifizierer anerkannt werden. Stand: Februar

3 energreen führt zu einer umweltschonenden Stromerzeugung und zum Ausbau der erneuerbaren Erzeugungsanlagen. Dies wird regelmäßig von unabhängigen Gutachtern überprüft. energreen wird durch den TÜV Nord Cert GmbH zertifiziert. 5. Was muss ich als Kunde machen, um energreen beziehen zu können? Das energreen-angebot richtet sich an Kunden, die bei uns Stromkunden sind oder es werden wollen. Sie teilen uns in diesen Fällen mit, dass Sie entweder Ihren gesamten Jahresstromverbrauch oder 75 %, 50 % bzw. 25 % mit energreen decken möchten. Wir werden Ihnen dann umgehend ein Vertragsangebot zuschicken. 6. Wie hoch sind die zusätzlichen Kosten für energreen? Die zusätzlichen Kosten betragen in der Regel 4 Cent pro kwh zuzüglich Umsatzsteuer. Wenn Sie ganz genau wissen wollen, wie viel das bei Ihnen konkret ausmacht, nehmen Sie einfach Ihre letzte Jahres-Stromabrechnung und multiplizieren die Anzahl der verbrauchten Kilowattstunden pro Jahr mit 0,04 zzgl. MwSt. und schon haben Sie Ihre individuellen Mehrkosten pro Jahr. Bei einem anteiligen Bezug müssen Sie für die Berechnung entweder ¾, die Hälfte oder ¼ Ihrer verbrauchten jährlichen Kilowattstunden zugrunde legen. Bei einem Jahresverbrauch von 2000 kwh beispielsweise beträgt der monatliche Beitrag knapp 8. Darüber hinaus gibt es den Großkundenrabatt. Ist der Absatz eines einzelnen Gewerbekunden höher als KWh, dann reduziert sich der Aufpreis auf 0,012 Cent/KWh (davon sind 1 Cent Förderbeitrag und 0,2 Cent Zertifizierungs- und Marketinggebühr). 7. Was machen die Stadtwerke mit dem Aufpreis von 4 Cent pro kwh? Das Stadtwerk verpflichtet sich, diesen Aufschlag zu mindestens 80 % (3,2 Ct/kWh netto bzw. entsprechend beim Großkundenrabatt 1 Ct/kWh) zweckgebunden in die örtliche Förderung oder Errichtung neuer Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu investieren, und die ökologische Stromerzeugung damit zusätzlich zu fördern. Höchstens 20 % des Aufpreises werden für die Zertifizierung und das überregionale Marketing verwendet, auch um die energreen-idee überregional durch Informations- und Werbemaßnahmen bekannt zu machen. Über die Mittelverwendung wird jährlich mindestens einmal öffentlich Rechenschaft gegeben. Ziel von den Stadtwerken ist es, mit den zusätzlichen Mitteln neue Anlagen zur Nutzung der erneuerbaren Energien zu realisieren. Hierbei steht vor allem eine mit der Investition mögliche Reduzierung der CO 2 -Emissionen im Vordergrund. 8. Ist das energreen-aufpreismodell mit dem EEG vereinbar? Ja, denn das EEG ist ein Förderinstrumentarium für regenerative Energien zu dem alle Stromkunden über ihre Stromrechnung einen Beitrag leisten müssen. energreen ist dagegen ein freiwilliges Zuschussmodell für private und gewerbliche Verbraucher, die darüber hinaus einen Beitrag leisten wollen, den Ausbau regenerativer Energiequellen zu beschleunigen. Stand: Februar

4 9. An wen bezahle ich meine Stromrechnung? / Wer ist mein Ansprechpartner? Die Stadtwerke bleiben selbstverständlich Ihr kompetenter Ansprechpartner in allen Fragen Ihrer Energieversorgung. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Kundenbetreuung und Abrechnung sowie in unserer Energiesparberatung helfen Ihnen gerne weiter. Wir garantieren Ihnen natürlich auch bei energreen den gewohnt zuverlässigen Service. Sie erhalten weiterhin nur eine Rechnung für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme. 10. Was passiert nach einer Kündigung? Nach einer Kündigung des energreen Vertrages erhalten Sie den Strom wieder zu den normalen Vertragsbedingungen. 11. Was sind die Kriterien der Zertifizierung? energreen-strom wird nach den Kriterien des TÜV Nord Cert Standard geprüfter Ökostrom A75- S026-1 geprüft. Zu den Nachweispflichten zur Erzeugung und Herkunft des Ökostromangebots gehört, dass der Strom über den jeweiligen Bilanzzeitraum entweder über Herkunftsnachweise, die im Rahmen anerkannter und geprüfter Handelssysteme ausgestellt und auf das zertifizierte Produkt entwertet werden, erfolgt. Diese Herkunftsnachweise müssen gemäß der europäischen Richtlinie 2009/28/EG zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen ausgestellt sein. Alternativ kann auch über einen physikalischen Liefervertrag aus erneuerbaren Erzeugungsanlagen) der Nachweis erbracht werden. 12. Erzeugt energreen Verwaltungskosten, die von Ökostromkunden getragen werden? Die Abwicklung eines Ökostromangebotes ist zwangsläufig mit Verwaltungskosten verbunden. Bei energreen werden nur 20 % des energreen-aufpreises als Zertifizierungs- und Marketingentgelt verwendet. Dieser Beitrag wird offen ausgewiesen. 13. Wer garantiert mir die bestimmungsgemäße Verwendung der energreen-mittel? energreen ist ein transparentes System. Die energreen-partnerunternehmen verdienen durch energreen keinen Cent zusätzlich. Der energreen-aufpreis wird zweckgebunden verwendet. Diese Verwendung wird von Wirtschaftsprüfern und dem TÜV Nord Cert geprüft. Hierdurch ist sicher gestellt, dass das Geld der energreen-kunden zweckgebunden eingesetzt wird. 14. Nach welchen Kriterien werden Neuanlagen aus den energreen-erlösen gefördert? Die energreen-partnerunternehmen verpflichten sich zur Investition von 80 % der energreen-erlöse in neue Anlagen. Hierbei werden folgende Kriterien beachtet: Gefördert werden nur Anlagen, die den vom TÜV Nord aufgestellten Kriterien entsprechen Stand: Februar

