Allgemeine Psychologie I. Vorlesung 4. Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg
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- Fritzi Beck
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1 Allgemeine Psychologie I Vorlesung 4 Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg 1 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR
2 Spezifität von Nervenzellen 2 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
3 Kortikale Areale 3 Aus Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
4 Parallelverarbeitung von Bewegung, Farbe, Form, Position und Tiefe Parallelverarbeitung natürliche Methode der Informationsverarbeitung im Gehirn Unterdimensionen des Sehens werden von verschiedenen neuronalen Netzwerken verarbeitet Bewegung, Farbe, Form, Position und Tiefe Verarbeitung getrennt und gleichzeitig Andere neuronale Netzwerke führen die Informationen zusammen Weitere Verarbeitung (z.b. Vergleich mit gespeicherten Informationen etc.) 4 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
5 Parallelverarbeitung von Farbe, Bewegung, Form und Tiefe Colliculus Superior (CS) ITC (Aus Eysel, 2006) 5 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
6 Additive Farbmischung Unterscheidung von Licht verschiedener Wellenlängen primär durch die 3 Zapfentypen mit max. Empfindlichkeit für verschiedene Wellenlängen S-Zapfen: kurzwelliges Licht (ca. 420 nm, rot), M-Zapfen: mittelwelliges Licht (ca. 530 nm, grün L-Zapfen: langwelligen Licht (ca. 560 nm, blau) Peripheren Mechanismen des Farbensehens entspricht der trichromatischen Theorie von Young, Helmholtz und Maxwell aus dem 19. Jahrhundert. Dreifarbentheorie: jede beliebige Farbe lässt durch die additive Mischung von 3 monochromatischen Lichtern erzeugen lässt additive Farbmischung. Mischt man die Lichtstrahlen aller drei Primärfarben (rot, grün, blau) so erhält man weisses Licht. 6 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
7 Subtraktive Farbmischung Farbige Gegenstände absorbieren Licht Subtraktive Farbmischung Mischen von Farbstoffen z.b. Farben aus dem Malkasten Je mehr Farbstoffe zusammengemischt werden, je weniger Licht kann zurückreflektiert werden. Mischen von rot, blau und gelb führt zu braun oder schwarz. 7 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
8 Störungen des Farbensehens Rot-Grün Schwäche Fehlfunktion der Zapfen Häufigste Störung des Farbsehens 8% aller Männer 0.4% aller Frauen Weitere Farbsehstörungen Stäbchenmonochromaten alle 3 Zapfentypen beinträchtig Sehen auch bei Tageslicht nur mit dem Stäbchensystem Selten 8 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
9 Gegenfarbentheorie Gegenfarbtheorie (Hering) Visuelle Information wird in Bezug auf die Gegenfarben analysiert Rot / Grün, Blau / Gelb sowie Schwarz /Weiss Neurone durch Gegenfarben ein bzw. ausgeschaltet In Retina und im Corpus Geniculatum Laterale (CGL) des Thalamus Doppelgegenfarbenneurone (in V1) reagieren auf Farbkontrast zw. Feldzentrum und Feldperipherie ihrer rezeptiven Felder Demonstration der Gegenfarbentheorie Fokussieren Sie eine Minute auf den Punkt auf der Flagge und schauen Sie danach auf den schwarzen Punkt in dem weissen Feld daneben. 9 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
10 Helligkeitswahrnehmung Objekte reflektieren Licht von der Oberfläche Teil des Lichts wird absorbiert und in Wärme umgewandelt Reflektanz: Prozentsatz des von der Oberfläche reflektierten Lichts Weise Fläche: 90% reflektiert Schwarze Fläche: 0.1% Luminanz Lichtmenge, die nach der Reflektion das Auge erreicht Bsp.: An sonnigem Tag hoch, an trüben Tagen sehr gering 10 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR
11 Farbkonstanz Farbkonstanz Fähigkeit, bekannte Gegenstände auch unter stark wechselnden Lichtverhältnissen mit gleichbleibender Farbe wahrzunehmen. Beispiel Trotz anderer Wellenlängen des Lichts a Tageslicht, b Glühlampenlicht und c Leuchtstoffröhrenlicht (Aus Eyssel, 2006) 11 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