5 Die Einnahmen aus dem energreen Fördertopf müssen ab dem Jahr, in dem sie angefallen sind, innerhalb der folgenden drei Bilanzierungsjahre investiert werden. Handelt es sich um Anlagen, die eine Produktionsförderung im Rahmen eines nationalen Förderinstruments in Anspruch nehmen, ist der in den ersten fünf Betriebsjahren erzielte Gewinn (Einnahmen aus EEG Vergütung abzüglich Betriebskosten) ebenfalls in den Zubau neuer Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung zu investieren. Diese Einnahmen sind jeweils innerhalb der folgenden drei Bilanzierungsjahre zu verausgaben. Die Rückführung der EEG Gewinne in den Fördertopf muss nicht erfolgen, wenn sich die finanzierte Anlage im Besitz einer sozialen oder kulturellen und nicht gewerblichen Einrichtung befindet (muss mit dem TÜV Nord abgestimmt werden). Aus dem Fördertopf dürfen auch ökologische Maßnahmen an Analgen finanziert werden, wenn diese nicht gesetzlich vorgeschrieben sind (zum Beispiel eine Fischtreppe an älteren Wasserkraftanlagen). 15. Informationen zum Herkunftsnachweisregister beim Umweltbundesamt Mit der Umsetzung der Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2009 hat sich die Bundesrepublik Deutschland unter anderem dazu verpflichtet, ein zentrales elektronisches Register für Herkunftsnachweise (HKN) für Strom aus erneuerbaren Energien einzuführen: das Herkunftsnachweisregister für Ökostrom (HKNR), das zu Beginn des Jahres 2013 seinen Betrieb aufgenommen hat. Durch das HKNR sorgt das Umweltbundesamt (UBA) dafür, dass HKN entsprechend der Stromlieferung aus sonstigen erneuerbaren Energien" entwertet und nicht doppelt vermarktet werden können. Für Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energien heißt das nun: Sie müssen sich und ihre Anlagen beim HKNR registrieren, sofern sie ihren Strom direkt und mit HKN vermarkten wollen und dafür auf fixe Vergütungen oder Marktprämien nach dem Erneuerbare- Energien-Gesetz verzichten. Nach der Registrierung von Betreibern und deren Anlagen stellt das Umweltbundesamt (UBA) seit Anfang Januar nun auch für in Deutschland erzeugten erneuerbaren Strom HKN aus und schreibt diese auf dem Konto der Stromlieferanten gut. Zukünftig überträgt das UBA dann auch Herkunftsnachweise in das Ausland (Export) und aus dem Ausland (Import). Energieversorgungsunternehmen, die ein Konto für die Entwertung von Zertifikaten/ HKN benötigen, müssen folgendes beachten: Die Kontoeröffnung beim UBA kann nur durch das Energieversorgungsunternehmen selbst durchgeführt werden. Die ASEW kann dies nicht übernehmen. Die Gebühren für die Nutzung des Registers und in Zusammenhang mit der Ausstellung, Anerkennung, Übertragung und Entwertung von HKN sind gemäß Gebührenverordnung: Kontojahresgebühr für Nutzer je Konto mit Umsatz > HKN pro Jahr: 750,00 Euro Kontojahresgebühr für Nutzer je Konto mit Umsatz von bis HKN pro Jahr: 500 Euro Kontojahresgebühr für Nutzer je Konto mit Umsatz von bis HKN pro Jahr: 250,00 Euro Stand: Februar

6 Kontojahresgebühr für Nutzer je Konto mit Umsatz < HKN pro Jahr: 50,00 Euro Ausstellung eines HKN gem. 6 Herkunftsnachweis-Durchführungsverordnung: 0,01 Euro je HKN Entwertung eines HKN für die Stromkennzeichnung gem. 17 Absatz 2 Herkunftsnachweis- Durchführungsverordnung: 0,02 Euro je HKN Anlage registrieren gem. 10 Absatz 2 Herkunftsnachweis-Durchführungsverordnung: 50,00 Euro je Vorgang Die gesamte Gebührenverordnung zur Herkunftsnachweisverordnung können Sie hier einsehen. Die ASEW prüft gerade, ob und in wie weit die ASEW als Dienstleister für Stadtwerke tätig werden kann, um zum Beispiel Entwertungen von Herkunftsnachweisen auf dem Konto eines Stadtwerks durchzuführen. Stand: Februar