12 Farbwahrnehmung und Kontext Farbkonstanz Beispiel für Kontextabhängigkeit der Wahrnehmung Farbwahrnehmung nicht nur vom betrachteten Gegenstand abhängt, sondern auch von seiner Umgebung. Wenn sich der Kontext nicht ändert bleibt die Farbkonstanz erhalten. Verändert sich jedoch der Kontext, wird die gleiche Farbe unterschiedlich wahrgenommen, weil das Gehirn die Farbe eines Gegenstandes in Relation zu seinem Kontext berechnet relevant für Künstler, Innenarchitekten und Modedesigner 12 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
13 Dorsaler und ventraler Strom (Aus Goldstein, 2008) 13 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
14 Doppelte Dissoziation Läsionsexperimente von Pohl (1973) und Ungerleider & Mishkin (1982) mit Menschenaffen zeigten eine Doppelte Dissoziation: Entfernung des Temporallappens führt zu Versagen bei einer Objektunterscheidungsaufgabe, wo der dreieckige Klotz ausgewählt werden soll. Entfernung des Parietallappens führt zu Versagen bei einer Ortsunterscheidungsaufgabe, wo die näher zu einem Zylinder liegende Verdeckung aufgehoben werden soll. 14 Objektunterscheidungsaufgabe Ortsunterscheidungsaufgabe (Nach Goldstein, 2008) Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
15 Befunde beim Menschen (Aus Gazzaniga, et al. 1998) 15 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
16 Repräsentation von Objekten Hypothesen zur Repräsentation von Objekten Hypothese 1: Zwei Modul-Hypothese Gesichter werden in einem spezifischen Modul verarbeitet (fusiform face area, FFA), Objekte in einem separaten generellen Modul. Hypothese 2: Kategorie-spezifische Module Für jede Objektkategorie gibt es ein separates Modul. Extremform: Grossmutterzelle Hypothese 3: Merkmalskarten Objekte werden durch die Kombination von einfachen und komplexen visuellen Merkmalen repräsentiert. Hypothese 4: Prozesskarten In Abhängigkeit von der Erkennungsaufgabe werden verschiedene Aspekte visueller Information relevant. 16 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
17 Module (Nach Ishai et al., 1999) 17 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
18 Dream Catcher 18 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
19 Objekterkennung (Nach Knoblich et al., 2002; Riesenhuber & Poggio, 1999) 19 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
20 20 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
21 Take-Home Messages Wahrnehmungen entstehen aus der Wechselwirkung zwischen vielen Neuronensystemen, die jeweils eine einfache Aufgabe ausführen. Die Verarbeitung beginnt in den mehrfachen neuronalen Schichten der Retina, anschließend übermitteln die 6 Mio. Zapfen und die 120 Mio. Stäbchen der Retina ihre Informationen über die bipolaren Zellen an die Ganglionzellen. Die Impulse wandern entlang der Axonen der Ganglionzellen, die den Sehnerv bilden, zum Thalamus und weiter zum visuellen Kortex. In der Sehrinde (primärer visueller Kortex, V1) reagieren Merkmalsdetektoren auf die besonderen Merkmale eines visuellen Reizes. Die übergeordneten Zellen eines höheren Niveaus führen diese gesammelten Daten zusammen, um sie dann in anderen Arealen des Kortex zu verarbeiten. Im dorsalen Strom wird räumliche Information verarbeitet, was für die Steuerung der Visuomotorik wichtig ist (Wo/Wie Strom). Im ventralen Strom wird v.a. Form und Farbe verarbeitet für die Wahrnehmung und Erkennung von Objekten (Was Strom). Wenn die sensorischen Signale die unterschiedlichen Verarbeitungsniveaus durchlaufen (bottom-up), werden sie von unseren Annahmen, Interessen und Erwartungen beeinflusst (topdown). 21 Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 22 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR
Farbwahrnehmung. } Unterscheidung von Licht verschiedener Wellenlängen. Björn Rasch Vorlesung Allg. Psychologie Uni FR
Farbwahrnehmung } Unterscheidung von Licht verschiedener Wellenlängen } primär durch die 3 Zapfentypen mit max. Empfindlichkeit für verschiedene Wellenlängen } K-Zapfen: kurzwelliges Licht (ca. 420 nm,
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